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  • 13.03.2025 – Apotheken-News: Apotheken in der Krise wegen Schließungswelle, Fachkräftemangel und Finanzierungsdebatte
    13.03.2025 – Apotheken-News: Apotheken in der Krise wegen Schließungswelle, Fachkräftemangel und Finanzierungsdebatte
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die wirtschaftliche Krise der Apotheken spitzt sich weiter zu: Hohe Betriebskosten, Fachkräftemangel und stagnierende Honorare setzen vie...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apotheken in der Krise wegen Schließungswelle, Fachkräftemangel und Finanzierungsdebatte

 

Steigende Kosten, stagnierende Honorare und politische Untätigkeit – werden ein Sondervermögen und Reformen die Arzneimittelversorgung sichern?

Die wirtschaftliche Krise der Apotheken spitzt sich weiter zu: Hohe Betriebskosten, Fachkräftemangel und stagnierende Honorare setzen viele Betriebe unter Druck. Die Zahl der Schließungen steigt, während die Versorgungssicherheit sinkt. Angesichts dieser Entwicklung wird über ein staatliches Sondervermögen diskutiert – doch die politische Debatte ist umstritten. Während Apothekerverbände eine finanzielle Entlastung fordern, sieht die Regierung Reformbedarf statt direkter Hilfen. Wie ernst ist die Lage wirklich, und welche Maßnahmen könnten die Apotheken retten?


Die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Deutschland hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschärft. Steigende Betriebskosten, ein wachsender Fachkräftemangel, verschärfte regulatorische Anforderungen und stagnierende Honorare haben zahlreiche Apotheken an den Rand der Existenz gebracht. Die Zahl der Apothekenschließungen hat ein alarmierendes Niveau erreicht, und in immer mehr Regionen droht eine Unterversorgung mit Arzneimitteln. Vor diesem Hintergrund mehren sich Forderungen nach staatlicher Unterstützung, um das Apothekenwesen in Deutschland zu stabilisieren. Ein möglicher Lösungsansatz: die Schaffung eines Sondervermögens speziell für Apotheken. Während Apothekerverbände diese Idee als dringend notwendig erachten, stößt sie in der Politik auf Skepsis.

Die wirtschaftlichen Probleme vieler Apotheken lassen sich nicht auf einen einzelnen Faktor zurückführen. Vielmehr sind es verschiedene Entwicklungen, die sich in den vergangenen Jahren kumuliert haben und nun dazu führen, dass viele Apothekenbetreiber kaum noch wirtschaftlich arbeiten können. Ein zentrales Problem ist die unzureichende Anpassung der Apothekenhonorare. Seit Jahren erhalten Apotheken für die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente eine feste Vergütung, die sich nicht an steigende Betriebskosten anpasst. Während Mieten, Energiepreise und Personalkosten in den letzten Jahren massiv gestiegen sind, wurde die Vergütung für Apotheken nicht entsprechend angepasst. Die Folge: Viele Apotheken stehen vor der Entscheidung, entweder drastisch zu sparen oder den Betrieb einzustellen.

Besonders kritisch ist die Lage in strukturschwachen Regionen. In vielen ländlichen Gebieten gibt es bereits heute deutliche Versorgungslücken, weil Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen mussten. Anders als in städtischen Zentren, wo es oft Alternativen gibt, bedeutet das Verschwinden einer Apotheke im ländlichen Raum, dass Patienten lange Wege in Kauf nehmen müssen, um an ihre Medikamente zu gelangen. Das stellt insbesondere für ältere oder chronisch kranke Menschen ein Problem dar. Gleichzeitig kämpfen auch Apotheken in Großstädten mit Herausforderungen, insbesondere durch die wachsende Konkurrenz von Online-Apotheken, die durch ihre geringeren Betriebskosten oft bessere Preise bieten können.

Ein weiteres Problem ist der zunehmende Fachkräftemangel. Immer mehr Apotheken haben Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu finden. Das betrifft nicht nur Apotheker, sondern auch pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (PKA). In vielen Fällen führt der Personalmangel dazu, dass Apotheken ihre Öffnungszeiten reduzieren oder bestimmte Dienstleistungen nicht mehr anbieten können. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Apotheken kontinuierlich. Neue regulatorische Vorgaben, die Einführung des E-Rezepts, die wachsenden Anforderungen an Datenschutz und Dokumentation – all das führt dazu, dass Apotheken immer mehr Zeit und Ressourcen für Verwaltungsaufgaben aufwenden müssen, während die finanziellen Spielräume immer kleiner werden.

In diesem Umfeld wächst der Druck auf die Politik, Maßnahmen zur Stabilisierung der Apothekenlandschaft zu ergreifen. Die Idee eines Sondervermögens für Apotheken ist dabei einer der Vorschläge, die derzeit diskutiert werden. Ähnlich wie das Sondervermögen für die Bundeswehr oder für Klimaschutzmaßnahmen könnte ein solcher Fonds gezielt Mittel bereitstellen, um Apotheken finanziell zu unterstützen. Denkbar wäre, dass diese Gelder für verschiedene Maßnahmen eingesetzt werden, etwa zur Förderung von Apotheken in unterversorgten Regionen, zur Unterstützung von Investitionen in Digitalisierung oder zur Erhöhung der Vergütung für Notdienste.

Während Apothekerverbände die Einführung eines solchen Sondervermögens begrüßen würden, gibt es in der Politik erhebliche Widerstände. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich bislang nicht konkret zu dieser Forderung geäußert, betonte jedoch mehrfach, dass er strukturelle Reformen im Gesundheitssystem gegenüber direkten Subventionen bevorzugt. Innerhalb der Bundesregierung gibt es zudem Bedenken, dass ein Sondervermögen für Apotheken einen Präzedenzfall schaffen könnte, der weitere Berufsgruppen dazu animieren würde, ebenfalls staatliche Unterstützung zu fordern. Kritiker sehen zudem die Gefahr, dass ein solches Finanzierungsmodell lediglich kurzfristige Entlastung bringen würde, ohne die grundlegenden Probleme des Apothekensystems zu lösen.

Gleichzeitig bleibt die Frage, ob sich die wirtschaftliche Situation der Apotheken ohne staatliche Unterstützung überhaupt noch stabilisieren lässt. Die Zahl der Apothekenschließungen nimmt weiter zu, und ohne Gegenmaßnahmen droht in vielen Regionen eine spürbare Verschlechterung der Arzneimittelversorgung. Die politische Diskussion über die Zukunft der Apotheken in Deutschland ist damit längst nicht abgeschlossen.

 
Kommentar: Ein Sondervermögen allein wird das Problem nicht lösen – aber die Politik muss endlich handeln

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Apotheken sind kein neues Phänomen, doch in den letzten Jahren hat sich die Lage dramatisch verschärft. Immer mehr Apotheken müssen schließen, und mit jeder Schließung verschlechtert sich die Versorgungssituation für Patienten. Wer glaubt, dass sich dieses Problem von selbst lösen wird, ignoriert die Realität.

Die Einführung eines Sondervermögens für Apotheken könnte kurzfristig für Entlastung sorgen. Doch die zentrale Frage ist: Löst es die eigentlichen Probleme? Die Antwort ist eindeutig: Nein. Ein Sondervermögen könnte helfen, bestimmte Investitionen zu finanzieren oder besonders gefährdete Apotheken zu unterstützen, aber es würde nicht die strukturellen Defizite des Apothekensystems beheben.

Das Kernproblem bleibt die unzureichende Vergütung. Seit Jahren stagnieren die Honorare für verschreibungspflichtige Medikamente, obwohl die Kosten für Apotheken massiv gestiegen sind. Die Politik hat es versäumt, hier rechtzeitig gegenzusteuern. Während in anderen Bereichen des Gesundheitswesens regelmäßige Anpassungen vorgenommen werden, bleiben Apotheken weitgehend auf sich gestellt.

Ein weiteres Problem ist der zunehmende regulatorische Aufwand. Apotheken sind in den letzten Jahren mit immer neuen Vorschriften und Bürokratieanforderungen konfrontiert worden. Von der Einführung des E-Rezepts über erweiterte Dokumentationspflichten bis hin zu Datenschutzanforderungen – all das kostet Zeit und Geld. Gleichzeitig wird von Apotheken erwartet, dass sie weiterhin als niedrigschwellige Anlaufstelle für Patienten dienen, umfassende Beratungsleistungen anbieten und eine hohe Verfügbarkeit sicherstellen. Doch ohne die entsprechenden finanziellen Rahmenbedingungen ist das auf Dauer nicht möglich.

Hinzu kommt der wachsende Wettbewerb mit Online-Apotheken. Während stationäre Apotheken hohe Betriebskosten haben und zahlreiche gesetzliche Vorgaben einhalten müssen, können Online-Anbieter oft deutlich günstigere Strukturen nutzen. Das führt dazu, dass viele Patienten aus wirtschaftlichen Gründen auf Versandapotheken ausweichen – mit der Folge, dass stationäre Apotheken immer weiter unter Druck geraten.

Die Politik steht vor einer klaren Entscheidung: Entweder sie handelt jetzt und sorgt für eine nachhaltige finanzielle Absicherung der Apotheken – oder sie nimmt in Kauf, dass immer mehr Betriebe schließen und die Arzneimittelversorgung in Deutschland langfristig Schaden nimmt. Ein Sondervermögen wäre ein Schritt in die richtige Richtung, aber es kann nur ein Teil der Lösung sein. Was es wirklich braucht, ist eine grundlegende Reform des Apothekenhonorars, eine Reduzierung der bürokratischen Lasten und eine faire Wettbewerbssituation gegenüber Online-Anbietern.

Die Zeit drängt. Jeder Monat, der ohne politische Maßnahmen vergeht, bedeutet weitere Apothekenschließungen und eine zunehmende Verschlechterung der Versorgungslage. Die Apotheker haben ihre Forderungen klar formuliert – jetzt liegt es an der Politik, endlich Verantwortung zu übernehmen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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