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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Früher Ruhestand mit empfindlichen Abschlägen, finanzielle Risiken durch Hochpreisverordnungen, bürokratische Hürden bei der ePA und der lange Weg zur Anerkennung von Post-Covid – Apothekenteams stehen unter wachsendem Druck. Während einige Inhaber Maßnahmen zur Qualitätssicherung ergreifen und auf politische Reformzusagen drängen, geraten andere durch digitale und rechtliche Belastungen an ihre Grenzen. Die Realität im Apothekenalltag zeigt ein System, das auf dem Rücken der Versorger ins Wanken gerät.
Der Wunsch nach einem früheren Renteneintritt ist weit verbreitet, insbesondere in körperlich und psychisch anspruchsvollen Berufen wie in der Apothekenbranche. Doch der Schritt in den vorgezogenen Ruhestand ist mit finanziellen Einbußen verbunden, die sorgfältig kalkuliert werden müssen. Wer vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Berufsleben ausscheidet, muss mit Abschlägen von 0,3 Prozent pro Monat rechnen. Bei einem Renteneintritt drei Jahre vor der Regelaltersgrenze summiert sich dies auf eine dauerhafte Kürzung von 14,4 Prozent. Um diese Einbußen auszugleichen, besteht die Möglichkeit, durch freiwillige Sonderzahlungen an die gesetzliche Rentenversicherung die Abschläge zu kompensieren. Diese Einzahlungen können jedoch je nach Einkommen und geplanter Vorverlegung hohe Summen erreichen. Für Apothekenteams, die angesichts steigender Belastungen vermehrt über einen früheren Ausstieg nachdenken, stellt sich daher die Frage, ob sich der finanzielle Aufwand für einen abschlagsfreien Rentenbeginn lohnt oder ob alternative Modelle zur Entlastung im Arbeitsalltag gesucht werden sollten.
Neben der Rentenfrage stehen Apotheken auch im laufenden Betrieb zunehmend unter Druck. Die Versorgung mit Hochpreis-Medikamenten bringt viele Inhaberinnen und Inhaber in eine wirtschaftliche Zwickmühle. Müssen Arzneimittel auf Privatrezept abgegeben werden, gehen Apotheken in Vorleistung, ohne sicher zu wissen, ob und wann sie die Beträge erstattet bekommen. In einem aktuellen Fall in Dortmund führte die Bareinzahlung einer hohen Summe sogar zu einer Nachfrage der Bank, die einen Nachweis über die Herkunft des Geldes verlangte. Die Grenze zwischen ordnungsgemäßem Betrieb und Verdachtsmomenten bei Geldwäschevorgaben wird dabei schnell überschritten – ein Risiko, das viele Apothekerinnen und Apotheker in ihrem ohnehin komplexen Berufsalltag nicht zusätzlich tragen wollen.
Diese finanzielle und strukturelle Belastung war auch Thema bei einem Besuch des frisch gewählten CDU-Bundestagsabgeordneten Nicklas Kappe in der Bottroper Post-Apotheke. Die Inhaber Karima Ballout und Niklas Herkenhoff schilderten dem Politiker eindringlich die wachsenden wirtschaftlichen Sorgen der Branche. Sie forderten eine rasche Umsetzung der im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnahmen, um das flächendeckende Apothekensterben zu stoppen. Schon jetzt arbeiteten viele Apotheken defizitär, die Lage spitze sich mit jeder neuen regulatorischen oder finanziellen Bürde weiter zu.
Gleichzeitig rücken gesundheitliche Langzeitfolgen von COVID-19 in den Fokus, insbesondere für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Sozialrechtlich wurde Post-Covid inzwischen als Berufskrankheit anerkannt, doch auch im privaten Versicherungsvertragsrecht findet die Erkrankung zunehmend Berücksichtigung. Eine Apothekerin, die infolge ihrer Corona-Erkrankung berufsunfähig wurde, konnte nach langem Rechtsstreit eine Leistung aus ihrer Berufsunfähigkeitsversicherung durchsetzen. Der Fall zeigt, wie wichtig eine klare rechtliche Bewertung auch im privaten Bereich ist – und wie hartnäckig Betroffene kämpfen müssen, um ihr Recht geltend zu machen.
In puncto Qualitätssicherung setzen einige Apotheken auf präventive Maßnahmen: Claudia Hussels-Kapitza etwa hat für ihre beiden Apotheken sogenannte Pseudo-Customer-Besuche gebucht. Die Tests durch anonyme Testkäuferinnen und -käufer sollen Schwachstellen im Beratungsgespräch aufdecken und das Team für Kundenbedürfnisse sensibilisieren. Wann diese Besuche stattfinden, bleibt jedoch ungewiss – der Lerneffekt liegt gerade in der Überraschungssituation. Für viele Apotheken ist dies ein Schritt hin zu mehr Professionalität und Qualität im Kundenkontakt.
Währenddessen belastet die digitale Transformation das Tagesgeschäft zunehmend. Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) soll das Gesundheitswesen modernisiert und sektorenübergreifend vernetzt werden. Ärztinnen, Krankenhäuser und Apotheken sollen gleichermaßen Zugriff auf patientenbezogene Informationen wie Medikationspläne oder Laborwerte erhalten – stets unter der Kontrolle der Versicherten. Doch die Realität in vielen Apotheken sieht anders aus: Technische Anforderungen, Datenschutzbedenken, mangelnde Schulung und unzureichende Vergütung sorgen dafür, dass der digitale Fortschritt vielfach zum Rückschritt wird. Der Aufwand wächst, die Erträge bleiben gleich – ein Missverhältnis, das viele Apotheken an ihre Belastungsgrenze führt.
Insgesamt zeigt sich: Die Apothekenbranche steht vor einem vielschichtigen Wandel, der sowohl strukturelle als auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringt. Ob Rentenplanung, Arzneimittelabgabe, Qualitätssicherung oder Digitalisierung – die Anforderungen steigen, die Unterstützung bleibt begrenzt. Ohne eine klare politische Kurskorrektur droht vielen Apotheken nicht nur ein wirtschaftlicher Verlust, sondern langfristig die Aufgabe ihrer Versorgungstätigkeit.
Der Wunsch nach früherem Ruhestand, die Belastung durch Hochpreisverordnungen, der digitale Umbau mit der ePA und der Kampf um Anerkennung bei Post-Covid-Erkrankungen – all das zeigt: Die Apotheke ist längst nicht mehr nur ein Ort der Arzneimittelversorgung, sondern ein Brennpunkt gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Spannungsfelder. Während die Politik über Reformen diskutiert und Digitalisierung auf dem Papier beschwört, kämpfen die Teams vor Ort mit Bürokratie, Unsicherheit und existenziellen Fragen. Wer heute eine Apotheke führt, muss nicht nur fachlich kompetent, sondern auch finanziell risikobereit und rechtlich versiert sein. Der Fall der berufsunfähigen Apothekerin verdeutlicht zudem, wie groß die Kluft zwischen Versicherungsversprechen und Realität sein kann. Es braucht dringend einen Perspektivwechsel: weg von immer neuen Anforderungen, hin zu echter Unterstützung. Sonst gehen nicht nur Apotheken verloren – sondern auch Vertrauen, Versorgung und Zukunft.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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