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  • 15.03.2025 –  Menschliche Ohrmuskeln erstmals als aktiv beim Zuhören nachgewiesen
    15.03.2025 –  Menschliche Ohrmuskeln erstmals als aktiv beim Zuhören nachgewiesen
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Lange hielt die Wissenschaft die kleinen Muskeln rund um das menschliche Ohr für nutzlose Überreste unserer evolutionären Vergangenhe...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Menschliche Ohrmuskeln erstmals als aktiv beim Zuhören nachgewiesen

 

Neue Studie der Universität des Saarlandes zeigt: Angeblich funktionslose Muskeln reagieren gezielt auf akustische Herausforderungen und unterstützen die Hörleistung

Lange hielt die Wissenschaft die kleinen Muskeln rund um das menschliche Ohr für nutzlose Überreste unserer evolutionären Vergangenheit. Eine neue Studie von Forschern der Universität des Saarlandes zeigt nun überraschend, dass diese Muskeln beim Zuhören durchaus aktiv sind. Vor allem in akustisch schwierigen Situationen reagieren sie gezielt und helfen offenbar dabei, die Ohren unbewusst in Richtung der Schallquelle zu orientieren. Diese Erkenntnis könnte das Verständnis vom menschlichen Hörvermögen verändern und neue Wege für die Erforschung sowie die Bewertung von Hörhilfen eröffnen.


Sie sind unscheinbar, klein und nahezu unbeweglich: die Muskeln rund um das menschliche Ohr. Bislang wurden sie in der Forschung überwiegend als evolutionäre Überreste eingestuft – Relikte aus einer Zeit, in der frühe Menschen, ähnlich wie Tiere heute, ihre Ohren aktiv bewegen konnten, um Gefahren schneller zu erkennen oder Geräusche präziser wahrzunehmen. Doch nun könnte ein Team von Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes genau diese Annahme ins Wanken gebracht haben. In einer aktuellen Studie konnten die Forschenden nachweisen, dass sich diese vermeintlich nutzlosen Muskeln beim aktiven Zuhören gezielt anspannen – und zwar besonders dann, wenn Zuhören schwierig wird.

Die Forschergruppe um Professor Dr. Daniel J. Strauss und Erstautor Andreas Schröer untersuchte in einer aufwendigen Versuchsreihe, wie sich menschliche Ohrmuskeln während anspruchsvoller Hörsituationen verhalten. Hierbei hörten Probanden eine Reihe von Podcast-Aufnahmen, während sie mit Störgeräuschen konfrontiert wurden, die zeitgleich abgespielt wurden. Ziel war es, den Inhalt des sogenannten „Zielpodcasts“ trotz der Ablenkung bestmöglich zu verstehen. Der Schwierigkeitsgrad des Tests variierte je nach Anzahl der gleichzeitig abgespielten „Störpodcasts“ und der Lautstärke der störenden Geräuschquellen.

Während des Experiments mussten die Probanden ihren Kopf unbeweglich halten und blickten stets in dieselbe Richtung, um auszuschließen, dass Kopfbewegungen das Hörergebnis beeinflussen. Mit Elektroden maßen die Wissenschaftler dabei die elektrische Aktivität der Ohrmuskeln. Die Ergebnisse überraschten selbst das Forscherteam: Die hinteren Ohrmuskeln zeigten eine klare Aktivität, sobald Geräusche von hinten auftraten, was darauf schließen lässt, dass die Ohren versuchen, sich in Richtung der Schallquelle zu orientieren – ein Verhalten, das aus der Tierwelt bestens bekannt ist.

Doch auch die seitlichen Ohrmuskeln, unabhängig von der Position der Geräuschquelle, wurden während der besonders anspruchsvollen Zuhöraufgaben aktiver. Offenbar versuchten die Probanden unbewusst, ihre Ohren „zu spitzen“, um die Geräuschwahrnehmung zu verbessern. Diese unbewusste Reaktion war umso stärker, je schwieriger die Hörsituation wurde.

Strauss und seine Kollegen schließen aus ihren Ergebnissen, dass die Ohrmuskeln des Menschen keineswegs lediglich ein nutzloses Relikt der Evolution darstellen. Vielmehr könnten sie eine bisher unterschätzte unterstützende Rolle beim Hören einnehmen. Die Studie legt zudem den Grundstein für weitere Untersuchungen, beispielsweise in der Entwicklung und Anpassung von Hörgeräten. Die gemessene Aktivität der Ohrmuskeln könnte in Zukunft als objektiver Indikator genutzt werden, um die Wirkung von Hörhilfen zu bewerten oder deren Anpassung zu verbessern. Damit eröffnet sich ein völlig neuer Blickwinkel auf eine Muskelgruppe, deren Bedeutung bislang kaum beachtet wurde.


Kommentar:

Es kommt selten vor, dass eine kleine und fast unsichtbare Muskelgruppe am menschlichen Körper für echte wissenschaftliche Überraschungen sorgt. Genau dies ist nun einem Forschungsteam aus dem Saarland gelungen, indem es die Bedeutung der menschlichen Ohrmuskeln näher untersucht hat. Dass diese Muskeln, die der Laie wohl als bedeutungslos einstufen würde, beim bewussten Zuhören regelrecht aktiv werden, eröffnet nicht nur neue Perspektiven für die Grundlagenforschung. Es zwingt Wissenschaftler und Mediziner zugleich, etablierte Annahmen über den vermeintlichen evolutionären Ballast im menschlichen Körper gründlich zu hinterfragen.

Die Studienergebnisse liefern überzeugende Argumente dafür, dass nichts im Körper völlig grundlos existiert, selbst dann nicht, wenn die ursprüngliche Funktion seit Jahrtausenden weitgehend verlorengegangen zu sein scheint. Zwar wird kein Mensch in naher Zukunft seine Ohren deutlich sichtbar nach vorne richten, um Gesprächen besser folgen zu können, doch die subtile Aktivität dieser Muskeln zeigt, dass der Körper selbst feinste und unbewusste Anpassungen vornimmt, um seine Sinne zu schärfen.

Besonders interessant ist die Perspektive, diese Muskelaktivität künftig als objektives Maß zur Bewertung von Hörhilfen zu nutzen. Gerade in Zeiten einer alternden Gesellschaft, in der Hörverlust immer häufiger auftritt, könnte dies ein wertvoller Fortschritt sein. Statt sich ausschließlich auf subjektive Rückmeldungen der Nutzer zu verlassen, hätten Audiologen und Mediziner eine zusätzliche, objektive Messmethode an der Hand, um die Wirkung technischer Hilfsmittel eindeutig zu beurteilen.

Insofern zeigt diese Studie exemplarisch, wie viel wissenschaftliches Potenzial selbst in scheinbar banalen oder übersehenen Strukturen des menschlichen Körpers schlummert. Die Ohrmuskeln mögen ein kleines Detail sein, doch die daraus gewonnenen Erkenntnisse unterstreichen die Wichtigkeit, die Komplexität unseres Körpers niemals voreilig zu unterschätzen. Der Blick auf scheinbar unbedeutende Dinge lohnt sich – nicht nur in der Biologie, sondern generell in der Wissenschaft. Denn oft liegt in Details mehr verborgen, als man auf den ersten Blick vermutet hätte.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

 

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