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  • 14.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versicherung, Medizin und Recht
    14.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versicherung, Medizin und Recht
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In einer Zeit wachsender Komplexität im Gesundheitswesen erweist sich die spezialisierte Versicherungsberatung für Apotheken als unverzi...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versicherung, Medizin und Recht

 

Fundamente der Sicherheit und Effizienz im deutschen Gesundheitssystem

In einer Zeit wachsender Komplexität im Gesundheitswesen erweist sich die spezialisierte Versicherungsberatung für Apotheken als unverzichtbar, um vielfältige Risiken, von medizinischen Haftungsfragen bis hin zu Cybersecurity, effektiv zu managen. Gleichzeitig fordert Simone Borchardt eine strategische Neuausrichtung der Apothekenlandschaft, um die kontinuierliche Versorgung sicherzustellen, während veraltete gesetzliche Regelungen wie der § 11 des Apothekengesetzes moderne medizinische Fortschritte behindern. Trotz eines Rückgangs verschreibungspflichtiger Medikamente zeigt der OTC-Markt Stabilität, was neue Hoffnung bietet. Der deutsche Bundestag steht zudem vor einer wichtigen Entscheidung über ein Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur, das tiefgreifende Änderungen im Grundgesetz erfordern könnte. Innovative Dienstleistungen, wie die Blisterverpackungen in der Löwen-Apotheke in Ellefeld, tragen zur Sicherheit der Arzneimitteltherapie bei und demonstrieren die Bedeutung moderner Apothekenpraktiken. Währenddessen zeichnet sich eine Umstrukturierung des britischen NHS ab, die eine effizientere Ressourcenverwaltung verspricht. Doch das anhaltende Apothekensterben alarmiert die Politik zunehmend, was auf einer Podiumsdiskussion in Schwerin deutlich wurde. Die Bundesregierung fordert darüber hinaus Millionen von einer Schweizer Firma zurück, die während der Pandemie überteuerte Masken geliefert hatte, und in Siegen schließt die Markt-Apotheke nach fünf Jahrzehnten, ein symbolisches Ende für lokale Gesundheitsdienstleistungen. Abschließend wird die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen bei Rohmilchkonsum betont und die Debatte um Cannabis-Modellregionen in Deutschland weiter intensiv diskutiert, mit dem Ziel, eine evidenzbasierte Forschungsbasis zu etablieren.

 

Präzise abgesichert: Warum maßgeschneiderte Versicherungsberatung für Apotheken unverzichtbar ist

In einer Zeit, in der das Gesundheitswesen zunehmend komplexen und vielschichtigen Risiken ausgesetzt ist, hat sich die Rolle der professionellen Versicherungsberatung für Apotheken als entscheidend herausgestellt. Diese Risiken umfassen nicht nur medizinische Haftungsfragen und Naturkatastrophen, sondern erstrecken sich auch auf Bereiche wie Datenschutz und Cybersecurity. Vor diesem Hintergrund ist eine spezialisierte, präzise Versicherungsberatung nicht nur eine Empfehlung, sondern eine notwendige Säule zur Absicherung der Geschäftsstabilität von Apotheken.

Der erste Schritt in einem umfassenden Beratungsprozess ist die gründliche Risikoanalyse. Versicherungsberater betrachten hierbei alle Aspekte des Apothekenbetriebs, von der Art der gelagerten Medikamente und Chemikalien über die Sicherheit der pharmazeutischen Prozesse bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen die Apotheke operiert. Diese tiefgreifende Untersuchung ermöglicht es, potenzielle Risikobereiche zu identifizieren, die ohne fachkundige Beratung oft übersehen würden.

Basierend auf dieser Analyse entwickeln Versicherungsberater individuell angepasste Policen, die nicht nur die klassischen Risiken wie Feuer oder Diebstahl abdecken, sondern auch spezifische Bedrohungen, wie z.B. Cyberangriffe, die für viele Apotheken eine zunehmende Bedrohung darstellen. Diese Policen sind so konzipiert, dass sie flexibel auf Veränderungen im Betrieb oder in der Gesetzgebung reagieren können, was für Apotheken in einem sich schnell ändernden gesetzlichen Umfeld besonders wichtig ist.

Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Versicherungspolicen ist ein weiterer kritischer Service, den professionelle Berater bieten. Dies stellt sicher, dass der Versicherungsschutz jederzeit aktuell und umfassend bleibt. In einem Umfeld, in dem neue Risiken schnell entstehen können, wie beispielsweise durch neue Datenschutzgesetze oder durch den zunehmenden Einsatz digitaler Technologien, ist es essenziell, dass Apotheken ihre Versicherungsstrategien kontinuierlich anpassen.

Die Bedeutung einer maßgeschneiderten Versicherungsberatung für Apotheken kann in der heutigen Risikolandschaft nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements, sondern bildet auch eine fundamentale Basis für die langfristige finanzielle und operationale Stabilität jeder Apotheke. Professionelle Versicherungsberater spielen eine entscheidende Rolle, indem sie nicht nur reaktiven Schutz bieten, sondern auch proaktiv beraten, um potenzielle Risiken frühzeitig zu identifizieren und abzumildern.

Eine effektive Versicherungsstrategie erhöht nicht nur die Resilienz gegenüber unvorhersehbaren Ereignissen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden. In einem Markt, in dem Vertrauen und Sicherheit entscheidende Faktoren sind, können Apotheken, die umfassend geschützt sind, eine stärkere Bindung zu ihren Kunden aufbauen. Darüber hinaus ermöglicht es Apothekern, sich auf ihre primäre Aufgabe zu konzentrieren: die Versorgung und Beratung ihrer Kunden in Gesundheitsfragen.

Letztendlich ist die Investition in qualifizierte Versicherungsberatung eine Investition in die Zukunft. In einem Gesundheitssystem, das von ständigen Veränderungen und Herausforderungen geprägt ist, bietet sie nicht nur Schutz, sondern auch eine Plattform für Wachstum und Innovation. Apotheken, die diesen Schritt machen, sichern sich nicht nur gegen heute bekannte Risiken ab, sondern rüsten sich auch gegen die Unwägbarkeiten von morgen.

  

Simone Borchardt fordert strategische Neuausrichtung der Apothekenlandschaft

Während einer bedeutenden Versammlung in Schwerin mit führenden Vertretern der pharmazeutischen Industrie artikulierte die CDU-Bundestagsabgeordnete Simone Borchardt eine entschlossene Botschaft über die unverzichtbare Rolle von Apotheken als fundamentale Infrastrukturelemente. Vor Thomas Preis, dem Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), und einem Publikum von nahezu hundert Apothekenteammitgliedern, stellte Borchardt fest, dass die anhaltende Schließung von Apotheken eine kritische Bedrohung für die flächendeckende gesundheitliche Versorgung darstellt. „Sie sind Infrastruktur“, betonte sie, womit sie auf die dringende Notwendigkeit hinwies, das gegenwärtige System grundlegend zu überdenken und die Apotheken mit neuen Kompetenzen und Dienstleistungen auszustatten.

Borchardt argumentierte, dass Apotheken mehr als nur Ausgabestellen für Medikamente sind; sie sind vielmehr zentrale Gesundheitszentren, die essentielle Dienstleistungen anbieten, die weit über die Medikamentenausgabe hinausgehen. Dies umfasst gesundheitliche Aufklärung, die Verwaltung von Impfprogrammen und die Bereitstellung von Beratungen zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Bedingungen. Die Abgeordnete schlug vor, innovative Modelle zu fördern, die es Apotheken ermöglichen würden, noch stärker in die präventive Gesundheitsversorgung und in die chronische Krankheitsmanagement einzusteigen.

Simone Borchardts Appell in Schwerin ist ein kraftvolles Plädoyer für eine dringend benötigte Transformation der Apothekenlandschaft in Deutschland. In einer Zeit, in der das Gesundheitssystem zunehmend unter Druck steht, bieten ihre Vorschläge eine visionäre Perspektive dafür, wie Apotheken eine noch zentralere Rolle in der allgemeinen Gesundheitsversorgung übernehmen können. Indem sie neue Dienstleistungen und eine erweiterte Rolle in der präventiven Versorgung und im Management von Langzeiterkrankungen übernehmen, könnten Apotheken dazu beitragen, die Effizienz des Gesundheitssystems insgesamt zu steigern und die Belastung anderer Teile des Systems, wie etwa Krankenhäuser und Arztpraxen, zu reduzieren.

Es ist an der Zeit, dass politische Entscheidungsträger diese Forderungen ernst nehmen und konkrete Schritte unternehmen, um die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine solche Transformation ermöglichen. Dies würde nicht nur die Verfügbarkeit und Qualität der gesundheitlichen Versorgung verbessern, sondern auch die Resilienz des Gesundheitssystems gegenüber zukünftigen Herausforderungen stärken. Die Strategie, Apotheken als vollwertige Partner im Gesundheitswesen zu etablieren, könnte ein Schlüsselmoment in der Evolution des deutschen Gesundheitssystems darstellen.

  

Reformbedarf im Apothekengesetz: Zwischen medizinischer Innovation und rechtlichen Barrieren

Die gesundheitliche Versorgung in Deutschland steht vor einem Dilemma: Einerseits ermöglichen medizinische Fortschritte und innovative Arzneimitteltherapien eine immer effektivere Behandlung von Patienten, andererseits behindern veraltete gesetzliche Vorgaben eine optimale Umsetzung dieser Fortschritte. Ein signifikantes Beispiel hierfür ist der § 11 des Apothekengesetzes, der bestimmte Rechtsgeschäfte und Absprachen zwischen Apotheken und anderen Leistungserbringern im Gesundheitssektor verbietet.

Diese Regelung, ursprünglich gedacht als Schutzmechanismus gegen unlautere Geschäftspraktiken, steht zunehmend in der Kritik. Sie wird als Hindernis für notwendige Kooperationen gesehen, die insbesondere bei der Durchführung komplexer und individualisierter Therapien erforderlich sind. Neuere Gerichtsentscheidungen haben die Problematik verschärft, indem sie teilweise drastische sozialrechtliche und sogar strafrechtliche Konsequenzen für die beteiligten Akteure nach sich zogen. Diese Entscheidungen offenbaren eine starke Diskrepanz zwischen den aktuellen medizinischen Bedürfnissen und den bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen.

Experten fordern daher eine Überprüfung und Anpassung des § 11 Apothekengesetzes. Sie argumentieren, dass eine flexiblere Handhabung des Zuweisungsverbots notwendig ist, um innovative Therapieansätze und patientenorientierte Versorgungsmodelle besser zu integrieren. Die aktuelle starre Gesetzeslage verhindert oft, dass Apotheker und Ärzte eng zusammenarbeiten, was gerade bei der Behandlung chronischer oder seltener Erkrankungen essentiell sein kann.

Die Notwendigkeit einer Reform des Apothekengesetzes, insbesondere des § 11, ist offensichtlich und drängend. Die Gesundheitsversorgung in Deutschland muss den Balanceakt zwischen der Wahrung ethischer Standards und der Ermöglichung medizinischer Innovation meistern. Dies erfordert Gesetze, die sowohl den Schutz der Patienten als auch die Förderung von medizinischer Forschung und patientenzentrierter Versorgung unterstützen.

Eine zu restriktive Gesetzgebung, die die Kooperation zwischen Apotheken und anderen medizinischen Dienstleistern limitiert, mag zwar historisch aus dem Wunsch entstanden sein, Interessenkonflikte und kommerzielle Einflussnahme auf medizinische Entscheidungen zu verhindern. Jedoch hat sich das medizinische Umfeld signifikant weiterentwickelt, und Gesetze, die diese Entwicklungen ignorieren, können mehr schaden als nutzen.

Es ist an der Zeit, dass der Gesetzgeber aktiv wird und eine Reform einleitet, die eine flexible und zeitgemäße Anwendung des Rechts ermöglicht. Dies würde nicht nur die Effizienz medizinischer Behandlungen erhöhen, sondern auch dazu beitragen, Deutschland als Standort für medizinische Innovation und patientenorientierte Therapieansätze zu stärken. In diesem Kontext ist es unabdingbar, dass alle Beteiligten — Politiker, Fachleute und die Öffentlichkeit — in einen konstruktiven Dialog treten und gemeinsam an Lösungen arbeiten, die sowohl rechtlich fundiert als auch medizinisch sinnvoll sind.

  

Rezeptpflichtige Medikamente im Rückgang – OTC-Markt gibt Hoffnung

Der deutsche Apothekenmarkt zeigt zu Beginn des Jahres ein uneinheitliches Bild. Während der Absatz verschreibungspflichtiger Arzneimittel schwächelt, bleibt der Bereich der rezeptfreien Medikamente (OTC) ein Lichtblick. Dies geht aus aktuellen Daten des Apothekenpanels von Insight Health hervor, die eine deutliche Abweichung von den Entwicklungen des Vorjahres zeigen.

Demnach ist der Absatz rezeptpflichtiger Medikamente in den ersten Monaten des Jahres spürbar zurückgegangen. Gründe dafür sehen Marktbeobachter unter anderem in einem veränderten Verschreibungsverhalten der Ärzte, anhaltenden Lieferengpässen und einer nachlassenden Nachfrage aufgrund saisonaler Effekte. Besonders im Bereich der Erkältungs- und Grippemedikamente sei die Lage im Vergleich zu 2024 anders. Die hohe Infektionswelle des vergangenen Jahres hatte hier für eine deutlich stärkere Nachfrage gesorgt.

Gleichzeitig verzeichnet der Markt für OTC-Produkte eine stabile bis positive Entwicklung. Verbraucher setzen vermehrt auf Selbstmedikation, insbesondere bei leichten Beschwerden. Zudem sind die Margen für Apotheken in diesem Segment attraktiver als bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, deren Festpreise und Erstattungsmodalitäten den Spielraum begrenzen. Branchenvertreter warnen jedoch davor, den OTC-Bereich als alleinige Stütze des Apothekenmarktes zu betrachten. Der rückläufige Rx-Absatz könnte langfristig wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringen, insbesondere für kleinere Apotheken.

Ein weiterer Faktor sind die politischen Rahmenbedingungen, die sich zunehmend auf den Arzneimittelmarkt auswirken. Diskussionen über Preisregulierungen, die Einführung neuer Versorgungsmodelle und die Digitalisierung des Gesundheitssystems haben Einfluss auf das Verschreibungsverhalten und damit auch auf die Apothekenumsätze. Experten fordern eine stärkere Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage der Apotheken, um die flächendeckende Versorgung langfristig zu sichern.

Die kommenden Monate dürften zeigen, ob sich die Trends verstetigen oder ob saisonale und wirtschaftliche Entwicklungen eine Trendwende herbeiführen. Klar ist: Der OTC-Markt allein kann den Rückgang im verschreibungspflichtigen Bereich nicht kompensieren.

Die Zahlen des Apothekenpanels von Insight Health bestätigen, was viele Apothekeninhaber bereits spüren: Der Absatz von Rezeptmedikamenten bleibt hinter den Erwartungen zurück. Doch was bedeutet das für die Zukunft?

Der wachsende OTC-Markt wird häufig als Stabilisator für Apothekenumsätze dargestellt. Doch die Realität ist komplexer. Einerseits profitieren Apotheken von einer höheren Marge bei rezeptfreien Produkten, andererseits bleibt das Kerngeschäft die Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Wer langfristig auf den OTC-Markt als Rettungsanker setzt, könnte enttäuscht werden.

Hinzu kommen strukturelle Probleme: Die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen verändern sich, und viele Apotheken kämpfen mit gestiegenen Kosten und stagnierenden Honoraren. Wenn der Rx-Absatz weiter einbricht und gleichzeitig die regulatorischen Eingriffe zunehmen, könnte sich die finanzielle Lage vieler Betriebe weiter verschlechtern.

Die Politik steht vor der Aufgabe, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Apotheken wirtschaftlich überleben können – nicht nur durch OTC-Umsätze, sondern durch eine angemessene Vergütung im gesamten Arzneimittelmarkt. Andernfalls droht eine schleichende Erosion der Apothekenlandschaft, die langfristig die Versorgung der Patienten gefährden könnte.

  

Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur steht – Bundestag entscheidet kommende Woche über Grundgesetzänderung

Nach einem langwierigen nächtlichen Verhandlungsmarathon haben sich Union, SPD und Grüne auf ein milliardenschweres Investitionspaket für Verteidigung und Infrastruktur geeinigt. Damit ist eine entscheidende Grundlage für die Arbeit der künftigen Bundesregierung geschaffen. Die Einigung gilt als bedeutender Meilenstein, allerdings müssen noch letzte parlamentarische Hürden genommen werden. Bereits am kommenden Dienstag soll der Bundestag mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit über eine entsprechende Änderung des Grundgesetzes abstimmen.

Der zentrale Punkt der Einigung betrifft eine umfassende Anpassung der bislang gültigen Schuldenregelung: Künftig sollen Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur, die über ein Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts hinausgehen, kreditfinanziert werden können. Eine Obergrenze für diese zusätzlichen Schulden ist nicht vorgesehen. Gleichzeitig wird ein spezieller Sondertopf geschaffen, der ausdrücklich nicht den Beschränkungen der Schuldenbremse unterliegt. Hiermit sollen ausschließlich zusätzliche Projekte finanziert werden, um zu verhindern, dass reguläre Haushaltsausgaben auf Umwegen ausgelagert werden.

Insbesondere die Grünen konnten sich in entscheidenden Punkten durchsetzen. So steigt das Investitionsvolumen für Klimaschutz und nachhaltige Transformation nun auf insgesamt 100 Milliarden Euro, doppelt so viel wie ursprünglich von CDU-Chef Friedrich Merz vorgeschlagen. Die Unionsfraktion betonte hingegen ihre Erfolge in der Verteidigungspolitik: Laut ihrem Vorsitzenden Friedrich Merz gab es klare Signale aus dem Kanzleramt, dass die von der Union geforderten Mittel zur Unterstützung der Bundeswehr und für weitere Hilfen zugunsten der Ukraine nun zügig bereitgestellt würden.

Die Fraktionschefs der beteiligten Parteien zeigten sich nach den Verhandlungen erleichtert. SPD-Fraktionsvorsitzender Lars Klingbeil bezeichnete das Paket als wichtigen „kraftvollen Anschub“, warnte jedoch gleichzeitig davor, sich in den parallel laufenden Koalitionsverhandlungen nun zurückzulehnen und weitere notwendige Sparanstrengungen zu vernachlässigen. Katharina Dröge von den Grünen betonte die Bedeutung der Klimaschutzinvestitionen, während CDU-Chef Friedrich Merz vor allem die Einigkeit seiner Fraktion unterstrich und von einem klaren politischen Signal sprach.

Der Weg zu der Einigung war nicht ohne Hürden. Bis zuletzt standen die Gespräche zwischen Union, SPD und Grünen unter erheblichem Zeitdruck, da die Entscheidung noch vom alten Bundestag gefällt werden muss. Das Bundesverfassungsgericht hatte zuvor bestätigt, dass der aktuelle Bundestag bis zum Zusammentritt des neuen Parlaments uneingeschränkt entscheidungsfähig bleibt. Klagen von AfD und Linke, die diese Abstimmung verhindern wollten, wurden als unbegründet zurückgewiesen.

Allerdings bleibt eine weitere Hürde bestehen: Neben dem Bundestag muss auch der Bundesrat dem Vorhaben mit Zweidrittelmehrheit zustimmen. Diese Mehrheit gilt noch nicht als gesichert. Doch auch hier herrscht vorsichtiger Optimismus, insbesondere da die Einigung der Bundestagsfraktionen offenbar auch den Grünen-geführten Landesregierungen die Zustimmung erleichtern dürfte. Die endgültige Entscheidung im Bundesrat wird voraussichtlich bereits am nächsten Freitag fallen.

Mit dem nun vereinbarten milliardenschweren Investitionspaket haben Union, SPD und Grüne einen politischen Kompromiss gefunden, der zwar ökonomische Schlagkraft verspricht, zugleich jedoch eine Abkehr vom strengen Sparkurs der vergangenen Jahre bedeutet. Tatsächlich war die Lockerung der Schuldenbremse unumgänglich, um den wachsenden Herausforderungen in Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz angemessen zu begegnen. Dennoch bleibt ein fahler Beigeschmack, denn die jetzt geöffneten finanziellen Schleusen bergen langfristige Risiken für die Haushaltsdisziplin.

Positiv hervorzuheben ist zweifellos die klar definierte Zweckbindung der zusätzlichen Mittel: Insbesondere die gezielte Förderung des Klimaschutzes und des nachhaltigen Umbaus der Wirtschaft durch die Grünen wird die Zukunftsfähigkeit Deutschlands stärken. Zugleich signalisiert die erhebliche Aufstockung der Verteidigungsausgaben eine dringend benötigte neue Ernsthaftigkeit in der Sicherheitspolitik angesichts des Kriegs in der Ukraine.

Jedoch darf diese neue Verschuldungsmöglichkeit nicht dazu führen, dass die notwendigen Strukturreformen und Einsparungen in anderen Bereichen vernachlässigt werden. Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der wachsenden finanziellen Belastungen durch Sozialsysteme muss die Politik weiterhin verantwortungsvoll mit staatlichen Mitteln umgehen.

Insgesamt zeugt der Kompromiss vom Willen aller Beteiligten, politische Handlungsfähigkeit zu beweisen. Doch er markiert gleichzeitig den Beginn eines neuen finanzpolitischen Experiments, dessen Erfolg nicht garantiert ist und dessen langfristige Folgen wohl erst zukünftige Generationen zu spüren bekommen werden.

  

Innovative Pharmazie in der Praxis: Blisterverpackungen für Heimpatienten erhöhen Medikationssicherheit

In der Löwen-Apotheke in Ellefeld hat Inhaber Daniel Mädler eine zukunftsweisende Serviceleistung etabliert, die maßgeblich zur Sicherheit der Arzneimitteltherapie bei Heimbewohnern beiträgt. Die Apotheke bietet individualisierte Blisterverpackungen an, um eine exakte Medikamentendosierung zu gewährleisten und die tägliche Verwaltung von Arzneimitteln für Patienten und Pflegepersonal zu vereinfachen. Dieser Service hat sich als eine unverzichtbare Unterstützung in der modernen Pflegepraxis erwiesen.

Die Bedeutung der Blistertechnologie liegt in ihrer Fähigkeit, komplexe Medikationspläne übersichtlich und fehlerfrei zu gestalten. Jede Blisterpackung wird genau nach den spezifischen Anforderungen jedes einzelnen Patienten zusammengestellt. Dies beinhaltet das Verpacken von Tabletten und Kapseln in klar beschriftete, einzeln portionierte Fächer, die für jeden Tag und jede Einnahmezeitpunkt spezifiziert sind. „Die korrekte Medikamentenvergabe ist eine Kernkompetenz in der pharmazeutischen Betreuung, die durch das Blistern optimal unterstützt wird“, erklärt Mädler. Dieser Prozess minimiert das Risiko von Medikationsfehlern erheblich und unterstützt das Pflegepersonal bei der sicheren Verabreichung von Arzneimitteln.

Ein weiterer Vorteil der Blisterverpackungen ist die Erhöhung der Therapietreue, besonders bei Patienten mit komplexen Medikationsplänen oder kognitiven Einschränkungen. Die eindeutige Tages- und Zeitangabe auf den Blistern erleichtert es den Patienten und Betreuern, den Überblick zu bewahren und die Medikation pünktlich zu verabreichen.

Die Zusammenarbeit zwischen der Löwen-Apotheke und den lokalen Pflegeheimen ist ein exemplarisches Modell für die Integration pharmazeutischer Fachkompetenz in das Gesundheitsmanagement. Durch regelmäßige Schulungen und enge Kommunikation sorgt Mädler dafür, dass die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen der Heime in den Blisterprozess einfließen. Diese partnerschaftliche Zusammenarbeit verstärkt das Vertrauen in die pharmazeutische Betreuung und unterstreicht die Rolle des Apothekers als einen wesentlichen Akteur im Gesundheitswesen.

Die Implementierung von Blisterverpackungen in der Löwen-Apotheke illustriert beispielhaft, wie tiefgreifend pharmazeutisches Fachwissen die Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung beeinflusst. Diese Dienstleistung geht weit über die traditionelle Rolle der Apotheke hinaus und etabliert den Apotheker als einen zentralen Gesundheitspartner. Durch die präzise und personalisierte Medikationsbereitstellung werden nicht nur Risiken minimiert, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der Patienten gefördert.

Daniel Mädler und sein Team haben mit ihrem Blister-Service ein Beispiel gesetzt, das nachahmenswert ist und als Vorbild für andere pharmazeutische Einrichtungen dienen könnte. Es verdeutlicht, dass die moderne Pharmazie in der Lage ist, auf die spezifischen Bedürfnisse der Patienten einzugehen und dabei die Effizienz und Sicherheit der Medikamentenverwaltung erheblich zu steigern. Die Rolle des Apothekers entwickelt sich somit ständig weiter und wird immer mehr zu einem unverzichtbaren Bestandteil des interdisziplinären Teams in Gesundheitseinrichtungen.

Diese Entwicklung fordert auch eine Neubewertung der pharmazeutischen Ausbildung und Praxis, um sicherzustellen, dass zukünftige Apotheker für diese erweiterten und integralen Rollen im Gesundheitswesen vorbereitet sind. Die Löwen-Apotheke in Ellefeld demonstriert eindrucksvoll, wie durch innovative Ansätze und enge Zusammenarbeit zwischen Apotheken und Pflegeeinrichtungen die medikamentöse Versorgung sicherer und effizienter gestaltet werden kann.

   

Umstrukturierung des NHS: Ein radikaler Schritt zur Effizienzsteigerung

In einer wegweisenden Entscheidung hat der britische Premierminister Keir Starmer die Abschaffung des Nationalen Gesundheitsdienstes England (NHSE) und dessen Integration in das Gesundheitsministerium angekündigt. Diese drastische Maßnahme soll das britische Gesundheitssystem durch eine deutliche Reduktion der Bürokratie und eine effizientere Ressourcenverwaltung verbessern. Laut Starmer wird diese Umstrukturierung dazu führen, dass der NHS wieder stärker in den Fokus der Regierung rückt, mit dem primären Ziel, die Patientenversorgung zu optimieren und Wartezeiten zu minimieren.

Die geplante Reform sieht vor, dass etwa die Hälfte der insgesamt 18.600 Mitarbeiter von NHSE und Gesundheitsministerium entlassen wird. Diese radikale Reduzierung des Personals ist ein Versuch, Überschneidungen und Doppelarbeiten zwischen den beiden Behörden zu beseitigen und dadurch mehr finanzielle Mittel direkt in die medizinische Versorgung zu leiten.

Darüber hinaus wird die Reform den lokalen Gesundheitsbehörden mehr Autonomie übertragen, insbesondere bei der Bewilligung von Impf- und Früherkennungsleistungen, die bisher zentral vom NHSE verwaltet wurden. Die Dezentralisierung soll eine bedarfsgerechtere und effizientere Patientenversorgung ermöglichen.

Diese Umstrukturierungspläne stehen in krassem Gegensatz zu den Reformen von 2012 unter dem damaligen Premierminister David Cameron, die dem NHSE mehr Kompetenzen übertrugen, um den Wettbewerb zwischen staatlicher und privater Medizin zu fördern. Die Cameron-Reformen wurden insbesondere während der COVID-19-Pandemie kritisiert, da sie zu Personalmangel und einer Überlastung des Gesundheitssystems führten.

Die Entscheidung zur Abschaffung des NHSE und dessen Integration in das Gesundheitsministerium ist ein mutiger und notwendiger Schritt, um die langfristige Nachhaltigkeit des britischen Gesundheitssystems zu sichern. Diese Maßnahme adressiert grundlegende Strukturprobleme, die durch frühere Reformen verschärft wurden, und setzt ein klares Zeichen für eine patientenzentrierte Gesundheitspolitik. Die Herausforderungen, die mit solch tiefgreifenden Veränderungen einhergehen, sind jedoch nicht zu unterschätzen. Der Erfolg dieser Reform wird letztlich davon abhängen, wie effektiv die neue Struktur die Versorgung verbessern und die Mittelverwendung optimieren kann, ohne die Qualität der Patientenbetreuung zu kompromissieren.

  

Apothekensterben alarmiert Politik – CDU fordert entschlossenes Handeln

Das anhaltende Verschwinden vieler Apotheken stellt zunehmend die flächendeckende medizinische Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern vor große Probleme. Auf einer Podiumsdiskussion des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern (AVMV) in Schwerin waren mit Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), und der CDU-Bundestagsabgeordneten Simone Borchardt zwei prominente Stimmen eingeladen, die gemeinsam mit etwa 40 Apothekern über Lösungen für die angespannte Lage debattierten.

Die derzeitige Situation sei dramatisch, betonte Preis eindringlich und verglich die Lage der Apotheken mit einem Fahrzeug, das bereits auf der Felge fahre und dringend „Luft auf dem Reifen“ benötige. Die fortlaufende Schließung von Apotheken bedrohe akut die flächendeckende Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum. Beide Experten appellierten daher an die Politik, kurzfristig Hilfsmaßnahmen umzusetzen, um weiteren Schließungen effektiv entgegenzuwirken.

Borchardt unterstrich in ihrer Rede, dass die Apotheke vor Ort eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen spiele, besonders bei Prävention und Beratung. Allerdings verhindere die unzureichende Vergütung vieler Dienstleistungen bislang, dass Apotheken ihr volles Potenzial ausschöpfen könnten. Eine bessere finanzielle Ausstattung der Apotheker sei dringend notwendig, um eine optimale Patientenversorgung sicherzustellen. Auch eine verbesserte Vernetzung zwischen Apotheken, Ärzten und Patienten müsse ermöglicht werden, um unnötige stationäre Aufenthalte zu reduzieren.

An der Diskussion nahmen neben zahlreichen Apothekern auch der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommerns, Daniel Peters, sowie der stellvertretende AVMV-Vorsitzende Markus Oelze teil. Dabei wurde deutlich, dass es für viele Apotheker mittlerweile existenziell um ihre Zukunft geht. Simone Borchardt versprach, sich im Bundestag für strengere Regeln im Bereich des Arzneimittelversands einzusetzen und eine faire Finanzierungsgrundlage für die Apotheken zu schaffen.

Der Tenor des Abends war eindeutig: Die Politik müsse schnell handeln, um das Apothekennetz zu erhalten und auszubauen. Ein bloßes „Weiter so“ sei angesichts der aktuellen Lage keine Option mehr, so die einhellige Meinung der Experten und Teilnehmer.

Die Forderungen der Apotheker nach rascher Hilfe und langfristiger Planung sind berechtigt und nachvollziehbar. Mecklenburg-Vorpommern steht exemplarisch für eine Entwicklung, die bundesweit spürbar ist. Die Schließung wohnortnaher Apotheken erschwert nicht nur die Versorgung der Patienten, sondern schwächt insgesamt die medizinische Infrastruktur im ländlichen Raum erheblich.

Es ist alarmierend, dass Apotheken ausgerechnet in Zeiten des demografischen Wandels und zunehmender Gesundheitsversorgung vor Ort immer mehr unter Druck geraten. Die Politik muss die Warnsignale ernst nehmen und zügig Hilfsprogramme bereitstellen, statt lediglich neue bürokratische Hürden aufzubauen. Eine bessere Vernetzung zwischen den Leistungserbringern, verbunden mit einer fairen Vergütung der Apotheker, könnte viele Probleme entschärfen und langfristig sogar Kosten im Gesundheitssystem senken.

Gerade deshalb sollte die Bundesregierung die Vorschläge, die aus der Praxis kommen, ernsthaft prüfen und umsetzen. Ein weiterer Aufschub könnte fatale Folgen haben – für die Apotheken ebenso wie für Millionen Patienten, die auf die zuverlässige Versorgung angewiesen sind.

 

Masken-Affäre: Bund fordert Millionen von Schweizer Unternehmen zurück

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geht wegen überteuerter und teilweise mangelhafter Maskenlieferungen juristisch gegen die Schweizer Handelsfirma Emix Trading vor. Medienberichten zufolge hat das Ministerium unter Leitung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechtliche Schritte eingeleitet, um überhöhte Zahlungen für Schutzmasken zurückzufordern. Hintergrund sind Geschäfte aus der Corona-Pandemie, bei denen deutsche Behörden Schutzmasken deutlich oberhalb der damals marktüblichen Preise erworben hatten.

Auch Bayern beteiligt sich an den Verfahren, während Nordrhein-Westfalen bislang davon absieht. Der Freistaat hatte für einzelne Masken bis zu 9,90 Euro bezahlt, während der Bund durchschnittlich 5,58 Euro netto pro Maske zahlte – weit mehr, als andere Anbieter damals verlangten. Die Masken von Emix Trading waren darüber hinaus teilweise mangelhaft, was bereits seit Anfang 2021 zu Ermittlungen durch die Zürcher Staatsanwaltschaft führte. Der Vorwurf lautet, Emix Trading habe Qualitätsmängel und deutlich überhöhte Preise in Kauf genommen, um von der damaligen Ausnahmesituation zu profitieren.

Ob die Rückforderungen Erfolg haben, bleibt offen, denn die Schweizer Firma weist die Anschuldigungen entschieden zurück. Emix argumentiert, dass die Preise angesichts der damaligen Situation gerechtfertigt gewesen seien. Während das BMG nunmehr als Privatkläger in der Schweiz Vermögenswerte abschöpfen möchte, prüfen Ermittler seit über drei Jahren mögliche strafrechtliche Konsequenzen.

Die Rolle von Emix Trading steht schon länger im Fokus der Justizbehörden. Bereits Anfang 2021 leitete die Staatsanwaltschaft Zürich ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen ein. In Deutschland kommt durch das Vorgehen des BMG nun zusätzlicher Druck hinzu, da es sich dabei um Steuergelder in Millionenhöhe handelt. Das Bundesgesundheitsministerium zahlte durchschnittlich 5,58 Euro pro FFP2-Maske und lag damit deutlich über üblichen Einkaufspreisen während der Pandemie.

Für politische Brisanz sorgt zusätzlich, dass die Geschäfte in die Amtszeit des damaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) fallen, der aufgrund mehrerer umstrittener Einkaufspraktiken bereits mehrfach in die Kritik geraten war. Dass nun auch unter seinem Nachfolger Lauterbach Konsequenzen gezogen werden sollen, deutet darauf hin, dass das Ministerium Fehlentwicklungen bei der Beschaffung nicht mehr hinnehmen möchte.

Dass das Bundesgesundheitsministerium nun Schadensbegrenzung betreibt, kommt spät, aber nicht zu spät. In Krisenzeiten rasch und großzügig zu handeln, war richtig und notwendig – doch längst zeichnet sich ab, dass einige Lieferanten die Notsituation gnadenlos ausgenutzt haben. Die Verantwortung liegt hier auch beim damaligen Krisenmanagement, das offenbar viel zu nachlässig agierte und Verträge akzeptierte, die aus heutiger Sicht fragwürdig wirken.

Die juristischen Bemühungen um Rückforderungen sind daher sinnvoll, aber ihr Erfolg bleibt ungewiss. Klar ist jedoch: Um künftig solche Situationen zu vermeiden, braucht es deutlich bessere Kontrollmechanismen und transparentere Entscheidungsprozesse im öffentlichen Einkauf. Es darf nicht sein, dass öffentliche Institutionen erst Jahre später den Scherben hinterherlaufen müssen, weil sie in einer Notlage mit öffentlichen Geldern zu sorglos umgegangen sind.

 

Schließung der Markt-Apotheke in Siegen: Ein bitteres Ende nach fünf Jahrzehnten

In Siegen endet ein Kapitel lokaler Gesundheitsversorgung, das ein halbes Jahrhundert währte. Die Markt-Apotheke, bekannt für ihre langjährige Präsenz und Verankerung in der Gemeinschaft, wird ihre Türen endgültig schließen. Diese Entscheidung trifft besonders hart, da die Apotheke erst vor sechs Jahren von Johannes Köhne übernommen wurde. Er sieht sich nun gezwungen, den Betrieb einzustellen, nicht zuletzt wegen der veränderten Marktbedingungen und der geringeren Größe der Filiale im Vergleich zur Hauptapotheke.

Köhne erläutert, dass die Schließung einer Reihe von Schwierigkeiten geschuldet ist, darunter die steigenden Betriebskosten und der intensivierte Wettbewerb durch große Apothekenketten und Online-Anbieter. Diese Faktoren haben insbesondere kleinere Apotheken wie die Markt-Apotheke unter erheblichen Druck gesetzt. Der Apotheker betont, dass seine Filiale „deutlich kleiner“ als die Hauptapotheke sei und daher weniger wirtschaftlich operieren könne. Dieser Zustand hat sie in die Reihe der „Schließungs-Kandidaten“ gebracht, einer traurigen Realität für viele kleinere Betriebe in der Branche.

Die Schließung der Markt-Apotheke ist nicht nur ein wirtschaftlicher Schlag für Johannes Köhne, sondern auch ein Verlust für die Siegener Gemeinschaft, die auf die persönliche Beratung und die Verfügbarkeit dringend benötigter Medikamente vor Ort angewiesen war. Besonders ältere Stadtbewohner und Personen ohne einfache Online-Zugangsmöglichkeiten werden die Auswirkungen dieser Schließung spüren.

Das bevorstehende Ende der Markt-Apotheke in Siegen ist ein symptomatisches Beispiel für die Krise, die kleinere Apotheken in ganz Deutschland erleben. Trotz ihrer entscheidenden Rolle in der lokalen Gesundheitsversorgung finden sich immer mehr dieser Einrichtungen in einer nicht zu haltenden Abwärtsspirale aus steigenden Kosten und wachsendem Wettbewerbsdruck. Diese Entwicklung fordert nicht nur von den Apothekeneignern, sondern auch von der Politik, neue Wege zu finden, um die Existenz und den Fortbestand dieser vitalen Institutionen zu sichern. Die Schließung der Markt-Apotheke sollte als Weckruf dienen, dass ohne gezielte Unterstützung und Anerkennung der besonderen Umstände lokaler Apotheken weitere bittere Enden unvermeidlich sein werden.

  

Sicherheitsmaßnahmen bei Rohmilchkonsum: Notwendigkeit und Empfehlungen

Rohmilch, direkt von Tieren wie Kühen, Schafen oder Ziegen gewonnen, wird oft für ihren natürlichen Geschmack und vermeintlich höheren Nährstoffgehalt geschätzt. Doch der Konsum von unbehandelter Milch birgt erhebliche Risiken. Pathogene Keime wie E. coli, Campylobacter und Salmonellen können in Rohmilch vorhanden sein und insbesondere für Risikogruppen wie Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen und Schwangere gefährliche Lebensmittelinfektionen auslösen.

Der Zoonose-Bericht 2019 offenbart alarmierende Zahlen: In 5% der getesteten Rohmilchproben wurden Shiga-Toxin-bildende E. coli festgestellt, während 2,5% der Proben mit Campylobacter kontaminiert waren. Diese Bakterien sind bekannt dafür, schwere gastrointestinale Erkrankungen und Entzündungen zu verursachen, die in extremen Fällen zu lebensbedrohlichen Zuständen wie dem hämolytisch-urämischen Syndrom führen können.

Gesundheitsexperten empfehlen daher dringend die Pasteurisierung von Rohmilch vor dem Verzehr. Das Erhitzen auf 72 °C für mindestens 15 Sekunden garantiert, dass die meisten pathogenen Keime abgetötet werden, ohne dass der Nährstoffgehalt signifikant beeinträchtigt wird. Die Pasteurisierung reduziert den Gehalt an B-Vitaminen um etwa 10 %, während Mineralstoffe und Milchfette erhalten bleiben. Angesichts der insgesamt guten Nährstoffversorgung in vielen Ländern ist dieser geringe Verlust aus ernährungswissenschaftlicher Sicht akzeptabel.

Die Verbraucher können auch auf Vorzugsmilch zurückgreifen, eine spezielle Art von Rohmilch, die im Einzelhandel unter strengen mikrobiologischen Kontrollen verkauft wird. Obwohl das Infektionsrisiko hier geringer ist als bei Rohmilch „ab Hof“, besteht immer noch ein Restrisiko. Auch hier empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung das Erhitzen, insbesondere wenn empfindliche Personengruppen die Milch konsumieren möchten.

Die Debatte um Rohmilch ist so alt wie die Milchwirtschaft selbst. Während die Befürworter den volleren Geschmack und die angeblichen gesundheitlichen Vorteile preisen, überwiegen die potenziellen gesundheitlichen Risiken. In einer Welt, in der Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz höchste Priorität haben, ist es unerlässlich, dass Sicherheitsmaßnahmen wie die Pasteurisierung ernst genommen werden. Der minimale Verlust an Vitaminen ist ein kleiner Preis für die Gewährleistung der Sicherheit von Milchprodukten, besonders wenn es um den Schutz unserer vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen geht. Die moderne Wissenschaft bietet uns die Mittel, um Rohmilch sicher zu machen, und es ist unsere Verantwortung, diese Möglichkeiten zu nutzen.

  

Die Debatte um Modellregionen für Cannabis: Zwischen Wissenschaft und Politik

In einem kürzlich veröffentlichten offenen Brief an den deutschen Bundestag und die anstehende Bundesregierung haben verschiedene Stakeholder aus Medizin, Recht und Industrie eine dringende Petition zur Beibehaltung und Implementierung von Modellregionen für die kontrollierte Abgabe von Konsumcannabis eingebracht. Diese Initiative fordert eine Verlagerung der oft emotional und ideologisch geführten Debatte hin zu einem evidenzbasierten Ansatz. Das Hauptziel ist es, eine fundierte Forschungsbasis zu schaffen, die eine sichere und regulierte Abgabe von Cannabis ermöglicht und gleichzeitig wertvolle Daten über dessen Konsum liefert.

Der Brief, der von über 30 Organisationen und Einzelpersonen unterzeichnet wurde, betont die Notwendigkeit, die wissenschaftliche Forschung in den Mittelpunkt der Cannabispolitik zu stellen. Zu den Unterzeichnern zählen namhafte Einrichtungen wie die Deutsche Akademie für Ganzheitliche Schmerztherapie und der Verband der Cannabis versorgenden Apotheken. Sie argumentieren, dass nur durch kontrollierte Studien und Projekte ein realistisches Bild der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Cannabiskonsums erlangt werden kann.

Der aktuelle rechtliche Rahmen, insbesondere das Konsumcannabisgesetz (KCanG), zeigt signifikante Lücken, die die Effektivität der Forschung einschränken. Obwohl der Konsum seit April legalisiert wurde, ist der Erwerb außerhalb spezieller Vereinigungen immer noch verboten. Dieses Paradox unterbindet nicht nur eine effektive Regulierung, sondern verhindert auch, dass fundierte wissenschaftliche Daten gesammelt werden, die für eine sachliche Politikgestaltung essentiell sind.

Die wirtschaftlichen Vorteile einer regulierten Cannabisabgabe könnten erheblich sein. Derzeit fließen geschätzte vier Milliarden Euro jährlich in den Schwarzmarkt. Durch die Umleitung dieser Gelder in regulierte Kanäle könnten nicht nur signifikante Steuereinnahmen generiert, sondern auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese Einnahmen könnten zudem gezielt für Präventionsmaßnahmen und Jugendschutzprogramme eingesetzt werden.

Die Umsetzung dieser Modellregionen wurde bereits durch eine Verordnung des Landwirtschaftsministers Cem Özdemir im vergangenen Dezember ermöglicht, und bislang wurden 20 Anträge gestellt. Verschiedene Städte wie Frankfurt am Main und Hannover sowie Bezirke in Berlin haben bereits Interesse an der Teilnahme bekundet. Dennoch ist die Zukunft dieser Projekte mit dem bevorstehenden Regierungswechsel unsicher. Es besteht die Befürchtung, dass die CSU, sollte sie die Führung des Ministeriums übernehmen, die Pläne durch Verordnungen schnell zunichte machen könnte.

Die Unterzeichner des Briefes appellieren daher an die künftige Regierung, die Modellprojekte schnell und unvoreingenommen zu realisieren, um den Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, die Daten zu erheben, die für informierte politische Entscheidungen benötigt werden. Diese Forderung zeigt, wie essentiell es ist, dass politische Maßnahmen auf robusten, wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, und nicht auf ideologischen Überzeugungen.

Die Debatte um die Cannabispolitik in Deutschland steht an einem Scheideweg. Der offene Brief der unterschiedlichen Akteure ist ein klarer Aufruf zur Vernunft in einer Diskussion, die allzu oft von Mythen und Missverständnissen geprägt ist. Die Forderung nach Modellregionen zur kontrollierten Cannabisabgabe ist nicht nur ein Plädoyer für wissenschaftliche Freiheit und pragmatische Politikgestaltung, sondern auch ein Versuch, die langfristigen gesellschaftlichen und ökonomischen Potenziale von Cannabis zu erkunden und zu nutzen. Es ist an der Zeit, dass die Politik diese Fakten anerkennt und eine Informationsbasis schafft, die es ermöglicht, fundierte Entscheidungen zu treffen, die über die bloße Ideologie hinausgehen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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