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  • 13.03.2025 – Apotheken-News: EuGH stuft Mannose als Arzneimittel ein, DocMorris mit Millionenverlust, Semaglutid zeigt Wirkung gegen Alkoholkonsum
    13.03.2025 – Apotheken-News: EuGH stuft Mannose als Arzneimittel ein, DocMorris mit Millionenverlust, Semaglutid zeigt Wirkung gegen Alkoholkonsum
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: EuGH stuft Mannose als Arzneimittel ein, DocMorris mit Millionenverlust, Semaglutid zeigt Wirkung gegen Alkoholkonsum

 

Gerichtsurteil mit Folgen für den Markt, Online-Apotheke sucht Kapital, neue Studie liefert Hoffnung für Suchterkrankungen

Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass Mannose als Stoff mit pharmakologischer Wirkung einzustufen ist. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für Hersteller haben, die das Produkt bisher als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben haben. Gleichzeitig kämpft DocMorris mit finanziellen Herausforderungen: Die Online-Apotheke verzeichnete im vergangenen Jahr einen Verlust von 97 Millionen Franken und plant nun eine Kapitalerhöhung, um neue Mittel zu sichern. Währenddessen sorgt das Thema Minusstunden in Apotheken für Diskussionen, da unklar ist, ob solche überhaupt anfallen können, wenn kein Arbeitszeitkonto existiert. Auch in der medizinischen Forschung gibt es neue Erkenntnisse: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Semaglutid den Alkoholkonsum bei Menschen mit Alkoholgebrauchsstörung signifikant reduzieren kann. Sollte sich dieser Effekt bestätigen, könnte dies neue Möglichkeiten für die Behandlung von Suchterkrankungen eröffnen.


Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat heute ein bedeutendes Urteil gefällt, das weitreichende Konsequenzen für die Einstufung von Mannose hat. Die Luxemburger Richter kamen zu dem Schluss, dass bei dieser Substanz von einem Stoff mit pharmakologischer Wirkung auszugehen ist. Damit könnte Mannose nicht mehr einfach als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet werden, sondern müsste den strengen Regularien für Arzneimittel unterliegen. Die Entscheidung hat für Hersteller und Vertreiber erhebliche Auswirkungen, da die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Vertrieb und die Zulassung solcher Produkte nun neu bewertet werden müssen. Hintergrund des Falls ist die anhaltende Debatte über die Abgrenzung zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln, bei der immer wieder rechtliche Unsicherheiten auftreten.

Während sich die Pharma- und Gesundheitsbranche mit regulatorischen Fragen auseinandersetzt, kämpft die Online-Apotheke DocMorris mit finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen massiven Verlust von 97 Millionen Schweizer Franken verzeichnet. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage setzt sich das Management jedoch nur moderate Ziele für die Zukunft. Gleichzeitig zeigt sich das Unternehmen ambitioniert in Bezug auf frisches Kapital: Die Führungsspitze plant eine Kapitalerhöhung, um neue Finanzmittel zu sichern. Der Online-Handel mit Arzneimitteln steht weiterhin unter Druck, da er sowohl mit regulatorischen Herausforderungen als auch mit steigenden Kosten konfrontiert ist. Die wirtschaftliche Lage von DocMorris verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen digitale Geschäftsmodelle im Apothekenmarkt kämpfen, insbesondere vor dem Hintergrund eines sich wandelnden regulatorischen Umfelds und des zunehmenden Wettbewerbs mit stationären Apotheken sowie anderen Online-Anbietern.

In den Apotheken selbst sorgt unterdessen ein arbeitsrechtliches Thema für Verunsicherung. Das Thema Minusstunden beschäftigt viele Angestellte, insbesondere in Betrieben, die kein Arbeitszeitkonto führen. Arbeitnehmer stellen sich die Frage, ob Minusstunden überhaupt entstehen können, wenn kein Konto existiert, in dem die Arbeitszeit erfasst und verrechnet wird. In vielen Fällen hängt die rechtliche Bewertung von der konkreten Gestaltung des Arbeitsvertrags und den betrieblichen Regelungen ab. Während manche Apotheken individuelle Lösungen finden, bleibt die Frage in anderen Betrieben umstritten. Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretungen ringen dabei um faire und praktikable Lösungen, die sowohl den betrieblichen Anforderungen als auch den Rechten der Beschäftigten gerecht werden. Insbesondere in einer Branche, die ohnehin unter Fachkräftemangel leidet, sind klare und transparente Regelungen zur Arbeitszeit von entscheidender Bedeutung.

Parallel zu diesen wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Themen sorgt eine aktuelle medizinische Studie für Aufmerksamkeit. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Semaglutid, ein Wirkstoff, der bisher vor allem zur Behandlung von Diabetes und Adipositas eingesetzt wird, eine vielversprechende Wirkung bei Menschen mit Alkoholgebrauchsstörung haben könnte. Die Studie weist darauf hin, dass der Konsum von Alkohol bei den Probanden signifikant reduziert wurde. Dies könnte neue Perspektiven für die Therapie von Alkoholabhängigkeit eröffnen. Wissenschaftler sehen in diesen Erkenntnissen großes Potenzial, da derartige medikamentöse Ansätze bislang nur begrenzt verfügbar sind. Die genauen Mechanismen, über die Semaglutid den Alkoholkonsum beeinflusst, sind noch nicht vollständig erforscht, doch erste Hypothesen gehen davon aus, dass der Wirkstoff in die Belohnungsmechanismen des Gehirns eingreift. Sollten weitere Studien diese Ergebnisse bestätigen, könnte Semaglutid in Zukunft eine wichtige Rolle in der Behandlung von Suchterkrankungen spielen und möglicherweise eine Alternative zu bestehenden Therapieansätzen bieten.


Kommentar:

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Einstufung von Mannose ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schwierig die Abgrenzung zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Arzneimitteln in der Praxis bleibt. Hersteller und Händler haben sich in der Vergangenheit oft auf die vermeintliche Grauzone berufen, um Produkte mit potenziell pharmakologischer Wirkung ohne die strengen Anforderungen einer Arzneimittelzulassung zu vermarkten. Doch diese Strategie gerät zunehmend unter Druck. Das EuGH-Urteil dürfte für die Branche weitreichende Folgen haben, da es die Tür für weitere Prüfungen ähnlicher Produkte öffnet. Der Trend ist klar: Was wirkt, ist ein Arzneimittel – und muss sich den entsprechenden Regularien unterwerfen. Damit wird der Markt für Nahrungsergänzungsmittel weiter reguliert, was Verbraucherschutz stärkt, aber auch den Marktzugang für Unternehmen erschwert.

Während die Rechtslage also für einige Anbieter komplizierter wird, kämpft DocMorris mit ganz anderen Problemen. Die jüngsten Verluste in Millionenhöhe zeigen, dass der Online-Apothekenmarkt trotz wachsender Digitalisierung kein Selbstläufer ist. Dass das Unternehmen nun frisches Kapital einsammeln will, spricht für den Glauben an die eigene Zukunft – doch ohne klare strategische Neuausrichtung könnte das nur ein teurer Überbrückungsversuch sein. Die Konkurrenzsituation bleibt herausfordernd, und die geplante Apothekenreform könnte neue Rahmenbedingungen schaffen, die DocMorris entweder neue Chancen eröffnet oder die Situation noch weiter verschärft. Gerade die Abhängigkeit von regulatorischen Entwicklungen ist ein Risiko, das Investoren nicht übersehen sollten.

Auch in den Apotheken vor Ort gibt es große Herausforderungen – und sie betreffen nicht nur wirtschaftliche Fragen, sondern auch die alltägliche Arbeitsrealität. Das Thema Minusstunden sorgt für Verunsicherung und Unmut bei Angestellten, insbesondere wenn die Regeln unklar sind oder im Betrieb gar kein Arbeitszeitkonto existiert. Der Fachkräftemangel in der Branche sollte Arbeitgeber dazu veranlassen, transparente und faire Regelungen zu treffen, um Unzufriedenheit im Team zu vermeiden. Eine klare arbeitsrechtliche Basis ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch ein Instrument zur Mitarbeiterbindung. Gerade in einer Zeit, in der Apotheken händeringend Personal suchen, wäre es fahrlässig, durch fragwürdige Regelungen zusätzliche Unzufriedenheit zu schaffen.

Während wirtschaftliche und arbeitsrechtliche Themen die Branche belasten, gibt es aus der medizinischen Forschung durchaus spannende Perspektiven. Die Entdeckung, dass Semaglutid den Alkoholkonsum bei Menschen mit Alkoholgebrauchsstörung reduzieren kann, könnte einen bedeutenden Fortschritt für die Suchtmedizin bedeuten. Sollten sich die Ergebnisse bestätigen, könnte dies ein Wendepunkt für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit sein – ein Bereich, in dem es bislang nur begrenzte medikamentöse Optionen gibt. Die Forschung zeigt immer wieder, dass Wirkstoffe, die ursprünglich für eine ganz andere Indikation entwickelt wurden, ungeahnte therapeutische Potenziale besitzen. Die Frage wird sein, wie schnell und in welchem Umfang diese Erkenntnisse in die klinische Praxis umgesetzt werden können. Hier steht nicht nur die Wissenschaft in der Verantwortung, sondern auch die Gesundheitspolitik, die solche Innovationen effizient in die Versorgung integrieren muss.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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