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  • 24.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionspoker, Apothekenkrise, ePA-Rollout und Arzneirisiken
    24.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionspoker, Apothekenkrise, ePA-Rollout und Arzneirisiken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Koalitionsverhandlungen treten in ihre entscheidende Phase, doch zwei zentrale Themen bleiben weiterhin ungeklärt. Während die polit...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionspoker, Apothekenkrise, ePA-Rollout und Arzneirisiken

 

Während politische Entscheidungen stocken, belasten Einbrüche, Retaxationen und neue Therapierisiken das Gesundheitswesen – digitale Fortschritte und royale Pflegelinie setzen Kontraste

Die Koalitionsverhandlungen treten in ihre entscheidende Phase, doch zwei zentrale Themen bleiben weiterhin ungeklärt. Während die politischen Gespräche laufen, zeigt sich in anderen Bereichen bereits akuter Reformbedarf: Drei Einbrüche in eine Hamburger Apotheke werfen ein Schlaglicht auf die mangelnde öffentliche Sicherheit. Apotheken kämpfen zudem mit steigenden Belastungen durch komplizierte Retaxationen, deren Vorgaben oft uneinheitlich und schwer nachvollziehbar sind. Gleichzeitig rückt der bundesweite Roll-out der elektronischen Patientenakte näher – nach erfolgreicher Testphase prüft das Bundesgesundheitsministerium den konkreten Zeitplan. Einen digitalen Lichtblick liefert die Teleclinic, die mit neuen Kassenverträgen und deutlichem Umsatzwachstum im Markt der Videosprechstunden punktet. Besorgniserregend ist der starke Anstieg psychisch bedingter Fehltage, besonders bei Beschäftigten in Kitas und der Altenpflege. Die neue Regelung zur Notfallkontrazeption verbessert den Zugang, stellt jedoch höhere Anforderungen an Beratung und Verantwortung. In der Wundversorgung konnte eine Versorgungslücke durch die Verlängerung der Übergangsfrist vorerst verhindert werden. Für Aufsehen sorgt ein möglicher gefährlicher Arzneimittelwechsel zwischen Semaglutid und Lithium nach einem schweren Intoxikationsfall. Hoffnungsvoller schließt der Blick auf die neue Hautpflegelinie „minLen“, die Prinzessin Madeleine von Schweden gemeinsam mit Weleda präsentiert – sanfte Pflege für eine junge Zielgruppe mit royaler Note.

 

Entscheidende Phase in Koalitionsverhandlungen: Zwei zentrale Themen noch zu klären

Seit dem Start der Koalitionsverhandlungen am 13. März haben sich 16 Arbeitsgruppen intensiv mit den vielfältigen Herausforderungen und politischen Themen befasst, die in den kommenden Legislaturperioden Deutschlands eine Rolle spielen sollen. Diese Arbeitsgruppen, zusammengesetzt aus Experten und Politikern der beteiligten Parteien, waren mit der Aufgabe betraut, konkrete Lösungsansätze und Kompromisse für eine breite Palette von Politikbereichen zu formulieren, von der Wirtschaftspolitik über Umweltschutz bis hin zur sozialen Gerechtigkeit.

Der heutige Montagabend markiert einen entscheidenden Wendepunkt in diesem Prozess. Die Arbeitsgruppen stellen ihre Ergebnisse vor, die dann von der Steuerungsgruppe, bestehend aus den Parteivorsitzenden und Generalsekretären, übernommen und weiterbearbeitet werden. Diese Phase ist besonders kritisch, da hier die letzten Verhandlungen stattfinden und die finale Form des Koalitionsvertrags geprägt wird. Mit nur noch zwei wesentlichen offenen Punkten in der Diskussion steht die Koalition vor der Herausforderung, substantielle Einigungen zu erzielen, die sowohl die Parteibasen als auch die breitere Öffentlichkeit zufriedenstellen.

Die Ziele sind klar: Bis zur Woche ab dem 14. April soll ein fertiger Koalitionsvertrag unterzeichnet sein. Dieses Dokument wird die politische und gesellschaftliche Richtung Deutschlands für die nächsten Jahre bestimmen und ist somit von großer Tragweite für alle Beteiligten.

Die aktuelle Runde der Koalitionsverhandlungen ist ein kritischer Test für die politische Kompromissfähigkeit und Vision der beteiligten Parteien. Die verbleibenden zwei offenen Punkte sind vermutlich die strittigsten, die tief in die ideologischen und praktischen Differenzen der Koalitionspartner hineinreichen. Diese Themen werden nicht nur wegen ihrer Bedeutung in den Medien stark beachtet, sondern auch, weil sie die zukünftige Regierungsfähigkeit der Koalition signifikant beeinflussen können.

Die Fähigkeit, unter Druck zu verhandeln und dabei dennoch weitsichtige Entscheidungen zu treffen, wird das zukünftige Bild der Koalition in der Öffentlichkeit prägen. Ein schneller, aber oberflächlicher Kompromiss könnte kurzfristig den Weg für die Unterzeichnung des Koalitionsvertrags ebnen, birgt jedoch das Risiko von Unstimmigkeiten und Konflikten in der Zukunft. Auf der anderen Seite könnte eine gründliche, tiefgehende Auseinandersetzung mit diesen Themen zwar mehr Zeit in Anspruch nehmen, würde jedoch eine stabilere und nachhaltigere Basis für die zukünftige Regierungsarbeit schaffen.

Es bleibt abzuwarten, wie diese Herausforderungen von den Verhandlungsführern angegangen werden. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu beobachten, ob pragmatische Vernunft oder politische Ränkespiele die Oberhand gewinnen. Dies wird nicht nur die unmittelbare Zukunft der Koalition, sondern auch die langfristige politische Landschaft Deutschlands prägen.

 

Wiederholte Einbrüche in Hamburger Apotheke: Eine Chronik des Versagens öffentlicher Sicherheit

Die Centro-Apotheke, gelegen im pulsierenden Herzen Hamburgs, wurde innerhalb eines Jahres dreimal von Einbrechern heimgesucht. Jeder dieser Vorfälle hinterließ neben dem finanziellen Schaden eine tiefe Narbe in der Betriebsstruktur und im Sicherheitsempfinden der Mitarbeiter und Kunden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf erschütternde 40.000 Euro – eine Summe, die nicht nur den materiellen Verlust widerspiegelt, sondern auch das Ausmaß der Zerstörung und des emotionalen Leids, das diese kriminellen Handlungen verursacht haben.

Bei jedem Einbruch wurden Medikamente, medizinische Geräte und Bargeld entwendet. Die Täter gingen mit einer Brutalität vor, die in der aufgebrochenen Eingangstür, zertrümmerten Fenstern und dem chaotischen Zustand der Verkaufsräume sichtbar wurde. Nicolas Della Seta, der Inhaber der Apotheke, berichtet von einer verheerenden Wirkung dieser Einbrüche auf das tägliche Geschäft und die moralische Verfassung seines Teams. Die wiederkehrenden Einbrüche haben nicht nur das Vertrauen in die lokale Polizeiarbeit erschüttert, sondern auch die Frage nach der Effektivität der städtischen Sicherheitspolitik aufgeworfen.

Trotz mehrfacher Gespräche mit den lokalen Behörden und der Polizei fühlt sich Della Seta alleingelassen. Die versprochenen Maßnahmen wie verstärkte Patrouillen und eine bessere Beleuchtung der Straßen wurden bislang nicht umgesetzt. Die Frustration wächst, denn die Antworten der Stadt scheinen mehr aus Vertröstungen denn aus konkreten Lösungsansätzen zu bestehen.

Die Lage der Centro-Apotheke in Hamburg ist symptomatisch für ein größeres Problem urbaner Sicherheit und zeigt deutlich, wie schnell das Vertrauen in die Fähigkeit unserer Gesellschaft, ihre Bürger zu schützen, erodieren kann. Es ist nicht hinnehmbar, dass Geschäftsleute wie Nicolas Della Seta, die täglich zur lokalen Versorgung und Wirtschaft beitragen, sich wiederholt solchen Risiken ausgesetzt sehen.

Die wiederholten Einbrüche in die Apotheke sind ein klarer Weckruf für die städtischen Behörden, ihre Strategien zur Kriminalitätsprävention und -bekämpfung zu überdenken und zu intensivieren. Es bedarf einer dringenden und durchdachten Reaktion, um das Sicherheitsnetz, das die Bürger schützen soll, zu stärken. Dies umfasst nicht nur eine erhöhte Polizeipräsenz, sondern auch eine umfassende Analyse der städtischen Beleuchtung, der Überwachungstechnologien und der präventiven Maßnahmen.

Darüber hinaus ist es essentiell, dass die Polizei und die Stadtverwaltung eine engere Zusammenarbeit mit den Geschäftsinhabern pflegen, um ihre spezifischen Sicherheitsbedürfnisse zu verstehen und effektiv darauf zu reagieren. Die Bürger von Hamburg verdienen es, sich in ihrer Stadt sicher zu fühlen – ob zu Hause, auf der Straße oder am Arbeitsplatz. Der Schutz ihrer Lebens- und Arbeitsräume ist nicht nur eine Frage der öffentlichen Ordnung, sondern auch eine der sozialen Verantwortung, die auf den Schultern unserer gewählten Vertreter lastet. Es ist an der Zeit, dass diese Verantwortung mit ernsthaftem Engagement und klaren Taten wahrgenommen wird.

 

Retaxationen: Wachsende Belastungen für Apotheken und die Forderung nach Reformen

Retaxationen, die von Krankenkassen vorgenommenen finanziellen Korrekturen bei Abrechnungen, haben sich zu einem zentralen Problem für deutsche Apotheken entwickelt. Diese Korrekturen entstehen häufig durch formale oder inhaltliche Fehler bei der Abrechnung von Rezepten und Medizinprodukten. Besonders problematisch sind dabei unvollständige Patientendaten, fehlerhafte Dosierungsangaben oder die Missachtung spezifischer Vorgaben der Krankenkassen. Die Vorgaben sind oft komplex und uneinheitlich, was die korrekte Abrechnung erheblich erschwert.

Ein besonderer Brennpunkt ist die Abrechnung von Medizinprodukten, die strengen und häufig variierenden Regeln unterliegt. Selbst geringfügige Abweichungen, wie ein fehlendes Kreuz auf einem Rezept oder unklare Angaben zum verwendeten Produkt, können dazu führen, dass die Erstattung durch die Krankenkassen komplett verweigert wird. Dies trifft vor allem kleinere Apotheken hart, die aufgrund begrenzter wirtschaftlicher Reserven besonders anfällig für finanzielle Einbußen sind.

Neben den finanziellen Folgen führen Retaxationen zu erheblichen administrativen Belastungen. Die Klärung strittiger Fälle erfordert umfangreiche Dokumentationen und einen intensiven Austausch mit den Krankenkassen, was wertvolle personelle Ressourcen bindet. In vielen Apotheken, die bereits unter Personalmangel leiden, bedeutet dies eine zusätzliche Belastung. Zudem sorgt die Unsicherheit über die Einhaltung der Abrechnungsvorgaben für Frustration innerhalb der Branche.

Um das Risiko von Retaxationen zu minimieren, setzen Apotheken auf präventive Maßnahmen. Dazu gehören regelmäßige Schulungen des Personals, um die immer komplexeren Abrechnungsrichtlinien zu verstehen. Ebenso spielt der Einsatz moderner Apothekensoftware eine zentrale Rolle. Solche Systeme können Fehler bei der Rezeptverarbeitung frühzeitig erkennen und so dazu beitragen, die Zahl der Retaxationen zu verringern. Doch trotz dieser Maßnahmen bleiben die Unsicherheiten bestehen, solange die Abrechnungsregeln der Krankenkassen uneinheitlich und schwer nachvollziehbar sind.

Einige Apotheken greifen zusätzlich auf Retax-Versicherungen zurück, um sich gegen die finanziellen Folgen abzusichern. Diese Versicherungen können wirtschaftliche Risiken abfedern, doch sie lösen die zugrunde liegenden Probleme nicht. Vielmehr machen sie deutlich, wie dringend eine grundlegende Reform des Systems erforderlich ist.

Die Politik steht in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen für Apotheken zu verbessern. Einheitliche, transparente und praxistaugliche Abrechnungsrichtlinien könnten die Zahl der Retaxationen erheblich reduzieren. Ohne solche Reformen drohen langfristig nicht nur wirtschaftliche Schäden für Apotheken, sondern auch eine Beeinträchtigung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung.

Die Problematik der Retaxationen offenbart eine gravierende Schwäche im deutschen Gesundheitssystem. Apotheken, die eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung spielen, werden durch bürokratische Anforderungen und uneinheitliche Vorgaben der Krankenkassen unverhältnismäßig belastet. Der Aufwand, der mit jeder Retaxation einhergeht, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen für das Gesundheitssystem.

Die wirtschaftlichen Folgen sind besonders für kleinere Apotheken verheerend. In einer Branche, die bereits mit steigenden Betriebskosten, sinkenden Margen und Personalmangel zu kämpfen hat, kann jede Retaxation existenzbedrohend sein. Dabei ist es paradox, dass Apotheken, die für die flächendeckende Gesundheitsversorgung unverzichtbar sind, durch die Anforderungen des Systems zunehmend in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Retax-Versicherungen bieten kurzfristig eine Möglichkeit, finanzielle Schäden abzufedern. Doch sie lösen das eigentliche Problem nicht. Vielmehr verschleiern sie die Notwendigkeit struktureller Reformen. Die Einführung einheitlicher Abrechnungsrichtlinien, die für alle Krankenkassen gelten und für Apotheken klar und transparent sind, wäre ein wichtiger Schritt, um die Fehleranfälligkeit zu verringern und den bürokratischen Aufwand zu minimieren.

Auch die Krankenkassen tragen eine Verantwortung. Sie müssen ihre Anforderungen klarer und praxistauglicher gestalten, um die Fehlerquote zu senken. Gleichzeitig sollte die Politik Maßnahmen ergreifen, um die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken langfristig zu sichern. Ohne Reformen droht nicht nur eine weitere Verschärfung der wirtschaftlichen Lage der Apotheken, sondern auch eine Gefährdung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung in Deutschland.

Die Herausforderungen sind komplex, doch die Lösung liegt in einer koordinierten Zusammenarbeit zwischen Politik, Krankenkassen und Apotheken. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen können die strukturellen Schwächen überwunden und die Zukunft der Apotheken im deutschen Gesundheitssystem gesichert werden. Die Zeit für Reformen ist längst überfällig.

 

Bundesweiter Roll-out der ePA rückt näher – BMG prüft Zeitplan nach Pilotphase

Nach dem Auftakt der elektronischen Patientenakte (ePA) in drei ausgewählten Regionen prüft das Bundesgesundheitsministerium (BMG) nun den Zeitplan für die bundesweite Einführung. Eine Sprecherin des Ministeriums erklärte, dass derzeit die Ergebnisse der laufenden Testphase ausgewertet würden. Ziel sei es, zeitnah einen konkreten Plan zur weiteren Umsetzung vorzulegen. Das Ministerium hält weiterhin an dem Vorhaben fest, im zweiten Quartal mit dem deutschlandweiten Roll-out der Anwendung zu beginnen.

Seit dem 15. Januar wurden insgesamt rund 70 Millionen gesetzlich Versicherten in Deutschland automatisch eine ePA von ihren Krankenkassen eingerichtet. Das entspricht fast der gesamten gesetzlich versicherten Bevölkerung. Die Nutzung bleibt jedoch freiwillig – Versicherte haben die Möglichkeit, der Einrichtung der Akte zu widersprechen oder sie deaktivieren zu lassen.

Die Testphase findet aktuell in drei Modellregionen statt: in Hamburg mit Umland, in Franken sowie in Teilen Nordrhein-Westfalens. Dort erproben rund 300 Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser den Einsatz der elektronischen Akte im Versorgungsalltag. Nach Angaben der zuständigen Betriebsgesellschaft Gematik wurden allein in der vergangenen Woche rund 188.000 ePAs durch medizinische Einrichtungen geöffnet.

Der geplante bundesweite Einsatz ist jedoch an technische Voraussetzungen geknüpft. Das BMG betonte, dass der flächendeckende Start erst erfolgen werde, wenn sämtliche Sicherheitsupdates abgeschlossen und die Systemstabilität gewährleistet sei. Eine abschließende Bestätigung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gilt als zwingende Voraussetzung.

Die ePA soll dazu dienen, Befunde, Diagnosen, Laborwerte und weitere medizinische Informationen digital zu speichern und für Patientinnen und Patienten sowie deren Behandler verfügbar zu machen. Ziel ist eine lebensbegleitende, zentral verfügbare Akte, die über Apps der Krankenkassen auf dem Smartphone eingesehen werden kann. Durch die ePA sollen Informationslücken geschlossen und eine effizientere Versorgung ermöglicht werden.

Trotz des geplanten Fortschritts bleiben datenschutzrechtliche Bedenken sowie die digitale Ausstattung vieler medizinischer Einrichtungen Herausforderungen bei der Umsetzung. Auch die Akzeptanz unter Ärztinnen, Ärzten und Versicherten wird eine zentrale Rolle für den Erfolg des Projekts spielen.

Die elektronische Patientenakte gilt als wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung. Doch zwischen digitalem Anspruch und realem Umsetzungsstand liegen erhebliche Herausforderungen. Die Pilotphase zeigt zwar erste Nutzungszahlen, doch das Projekt steht und fällt mit der Akzeptanz der Beteiligten und der Verlässlichkeit der Technik. Insbesondere der Datenschutz muss mehr sein als ein Versprechen – er muss sich im Alltag beweisen. Die Politik tut gut daran, auf eine flächendeckende Einführung erst dann zu setzen, wenn die technischen Grundlagen sicher sind. Digitalisierung darf nicht auf dem Rücken der Patienten und Praxisteams übereilt durchgedrückt werden. Vielmehr braucht es verlässliche Prozesse, transparente Kommunikation und einen realistischen Zeitplan, um Vertrauen zu schaffen – nicht nur in die Technik, sondern in das System.

 

Teleclinic schließt neue Kassenverträge – DocMorris-Tochter punktet im Schatten

Die Teleclinic, eine Tochtergesellschaft des Versandapothekenkonzerns DocMorris, sorgt im sonst enttäuschenden Jahresabschluss des Unternehmens für einen seltenen Lichtblick. Mit einem deutlichen Umsatzwachstum und einem positiven Teilbetriebsergebnis hebt sich die Anbieterin von Videosprechstunden vom restlichen Geschäftsfeld ab. Besonders ins Gewicht fallen neue Verträge mit gesetzlichen Krankenkassen, die der Teleclinic eine breitere Basis im digitalen Versorgungsmarkt sichern könnten.

Laut DocMorris-Management agiert Teleclinic zunehmend als diskreter Dienstleister im Hintergrund. In dieser Rolle tritt die Plattform bei einigen Angeboten nicht in Erscheinung, sondern stellt Infrastruktur und medizinisches Personal für telemedizinische Leistungen bereit, die über Partnerorganisationen abgerechnet werden. Diese Strategie scheint aufzugehen: Durch den Verzicht auf eine eigene Markenpräsenz im Vordergrund verschafft sich Teleclinic einen Zugang zu Krankenkassen, die bei der Auswahl von Telemedizinpartnern auf neutrale oder nicht markengetriebene Lösungen setzen.

Branchenbeobachter sehen in dieser Entwicklung einen weiteren Beleg für die zunehmende Verschiebung ärztlicher Leistungen ins Digitale. Der Markt für Videosprechstunden und telemedizinische Erstkontakte ist in Bewegung – nicht zuletzt durch die politische Unterstützung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Teleclinic profitiert dabei von frühzeitigen Investitionen in IT-Infrastruktur und medizinisches Personal.

Allerdings bleibt fraglich, inwieweit sich das Modell langfristig trägt. Kritiker werfen Anbietern wie Teleclinic vor, ärztliche Versorgung zu fragmentieren und durch die Konzentration auf standardisierte Leistungen die persönliche Arzt-Patienten-Beziehung zu schwächen. Zudem wird diskutiert, ob Telemedizinplattformen in der Lage sind, langfristig dieselbe Versorgungsqualität sicherzustellen wie Hausarztpraxen vor Ort.

DocMorris setzt dennoch auf weiteres Wachstum im Digitalbereich. Die positiven Zahlen von Teleclinic dienen dem Konzern offenbar auch dazu, Investoren trotz der schwierigen Gesamtlage ein Signal für strategisches Potenzial zu senden. Ob sich daraus nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg ableiten lässt, bleibt offen – zumal der Versandhandel mit Arzneimitteln weiterhin unter Druck steht.

Der Erfolg von Teleclinic im Schatten des Mutterkonzerns DocMorris wirft ein Schlaglicht auf die sich wandelnden Strukturen im Gesundheitswesen. Während klassische Versorgungseinrichtungen um Personal und Patienten ringen, gelingt es digitalen Akteuren, sich leise, aber wirkungsvoll in das System einzubetten. Die Strategie, nicht als Marke im Vordergrund zu stehen, sondern als neutrale Plattform im Hintergrund zu agieren, ist clever – und möglicherweise wegweisend.

Doch dieser Erfolg ist ambivalent. Denn mit der zunehmenden Digitalisierung steigt auch das Risiko, medizinische Versorgung in anonyme Prozesse zu überführen. Wenn Videosprechstunden standardisierte Massenleistung werden, droht der Verlust individueller Betreuung. Krankenkassen, die auf Telemedizin setzen, stehen daher in der Verantwortung, Qualität, Kontinuität und Patientenorientierung nicht dem Effizienzstreben zu opfern.

Teleclinic zeigt, dass Innovation im Gesundheitswesen möglich ist – doch sie braucht klare Leitplanken. Der digitale Fortschritt darf kein Selbstzweck sein, sondern muss sich an Versorgungsrealität und Patientennutzen messen lassen.

 

Psychische Erkrankungen: Deutlicher Anstieg der Fehltage in sensiblen Berufsgruppen

Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage durch psychische Erkrankungen hat im Jahr 2024 in Deutschland einen neuen Höchstwert erreicht. Besonders betroffen sind Beschäftigte in Kitas und der Altenpflege. Während der allgemeine Krankenstand leicht zurückging, stiegen die Ausfalltage durch psychische Diagnosen erneut deutlich an. Das Ausmaß dieser Entwicklung lässt auf strukturelle Belastungen in bestimmten Berufsgruppen schließen.

Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Fehltage aufgrund von Depressionen um rund 50 Prozent zu. Auf 100 Beschäftigte entfielen im Jahr 2024 durchschnittlich 183 Ausfalltage wegen Depressionen, nachdem es 2023 noch 122 Tage gewesen waren. Insgesamt lag die Zahl psychisch bedingter Krankheitstage bei 342 je 100 Beschäftigte. Auch die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung blieb mit etwa 33 Tagen konstant hoch. Die Daten zeigen, dass psychische Erkrankungen nach wie vor zu langen Ausfallzeiten führen.

Ein besonders deutlicher Anstieg zeigt sich bei älteren Beschäftigten. In der Altersgruppe über 60 Jahre stiegen die durch Depressionen verursachten Fehltage von 169 auf 249 je 100 Beschäftigte. Der Trend deutet auf wachsende Belastungen in der späten Erwerbsphase hin. Auch in Berufen mit besonderer sozialer Verantwortung, wie der frühkindlichen Bildung und der Altenpflege, sind die Werte alarmierend. So verzeichneten Kindertagesstätten 586 psychisch bedingte Fehltage pro 100 Beschäftigte, in Pflegeberufen lag der Wert bei 573 Tagen. Diese Zahlen deuten auf eine hohe emotionale Beanspruchung und unzureichende strukturelle Entlastung hin.

Andere Branchen zeigen zwar niedrigere Werte, bleiben aber ebenfalls betroffen. In der Lebensmittelindustrie wurden 236 Ausfalltage pro 100 Beschäftigte durch psychische Erkrankungen gemeldet. Der branchenübergreifende Anstieg verdeutlicht, dass psychische Belastungen ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellen, das nicht auf einzelne Berufsfelder begrenzt ist.

Fachleute fordern seit Langem wirksame Maßnahmen zur Prävention und Entlastung. Dazu zählen strukturelle Verbesserungen am Arbeitsplatz, ein konsequentes betriebliches Gesundheitsmanagement sowie eine offenere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit psychischen Erkrankungen. Die zunehmenden Ausfallzeiten sind nicht nur ein individuelles Schicksal für die Betroffenen, sondern auch eine wachsende Belastung für Arbeitgeber, Sozialsysteme und das gesamte Gesundheitssystem.

Die erneut gestiegenen Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind mehr als eine statistische Auffälligkeit – sie sind ein klares Signal für eine tiefgreifende Überforderung in zentralen Arbeitsbereichen. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Kitas und Pflegeeinrichtungen, die ohnehin schon mit Fachkräftemangel und hohen Belastungen kämpfen. Wenn ausgerechnet dort die psychischen Ausfälle eskalieren, droht nicht nur die individuelle Belastungsgrenze vieler Beschäftigter überschritten zu werden – auch die Versorgungsqualität in Bildung und Pflege gerät zunehmend unter Druck.

Der politische und gesellschaftliche Handlungsbedarf ist offensichtlich. Psychische Erkrankungen dürfen nicht weiter als Randthema behandelt werden. Sie sind längst zu einem der zentralen Risikofaktoren für die Stabilität der Arbeitswelt geworden. Wer das Thema weiter tabuisiert oder lediglich auf individueller Ebene diskutiert, ignoriert die strukturelle Dimension des Problems. Es braucht mehr als Appelle: Es braucht konkrete Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen, verlässliche Unterstützungsangebote und eine konsequente Integration psychischer Gesundheit in die Arbeitswelt. Andernfalls droht eine Erosion zentraler Bereiche unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens – schleichend, aber mit weitreichenden Folgen.

 

Neuregelung der Notfallkontrazeption: Mehr Zugänglichkeit, aber auch mehr Verantwortung

In Deutschland hat sich die Landschaft der Notfallkontrazeption grundlegend verändert. Seit der Einführung des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) dieses Jahres sind die Notfallkontrazeptiva Levonorgestrel und Ulipristalacetat nun altersunabhängig auf Kassenrezept erhältlich. Diese gesetzliche Änderung markiert einen signifikanten Schritt in der Erweiterung des Zugangs zu wichtigen Verhütungsmethoden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Verhütungsversagen.

Die bisherige Regelung beschränkte die Kostenerstattung durch gesetzliche Krankenkassen auf Versicherte bis zum vollendeten 22. Lebensjahr. Die neue Regelung erkennt die Notwendigkeit an, allen Betroffenen, einschließlich Opfern von sexuellem Missbrauch oder Vergewaltigung, Zugang zu ermöglichen, unabhängig vom Alter.

Apotheken spielen in diesem Prozess eine zentrale Rolle. Sie sind nicht nur Ausgabestellen, sondern auch erste Anlaufstellen für Beratung und Unterstützung in akuten Situationen. Trotz der Erleichterung der Verfügbarkeit bleibt die Herausforderung bestehen, dass Apotheker die Indikationen für die Verschreibung nicht überprüfen können. Das stellt hohe Anforderungen an ihre professionelle Integrität und das Vertrauen zwischen Apotheker und Patient.

Notfallkontrazeptiva sollten idealerweise innerhalb von zwölf Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um die höchstmögliche Wirksamkeit zu gewährleisten. Levonorgestrel ist bis zu 72 Stunden wirksam, während Ulipristalacetat eine Option bis zu 120 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsakt bietet. Beide Medikamente verhindern den Eisprung, sind aber unwirksam, wenn dieser bereits stattgefunden hat.

Die Neuregelung bietet zwar verbesserten Zugang und Unterstützung, wirft jedoch auch Fragen zur Sicherstellung der sachgerechten Anwendung und zur Aufklärung der Nutzerinnen über die richtige Handhabung und mögliche Nebenwirkungen auf. Die korrekte Anwendung ist entscheidend, da Fehler wie das Erbrechen innerhalb von drei Stunden nach Einnahme die Wirksamkeit beeinträchtigen können.

Die jüngste Gesetzesänderung in der Notfallkontrazeption ist ein positives Signal für die Fortschritte in der Gesundheitsversorgung und im Patientenschutz. Sie zeigt das Bestreben, medizinische Versorgung inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Doch mit dem erweiterten Zugang geht auch eine größere Verantwortung für die Gesundheitsdienstleister, insbesondere Apotheker, einher. Diese müssen sicherstellen, dass die Betroffenen nicht nur Zugang zu den Mitteln, sondern auch zu umfassender Beratung erhalten, um eine korrekte Anwendung zu gewährleisten. In dieser Hinsicht sind weitere Schulungen und Richtlinien erforderlich, um die Qualität der Versorgung zu sichern und das Vertrauen der Öffentlichkeit in diese wichtige Dienstleistung zu stärken.

 

Wundversorgung vor Umbruch: Apotheken sortieren aus

Die Versorgung mit Produkten zur Wundbehandlung bleibt vorerst gesichert. Mit der Verlängerung der Übergangsfrist im Rahmen des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) hat der Bundestag entschieden, dass sogenannte „sonstige Produkte zur Wundversorgung“ bis zum 2. Dezember weiterhin erstattungsfähig bleiben. Damit wurde eine akute Versorgungslücke verhindert, die durch regulatorische Änderungen zu entstehen drohte.

Auslöser für die Unsicherheit war die Neuregelung zur Listung in Anlage V der Arzneimittel-Richtlinie. Hersteller müssen nun nachweisen, dass ihre Produkte einen belegbaren medizinischen Nutzen haben. Dieser Nachweis soll in Form wissenschaftlicher Studien erbracht werden, wobei lange unklar blieb, wie die Anforderungen im Detail aussehen. Die Folge war ein erhöhtes Maß an Unsicherheit bei Apotheken und Arztpraxen. Einige Produkte waren zeitweise nicht mehr abrechnungsfähig, was die Versorgung betroffener Patientinnen und Patienten erschwerte.

Kurzzeitig kam es sogar zu einer vollständigen Preisentfernung in der Lauer-Taxe für bestimmte Produkte. Infolge dessen mussten Apotheken die Abrechnung entsprechender Verordnungen aufschieben. In der Praxis konnte diese Phase durch die enge Zusammenarbeit mit verordnenden Arztpraxen überbrückt werden. Rezepte wurden bei Bedarf neu ausgestellt, um die Abrechnung zu sichern. Seit Anfang März sind die betroffenen Produkte nun wieder durchgängig mit den geforderten Kennzeichnungen versehen.

Trotz dieser vorübergehenden Stabilisierung bleibt die Zukunft zahlreicher Produkte unsicher. Branchenkenner gehen davon aus, dass es bis Ende des zweiten Quartals 2025 für viele Hersteller schwierig sein wird, ihre Studien erfolgreich abzuschließen. Ohne ausreichenden Nutzennachweis droht diesen Produkten der Ausschluss aus der Erstattungsfähigkeit.

In den Apotheken wird daher zunehmend zur Bestandsbereinigung geraten. Viele der weniger gefragten Produkte haben in der Vergangenheit keine entscheidende Rolle in der Patientenversorgung gespielt. Die qualitative Unterscheidung zwischen den Angeboten verschiedener Hersteller ist laut Experten gering. Apotheken könnten daher die aktuelle Übergangszeit nutzen, um ihr Sortiment gezielt zu straffen und sich auf bewährte und abrechnungsfähige Produkte zu konzentrieren.

Die nächsten Monate werden zeigen, welche Hersteller den gestiegenen Anforderungen gerecht werden können. Für Apotheken ist es entscheidend, auf Entwicklungen bei der Listung in der Arzneimittel-Richtlinie zu reagieren und wirtschaftlich tragfähige Entscheidungen bei der Lagerhaltung zu treffen.

Die verlängerte Übergangsfrist bringt kurzfristig Erleichterung, aber keine langfristige Lösung. Die gesetzlichen Änderungen zwingen Hersteller zu Transparenz und wissenschaftlicher Absicherung – ein überfälliger Schritt, der die Qualität in der Wundversorgung sichern soll. Für Apotheken bedeutet dies jedoch einen Spagat zwischen Versorgungssicherheit und betriebswirtschaftlicher Vernunft. Die Lagerhaltung muss überdacht, das Sortiment neu bewertet werden. Das Chaos der letzten Monate hat gezeigt, wie störanfällig die Schnittstelle zwischen Gesetzgebung, Herstellern und Versorgungseinrichtungen ist. Wenn auch künftig Produkte ohne klaren Nutzennachweis auf den Markt drängen, wird keine Übergangsfrist der Welt den nächsten Engpass verhindern. Was jetzt zählt, ist Klarheit – für Hersteller, Verordner und Apotheken gleichermaßen.

 

Semaglutid im Fokus: Mögliche Gefahr durch Lithium-Wechselwirkung

Die gleichzeitige Einnahme von Lithium und dem GLP-1-Rezeptoragonisten Semaglutid könnte gefährliche Konsequenzen haben. Ein aktueller Fall eines 59-jährigen Patienten wirft neue Fragen zur Arzneimittelsicherheit auf. Der Mann, seit Jahren auf Lithium zur Behandlung einer bipolaren Störung eingestellt, wurde mit Symptomen einer schweren Intoxikation in die Notaufnahme eingeliefert. Die Laborwerte zeigten einen stark erhöhten Lithiumspiegel von 2,6 mmol/l – deutlich oberhalb des therapeutischen Bereichs von 0,6 bis 1,2 mmol/l.

Auffällig war, dass der Patient sechs Wochen vor Symptombeginn eine Therapie mit Semaglutid begonnen hatte. Die Injektionen führten zu einer deutlich reduzierten Nahrungsaufnahme und einem raschen Gewichtsverlust. Zudem zeigte sich eine akute Nierenschädigung mit erhöhtem Kreatininwert sowie eine ausgeprägte Bradykardie. Andere bekannte Auslöser einer Lithiumtoxizität – wie Diuretika, nichtsteroidale Antirheumatika oder Dehydratation – konnten ausgeschlossen werden.

Semaglutid, ursprünglich zur Behandlung des Typ-2-Diabetes entwickelt, wird zunehmend zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Die Substanz verzögert die Magenentleerung, senkt den Appetit und reduziert die Kalorienaufnahme. Diese Effekte führen nicht nur zum Gewichtsverlust, sondern können auch das Flüssigkeitsvolumen und die Nierenfunktion beeinflussen – zentrale Faktoren für die Ausscheidung von Lithium.

Bisher ist nicht abschließend geklärt, inwiefern Semaglutid direkt oder indirekt die renale Clearance von Lithium beeinträchtigt. Mögliche Mechanismen umfassen eine durch Gewichtsreduktion bedingte Veränderung des Verteilungsvolumens, eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate oder eine potenzielle Nephrotoxizität durch das Medikament selbst.

Angesichts der steigenden Verschreibung von GLP-1-Agonisten sollte bei Patienten unter Lithiumtherapie besondere Vorsicht gelten. Experten raten zur engmaschigen Kontrolle von Nierenwerten, Flüssigkeitshaushalt und Lithiumspiegeln. Frühzeitige Warnzeichen wie Tremor, Übelkeit, Verwirrtheit oder Gangunsicherheit sollten ernst genommen werden.

Obwohl der genaue Zusammenhang zwischen Semaglutid und Lithiumtoxizität bislang nicht endgültig wissenschaftlich belegt ist, zeigt der geschilderte Fall, dass weitere Forschung dringend notwendig ist. In der Zwischenzeit ist bei der gleichzeitigen Anwendung beider Medikamente eine erhöhte klinische Wachsamkeit angezeigt.

Die zunehmende Beliebtheit von GLP-1-Agonisten wie Semaglutid darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihre Anwendung bei bestimmten Patientengruppen mit Risiken verbunden sein kann. Besonders psychiatrische Patienten, die auf Lithium angewiesen sind, befinden sich in einer empfindlichen Balance zwischen therapeutischem Nutzen und potenzieller Toxizität. Der vorliegende Fall zeigt, dass neue Arzneimittel zwar vielversprechend sein mögen, jedoch im klinischen Alltag sorgfältig in bestehende Therapiekonzepte integriert werden müssen.

Ein zu schneller Gewichtsverlust, eine reduzierte Flüssigkeitsaufnahme oder eine unerkannte Nierenschädigung können bei Lithium-Patienten fatale Folgen haben. Gerade deshalb braucht es klare Empfehlungen für behandelnde Ärzte, wann und wie GLP-1-Agonisten bei dieser Patientengruppe eingesetzt werden dürfen. Bis dahin gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht – und eine engmaschige Kontrolle bleibt das Gebot der Stunde.

 

Prinzessin Madeleine lanciert gemeinsam mit Weleda eine neue Hautpflegelinie

Prinzessin Madeleine von Schweden, bekannt für ihre royale Herkunft und gesellschaftliches Engagement, betritt neue berufliche Pfade. In einer bemerkenswerten Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen Weleda präsentiert sie eine Hautpflegemarke namens „minLen“. Diese Marke, deren Name sich aus „min“, dem schwedischen Wort für „mein“, und „Len“, einem Kosenamen der Prinzessin, der „weich“ bedeutet, zusammensetzt, zielt darauf ab, eine sichere und angenehme Pflegeserie speziell für Babys, Kinder und junge Erwachsene zu bieten.

Der offizielle Verkaufsstart ist für den kommenden Sommer geplant. Die Produkte werden über Weledas Webshop, in Parfümerien und auf ausgewählten E-Commerce-Plattformen erhältlich sein, während sie in Skandinavien auch in Apotheken angeboten werden. Das Sortiment umfasst unter anderem Gesichtscremes, Shampoos und Duschgele, Körperlotionen, Lippenpflegen und Körperöle. Ergänzend dazu sind für das Jahr 2026 Sonnenschutzprodukte geplant. Die Preisspanne der Artikel wird zwischen 10 und 30 Euro liegen.

Dieses Projekt ist für Weleda eine Premiere, da es die erste Kooperation des Unternehmens mit einem Mitglied einer königlichen Familie darstellt. Tina Müller, CEO von Weleda, äußerte sich stolz über diese Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung dieser Produktlinie in einer Zeit, in der selbst Kinder zu hochwirksamen Hautpflegeprodukten greifen.

Prinzessin Madeleine, die unter ihrem privaten Namen Madeleine Bernadotte in die Branche einsteigt, sieht in „minLen“ ein sehr persönliches Projekt. Als Mutter sei ihr die Auswahl der Hautpflegeprodukte, die ihre Familie verwendet, besonders wichtig. Sie betonte die Notwendigkeit, eine Produktlinie zu entwickeln, die nicht nur sicher ist, sondern auch Freude bei der Anwendung bereitet.

Das Eintauchen von Prinzessin Madeleine in die Kosmetikbranche ist mehr als nur eine Geschäftserweiterung; es ist ein Zeugnis dafür, wie öffentliche Figuren ihre Plattform nutzen können, um positive Veränderungen zu bewirken. Mit „minLen“ bringt sie nicht nur Produkte auf den Markt, die auf Sicherheit und Freude ausgerichtet sind, sondern setzt auch ein Zeichen gegen den Trend der Nutzung hochwirksamer und potenziell schädlicher Pflegeprodukte durch Kinder. Ihre Initiative könnte eine Welle von Veränderungen in der Kosmetikindustrie auslösen, die darauf abzielt, Produkte zu entwickeln, die sowohl sicher als auch wirksam sind, ohne dabei die Gesundheit der jüngsten Verbraucher zu gefährden. Prinzessin Madeleines Schritt, zusammen mit Weleda eine solche Linie zu entwerfen, illustriert das wachsende Bewusstsein und die Verantwortung, die mit der Herstellung von Verbraucherprodukten einhergehen sollten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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