ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 14.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: 500-Milliarden-Plan, Apothekenkrise, E-Rezept-Boom, EuGH-Urteil und steigende Bauzinsen
    14.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: 500-Milliarden-Plan, Apothekenkrise, E-Rezept-Boom, EuGH-Urteil und steigende Bauzinsen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Bundesregierung plant ein 500-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm, doch Apotheken fordern dringend Unterstützung, um ihre Versorgung...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: 500-Milliarden-Plan, Apothekenkrise, E-Rezept-Boom, EuGH-Urteil und steigende Bauzinsen

 

Investitionen, Gesundheitsversorgung, wirtschaftliche Risiken und wissenschaftliche Erkenntnisse mit weitreichenden Folgen

Die Bundesregierung plant ein 500-Milliarden-Euro-Investitionsprogramm, doch Apotheken fordern dringend Unterstützung, um ihre Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Parallel dazu drängt die Aporisk GmbH auf Präventionsmaßnahmen gegen Elementarrisiken, während innovative Versicherungsmodelle wie die Pharmarisk® OMNI-Police mit einer Bestands- und InnovationsGarantie neue Maßstäbe setzen. Die wirtschaftliche Lage der Apotheken bleibt angespannt – in Schwerin wurde ein Rettungsprogramm gefordert, um Schließungen zu verhindern. Während das E-Rezept weiter an Bedeutung gewinnt, plant Großbritanniens Premier Starmer eine radikale Staatsreform mit der Abschaffung von NHS England. Ein EuGH-Urteil zur Klassifizierung von Mannose als Arzneimittel sorgt für Debatten, während das Parlamentarische Kontrollgremium Transparenz bei den Corona-Ermittlungen fordert. Gleichzeitig treiben Milliardenpläne die Bauzinsen in die Höhe, neue Studien zeigen die unterschätzte Rolle der Ohrmuskeln beim Hören, und Experten warnen vor Legionellengefahr nach längeren Reisen.

 

Sondervermögen für Apotheken: Unverzichtbare Rolle in der deutschen Gesundheitsinfrastruktur

Die Bundesregierung hat kürzlich Verhandlungen über ein gigantisches Investitionsprogramm für die deutsche Infrastruktur aufgenommen, das mit einem Budget von 500 Milliarden Euro eine umfassende Modernisierung und Stärkung verschiedener Sektoren anstrebt. In diesem Kontext stellt sich eine wesentliche Frage: Welche Rolle spielen Apotheken in diesem Infrastrukturplan, und wie können sie ihre Position als essenzielle Säule der Gesundheitsversorgung festigen und ausbauen?

Während der COVID-19-Pandemie haben Apotheken eindrucksvoll ihre systemkritische Bedeutung unter Beweis gestellt, indem sie nicht nur Medikamente, sondern auch wesentliche Beratung und Unterstützung für die Bevölkerung bereitgestellt haben. Diese Rolle sollten sie nun in die Waagschale werfen, um Teil des Sondervermögens für die Infrastruktur zu werden. Hierbei ist jedoch festzustellen, dass die Apothekerschaft bislang in den aktuellen politischen Diskussionen eine weniger aktive Rolle einnimmt als andere Gesundheitsakteure, wie etwa die Krankenkassen, die bereits detaillierte Positionspapiere und Forderungen vorgelegt haben.

Die Zurückhaltung der Apotheken könnte sich als strategischer Nachteil erweisen. In einer Zeit, in der massive öffentliche Mittel zur Diskussion stehen, ist es für Apotheken entscheidend, ihre Unverzichtbarkeit klar und deutlich zu kommunizieren. Dazu gehört, die während der Pandemie geleisteten Dienste als Belege für ihre unersetzliche Rolle in der Gesundheitsversorgung hervorzuheben und konkrete Vorschläge zu machen, wie sie weiterhin zur öffentlichen Gesundheit beitragen können.

Für Apothekenbetreiber ergibt sich daraus die Notwendigkeit, nicht nur auf politische Entscheidungen zu reagieren, sondern aktiv an der Gestaltung ihrer Rolle in der Gesundheitsinfrastruktur mitzuwirken. Sie müssen überzeugende Konzepte entwickeln, die sowohl den Nutzen ihrer täglichen Arbeit hervorheben als auch ihre Fähigkeit unterstreichen, in Krisenzeiten wesentliche Dienste zu leisten. Die Forderung nach Einbeziehung in das Sondervermögen sollte dabei auf einer soliden Basis von Daten und Beispielen beruhen, die ihre Bedeutung und Effektivität untermauern.

Die Verhandlungen um das Sondervermögen für die deutsche Infrastruktur eröffnen der Apothekerschaft eine kritische Chance, ihre Position als unverzichtbare Stütze des Gesundheitssystems neu zu definieren und zu stärken. Apotheken stehen vor der Herausforderung, ihre Bedeutung über das Tagesgeschäft hinaus zu kommunizieren und sich als verlässliche Partner in der Gesundheitsversorgung zu positionieren.

Die Pandemie hat gezeigt, wie flexibel und unverzichtbar Apotheken im System der Gesundheitsversorgung sind. Nun ist es an der Zeit, diese Rolle nicht nur zu behaupten, sondern auch aktiv einzufordern. Das erfordert politisches Engagement und die Bereitschaft, sich in die laufenden Diskussionen einzubringen und klare Forderungen zu stellen. Die Apothekerschaft muss zeigen, dass sie mehr als nur eine Versorgungsstelle ist; sie ist ein zentraler Akteur im Gesundheitswesen, dessen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und zur Bewältigung von Krisen unerlässlich ist.

Das Potenzial ist groß, doch es erfordert von den Apothekenbetreibern strategisches Geschick und den Mut, ihre Rolle proaktiv zu gestalten und sich für die Anerkennung ihrer Leistungen einzusetzen. Nur durch eine starke und einheitliche Stimme können Apotheken sicherstellen, dass sie in der politischen Arena nicht nur gehört, sondern auch entsprechend unterstützt werden.

 

Sondervermögen für Infrastruktur: Forderung nach Prävention gegen Elementarrisiken

Die Aporisk GmbH fordert die Politik auf, die Prävention gegen Überschwemmungen und Starkregen als festen Bestandteil in den Katalog der Verwendungszwecke für das Sondervermögen Infrastruktur aufzunehmen. Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wird mit der zunehmenden Häufung extremer Wetterereignisse begründet, die nicht nur erhebliche Schäden verursachen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Versicherbarkeit von Wohngebäuden haben.

Experten warnen seit Jahren davor, dass steigende Risiken durch Klimaveränderungen zu einer drastischen Reduzierung des Versicherungsschutzes führen könnten. Bereits heute sind viele Wohngebäude in Hochrisikogebieten nicht mehr regulär gegen Elementarschäden versicherbar oder nur zu sehr hohen Prämien. Ohne vorbeugende Maßnahmen drohe in Zukunft eine noch stärkere Einschränkung des Versicherungsschutzes, was für viele Hausbesitzer existenzielle Folgen hätte.

Die Diskussion über die Verwendung von Sondervermögen ist nicht neu. Während ein erheblicher Teil der Mittel in den Ausbau und die Sanierung der Infrastruktur fließt, werde der Aspekt der Schadensprävention oft vernachlässigt, kritisieren Fachleute. Dabei könnten gezielte Investitionen in Hochwasserschutz, verbesserte Entwässerungssysteme und nachhaltige Stadtplanung das Schadensausmaß erheblich reduzieren.

Die Versicherungswirtschaft sieht sich ebenfalls mit den Folgen mangelnder Prävention konfrontiert. Eine weitere Verschärfung der Lage könnte dazu führen, dass sich Versicherer aus bestimmten Regionen zurückziehen oder die Prämien für Elementardeckungen weiter steigen. Die Forderung der Aporisk GmbH reiht sich in eine breitere Debatte über die Verantwortung von Staat, Versicherern und Immobilieneigentümern ein.

Ob die Politik das Sondervermögen entsprechend anpasst, bleibt abzuwarten. Die Entscheidung darüber könnte weitreichende Konsequenzen für den künftigen Versicherungsschutz und die finanzielle Belastung von Hausbesitzern haben.

Prävention ist günstiger als Schadensbewältigung – diese einfache Rechnung scheint in der Politik nicht immer präsent zu sein. Dass nun gefordert wird, das Sondervermögen Infrastruktur auch für Maßnahmen gegen Überschwemmungen und Starkregen zu nutzen, ist ein längst überfälliger Schritt. Die zunehmenden Schäden durch extreme Wetterereignisse sind keine abstrakte Zukunftsgefahr mehr, sondern bittere Realität.

Die bisherigen politischen Reaktionen auf Klimarisiken bleiben jedoch oft reaktiv statt vorausschauend. Erst wenn Katastrophen eintreten, werden Gelder für Soforthilfen bereitgestellt – doch langfristig hilft das wenig. Wer Versicherbarkeit für Wohngebäude erhalten will, muss verhindern, dass Schäden überhaupt erst entstehen.

Der Ball liegt nun bei der Politik. Eine Erweiterung des Sondervermögens wäre ein wichtiges Signal, dass die Bedeutung von Risikovorsorge endlich erkannt wird. Bleibt diese Anpassung aus, werden künftig nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Versicherungsnehmer insgesamt für die steigenden Schäden zahlen müssen.

 

Fortschrittliche Versicherungsstrategien in Apotheken: Die Rolle der Bestands- und InnovationsGarantie

Die Pharmarisk® OMNI Versicherungspolice, angeboten von ApoRisk, hebt sich durch ein besonders innovatives Element ab: die Bestands- und InnovationsGarantie (BIG). Diese Garantie verspricht nicht nur Schutz nach dem neuesten Stand der Technik, sondern auch eine Anpassung an sich wandelnde Marktbedingungen, ohne dass zusätzliche Kosten für die Versicherten entstehen.

Zentraler Bestandteil der BIG ist die automatische Leistungsaktualisierung. Diese Funktion sorgt dafür, dass die Versicherungsleistungen stetig den neuesten Verbesserungen angepasst werden. Das bedeutet, dass Apotheken, die in diese Police investieren, automatisch von den neuesten Marktentwicklungen profitieren können, ohne dass eine Anpassung der Versicherungsprämien nötig wird. Dieser Mechanismus garantiert eine zukunftssichere Absicherung, die Apothekenbetreibern kontinuierlichen und aktuellen Schutz bietet.

Ein weiterer Vorteil dieser Garantie ist die Kostenkontrolle. Verbesserungen und Erweiterungen des Versicherungsschutzes werden ohne zusätzliche finanzielle Belastung für die Versicherten implementiert. Dies erleichtert die finanzielle Planung für Apotheken und schützt sie vor unerwarteten Ausgaben.

Die Übernahme bestehender Leistungen aus Vorversicherungen ist ebenfalls ein integraler Bestandteil der BIG. Dies stellt eine nahtlose Fortführung des Versicherungsschutzes sicher und minimiert das Risiko von Deckungslücken, die durch Wechsel oder Marktinnovationen entstehen könnten. Zudem gewährleistet die Inklusion aller am Markt verfügbaren Deckungserweiterungen zum Zeitpunkt eines Schadensfalls, dass Apotheken stets den maximal möglichen Schutz erhalten.

Diese Garantie stellt somit eine wesentliche Säule für die Zukunftssicherheit und Anpassungsfähigkeit der Pharmarisk® OMNI dar, indem sie sicherstellt, dass der Versicherungsschutz flexibel bleibt und sich kontinuierlich an die dynamischen Anforderungen des Apothekenmarktes anpasst.

Die Bestands- und InnovationsGarantie der Pharmarisk® OMNI bietet einen zukunftsweisenden Ansatz in der Versicherungslandschaft für Apotheken. Sie adressiert nicht nur die aktuellen, sondern auch zukünftige Herausforderungen und gewährleistet so einen umfassenden, modernen Schutz. Apothekenbetreiber müssen sich dieser innovativen Möglichkeit bewusst sein und sollten die Priorität einer solchen branchenspezifischen Versicherung nicht unterschätzen. Denn in einer Zeit, in der sich sowohl technologische als auch marktbedingte Anforderungen rasant weiterentwickeln, ist ein Versicherungsschutz, der sich automatisch anpasst und erweitert, nicht nur eine Erleichterung im Alltag – er ist eine strategische Notwendigkeit.

 

Gesundheitsversorgung unter Druck: Apotheken warnen vor Versorgungsengpass

Die Krise der Vor-Ort-Apotheken spitzt sich weiter zu. In Schwerin diskutierten Apothekerinnen und Apotheker gemeinsam mit politischen Vertretern über die Zukunft der Arzneimittelversorgung. Die Veranstaltung unter dem Motto „Zukunft der Apotheke sichern“ machte deutlich, dass die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken zunehmend prekär wird. ABDA-Präsident Thomas Preis forderte von der Politik ein sofortiges Rettungsprogramm, um weitere Schließungen zu verhindern.

In Berlin stehen derzeit entscheidende gesundheitspolitische Weichenstellungen an. Ob dabei konkrete Maßnahmen gegen das Apothekensterben ergriffen werden, bleibt ungewiss. Der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern (AVMV) hatte deshalb zu einer Podiumsdiskussion eingeladen, an der auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Simone Borchardt sowie der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Daniel Peters teilnahmen. Mehr als 60 Apothekerinnen und Apotheker nutzten die Gelegenheit, um auf die dringlichsten Probleme hinzuweisen.

Besonders die wachsende Arbeitslast und die finanziellen Herausforderungen standen im Mittelpunkt der Diskussion. Simone Borchardt betonte, dass Apotheken weit mehr Aufgaben übernehmen könnten, etwa im Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen. Voraussetzung sei jedoch eine angemessene Vergütung. ABDA-Präsident Preis warnte vor einer dramatischen Zuspitzung der Lage: „Wir stehen vor einer demografischen Welle, die das Gesundheitssystem enorm belasten wird. Apotheken, Arztpraxen und Krankenhäuser müssen gestärkt werden, um dieser Herausforderung gewachsen zu sein.“

Scharfe Kritik wurde an der Gesundheitspolitik der vergangenen Jahre geübt. Preis forderte höhere Honorare sowie einen stärkeren Schutz vor dem Versandhandel. Apotheken könnten neue Aufgaben übernehmen, doch dies sei nur mit stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen möglich. „Wir fahren auf der Felge, und die Politik muss endlich handeln“, so Preis.

Auch Landtagsabgeordneter Daniel Peters äußerte sich besorgt über die Lage der Apotheken, insbesondere in ländlichen Regionen. Die gesundheitliche Versorgung sei durch die vergangenen politischen Entscheidungen massiv gefährdet worden. Der Fachkräftemangel, die wachsenden bürokratischen Hürden und das umstrittene Skonto-Urteil sorgten für zusätzliche Belastungen.

Viele Apothekerinnen und Apotheker sehen keine Zukunftsperspektive mehr. Markus Oelze vom AVMV berichtete, dass eine seiner Apotheken in Kürze schließen werde. „Für manche Betriebe kommt jede Hilfe zu spät“, erklärte er.

Die Forderung nach einem Rx-Versandverbot wurde in der Diskussion mehrfach erhoben. Auch die Notwendigkeit einer flexibleren Honorierung sowie eines Bürokratieabbaus wurde betont. Preis appellierte an die Politik, schnell tragfähige Lösungen zu finden: „Apotheken leisten einen erheblichen Beitrag zur Kostensenkung im Gesundheitssystem. Dennoch wird ihnen wirtschaftlich immer mehr die Luft abgedrückt.“

Zum Abschluss der Veranstaltung bedankte sich Preis bei den politischen Vertretern, machte aber deutlich, dass die Erwartungen hoch sind. „Jetzt sind Sie am Zug. Die Apotheken brauchen keine Versprechungen mehr, sondern konkrete Maßnahmen“, so sein Fazit.

Die Debatte um die Zukunft der Apotheken zeigt, dass die Politik noch immer keine klare Strategie zur Sicherung der Arzneimittelversorgung entwickelt hat. Während sich die strukturellen Probleme verschärfen, sind schnelle und wirksame Maßnahmen weiterhin nicht in Sicht.

Die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken ist längst kritisch. Betriebskosten steigen, Personal fehlt, bürokratische Anforderungen nehmen zu. Gleichzeitig stagniert das Apothekenhonorar, und neue regulatorische Vorgaben erschweren den Alltag zusätzlich. Die Forderung nach einem Sofortprogramm ist daher mehr als berechtigt.

Besonders bedenklich ist die Lage in ländlichen Regionen. Wenn Apotheken schließen, fehlt vielen Menschen die niedrigschwellige, wohnortnahe Versorgung. Dies betrifft vor allem ältere und chronisch kranke Patienten. Die Politik muss erkennen, dass Apotheken keine austauschbaren Dienstleister sind, sondern essenzielle Pfeiler des Gesundheitssystems.

Die Apothekerschaft signalisiert seit Jahren Bereitschaft, neue Aufgaben zu übernehmen. Doch dazu braucht es faire wirtschaftliche Bedingungen. Solange die Politik das Apothekenhonorar nicht anpasst und den zunehmenden Einfluss des Versandhandels nicht begrenzt, wird sich die Lage weiter verschlechtern. Die Zeit für Diskussionen ist vorbei – jetzt braucht es entschlossenes Handeln.

 

Eine Million E-Rezepte über Card-Link: Gedisa vermeldet hohe Nutzungszahlen in Apotheken

Gut sechs Monate nach der offiziellen Zulassung des sogenannten Card-Link-Verfahrens für elektronische Rezepte meldet die Gedisa GmbH erstmals konkrete Nutzungszahlen. Demnach wurde inzwischen die Marke von einer Million über die eigenen und angebundenen Partner-Apps eingelöster E-Rezepte erreicht. Diese Zahlen decken sich mit Daten aus dem offiziellen TI-Dashboard der Gematik, das derzeit rund 660.000 elektronische Rezepte bundesweit erfasst.

Die Mehrheit der Transaktionen erfolgt dabei über die Apotheken-Kunden-App ApoGuide, die laut Gedisa von etwa 80 Prozent der teilnehmenden Apotheken genutzt wird. Die Methode erlaubt es Kunden, ihre E-Rezepte mittels elektronischer Gesundheitskarte oder App direkt an lokale Apotheken zu übermitteln. Dies erleichtert Patienten den Zugang zu Medikamenten, während Apotheken Prozesse effizienter gestalten können.

Mit der Einführung im September 2024 stieg die Konkurrenz zwischen stationärem Handel und Versandapotheken deutlich. Ursprünglich war Card-Link vor allem von großen Versandhändlern wie DocMorris und Redcare vorangetrieben worden, die das System bereits seit April aktiv nutzen. Die Gematik hatte die technische Basis für das Verfahren nach intensiven Diskussionen freigegeben – sehr zur Freude der Versandhändler, die zuvor mit rechtlichen Schritten gedroht hatten, sollte keine zusätzliche digitale Lösung kommen.

Trotz anfänglicher Bedenken, insbesondere seitens der Krankenkassen, setzen sich offenbar auch die Vor-Ort-Apotheken mit der neuen Lösung durch. Die jetzt veröffentlichten Zahlen zeigen, dass lokale Apotheken das Verfahren ebenso intensiv nutzen wie große Onlineanbieter. Damit könnte Card-Link einen Beitrag leisten, stationäre Apotheken nachhaltig im Wettbewerb mit Online-Anbietern zu stärken.

Die Debatte um E-Rezepte ist längst nicht beendet, denn das Verfahren bleibt politisch umstritten. Kritiker sehen darin eine Gefahr für den traditionellen Apothekenbetrieb, während Befürworter die Chance betonen, Kunden langfristig stärker an lokale Anbieter zu binden und zugleich moderne, digitalisierte Abläufe zu ermöglichen.

Die nun veröffentlichten Zahlen geben jedenfalls Hinweise darauf, dass sich Card-Link auch in der Breite etabliert und als realistische digitale Alternative gegenüber dem reinen Online-Versandhandel positioniert. Wie nachhaltig dieser Trend sein wird, dürfte sich jedoch erst in den kommenden Monaten endgültig zeigen.

Die von Gedisa präsentierten Zahlen zum Card-Link-Verfahren sind beeindruckend, sollten aber mit Vorsicht interpretiert werden. Denn der Wettstreit um die digitale Rezeptversorgung steht erst am Anfang. Vor allem bleibt abzuwarten, ob sich die derzeitige Nutzung tatsächlich in dauerhaftes Kundenverhalten übersetzt. Für Apotheken bieten digitale Instrumente Chancen, sich zu behaupten, doch der Erfolgsdruck durch Versandriesen wird bleiben. Entscheidend wird daher sein, wie gut es gelingt, digitale Prozesse in den Apothekenalltag einzubinden, ohne die individuelle Beratungskompetenz zu schwächen. Denn eines ist klar: Digitalisierung allein ersetzt keine persönliche Beratung.

 

Reformpläne im Vereinigten Königreich: Premierminister Starmer zielt auf umfassende Verschlankung des Staates

Im Bestreben, die staatliche Bürokratie im Vereinigten Königreich zu reduzieren, hat Premierminister Keir Starmer eine tiefgreifende Umstrukturierung angekündigt, die unter anderem die Abschaffung von NHS England umfasst. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Aufgaben direkt ins Gesundheitsministerium zu überführen und somit Doppelstrukturen und überflüssige Verwaltungsaufgaben zu eliminieren. In einer kürzlich gehaltenen Rede legte Starmer seine Vision dar, nach der etwa 9.000 Stellen gestrichen werden sollen, was signifikante finanzielle Einsparungen verspricht.

NHS England, bisher verantwortlich für die Steuerung von Budget, Planung und das operative Tagesgeschäft des National Health Service, soll komplett aufgelöst werden. Die dadurch freiwerdenden Ressourcen sollen effizienter im Gesundheitsministerium genutzt werden, das mit rund 3.300 Mitarbeitern deutlich schlanker aufgestellt ist. Der Premierminister betonte, dass die Streichung von etwa der Hälfte der Arbeitsplätze in beiden Behörden zu Einsparungen von Hunderten Millionen Pfund führen würde.

Weiterhin plant Starmer, die Anzahl der Aufsichtsbehörden zu verringern und die regulatorischen Hürden für neue Wohnbauprojekte zu senken. Er sieht in der Anwendung von künstlicher Intelligenz eine „goldene Gelegenheit“, um die Regierungsarbeit effizienter zu gestalten. Spezielle Teams sollen in jedes Ministerium entsandt werden, um den Innovationsauftrag voranzutreiben, mit dem Ziel, bis zu 45 Milliarden Pfund einzusparen.

Die Reformpläne des Premierministers sind nicht ohne Risiko. Kritiker warnen, dass ein derart radikaler Schnitt in die Struktur des NHS die Qualität der Patientenversorgung gefährden könnte, besonders in einer Zeit, in der der öffentliche Gesundheitsdienst unter enormem Druck steht. Dennoch hält Starmer an seinem Kurs fest, der auf eine schlankere, effizientere Regierungsführung abzielt, um letztendlich die öffentlichen Dienstleistungen im Land zu verbessern.

Premierminister Keir Starmers Vorhaben, NHS England abzuschaffen, ist ein kühner Schachzug, der die Staatsführung Großbritanniens prägen wird. Indem er die Verwaltung zentralisiert und auf Künstliche Intelligenz setzt, verspricht er erhebliche Einsparungen und eine gestraffte Bürokratie. Diese Reform könnte, falls erfolgreich, als Modell für andere Länder dienen, die ähnliche bürokratische Herausforderungen bewältigen müssen.

Doch der Erfolg dieser Reform ist alles andere als gesichert. Die radikalen Kürzungen könnten zu einem Verlust an Fachwissen und zu einer Beeinträchtigung der Dienstleistungsqualität führen. Besonders im sensiblen Bereich der Gesundheitsversorgung könnte dies fatale Folgen haben. Die britische Öffentlichkeit wird daher genau beobachten, ob die versprochenen Verbesserungen realisiert werden können, ohne die Grundversorgung zu kompromittieren. Starmers Wette auf Effizienz ist somit eine, die das Wohlbefinden einer ganzen Nation betrifft.

 

EuGH-Urteil: Mannose als Arzneimittel klassifiziert – Implikationen für die Pharma-Industrie

In einem richtungsweisenden Urteil hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Mannose, ein einfacher Zucker, aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften als Arzneimittel eingestuft werden muss. Diese Entscheidung folgt auf eine lange juristische Auseinandersetzung zwischen dem Pharmaunternehmen Klosterfrau und dem Verband Sozialer Wettbewerb (VSW), die sich um die korrekte Klassifizierung des Stoffes drehte.

Der Konflikt begann, als der VSW behauptete, dass die von Klosterfrau vertriebenen Produkte, die D-Mannose zur Behandlung und Prävention von Harnwegsinfektionen enthalten, als Arzneimittel zugelassen werden müssen. Die deutschen Gerichte, beginnend mit dem Landgericht Köln bis hin zum Oberlandesgericht Köln, stimmten dieser Einschätzung zu und bestätigten, dass die Produkte aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkung unter das Arzneimittelgesetz fallen.

Der Bundesgerichtshof (BGH), konfrontiert mit den vorangegangenen Urteilen, entschied sich für eine Vorabentscheidung durch den EuGH, um die spezifische Frage zu klären, ob Mannose durch die reversible Bindung an Bakterien, die eine Adhäsion an menschliche Zellen verhindert, eine pharmakologische Wirkung ausübt. Der EuGH bestätigte, dass diese Eigenschaft tatsächlich als pharmakologische Wirkung zu werten ist, wodurch Mannose-haltige Produkte als Arzneimittel zu klassifizieren und entsprechend zuzulassen sind.

Diese Entscheidung hat weitreichende Implikationen für die Pharmaindustrie, da sie den rechtlichen Rahmen für die Klassifizierung von Stoffen mit ähnlichen Wirkweisen beeinflusst und strengere Zulassungsverfahren für viele Produkte nach sich ziehen könnte. Die Pharmaunternehmen müssen nun ihre Produktlinien überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen.

Das Urteil des EuGH setzt einen neuen Standard für die Einstufung pharmakologisch aktiver Substanzen. Es verdeutlicht die Notwendigkeit einer präzisen wissenschaftlichen Bewertung und regulatorischen Einordnung von Inhaltsstoffen in Gesundheitsprodukten. Für Konsumenten bedeutet dies ein höheres Schutzniveau, da Produkte, die als Arzneimittel eingestuft werden, umfangreicheren Tests und Bewertungen unterliegen. Allerdings stellt sich die Frage, ob diese strengeren Regelungen auch zu Verzögerungen bei der Einführung neuer, potenziell hilfreicher Produkte führen können. Die Balance zwischen Sicherheit und Innovation wird somit zur zentralen Herausforderung für Regulierungsbehörden und die Pharma-Industrie.

 

Gründliche Aufklärung gefordert: Parlamentarisches Kontrollgremium drängt auf Offenlegung der Corona-Ursprungsermittlungen

Das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Erkenntnisse über den Ursprung der Corona-Pandemie öffentlich zu machen. Diese Forderung erfolgte nach einer intensiven Sitzung am Donnerstagabend, bei der die Bedeutung der Transparenz und des öffentlichen Interesses an der Aufklärung hervorgehoben wurde. Die Regierung wird erwartet, die Ergebnisse unverzüglich nach Abschluss der laufenden Untersuchungen der Allgemeinheit zugänglich zu machen.

In jüngster Zeit gab es Berichte, laut denen das Kanzleramt Wissenschaftler damit beauftragt hatte, Hinweise des Bundesnachrichtendienstes (BND) zu überprüfen, die darauf hindeuten könnten, dass das SARS-CoV-2-Virus aus einem Labor in Wuhan stammen könnte. Diese sogenannte Laborthese wurde bereits von Expertenrunden geprüft und diskutiert, wobei große nationale Zeitungen wie die „Neue Zürcher Zeitung“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Die Zeit“ darüber berichtet haben.

Der Berliner Virologe Christian Drosten, der in die Analyse der BND-Berichte eingebunden war, äußerte sich zur Zusammenfassung der Ergebnisse, betonte jedoch, dass ohne Zugang zu den primären Datenquellen keine wissenschaftliche Bewertung möglich sei. Trotz der beeindruckenden Präsentation der Daten durch den BND sieht Drosten, basierend auf den öffentlich verfügbaren Informationen, eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen natürlichen Ursprung des Virus.

Die Sitzung des Kontrollgremiums offenbarte auch, dass die Bundesregierung einige Sachverhalte anders darstellte, als es in den Medien beschrieben wurde. Dies führte zu Kritik seitens des Gremiums, welches bemängelte, nicht früher über die Untersuchungshypothesen des BND informiert worden zu sein.

Auf internationaler Ebene hat China auf die Berichte reagiert und vor politischen Manövern in Bezug auf den Virusursprung gewarnt. Die chinesische Außenamtssprecherin Mao Ning betonte, dass wissenschaftliche Fragen von Wissenschaftlern beurteilt werden sollten und lehnte jegliche politische Instrumentalisierung des Themas strikt ab.

Die Forderung des Parlamentarischen Kontrollgremiums nach Transparenz und Offenlegung der Erkenntnisse zum Ursprung der Corona-Pandemie unterstreicht die Notwendigkeit einer offenen und ehrlichen Kommunikation in Krisenzeiten. Die Offenlegung der Untersuchungsergebnisse ist nicht nur eine Frage der politischen Verantwortung, sondern auch ein entscheidender Schritt zur Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens. Die Diskrepanz zwischen den von der Regierung dargestellten und den in den Medien berichteten Informationen zeigt, wie wichtig eine klare und unmissverständliche Kommunikation ist. Nur durch vollständige Transparenz können Spekulationen vermieden und das Vertrauen in die politischen und wissenschaftlichen Prozesse gestärkt werden.

 

Milliardenpläne treiben Bauzinsen weiter nach oben

Die Diskussion über das milliardenschwere Sondervermögen, welches Union und SPD im Rahmen ihrer Koalitionsverhandlungen planen, zeigt bereits deutliche Auswirkungen auf den Markt für Immobilienfinanzierungen. Die geplanten zusätzlichen staatlichen Ausgaben, insbesondere für Infrastruktur und Klimaschutzmaßnahmen, sorgen bei Banken und Kreditinstituten für Unsicherheit und Erwartung steigender Refinanzierungskosten.

Als Folge reagieren zahlreiche Kreditgeber bereits mit Zinserhöhungen für Immobilienfinanzierungen. Experten des Immobilienfinanzierers Interhyp prognostizieren für die kommenden Monate einen weiteren Anstieg der Bauzinsen auf durchschnittlich rund 3,5 Prozent. Dies wäre ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Zinsniveau der vergangenen Jahre.

Besonders betroffen sind Immobilienkäufer und Bauherren, die aktuell oder kurzfristig eine Finanzierung abschließen müssen. Analysten sehen darin nicht nur eine Folge der politischen Debatte, sondern auch eine Reaktion auf die wachsenden Inflationserwartungen und die damit verbundenen Risiken am Kapitalmarkt. Die unsichere Lage am Finanzmarkt führt dazu, dass Banken ihre Konditionen vorsorglich verschärfen, um zukünftige Risiken besser abfedern zu können.

Zudem könnten die höheren Finanzierungskosten spürbare Folgen für den ohnehin angespannten Immobilienmarkt haben. Experten befürchten, dass viele potenzielle Käufer angesichts steigender Finanzierungskosten ihre Kaufentscheidungen verschieben oder ganz aufgeben, was wiederum die Nachfrage am Wohnungsmarkt zusätzlich dämpfen könnte.

Somit zeigt sich, dass politische Entscheidungen zur Schaffung finanzieller Spielräume direkte Auswirkungen auf die Finanzierungsmöglichkeiten privater Haushalte haben können. Die Entwicklung der Bauzinsen bleibt deshalb in hohem Maße abhängig von den weiteren politischen Entscheidungen der kommenden Bundesregierung.

Die spürbaren Zinserhöhungen, ausgelöst allein durch die politische Debatte über milliardenschwere Sondervermögen, verdeutlichen einmal mehr, wie empfindlich die Immobilienfinanzierung auf politische Entscheidungen reagiert. Schon jetzt müssen potenzielle Immobilienkäufer mit deutlichen Mehrkosten kalkulieren, die sich langfristig weiter verschärfen dürften.

Dass Kreditinstitute bereits im Vorfeld einer tatsächlichen Umsetzung der Pläne mit erhöhten Zinssätzen reagieren, zeigt deutlich, wie fragil das Vertrauen in eine solide Haushaltspolitik mittlerweile ist. Es sind die privaten Immobilienkäufer und Bauherren, die letztlich die Rechnung zahlen – eine Entwicklung, die politisch kaum gewollt sein kann, da sie vor allem junge Familien und Normalverdiener belastet.

Die Politik ist daher gut beraten, sich dieser Nebenwirkungen ihrer Ankündigungen bewusst zu sein. Wer Milliarden bewegt, sollte gleichzeitig sicherstellen, dass dies nicht auf dem Rücken der privaten Kreditnehmer ausgetragen wird. Andernfalls könnte der Traum von den eigenen vier Wänden für viele Menschen bald unerreichbar werden.

 

Ohrmuskeln aktiver als gedacht – Neue Erkenntnisse zum menschlichen Hörvermögen

Lange galten sie in der Wissenschaft als nutzlose Überreste einer längst vergangenen Evolutionsepoche: die winzigen Muskeln, mit denen Menschen theoretisch ihre Ohren bewegen könnten. Diese Muskeln, beim Menschen kaum sichtbar und nahezu unbeachtet, sind bei zahlreichen Tierarten wie Hunden oder Katzen entscheidend, um Geräusche besser zu orten oder drohende Gefahren rechtzeitig wahrzunehmen. Eine aktuelle Studie zeigt nun überraschend, dass die menschlichen Ohrmuskeln keineswegs völlig funktionslos sind – im Gegenteil, sie reagieren gezielt auf akustische Reize und unterstützen offenbar das aktive Zuhören.

Die Forschenden um Professor Dr. Daniel J. Strauss von der Universität des Saarlandes haben erstmals nachgewiesen, dass sich diese Muskulatur beim bewussten Zuhören messbar regt. Gemeinsam mit Erstautor Andreas Schröer untersuchte das Team, ob und wie Ohrmuskeln auf verschiedene akustische Situationen reagieren. Dafür mussten Probanden einer Tonaufnahme (dem sogenannten „Zielpodcast“) folgen und dessen Inhalte verstehen, während parallel konkurrierende, störende Tonspuren („Störpodcasts“) abgespielt wurden. Die Schwierigkeit wurde dabei gezielt variiert, indem Anzahl und Lautstärke der Störgeräusche verändert wurden.

Während der Experimente blieb der Kopf der Probanden unbewegt. Erstaunlicherweise konnten die Wissenschaftler mittels feinfühliger Elektroden an den Ohrmuskeln klare Aktivitätsmuster feststellen. Insbesondere die Muskeln im Bereich hinter den Ohren zeigten eine signifikante Aktivität, sobald die akustischen Signale von hinten kamen. Diese Reaktion trat unabhängig davon auf, wie schwierig die Hörsituation insgesamt war. Die Studie bestätigt somit, dass die Ohren des Menschen weiterhin eine – wenn auch sehr subtile – Fähigkeit besitzen, sich reflexartig in Richtung der Schallquelle zu orientieren.

Darüber hinaus wurde bei der anspruchsvollsten Höraufgabe noch ein weiterer Effekt festgestellt: Unabhängig von der Richtung der Schallquelle stieg die Aktivität in jenen Ohrmuskeln, die theoretisch die Form oder Spannung der Ohrmuschel beeinflussen könnten. Diese Beobachtung lässt vermuten, dass Menschen unbewusst versuchen, ihre Ohren zu „spitzen“, um in akustisch schwierigen Situationen besser hören zu können. Ob diese minimalen Bewegungen tatsächlich eine messbare Verbesserung des Hörvermögens bewirken, bleibt derzeit noch offen, könnte jedoch in zukünftigen Forschungen genauer untersucht werden.

Für die Neurowissenschaft eröffnen diese Ergebnisse weitere Perspektiven. Neben einem verbesserten Verständnis grundlegender neurophysiologischer Prozesse könnte die Aktivität der Ohrmuskeln beispielsweise als ergänzende Messgröße bei der objektiven Beurteilung der Wirksamkeit von Hörhilfen eingesetzt werden. Die scheinbar nutzlosen Ohrmuskeln könnten somit künftig eine neue Bedeutung in der audiologischen Diagnostik erlangen.

Die Ergebnisse dieser Studie korrigieren ein Stück weit die verbreitete Auffassung von evolutionären Überbleibseln im menschlichen Körper. Was bislang als nutzlos galt, erhält nun eine potenzielle Bedeutung: Die Ohrmuskeln sind offenbar aktiv in den komplexen Prozess des Zuhörens eingebunden und nicht bloß eine zufällige Laune der Evolution. Spannend ist vor allem die mögliche praktische Relevanz der Erkenntnisse für die Hörforschung und Diagnostik. Gerade im Bereich der Anpassung und Überprüfung von Hörgeräten könnte die Messung der Ohrmuskelaktivität zukünftig ein objektives Hilfsmittel darstellen. Es zeigt sich einmal mehr, dass vermeintlich unwichtige Details unseres Körpers oft unterschätzte Schätze für die Wissenschaft sind.

 

Legionellen-Gefahr nach der Reise: Warum das Wasser erst laufen sollte

Nach einer längeren Abwesenheit sollten Rückkehrer ihr Leitungswasser nicht sofort trinken oder zum Duschen nutzen. Experten warnen vor einer erhöhten Legionellenbelastung, wenn das Wasser über Tage oder Wochen in den Leitungen gestanden hat. Eine einfache Maßnahme kann helfen, das Risiko einer Infektion zu minimieren.

Legionellen sind Bakterien, die sich unter bestimmten Bedingungen im Trinkwasser vermehren können. Besonders in Leitungssystemen, in denen das Wasser über längere Zeit stagniert, steigt die Gefahr. Die gesundheitlichen Folgen einer Infektion können schwerwiegend sein: Neben grippeähnlichen Beschwerden kann es zur Legionärskrankheit kommen – einer potenziell lebensgefährlichen Lungenentzündung. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Raucher und ältere Personen.

Experten raten daher, nach einer Abwesenheit das kalte und warme Wasser für mindestens fünf Minuten laufen zu lassen. Das gilt für alle Wasserhähne und vor allem für Duschen, da beim Einatmen feiner Wassertröpfchen die Gefahr einer Infektion besteht. Wer mehrere Wochen nicht zu Hause war, sollte zusätzlich eine fachgerechte Spülung der Trinkwasserinstallation in Betracht ziehen.

Auch die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle. Legionellen vermehren sich besonders gut zwischen 30 und 45 Grad Celsius. Daher sollte die Warmwasseraufbereitung auf mindestens 60 Grad Celsius eingestellt sein, während Kaltwasser stets unter 20 Grad bleiben sollte.

Die gesetzlichen Vorgaben sehen vor, dass Betreiber größerer Wohngebäude regelmäßige Untersuchungen auf Legionellen durchführen müssen. Wird ein Grenzwert von 100 koloniebildenden Einheiten pro 100 Milliliter überschritten, besteht eine Meldepflicht gegenüber den Behörden.

Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Spülen der Leitungen und eine stabile Temperaturhaltung helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Die einfache Regel: Nach der Rückkehr erst einmal das Wasser laufen lassen – sicher ist sicher.

Sauberes Trinkwasser ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit – doch unter bestimmten Bedingungen lauern unsichtbare Risiken. Legionellen sind ein oft unterschätztes Problem, das durch eine einfache Maßnahme reduziert werden kann: Wasser laufen lassen, bevor es genutzt wird.

Das Problem betrifft nicht nur einzelne Haushalte. In Hotels, Ferienwohnungen oder Bürogebäuden, die über längere Zeit leer stehen, kann die Belastung mit Legionellen erheblich steigen. Gerade in diesen Bereichen wären konsequentere gesetzliche Kontrollen sinnvoll. Doch auch im privaten Bereich ist Aufklärung notwendig: Vielen ist nicht bewusst, dass bereits wenige Tage Stillstand in den Leitungen ausreichen können, um das Risiko einer Infektion zu erhöhen.

Die Verantwortung liegt sowohl bei Behörden als auch bei den Verbrauchern. Regelmäßige Wasseranalysen, richtige Temperatureinstellungen und einfache Verhaltensregeln könnten verhindern, dass vermeidbare Erkrankungen auftreten. Wer nach einer Reise das Wasser für einige Minuten laufen lässt, schützt nicht nur sich selbst, sondern trägt auch zur allgemeinen Trinkwasserhygiene bei.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken