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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Das E-Rezept verändert mehr als nur den Rezeptweg: Es stellt das Apothekenwesen in Deutschland grundlegend auf den Prüfstand. Während Online-Anbieter wachsen, geraten viele Vor-Ort-Apotheken unter wirtschaftlichen Druck und sehen sich neuen Risiken ausgesetzt – digital wie analog. Der Umbau der Arzneimittelversorgung schreitet voran, doch die Folgen für Versorgungssicherheit und Betriebstauglichkeit sind noch längst nicht absehbar.
Mit der verpflichtenden Einführung des E-Rezepts Anfang 2024 hat sich der Zugang zu verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland grundlegend verändert. Ärztinnen und Ärzte sind seither verpflichtet, Rezepte in elektronischer Form auszustellen. Patientinnen und Patienten erhalten einen digitalen Rezeptcode, der entweder vor Ort in der Apotheke oder direkt über eine App an eine Versandapotheke übermittelt werden kann. Was auf den ersten Blick wie ein digitaler Fortschritt wirkt, hat in der Tiefe gravierende Folgen für die Apothekenlandschaft – wirtschaftlich, strukturell und sicherheitstechnisch.
Besonders auffällig ist die beschleunigte Verlagerung hin zum Versandhandel. Große Online-Anbieter melden seit Monaten stark steigende Bestellzahlen. Unterstützt wird dieser Trend durch benutzerfreundliche Anwendungen, eine weitgehend automatisierte Logistik und die Möglichkeit, Medikamente bequem von zu Hause aus zu bestellen. Der Rückgang der Apotheken vor Ort nimmt im Gegenzug weiter zu. Laut aktuellen Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ist die Zahl der Apotheken in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Diese Entwicklung betrifft nicht nur städtische Randlagen, sondern zunehmend auch ländliche Regionen, in denen die Versorgung ohnehin schon dünn war.
Apothekenbetreiber sehen sich einem doppelten Druck ausgesetzt: Sie müssen einerseits in digitale Infrastrukturen investieren, um mit dem neuen E-Rezept-System Schritt zu halten, und sind andererseits gezwungen, unter prekären wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu agieren. Personalmangel, gestiegene Miet- und Energiekosten sowie stagnierende Honorare erschweren den Betrieb zusätzlich. Hinzu kommt die Unsicherheit, wie sich die Abwicklung von E-Rezepten auf Prozesse wie Warenwirtschaft, Abrechnung und Datenschutz langfristig auswirken wird.
Gleichzeitig entstehen durch die Digitalisierung neue Risiken, die bislang in vielen Apotheken kaum abgesichert sind. Die Verarbeitung sensibler Gesundheitsdaten im Rahmen der E-Rezept-Einlösung macht Apotheken zu attraktiven Zielen für Cyberangriffe. Ransomware, Phishing und gezielte Angriffe auf die IT-Infrastruktur können den Betrieb lahmlegen und erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Zudem drohen Datenschutzverstöße, wenn Rezeptdaten unzureichend gesichert oder fehlerhaft übermittelt werden. Ein Verstoß gegen die DSGVO kann neben Geldbußen auch zivilrechtliche Ansprüche nach sich ziehen.
Doch auch klassische Gefahren bleiben bestehen: Einbruch, Vandalismus, Wasserschäden oder Lieferausfälle sind nach wie vor reale Bedrohungen für den Apothekenbetrieb. Mit der zunehmenden Digitalisierung verschärft sich allerdings die Komplexität der Schadenslagen. Ein technischer Defekt in der Rezeptabwicklung kann heute nicht nur einen finanziellen Verlust bedeuten, sondern auch eine direkte Gefährdung der Patientensicherheit.
In dieser Gemengelage gewinnt der richtige Versicherungsschutz an Bedeutung. Moderne Apotheken benötigen heute eine Kombination aus klassischen Sachversicherungen und spezialisierten Policen für digitale Risiken. Besonders wichtig sind Cyber-Versicherungen mit schneller Reaktionszeit, Schutz bei Betriebsunterbrechung sowie rechtlicher und technischer Hilfe im Schadensfall. Aber auch Vermögensschadenhaftpflicht und Vertrauensschadenversicherung gegen interne Manipulationen gehören zum zeitgemäßen Risikomanagement.
Für Betreiberinnen und Betreiber stellt sich zudem die Frage, wie sie ihre Betriebe zukunftsfähig aufstellen können, ohne dabei das Vertrauen ihrer Stammkundschaft zu verlieren. Wer auf digitale Prozesse setzt, muss auch in Mitarbeiterschulungen, IT-Sicherheitskonzepte und datenschutzkonforme Abläufe investieren. Andernfalls droht nicht nur wirtschaftlicher Schaden, sondern auch ein irreparabler Reputationsverlust.
Die Politik steht ebenfalls in der Verantwortung. Der Transformationsprozess durch das E-Rezept hat offengelegt, wie fragil die Versorgung in manchen Regionen bereits ist. Ohne strukturelle Reformen, neue Honorarmodelle und gezielte Förderprogramme für kleinere Betriebe besteht die Gefahr, dass die wohnortnahe Arzneimittelversorgung dauerhaft Schaden nimmt.
Die Einführung des E-Rezepts war ein politisches Signal: Deutschland will seine Gesundheitsversorgung digitaler und effizienter gestalten. Doch was auf Regierungspapieren nach Fortschritt klingt, offenbart in der Praxis ein tiefgreifendes Ungleichgewicht. Während große Versandapotheken als Gewinner aus der Umstellung hervorgehen, kämpfen stationäre Betriebe mit einer überfälligen Anpassung ihrer Strukturen – oft ohne ausreichende Unterstützung.
Die ökonomischen Folgen sind bereits jetzt sichtbar. Jede Schließung einer Vor-Ort-Apotheke ist nicht nur ein betriebswirtschaftlicher Vorgang, sondern auch ein sozialer Einschnitt. Gerade ältere Menschen, Pflegebedürftige und chronisch Erkrankte verlieren mit der Apotheke ihres Vertrauens nicht selten den letzten wohnortnahen Gesundheitskontakt. Wer glaubt, dieser Verlust lasse sich durch eine App ersetzen, verkennt die Realität vieler Betroffener.
Hinzu kommen neue Unsicherheiten für Betreiberinnen und Betreiber. Das E-Rezept bedeutet nicht nur einen technischen Umstieg, sondern verändert den gesamten Risikohorizont: von IT-Sicherheit über datenschutzrechtliche Haftungsfragen bis hin zu neuen Abrechnungsrisiken im Zusammenspiel mit den Krankenkassen. Wer hier nicht professionell aufgestellt ist – sei es aus Unwissenheit oder Ressourcenmangel –, spielt ungewollt mit der wirtschaftlichen Existenz seines Betriebes.
Dabei trifft die Transformation auf eine Branche, die ohnehin unter Druck steht. Es fehlt an Personal, an Nachwuchs, an politischer Verlässlichkeit. Dass unter diesen Bedingungen nun auch noch tiefgreifende Digitalisierungsanforderungen gestemmt werden sollen, ist mehr als eine Zumutung – es ist eine gefährliche Überforderung.
Es ist an der Zeit, den Strukturwandel aktiv zu gestalten – nicht nur technologisch, sondern auch sozialverträglich und sicherheitsbewusst. Die Politik muss endlich aufhören, Digitalisierung mit Einsparpotenzial gleichzusetzen, und anfangen, den Apothekenstandort Deutschland als Teil der kritischen Infrastruktur ernst zu nehmen. Dazu gehört ein neues Verständnis von Versorgungssicherheit: digital, aber nicht entmenschlicht. Modern, aber nicht verantwortungslos. Fortschritt darf nicht bedeuten, dass die Schwächsten im System den höchsten Preis zahlen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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