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  • 24.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Daten, Diäten und Apothekenpolitik
    24.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Daten, Diäten und Apothekenpolitik
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der Welt der Gesundheit und Ernährung offenbart eine umfassende Studie der Harvard T. H. Chan School of Public Health die verblüffend...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Daten, Diäten und Apothekenpolitik

 

105.000 Teilnehmer, 30 Jahre Ernährungsforschung und tiefgreifende Reformen zeigen, wie Gesundheit, Altern und Versorgungspolitik zusammenwirken

In der Welt der Gesundheit und Ernährung offenbart eine umfassende Studie der Harvard T. H. Chan School of Public Health die verblüffenden Auswirkungen langfristiger Ernährungsgewohnheiten auf das Altern. Über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten hinweg wurden die Daten von über 105.000 Teilnehmern analysiert, wobei insbesondere die Mittelmeerdiät, die Planetary Health Diet und der Alternative Healthy Eating Index (AHEI) hervorstachen. Diese Erkenntnisse könnten die Basis für neue Richtlinien zur gesunden Ernährung bilden, die nicht nur die Prävention chronischer Krankheiten betonen, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden im Alter fördern. Währenddessen setzen politische und gesellschaftliche Entwicklungen in der Apothekenbranche mit Diskussionen über das Apothekenreformgesetz und digitale Innovationen im Gesundheitswesen ebenfalls wichtige Akzente. Hierbei stehen insbesondere die Anpassungen an moderne Technologien und die Verbesserung der pharmazeutischen Versorgung im Mittelpunkt. Diese Veränderungen zeigen, wie wichtig es ist, sowohl die gesundheitliche als auch die berufliche Landschaft im Auge zu behalten, um umfassende und zukunftsorientierte Lösungen zu entwickeln, die das Wohlergehen der gesamten Gesellschaft verbessern.

 

Zukunftsorientiertes Risikomanagement: Wie Apotheken durch angepasste Versicherungsstrategien Sicherheit schaffen

In einer Zeit, in der die pharmazeutische Branche rapide technologischen, regulatorischen und gesellschaftlichen Veränderungen unterliegt, stellt das Risikomanagement einen entscheidenden Faktor für den Erfolg und die Stabilität von Apotheken dar. Die Komplexität moderner Apothekendienste, die sowohl traditionelle als auch innovative digitale Angebote umfassen, erfordert eine dynamische Anpassung der Versicherungsstrategien. Dieser Bericht beleuchtet die unterschiedlichen Versicherungselemente, die notwendig sind, um Apotheken effektiv abzusichern und ihre Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.

Grundlegender Versicherungsschutz: Zunächst bildet die betriebliche Grundversicherung das Fundament. Sie schützt Apotheken vor den finanziellen Folgen von Naturkatastrophen, Feuer, Diebstahl und anderen physischen Schäden. Haftpflichtversicherungen decken zudem Schadenersatzforderungen, die im Rahmen der alltäglichen Geschäftstätigkeiten entstehen können.

Cyber-Risikomanagement: Mit der zunehmenden Digitalisierung von Patientendaten und der Vernetzung innerhalb des Gesundheitssystems gewinnen Cyberversicherungen an Bedeutung. Sie bieten Schutz vor Datenlecks, Hackerangriffen und den damit verbundenen Haftungsfragen. Für Apotheken, die eine immer größere Menge sensibler Daten verarbeiten, ist diese Art der Versicherung essentiell, um sich gegen Cyberbedrohungen zu wappnen und Compliance mit Datenschutzgesetzen zu gewährleisten.

Vertrauensschadensversicherung: In einem Umfeld, das von einem hohen Maß an Vertrauen geprägt ist, sichert diese Versicherungsform gegen finanzielle Verluste ab, die durch Handlungen wie Betrug oder Unterschlagung seitens der Mitarbeiter entstehen können. Sie ist besonders wichtig für Apotheken, die täglich mit wertvollen Medikamenten und Bargeld hantieren.

Rechtsschutzversicherung: Angesichts der rechtlichen Herausforderungen, denen Apotheken begegnen, von Vertragsstreitigkeiten über regulatorische Anforderungen bis hin zu Arbeitsrecht, ist eine Rechtsschutzversicherung unverzichtbar. Sie ermöglicht es Apotheken, ihre Rechte zu verteidigen, ohne dass die damit verbundenen Kosten den Betrieb gefährden.

Die Entwicklung einer umfassenden und anpassungsfähigen Versicherungsstrategie ist für Apotheken mehr als nur eine Absicherung gegen unvorhersehbare Ereignisse; sie ist eine Investition in die Zukunftssicherheit. In einer Welt, in der Apotheken zunehmend als erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen dienen und eine wichtige Rolle in der öffentlichen Gesundheitsversorgung spielen, steigen die Anforderungen an Sicherheit und Compliance.

Eine proaktive Versicherungsstrategie berücksichtigt nicht nur die aktuelle Risikolage, sondern ist auch darauf ausgelegt, zukünftige Entwicklungen und deren potenzielle Risiken einzubeziehen. Dies erfordert regelmäßige Bewertungen und Anpassungen der Versicherungspolicen, um Schritt mit den technologischen Fortschritten und den sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen zu halten.

Die Rolle der Versicherung im Apothekenwesen sollte daher nicht unterschätzt werden. Sie trägt nicht nur zur finanziellen Stabilität bei, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden und Patienten in die Apotheke als sicheren und verantwortungsbewussten Gesundheitsdienstleister. In einer Zeit, in der das Vertrauen in die Integrität der Gesundheitsdaten und die Qualität der medizinischen Versorgung von zentraler Bedeutung ist, kann eine gut durchdachte Versicherungspolitik einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil darstellen.

 

Das Qualitätsmanagementhandbuch: Zwischen Effizienzgewinn und Herausforderung

In der modernen Unternehmenslandschaft spielt Effizienz eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Ein zentrales Instrument zur Steigerung der betrieblichen Effektivität ist das Qualitätsmanagementhandbuch (QMH). Ein solches Handbuch bietet eine umfassende Darstellung aller Unternehmensprozesse und wird als Fundament für ein strukturiertes Qualitätsmanagement gesehen. Doch wie genau funktioniert ein QMH und welchen konkreten Nutzen bringt es einem Unternehmen?

Ein Qualitätsmanagementhandbuch fasst sämtliche Abläufe und Verfahren eines Unternehmens zusammen, die für die Aufrechterhaltung und Verbesserung der Qualität notwendig sind. Es dient als eine Art Leitfaden, der nicht nur die aktuellen Prozesse beschreibt, sondern auch als Dokumentation für Qualitätsstandards fungiert. Dabei werden alle Prozesse in einzelne Schritte unterteilt und detailliert beschrieben, von der Entwicklung neuer Produkte über die Produktion bis hin zum Kundenservice.

Die Hauptziele eines QMH bestehen darin, Klarheit über Verantwortlichkeiten zu schaffen, Wiederholungsfehler zu minimieren und die Einarbeitung neuer Mitarbeiter zu erleichtern. Durch die klare Dokumentation der Abläufe können auch selten durchgeführte Tätigkeiten effizient gestaltet werden, was die Produktivität und Reaktionsfähigkeit des Unternehmens insgesamt verbessert.

Die Implementierung eines QMH beginnt mit einer genauen Analyse der bestehenden Prozesse. Hierbei ist es wichtig, alle Beteiligten einzubeziehen und deren Fachwissen zu nutzen, um ein vollständiges Bild der Ist-Situation zu erhalten. Nach der Analysephase folgt die Strukturierung und Dokumentation der Prozesse. Dieser Schritt erfordert eine sorgfältige Planung und eine präzise Ausarbeitung, um sicherzustellen, dass das Handbuch sowohl umfassend als auch verständlich ist.

Trotz der offensichtlichen Vorteile kann die Einführung eines QMH auch Herausforderungen mit sich bringen. Eine der größten Herausforderungen ist der Widerstand innerhalb der Belegschaft, der oft aus der Befürchtung resultiert, dass mehr Bürokratie den Arbeitsalltag verkompliziert. Zudem erfordert die ständige Aktualisierung des Handbuchs kontinuierliche Aufmerksamkeit und Ressourcen, was besonders in dynamischen Branchen eine Herausforderung darstellen kann.

Die Einführung eines Qualitätsmanagementhandbuchs stellt eine signifikante Investition in die Zukunft eines Unternehmens dar. Obwohl die anfängliche Implementierung aufwendig und mitunter herausfordernd sein kann, sind die langfristigen Vorteile nicht zu unterschätzen. Ein gut gepflegtes QMH verbessert nicht nur die interne Effizienz, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden in die Produkt- und Servicequalität des Unternehmens.

Darüber hinaus fördert ein effektives Qualitätsmanagement die Unternehmenskultur, indem es einen Rahmen schafft, innerhalb dessen sich Mitarbeiter sicher und wertgeschätzt fühlen. Die dokumentierten Prozesse helfen dabei, Missverständnisse zu vermeiden und bieten eine klare Orientierungshilfe für die tägliche Arbeit. Langfristig kann das QMH dazu beitragen, die Mitarbeiterbindung zu erhöhen und ein Umfeld zu schaffen, das Innovation und kontinuierliche Verbesserung fördert.

Allerdings ist es entscheidend, dass das Qualitätsmanagement als ein fortlaufender Prozess verstanden wird. Die Bedürfnisse des Marktes und die internen Abläufe eines Unternehmens entwickeln sich stetig weiter. Ein QMH muss daher regelmäßig überprüft und angepasst werden, um seine Relevanz und Effektivität zu erhalten. In diesem Sinne ist das Qualitätsmanagementhandbuch nicht nur ein Dokument, sondern ein lebendiges Instrument, das das Wachstum und die Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens unterstützt.

 

Eigenständiges Digitalministerium geplant – Koalition will IT-Sicherheit und Plattformregulierung neu ordnen

Die künftige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD plant die Einrichtung eines eigenständigen Bundesministeriums für Digitales. Das Ressort soll zentrale Aufgaben im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung, der IT-Sicherheit, der digitalen Identitäten und der Plattformregulierung bündeln. Bislang war die Digitalpolitik Teil des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Mit der neuen Struktur soll das Thema aufgewertet und politisch stärker verankert werden.

Die Koalitionsverhandler sehen vor, die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Rahmen einer Digitalministerkonferenz neu zu ordnen. Ziel sei es, digitale Verwaltungsprozesse besser abzustimmen und föderale Doppelstrukturen zu vermeiden. Auch die Datenschutzaufsicht soll neu organisiert werden: Künftig soll die Zuständigkeit beim Bund liegen, wobei der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit in "Beauftragte für Datennutzung" umbenannt werden soll. Dies ist Teil einer umfassenderen Reform der Datenpolitik, deren konkrete Ausgestaltung jedoch noch unklar ist.

Nach Informationen aus Koalitionskreisen soll es künftig 16 Ministerien geben, verteilt auf CDU, CSU und SPD. Eine Umstrukturierung bestehender Ministerien ist nicht ausgeschlossen. Insbesondere das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie das Bauministerium könnten in andere Ressorts integriert werden.

Ein zentrales Anliegen der Digitalstrategie ist die Stärkung der Resilienz im Bereich der IT-Sicherheit. Besonders kritische Infrastrukturen sollen besser geschützt werden. Inwiefern dabei auch der Gesundheitssektor und Apotheken berücksichtigt werden, bleibt abzuwarten. Investitionen in Sicherheitstechnologien sollen gesteigert, einheitliche europäische Standards etabliert und satellitengestützte Notfallkommunikation für Krisenfälle ausgebaut werden.

Darüber hinaus sollen digitale Kommunikationsräume stärker reguliert werden. Die Koalitionspartner befürworten klare Regeln gegen Desinformation und strafbare Inhalte im Netz. Die verpflichtende Identifizierung algorithmischer Systeme im Rahmen des Digital Services Act wird geprüft, um digitale Diskurse zu schützen.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Auswirkungen digitaler Medien auf die psychische Gesundheit junger Menschen. Eine verbindliche Altersverifikation soll eingeführt werden, um Kinder und Jugendliche besser vor Mobbing und negativen Effekten sozialer Medien zu schützen.

Zeitgleich soll der Games-Sektor gezielt gefördert werden. Spieleentwicklung und E-Sport werden als kulturelle und wirtschaftliche Faktoren angesehen, die in Deutschland gestärkt werden sollen.

Im Bereich der Künstlichen Intelligenz strebt Deutschland eine führende Rolle an. Die nationale KI-Strategie sowie der europäische AI Act sollen überarbeitet werden. Der Ausbau schneller Breitband- und Mobilfunknetze bleibt ein zentrales Vorhaben, insbesondere mit Blick auf ländliche Regionen, die bislang unterversorgt sind.

Die Pläne für ein eigenständiges Digitalministerium sind ein überfälliger Schritt in einer Zeit, in der Digitalisierung längst alle Lebensbereiche durchdringt. Dass bisher zentrale digitale Themen im Verkehrsministerium mitverwaltet wurden, wirkte nicht mehr zeitgemäß. Die Aufwertung zu einem eigenen Ressort könnte der deutschen Digitalpolitik neue Dynamik verleihen – sofern dem Strukturwandel auch tatsächliche Umsetzungskraft folgt.

Die Reformvorschläge zur Datenschutzaufsicht und zur Plattformregulierung zeigen, dass die künftige Koalition das Spannungsfeld zwischen Freiheitsrechten und Sicherheit erkannt hat. Wichtig wird sein, die Balance zwischen Innovation und Regulierung zu finden. Die angekündigte Altersverifikation und der Fokus auf den Schutz junger Menschen sind nachvollziehbar, doch bedarf es hier einer umsichtigen und technisch realistischen Umsetzung, die keine neuen Hürden schafft.

Ob Gesundheitssektor, Bildung oder Wirtschaft – digitale Infrastruktur und Cybersicherheit sind Grundpfeiler moderner Staatlichkeit. Der politische Wille zur Reform ist erkennbar. Entscheidend wird jedoch sein, wie viel davon in der Praxis ankommt. Ein Ministerium allein wird die digitale Transformation nicht stemmen können. Es braucht eine koordinierte Umsetzung auf allen Ebenen.

 

Umfassendes Sofortprogramm zur Stabilisierung der deutschen Apothekenlandschaft

Inmitten wachsender wirtschaftlicher Herausforderungen haben führende Experten aus dem Apothekenwesen ein Sofortprogramm initiiert, das die finanzielle Lage der Apotheken in Deutschland kurzfristig verbessern soll. Angesichts der drängenden Unterversorgung in einigen Regionen und der allgemein prekären wirtschaftlichen Situation vieler Apotheken sieht das Programm vor, ungenutzte Mittel aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) effektiv einzusetzen.

Das Programm schlägt vor, insgesamt 400 Millionen Euro aus dem pDL-Topf umzuwidmen. Hiervon sollen 100 Millionen Euro zur Einrichtung eines Sicherstellungsfonds verwendet werden, der speziell dazu dient, gezielt gegen regionale Unterversorgung anzukämpfen. Die restlichen 300 Millionen Euro sind dafür vorgesehen, eine Honorarerhöhung von 1,20 Euro netto pro verschreibungspflichtiger Packung zu finanzieren. Diese Maßnahme würde den Apotheken im ersten Jahr zusätzliche Einnahmen von etwa 56.400 Euro pro Apotheke ermöglichen und somit direkt zur wirtschaftlichen Stabilisierung beitragen.

Zusätzlich zu diesen direkten finanziellen Unterstützungen enthält das Programm Vorschläge zur Aufhebung der Skonto-Deckelung, die den Apotheken eine weitere Entlastung von etwa 23.500 Euro jährlich bieten könnte. Eine signifikante Entlastung wird auch durch die geplante Senkung des Apothekenabschlags von 2 Euro auf 1,77 Euro erwartet, was Einsparungen von 7410 Euro pro Apotheke bedeutet. Insgesamt könnten diese Maßnahmen den Apotheken ein durchschnittliches Honorarplus von 87.310 Euro pro Jahr verschaffen.

Ein innovatives Element des Programms ist der Vorschlag, den Apotheken das exklusive Abgaberecht für Genuss-Cannabis zu übertragen. Im Gegensatz zu den bestehenden Regelungen der Teillegalisierung könnte dies den Apotheken eine neue Einnahmequelle erschließen und die finanzielle Abhängigkeit vom gesetzlichen Krankenversicherungssystem verringern. Dies würde nicht nur den Apotheken zugutekommen, sondern auch den Verbraucherschutz stärken, da Apotheken eine kontrollierte und sichere Abgabe gewährleisten könnten.

Die Autoren des Programms, darunter namhafte Persönlichkeiten wie die ehemalige Berliner Kammerpräsidentin Kerstin Kemmritz und der hessische Verbandsvorsitzende Holger Seyfarth, betonen, dass diese Vorschläge zwar eine dringend benötigte Soforthilfe darstellen, aber langfristige Reformen im Apothekenwesen nicht ersetzen können. Sie fordern daher die politischen Entscheidungsträger auf, die strukturellen Herausforderungen des Apothekenmarktes anzugehen und tiefgreifende Reformen voranzutreiben.

Das vorgeschlagene Sofortprogramm zur finanziellen Unterstützung der Apotheken in Deutschland ist eine bemerkenswerte Initiative, die zeigt, wie wichtig es ist, in Krisenzeiten schnell und zielgerichtet zu handeln. Die Nutzung ungenutzter Mittel aus dem pDL-Topf zur direkten finanziellen Stärkung der Apotheken reflektiert eine pragmatische Herangehensweise zur Lösung akuter Probleme. Dieser Ansatz verdient Anerkennung, nicht nur für seine Unmittelbarkeit, sondern auch für sein Potenzial, die pharmazeutische Versorgung in unterversorgten Regionen zu sichern.

Die Einführung eines Sicherstellungsfonds und die geplanten Honorarerhöhungen sind klare Beispiele dafür, wie gezielte finanzielle Injektionen die Resilienz von Apotheken gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen verbessern können. Ebenso könnte die mögliche Exklusivität in der Abgabe von Genuss-Cannabis eine langfristig nachhaltige Einnahmequelle darstellen, die die Abhängigkeit von der GKV mindert und gleichzeitig den Verbraucherschutz erhöht.

Allerdings darf diese Initiative nicht als Ersatz für die notwendigen, tiefgreifenden Reformen im Gesundheitswesen missverstanden werden. Sie sollte vielmehr als dringender Appell an die Politik verstanden werden, die strukturellen Probleme des Apothekenwesens anzuerkennen und entschlossen zu adressieren. Die vorliegenden Vorschläge bieten eine solide Grundlage für weiterführende Diskussionen und sollten als Ausgangspunkt für umfassende legislative Maßnahmen dienen, die die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland nachhaltig sichern.

 

Rückgang deutscher Pharmapatente: Ein Alarmzeichen für den Innovationsstandort

In Deutschland zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Die Zahl der Patentanmeldungen in der Pharmaindustrie nimmt kontinuierlich ab. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, die in Kooperation mit dem Handelsblatt durchgeführt wurde, ist die Anzahl internationaler Pharmapatente, die aus Deutschland eingereicht werden, signifikant gesunken. Während im Jahr 2000 noch 1436 Patente angemeldet wurden, waren es im Jahr 2021 nur noch 849. Dieser Rückgang könnte langfristige Folgen für die Position Deutschlands als ein führendes Land in Forschung und Entwicklung nach sich ziehen.

Parallel dazu zeigt die Studie einen starken Anstieg der Patentanmeldungen in China. Das Land, das im Jahr 2000 auf dem internationalen Parkett der Pharmapatentierung kaum präsent war, hat sich bis 2021 auf den zweiten Platz hinter den USA vorgearbeitet. Dies unterstreicht die dynamische Entwicklung Chinas und seinen Ehrgeiz, auf der globalen Bühne eine führende Rolle einzunehmen.

Trotz des allgemeinen Rückgangs hält Deutschland in spezifischen Bereichen der medizinischen Forschung, wie bei der Entwicklung neuer Krebstherapien, eine Spitzenposition. Das Europäische Patentamt weist Deutschland als führend in Europa aus, wobei das Vereinigte Königreich und andere Nationen wie Frankreich und die Schweiz folgen.

Der Rückgang der Patentanmeldungen in Deutschland ist mehr als nur eine statistische Notiz; er ist ein Weckruf für die deutsche Forschungs- und Innovationslandschaft. Während andere Nationen wie China ihre Innovationskapazitäten ausbauen und strategisch fördern, muss Deutschland seine Anstrengungen verdoppeln, um nicht nur mitzuhalten, sondern auch seine historische Führungsposition zu behaupten. Innovationen sind der Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, und die Pharmaindustrie spielt dabei eine zentrale Rolle. Es ist nun an der Zeit, dass Industrie und Regierung gemeinsam handeln, um die notwendigen Rahmenbedingungen für eine verstärkte Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu schaffen und Deutschland als einen globalen Innovationsführer zu stärken.

 

Zwischen Fortschritt und Bedenken: Die elektronische Patientenakte vor dem bundesweiten Start

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hält weiterhin am geplanten Zeitplan für die bundesweite Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) fest. Trotz zunehmender Bedenken bezüglich der Sicherheit und der daraus resultierenden Kritik bleibt das Ministerium zuversichtlich, den Roll-out im zweiten Quartal dieses Jahres zu beginnen. Seit Januar läuft die Pilotphase in den ausgewählten Modellregionen Hamburg, Franken und Nordrhein-Westfalen, in denen rund 300 medizinische Einrichtungen das System in der Praxis testen.

Die elektronische Patientenakte, die eine zentrale Speicherung von Gesundheitsdaten wie Befunde, Laborwerte und Medikamenteninformationen ermöglicht, soll den gesetzlich Versicherten einen lebenslangen, einfachen Zugang zu ihren medizinischen Daten bieten. In den ersten Wochen der Testphase haben bereits 70 Millionen Versicherte eine solche Akte erhalten. Die Bedienung erfolgt über Apps, die die Krankenkassen auf den Smartphones der Nutzer bereitstellen.

Die Sicherheit der sensiblen Daten ist jedoch ein wesentlicher Streitpunkt. Nachdem Hacker des Chaos Computer Clubs aufzeigen konnten, wie leicht das System zu kompromittieren ist, forderten mehrere ärztliche Vereinigungen eine Verschiebung des Starts. Das BMG hat auf diese Bedenken reagiert und angekündigt, vor dem bundesweiten Roll-out zusätzliche Sicherheitsupdates zu implementieren und die Systeme einer strengen Überprüfung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu unterziehen.

Die elektronische Patientenakte steht symbolisch für die Digitalisierung im Gesundheitswesen, ein Schritt, der sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Einerseits bietet die EPA das Potenzial, medizinische Prozesse zu vereinfachen und die Patientenversorgung zu verbessern. Andererseits werfen die jüngsten Sicherheitsbedenken ernsthafte Fragen über die Privatsphäre und den Schutz der Patientendaten auf. Es ist entscheidend, dass das BMG nicht nur an Zeitplänen festhält, sondern auch gewährleistet, dass die Sicherheit und das Vertrauen der Nutzer oberste Priorität haben, bevor die EPA eine flächendeckende Einführung erfährt. Die bevorstehenden Monate werden zeigen, ob die verantwortlichen Behörden in der Lage sind, diese digitalen Herausforderungen zu meistern.

 

Reformdruck im deutschen Gesundheitssystem: Bürger fordern tiefgreifende Änderungen

In Deutschland wächst die Sorge um die Zukunft des Gesundheitssystems. Eine aktuelle Umfrage offenbart, dass ein großer Teil der Bevölkerung dringenden Reformbedarf sieht. 85 Prozent der Befragten geben an, dass die Themen Gesundheit und Pflege in den aktuellen Koalitionsverhandlungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Diese Erkenntnis kommt zu einer Zeit, in der die Koalitionsgespräche zwischen den führenden politischen Parteien in vollem Gange sind.

Die Umfrage, durchgeführt vom Forschungsinstitut Forsa im Auftrag des Dachverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK), befragte 1000 Menschen über 18 Jahren zu verschiedenen Aspekten des Gesundheitssystems, einschließlich Pflege, Finanzierung und zukünftiger Versorgung. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz zwischen den steigenden Krankenkassenbeiträgen und der Qualität der medizinischen Versorgung, die laut 91 Prozent der Befragten stagniert oder sich verschlechtert.

Ein weiterer bedeutender Aspekt der Umfrage betrifft die Finanzierung des Systems. Eine Mehrheit der Teilnehmer drückt den Wunsch aus, dass versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln finanziert werden sollten. Zudem spricht sich eine überwältigende Mehrheit von 81 Prozent dafür aus, dass Krankenkassen das Recht haben sollten, gegen zweckfremde Verwendung ihrer Gelder durch die Bundesregierung vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen.

Die Pflegesituation steht ebenfalls im Fokus der öffentlichen Kritik. Mehr als die Hälfte der Befragten äußert Besorgnis darüber, im Pflegefall nicht angemessen versorgt zu werden. Fast zwei Drittel sorgen sich um die finanziellen Belastungen, die mit einer Pflegebedürftigkeit einhergehen könnten. Die Befragten fordern mit großer Mehrheit die Einführung eines Pflegelohns für pflegende Angehörige.

Der Bereich der Prävention wird als stark unterfinanziert angesehen. 77 Prozent der Befragten fordern, dass mehr finanzielle Mittel in die Prävention fließen, um Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit langfristig zu sichern.

Die Ergebnisse der Forsa-Umfrage legen nahe, dass ein tiefgreifendes Umdenken im deutschen Gesundheitssystem unumgänglich ist. Die Diskrepanz zwischen steigenden Beiträgen und stagnierender Versorgungsqualität ist ein Weckruf für die politischen Entscheidungsträger. Die Koalitionsverhandlungen bieten eine einmalige Gelegenheit, die Weichen für eine nachhaltige und gerechte Gesundheitspolitik zu stellen. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Sorgen und Bedürfnisse der Bürger ernst nimmt und konkrete Schritte unternimmt, um das Gesundheitssystem nicht nur finanziell, sondern auch strukturell zu reformieren. Die Forderungen nach mehr Investitionen in die Prävention und einer gerechteren Lastenverteilung sind klar – es bleibt zu hoffen, dass sie in den politischen Entscheidungsprozessen Gehör finden.

 

Gehaltsexzesse bei Krankenkassen: Führungskräfte kassieren ab – trotz Milliardenloch und Spardruck

Während die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) über massive Finanzprobleme klagt, Beiträge erhöht und Einsparungen bei Leistungserbringern wie Apotheken fordert, steigen die Gehälter der Spitzenfunktionäre der Krankenkassen offenbar ungebremst. Nach aktuellen Informationen erhielten zahlreiche Vorstandsmitglieder namhafter gesetzlicher Krankenkassen im vergangenen Jahr deutliche Gehaltserhöhungen sowie teils hohe Bonuszahlungen – und das trotz eines Defizits von über sechs Milliarden Euro in der GKV.

Die Anhebung der Grundgehälter erfolgte in mehreren Fällen im Bereich von zehn- bis zwanzigtausend Euro pro Jahr. In Kombination mit zusätzlichen leistungsbezogenen Prämien ergibt sich für einzelne Vorstandschefs eine jährliche Gesamtvergütung von mehr als 280.000 Euro. So liegt etwa das Fixgehalt des Vorstandsvorsitzenden der AOK Niedersachsen mittlerweile bei über 237.000 Euro, ergänzt durch einen Bonus von rund 59.000 Euro. Auch weitere Führungspersonen der AOK Baden-Württemberg, der Bahn-BKK oder der BKK Pfalz profitierten von ähnlich großzügigen Anpassungen. In Einzelfällen wurde der Bonus sogar auf über 40.000 Euro beziffert.

Diese Entwicklung sorgt vor allem deshalb für scharfe Kritik, weil sie zeitgleich mit massiven Sparappellen gegenüber anderen Bereichen des Gesundheitswesens erfolgt. Apotheken, Arztpraxen und andere Leistungserbringer werden von den Krankenkassen aufgefordert, ihre Kosten zu senken, obwohl deren Anteil an den GKV-Ausgaben vergleichsweise gering ist. Laut Angaben der ABDA machten die Apothekenleistungen im Jahr 2023 lediglich rund 1,9 Prozent der Gesamtausgaben aus. Die Verwaltungskosten der Krankenkassen lagen hingegen bei rund 4,2 Prozent – ein signifikanter Unterschied, der die Kritik zusätzlich befeuert.

Insbesondere der Vorschlag des AOK-Bundesverbands, die pauschale Finanzierung pharmazeutischer Dienstleistungen zu streichen, stößt vor dem Hintergrund steigender Vorstandsgehälter auf großes Unverständnis. Leistungen, die zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit beitragen und unmittelbar den Versicherten zugutekommen, sollen reduziert werden – während die Führungsriege der Kassen von Lohnerhöhungen und Sonderzahlungen profitiert.

Auch gesundheitspolitisch wirft diese Praxis Fragen auf. Die gesetzliche Krankenversicherung basiert auf dem Prinzip der Solidarität: Alle Versicherten zahlen einkommensabhängig in das System ein, um eine medizinische Versorgung für alle zu ermöglichen. Wenn jedoch das Vertrauen in die gerechte und verantwortungsvolle Verwendung dieser Mittel schwindet, gerät das Fundament des Systems ins Wanken. Die Gehaltspolitik der Krankenkassen steht in diesem Kontext sinnbildlich für ein Missverhältnis zwischen Eigeninteressen und Gemeinwohlorientierung.

Darüber hinaus fehlt es an struktureller Kontrolle. Die Vergütung von Krankenkassenvorständen wird zwar formal von den Verwaltungsräten genehmigt, doch diese Gremien bestehen häufig aus Vertretern der Kassen selbst sowie aus Arbeitgeber- und Versichertenvertretern – eine Konstellation, die externe Kontrolle und objektive Bewertung der Angemessenheit erschwert. Transparenz über die Kriterien für Bonuszahlungen oder Leistungsziele ist kaum vorhanden. Die Frage, ob diese Zahlungen tatsächlich im Interesse der Versichertengemeinschaft stehen, bleibt unbeantwortet.

Die jüngsten Berichte über die steigenden Gehälter von Krankenkassenvorständen werfen ein grelles Licht auf ein strukturelles Problem im Gesundheitswesen – und offenbaren eine tiefe Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Während in der Öffentlichkeit von Sparzwang, Reformdruck und Effizienz die Rede ist, gönnen sich die Führungsetagen der Kassen Zuwächse, die jenseits jeder wirtschaftlichen Vernunft liegen.

Diese Praxis ist nicht nur politisch fragwürdig, sondern auch moralisch bedenklich. Es sind dieselben Kassen, die mit erhobenem Zeigefinger auf Apotheken zeigen, pharmazeutische Dienstleistungen als verzichtbar bezeichnen und über angeblich zu hohe Ausgaben im Gesundheitssystem klagen. Gleichzeitig belohnen sie sich selbst mit fünfstelligen Prämien und steigenden Fixgehältern. Wer so handelt, verliert jede Glaubwürdigkeit.

Noch gravierender ist jedoch die symbolische Wirkung: Ein System, das sich selbst Privilegien zuschreibt, während es bei der Versorgung der Menschen spart, erzeugt Misstrauen. Gerade in einem solidarisch finanzierten Gesundheitswesen darf der Eindruck nicht entstehen, dass Funktionäre in geschützten Verwaltungsstrukturen profitieren, während diejenigen, die täglich mit Patientinnen und Patienten arbeiten, um ihre Existenz kämpfen.

Was fehlt, ist eine politische und regulatorische Korrektur. Die Gehaltsstrukturen der gesetzlichen Krankenkassen gehören auf den Prüfstand. Es braucht klare Leitlinien für Vergütung, Transparenz bei Bonuskriterien und eine unabhängige Kontrolle. Solange diese Fragen ungeklärt bleiben, wird sich der Vertrauensverlust weiter vertiefen.

Die gesetzliche Krankenversicherung darf kein Selbstbedienungsladen sein. Ihre Legitimation gründet sich auf Gemeinwohl, nicht auf Profitdenken. Wer das ignoriert, riskiert nicht nur den Ruf des Systems, sondern gefährdet langfristig auch seine Stabilität.

 

EU-Pharmapaket nimmt Gestalt an – Kommission drängt auf Reformen im Arzneimittel- und Medizinprodukterecht

Erstmals seit seiner umstrittenen Ernennung im November 2024 hat sich EU-Gesundheitskommissar Oliver Várhelyi im neuen Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments (SANT) öffentlich geäußert und konkrete Zeitpläne für die Umsetzung des EU-Pharmapakets vorgestellt. Ziel ist es, das umfassende Reformvorhaben zur Überarbeitung des EU-Arzneimittelrechts bis spätestens zum 30. Juni 2025 abzuschließen. Eine Einigung mit dem EU-Parlament liegt bereits vor, eine Zustimmung durch den Rat der Europäischen Union steht allerdings noch aus.

Der ungarische Politiker betonte in seiner Rede die Bedeutung des Vorhabens für die europäische Arzneimittelversorgung. Die geplante Reform soll den Zugang zu Medikamenten erleichtern, die Versorgungssicherheit verbessern und Innovationen in der pharmazeutischen Forschung fördern. Zudem hob Várhelyi hervor, dass die Gesundheitsminister der EU-Mitgliedstaaten in dieser Woche in Warschau zusammentreffen werden. Dort wolle er mit Nachdruck auf eine baldige Zustimmung des EPSCO-Rats hinwirken.

Neben der Arzneimittelreform kündigte Várhelyi an, auch die bestehenden Schwierigkeiten bei den EU-Verordnungen für Medizinprodukte (MDR) und In-vitro-Diagnostika (IVDR) zeitnah anzugehen. Insbesondere bei pädiatrischen und spezialisierten In-vitro-Produkten seien erhebliche Engpässe und Verzögerungen durch mangelnde Zertifizierungskapazitäten festzustellen. Die Kommission arbeite bereits an einer umfassenden Bewertung dieser Herausforderungen, deren Abschluss für Ende 2025 vorgesehen ist.

In der Diagnostik-Branche wächst der Druck. Unternehmen warnen vor Versorgungslücken bei wichtigen Tests infolge der komplizierten Zulassungsverfahren. Der Ruf nach kurzfristigen Lösungen wird lauter, da die Zeit drängt und Patientensicherheit gefährdet sein könnte.

Auch digitale Strukturen sollen auf EU-Ebene vorangebracht werden. Várhelyi bestätigte, dass die Verordnung zum Europäischen Gesundheitsdatenraum (EHDS) am 26. März 2025 in Kraft tritt. Diese sieht vor, dass EU-Bürger künftig kostenfrei auf ihre persönlichen Gesundheitsdaten zugreifen können. Zugleich soll ein gemeinsamer Markt für digitale Gesundheitsanwendungen entstehen. Die Umsetzung dieser Ziele erfordere laut Kommission klare Standards und effektive Koordination.

Ein weiterer Baustein der EU-Gesundheitsstrategie ist der kürzlich veröffentlichte Critical Medicines Act. Die neue Verordnung verfolgt das Ziel, die Lieferketten für wichtige Arzneimittel zu diversifizieren und die pharmazeutische Produktion innerhalb der EU gezielt zu stärken. Der Zugang zu essenziellen Medikamenten soll dadurch robuster und weniger abhängig von außereuropäischen Herstellern werden.

Die Europäische Kommission bekräftigt mit diesen Maßnahmen ihren Anspruch, die Gesundheitsversorgung in Europa widerstandsfähiger, gerechter und innovationsfreundlicher zu gestalten. Gleichzeitig verdeutlichen die anhaltenden Probleme bei der Umsetzung bestehender Regularien, dass politische Willensbekundungen allein nicht ausreichen.

Der Reformwille in Brüssel ist zweifellos spürbar – das EU-Pharmapaket, der europäische Gesundheitsdatenraum und der Critical Medicines Act sind ambitionierte Vorhaben mit weitreichender Bedeutung. Doch der politische Zeitplan ist eng, und die Umsetzung komplex. Während die Arzneimittelreform strukturelle Schwächen adressieren will, bleibt die praktische Umsetzung der MDR/IVDR-Verordnungen ein akuter Schwachpunkt. Wenn hier nicht rasch Abhilfe geschaffen wird, drohen ernsthafte Konsequenzen für Patientenversorgung und industrielle Wettbewerbsfähigkeit.

Der Gesundheitsdatenraum wiederum könnte einen Meilenstein in der europäischen Digitalpolitik markieren – vorausgesetzt, Datenschutz, Interoperabilität und Nutzerfreundlichkeit werden nicht nur diskutiert, sondern auch konsequent umgesetzt. Die Kommission ist gefordert, nicht nur Ankündigungen zu machen, sondern den Reformen Substanz und Verlässlichkeit zu geben. Denn Vertrauen entsteht nicht durch Worte, sondern durch Wirkung.

 

Neue Perspektiven auf die Antikoagulation nach Katheterablation

In der medizinischen Praxis stellt sich zunehmend die Frage nach der Notwendigkeit einer fortgesetzten oralen Antikoagulation nach einer Katheterablation bei Patienten mit Vorhofflimmern. Vorhofflimmern, die häufigste Form der Herzrhythmusstörung, führt oft zu schwerwiegenden thromboembolischen Ereignissen wie Schlaganfällen. Die Katheterablation, die in Deutschland jährlich etwa 100.000 Mal durchgeführt wird, zielt darauf ab, die fehlerhaften elektrischen Impulse im Herzen zu neutralisieren und den Sinusrhythmus zu stabilisieren. Dabei wird durch Radiofrequenz-Ablation eine Isolation der Pulmonalvenen vorgenommen.

Obwohl dieses Verfahren bei vielen Patienten den Sinusrhythmus erfolgreich wiederherstellt, bleibt das Risiko von Blutungen durch die fortgesetzte Einnahme von Blutverdünnern ein kritischer Punkt. Um dieses Risiko gegen das erneute Auftreten von Vorhofflimmern abzuwägen, werden in der medizinischen Praxis der CHA2DS2-VA-Score und der HAS-BLED-Score herangezogen. Eine kürzlich in „JAMA Network Open“ veröffentlichte Studie aus Japan liefert nun neue Einsichten, die diese Abwägung beeinflussen könnten.

Die Studie beobachtete 1.821 Patienten, die nach einer Katheterablation für mindestens ein Jahr kein Vorhofflimmern mehr zeigten. Über einen durchschnittlichen Zeitraum von 4,8 Jahren wurden diese Patienten hinsichtlich thromboembolischer Ereignisse, schwerer Blutungen und Gesamtmortalität überwacht. Interessanterweise zeigte die Studie, dass das Absetzen der Antikoagulanzien das Risiko für thromboembolische Ereignisse erhöhte, während die Fortsetzung der Therapie das Risiko für schwere Blutungen steigerte.

Besonders betroffen von einem erhöhten Risiko waren Patienten mit spezifischen Merkmalen wie asymptomatischem Vorhofflimmern, einer verminderten Auswurffraktion des linken Ventrikels unter 60 Prozent und einem vergrößerten Durchmesser des linken Vorhofs. Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine individuelle Risikobewertung entscheidend ist und dass eine Pauschalentscheidung über die Beendigung der Antikoagulation möglicherweise nicht angemessen ist.

Die Autoren der Studie betonen die Notwendigkeit weiterer Forschung, insbesondere durch prospektive, randomisierte Studien, um eine fundierte Entscheidungsgrundlage für oder gegen die Fortführung der Antikoagulation nach einer Katheterablation zu schaffen.

Die aktuelle Studie aus Japan wirft ein Schlaglicht auf ein wichtiges, aber oft unterschätztes Problem in der Behandlung von Vorhofflimmern nach Katheterablation: das Balanceakt zwischen der Prävention von thromboembolischen Ereignissen und dem Risiko von Blutungen. Diese Ergebnisse sollten als Weckruf für die medizinische Gemeinschaft dienen, nicht nur die Effektivität der Ablation, sondern auch die nachfolgende Medikation stärker zu individualisieren.

Es wird deutlich, dass eine „Einheitslösung“ für alle Patienten weder sicher noch effektiv ist. Vielmehr müssen Kardiologen die individuellen Risikofaktoren ihrer Patienten sorgfältig bewerten, um maßgeschneiderte Therapieansätze zu bieten, die sowohl Sicherheit als auch Effektivität maximieren. Diese Studie liefert wichtige Daten, die in zukünftige Leitlinien und Behandlungsprotokolle einfließen sollten, um die Patientenversorgung weiter zu verbessern und potenzielle Risiken zu minimieren.

 

Langfristige Ernährungsmuster und ihre Auswirkungen auf das gesunde Altern

Die aktuelle Forschung der Harvard T. H. Chan School of Public Health wirft ein neues Licht auf die Bedeutung langfristiger Ernährungsgewohnheiten für das gesunde Altern. Unter der Leitung von Professor Dr. Anne-Julie Tessier wurden Daten von mehr als 105.000 Teilnehmern ausgewertet, die über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten in den großen US-amerikanischen Kohortenstudien Nurses’ Health Study und Health Professionals Follow-up Study gesammelt wurden. Die Ergebnisse dieser umfassenden Analyse wurden kürzlich im renommierten Wissenschaftsjournal "Nature Medicine" veröffentlicht.

Die Studie untersuchte acht verschiedene Ernährungsmuster, darunter die Mittelmeerdiät, die Planetary Health Diet und den Alternative Healthy Eating Index (AHEI), sowie deren Einfluss auf die Gesundheit im Alter. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Vermeidung von chronischen Krankheiten und der Erhaltung der kognitiven, physischen und mentalen Gesundheit bis ins hohe Alter.

Die Forschenden stellten fest, dass der Alternative Healthy Eating Index (AHEI) die stärksten positiven Korrelationen mit gesundem Altern aufzeigte. Dieses Ernährungsmuster fördert den Verzehr von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und ungesättigten Fettsäuren, während es den Konsum von rotem Fleisch, Zucker und Transfetten begrenzt. Ebenso zeigten die angepasste Mittelmeerdiät und der reversed European Dietary Index for Health (rEDIH) signifikante Vorteile für die metabolische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.

Die Wissenschaftler adjustierten ihre Ergebnisse um zahlreiche Faktoren wie Alter, Body-Mass-Index, körperliche Aktivität und sozioökonomischen Status, um verlässliche Schlussfolgerungen über die direkten Auswirkungen der Ernährung auf das Altern zu gewährleisten. Die Ergebnisse betonen die Wichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung, die reich an pflanzlichen Lebensmitteln und arm an verarbeiteten Produkten ist, um das Wohlbefinden im Alter zu maximieren.

Die Studie von Professor Tessier und ihrem Team bietet wertvolle Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen Ernährung und gesundem Altern. Es wird deutlich, dass nicht nur die Wahl einzelner Lebensmittel, sondern ganze Ernährungsmuster entscheidend sind, um Gesundheit und Lebensqualität im Alter zu fördern. Diese Erkenntnisse sollten eine Grundlage für öffentliche Gesundheitsempfehlungen und individuelle Ernährungsentscheidungen bieten.

Die Forschung unterstreicht die Notwendigkeit, Ernährungsrichtlinien zu überdenken und vielleicht sogar neu zu definieren, was eine „gesunde Ernährung“ wirklich bedeutet. Es geht nicht nur darum, bestimmte Krankheiten zu vermeiden, sondern um ein ganzheitliches Wohlbefinden, das durch bewusste Ernährungsgewohnheiten unterstützt wird. In einer Zeit, in der die Bevölkerung immer älter wird, könnte eine solche Neuorientierung in der Ernährungspolitik nicht nur die Lebenserwartung verlängern, sondern auch die Lebensqualität im Alter erheblich verbessern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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