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  • 15.03.2025 – Apotheken-News: Rezeptfälschungen in Apotheken sind ein wachsendes Risiko
    15.03.2025 – Apotheken-News: Rezeptfälschungen in Apotheken sind ein wachsendes Risiko
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Rezeptfälscher nutzen gezielt Schwachstellen im System, um sich Zugang zu begehrten Medikamenten zu verschaffen. In Baden-Württemberg ge...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Rezeptfälschungen in Apotheken sind ein wachsendes Risiko

 

Apotheken kämpfen gegen Betrug, hohe Verluste und fehlende Schutzmechanismen

Rezeptfälscher nutzen gezielt Schwachstellen im System, um sich Zugang zu begehrten Medikamenten zu verschaffen. In Baden-Württemberg gelang es Tätern, mit gefälschten Verordnungen Medikamente zu erlangen, während die Polizei in Bayern einen Verdächtigen festnehmen konnte. Die Fälle zeigen, wie professionell Betrüger vorgehen und welche Risiken Apotheken tragen. Ermittler prüfen, ob organisierte Strukturen hinter den Taten stecken.


Mehrere Fälle von Rezeptfälschungen haben Apotheken in Baden-Württemberg und Bayern in den vergangenen Tagen beschäftigt. Während in zwei Apotheken in Baden-Württemberg Täter mit gefälschten Verordnungen hochpreisige Medikamente erlangten und unerkannt entkamen, konnte die Polizei in Bayern einen mutmaßlichen Rezeptfälscher auf frischer Tat festnehmen. Die Vorfälle verdeutlichen, wie professionell Täter mittlerweile agieren und wie schwer es Apotheken haben, sich gegen Betrug abzusichern. Während das Problem bereits seit Jahren bekannt ist, fehlen flächendeckende Schutzmechanismen, um Rezeptfälschungen konsequent zu verhindern.

Am Donnerstagmorgen legte ein Mann in einer Apotheke in Ertingen, einer kleinen Gemeinde in Oberschwaben, ein Rezept für ein Medikament vor, das zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird. Die Apothekenmitarbeiter prüften die Verordnung, stellten keine Auffälligkeiten fest und händigten das Präparat aus. Nach erfolgter Bezahlung verließ der Unbekannte die Apotheke. Erst einige Stunden später fiel der Inhaberin auf, dass es bereits polizeiliche Warnungen zu gefälschten Rezepten für dieses Präparat gab. Daraufhin erstattete sie Anzeige bei der Polizei, die umgehend Ermittlungen einleitete. Der Täter, der als etwa 1,80 Meter groß beschrieben wird, blieb bislang jedoch unbekannt.

Nur etwa 20 Minuten nach diesem Vorfall kam es in einer nahegelegenen Apotheke in Dürmentingen zu einem weiteren Fall. Auch hier wurde ein Rezept für dasselbe Medikament vorgelegt. Doch diesmal schöpfte eine aufmerksame Mitarbeiterin Verdacht. Sie nahm direkt Kontakt zur auf dem Rezept angegebenen Arztpraxis auf, um die Echtheit der Verordnung zu überprüfen. Die Rückmeldung war eindeutig: Das Rezept war gefälscht. Noch bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden konnten, bemerkte der Täter die Situation. Er griff das bereits bereitgelegte Medikament, das sich auf dem Verkaufstresen befand, und rannte aus der Apotheke. Eine sofort eingeleitete polizeiliche Fahndung blieb ohne Erfolg. Die Polizei prüft nun, ob zwischen beiden Fällen eine Verbindung besteht oder ob es sich um unabhängige Täter handelt.

Während die Betrüger in Baden-Württemberg unerkannt entkommen konnten, kam es in Bayern zu einem Ermittlungserfolg. In einer Apotheke in Altdorf bei Landshut versuchte ein 47-jähriger Mann, ein gefälschtes Rezept für ein Betäubungsmittel einzulösen. Bereits am Vortag war er in der Apotheke erschienen, um das Medikament zu bestellen. Die Apothekerin wurde jedoch misstrauisch, da das Rezept von einer Arztpraxis in München ausgestellt war, der Kunde jedoch aus einer anderen Region stammte. Sie wandte sich an einen ihr bekannten Polizeibeamten und schilderte den Verdacht. Dieser bestätigte ihre Einschätzung, woraufhin die Polizei eine kontrollierte Maßnahme vorbereitete.

Am nächsten Tag warteten zivile Einsatzkräfte der Polizei in der Apotheke. Als der Verdächtige gegen 17:00 Uhr erschien, um das Medikament abzuholen, wurde er noch vor Ort festgenommen. Eine anschließende Wohnungsdurchsuchung führte zum Fund von rund 200 Blanko-Rezepten sowie einer Liste mit potenziellen Abnehmern. Die Behörden prüfen nun, ob der Mann Teil eines organisierten Netzwerks für Rezeptbetrug ist.

Die jüngsten Fälle zeigen, dass Rezeptfälschungen eine zunehmende Herausforderung für Apotheken darstellen. Besonders begehrte Medikamente mit hohem Schwarzmarktwert oder Missbrauchspotenzial sind bei Kriminellen im Fokus. Apotheken stehen vor dem Problem, Rezepte schnell und zuverlässig zu prüfen, gleichzeitig jedoch eine reibungslose Versorgung ihrer Kunden sicherzustellen. Die Täter setzen darauf, dass das Personal unter hohem Arbeitsdruck steht und keine Zeit hat, jede Verordnung intensiv zu kontrollieren.

Die Polizei ruft Apotheken dazu auf, bei Unsicherheiten direkt mit Arztpraxen Rücksprache zu halten. Eine bessere Vernetzung zwischen Apotheken und Ärzten könnte helfen, Betrüger schneller zu identifizieren. Digitale Rezepte, wie das E-Rezept, könnten Fälschungen in Zukunft erschweren. Doch solange nicht alle Sicherheitslücken geschlossen sind, bleibt auch hier ein gewisses Restrisiko bestehen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die finanzielle Absicherung. Wird eine Fälschung nicht erkannt und das Medikament abgegeben, bleibt die Apotheke in vielen Fällen auf dem Schaden sitzen. Versicherungen gegen Rezeptfälschungen können wirtschaftliche Verluste abfedern, doch nicht jede Police deckt alle Szenarien ab. Apothekenbetreiber sollten genau prüfen, welche Risiken abgesichert sind und ob bestehende Policen angepasst werden müssen.

Die Ermittlungen zu den aktuellen Fällen laufen weiter. Unklar ist, ob die Täter unabhängig voneinander handeln oder ob eine organisierte Gruppe hinter den Rezeptfälschungen steckt. Fest steht jedoch, dass Rezeptbetrug ein wachsendes Problem bleibt, das Apotheken, Ermittlungsbehörden und Ärzte gleichermaßen betrifft.

 
Kommentar: Rezeptbetrug – eine unterschätzte Gefahr für Apotheken

Rezeptfälschungen sind längst keine Seltenheit mehr. Die aktuellen Fälle zeigen, dass Täter gezielt Apotheken ins Visier nehmen und immer dreister vorgehen. Die betroffenen Apotheken in Baden-Württemberg wurden innerhalb kürzester Zeit Opfer krimineller Machenschaften, während in Bayern ein Verdächtiger mit gefälschten Rezepten systematisch Medikamente beschaffen wollte.

Für Apotheken bedeutet das eine enorme Herausforderung. Sie müssen sich gegen Betrug wappnen, haben jedoch gleichzeitig nur begrenzte Möglichkeiten zur Überprüfung von Rezepten. In vielen Fällen werden Fälschungen erst im Nachhinein erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Das Personal muss unter Zeitdruck arbeiten, zahlreiche Kundenanfragen bewältigen und gleichzeitig sicherstellen, dass keine gefälschten Rezepte eingelöst werden.

Die Digitalisierung wird oft als Lösung präsentiert, doch das E-Rezept wird das Problem nicht vollständig lösen. Solange es Möglichkeiten gibt, ärztliche Zugänge zu missbrauchen oder digitale Signaturen zu fälschen, bleibt auch hier eine Angriffsfläche bestehen. Die Täter sind kreativ und passen sich schnell an neue Gegebenheiten an. Wer glaubt, dass digitale Lösungen allein Rezeptbetrug verhindern, verkennt die Realität.

Ein weiteres Problem ist die finanzielle Verantwortung. Apotheken bleiben im Schadensfall oft auf den Kosten sitzen. Eine Versicherung gegen Rezeptbetrug könnte hier Abhilfe schaffen, doch nicht jede Police deckt alle Szenarien ab. Es stellt sich die Frage, warum die Verantwortung für solche Fälle hauptsächlich bei den Apotheken liegt. Warum gibt es keine staatliche Unterstützung, die Apotheken bei der Betrugsprävention und finanziellen Absicherung hilft?

Die Polizei fordert Apotheken auf, verdächtige Vorfälle konsequent zu melden. Doch in der Praxis ist das nicht immer einfach. Apotheker müssen sich darauf verlassen, dass ihre Verdachtsmomente berechtigt sind. Ein zu strenger Prüfmechanismus könnte Kunden abschrecken oder zu Konflikten führen, während eine zu lasche Handhabung die Apotheken anfällig für Betrug macht.

Letztlich ist Rezeptbetrug ein Problem, das nicht allein von Apotheken gelöst werden kann. Es braucht eine bessere Vernetzung zwischen Ärzten, Apotheken und Behörden sowie klare Richtlinien, die Apotheker im Umgang mit Rezeptfälschungen rechtlich absichern. Versicherungen müssen so gestaltet sein, dass sie die realen Risiken für Apotheken abdecken.

Solange Kriminelle Apotheken als leichte Ziele betrachten, wird Rezeptbetrug weiter zunehmen. Apotheken benötigen klare, praktikable Schutzmaßnahmen, um Betrug frühzeitig zu erkennen und wirtschaftliche Schäden zu vermeiden. Andernfalls werden sie weiterhin die Hauptleidtragenden einer kriminellen Praxis bleiben, die sich längst als lukratives Geschäftsmodell etabliert hat.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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