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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Für viele Menschen wird das Sehen in der Dunkelheit zur Herausforderung – Schilder erscheinen unscharf, entgegenkommende Scheinwerfer blenden stärker, und die Orientierung fällt schwerer als bei Tageslicht. Oft wird in solchen Fällen von Nachtblindheit gesprochen, doch in den meisten Fällen liegt die Ursache woanders. Häufig sind Kurzsichtigkeit, altersbedingte Linsentrübungen wie der Graue Star oder eine verstärkte Blendempfindlichkeit für die eingeschränkte Nachtsicht verantwortlich. Doch wann ist eine ärztliche Untersuchung sinnvoll? Wie wird festgestellt, ob eine echte Nachtblindheit vorliegt? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Ein genauer Blick auf die Ursachen, diagnostische Verfahren und mögliche Lösungen für besseres Sehen in der Dunkelheit.
Nachts sehen viele Menschen schlechter als am Tag – ein Umstand, der als normal gilt. Doch während einige nur eine reduzierte Sehschärfe bemerken, haben andere erhebliche Probleme, sich in der Dunkelheit zu orientieren oder sicher Auto zu fahren. Häufig wird in solchen Fällen von Nachtblindheit gesprochen. Tatsächlich ist eine echte Nachtblindheit jedoch selten. Meist stecken andere Ursachen wie Kurzsichtigkeit, Linsentrübungen oder eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit dahinter.
Das menschliche Auge verfügt über zwei unterschiedliche Typen von Sinneszellen in der Netzhaut: die Zapfen, die für das Sehen bei Tageslicht und für die Farbwahrnehmung zuständig sind, und die Stäbchen, die auf schwaches Licht spezialisiert sind. Während Zapfen eine hohe Bildauflösung ermöglichen, wandeln Stäbchen selbst geringe Lichtmengen in Signale um, die das Gehirn verarbeiten kann. Dies hat jedoch seinen Preis: Die Stäbchen liefern nur eine eingeschränkte Schärfe und ermöglichen keine Farbwahrnehmung. Deshalb erscheint die Umgebung in der Dämmerung und Dunkelheit verschwommener und farbloser als bei Tageslicht.
Besonders häufig klagen kurzsichtige Menschen über Probleme mit der Nachtsicht. Die verlängerte Augenform führt dazu, dass Licht stärker gestreut wird, wodurch Reflexionen im Auge entstehen. Besonders auffällig wird dies beim Autofahren: Entgegenkommende Scheinwerfer erzeugen eine stärkere Blendung, wodurch das Sehen zusätzlich erschwert wird. Doch nicht nur Myopie kann sich negativ auf die Sehfähigkeit in der Dunkelheit auswirken.
Eine weitere häufige Ursache für schlechte Nachtsicht ist der Graue Star (Katarakt). Diese altersbedingte Trübung der Augenlinse bewirkt, dass Licht nicht mehr ungehindert ins Auge fällt, sondern gestreut wird. Die Folge ist eine verstärkte Blendempfindlichkeit sowie ein allgemeiner Verlust der Sehschärfe, der insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich spürbar wird. Bereits ab dem 50. Lebensjahr kann eine Katarakt auftreten, wobei die Symptome individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sind.
Neben optischen Brechungsfehlern und Linsentrübungen gibt es auch neurologische oder genetische Ursachen für Sehprobleme in der Dunkelheit. Eine echte Nachtblindheit, in der Medizin als Hemeralopie bekannt, liegt dann vor, wenn die lichtempfindlichen Stäbchen in der Netzhaut entweder fehlerhaft arbeiten oder vollständig zerstört werden. Dies kann auf eine genetisch bedingte Erkrankung wie Retinitis pigmentosa zurückzuführen sein. Bei dieser Erbkrankheit, die in Deutschland schätzungsweise 40.000 Menschen betrifft, werden die Stäbchen nach und nach abgebaut, was zunächst zu einer zunehmenden Nachtblindheit und später zu einer starken Einschränkung des Gesichtsfeldes führt.
Auch ein Vitamin-A-Mangel kann zu einer Nachtblindheit führen. Vitamin A ist essenziell für die Bildung von Rhodopsin, einem Sehfarbstoff, der für die Funktion der Stäbchen notwendig ist. Ein Mangel tritt in Deutschland jedoch nur selten auf und ist meist mit schweren Erkrankungen wie chronischen Darmerkrankungen oder langjährigem Alkoholismus verbunden.
Die Diagnostik von Sehproblemen bei Dunkelheit ist anspruchsvoll und erfordert oft eine Untersuchung in spezialisierten Augenkliniken. Neben einer ausführlichen Anamnese und einer Untersuchung des Augenhintergrunds kommen bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomographie (OCT) oder elektrophysiologische Tests zum Einsatz. Besteht der Verdacht auf eine genetische Erkrankung, können zusätzlich genetische Untersuchungen durchgeführt werden.
Ob eine Behandlung möglich ist, hängt von der Ursache der Sehprobleme ab. Während der Graue Star operativ durch den Einsatz einer Kunstlinse behoben werden kann und ein Vitamin-A-Mangel durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden kann, sind die Therapiemöglichkeiten bei genetischen Netzhauterkrankungen stark begrenzt. Es existieren zwar erste Ansätze für Gentherapien, doch diese sind bislang nur für wenige genetische Defekte zugelassen und betreffen lediglich einen Bruchteil der Betroffenen.
Im Alltag sollten Betroffene vorsichtige Maßnahmen ergreifen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wer sich nachts unsicher fühlt, sollte auf Autofahrten verzichten oder gut beleuchtete Routen wählen. Zudem kann eine verbesserte Beleuchtung in der eigenen Wohnung das Risiko für Unfälle reduzieren. Besondere Vorsicht ist bei Treppenhäusern, Gehwegen und schlecht beleuchteten Fluren geboten. Trotz zahlreicher Versprechen bieten sogenannte Nachtsichtbrillen keine nachgewiesene Verbesserung der Sehfähigkeit und sind in vielen Fällen sogar kontraproduktiv, da sie helle Lichtquellen noch stärker blenden können.
Auch wenn eine echte Nachtblindheit nur selten die Ursache für Sehprobleme bei Dunkelheit ist, sollte jeder, der eine deutliche Verschlechterung seiner Nachtsicht bemerkt, eine augenärztliche Untersuchung in Betracht ziehen. Denn oft steckt eine behandelbare Ursache dahinter, die mit einer gezielten Therapie verbessert werden kann.
Schwierigkeiten beim Sehen in der Dunkelheit werden oft unterschätzt – mit teils erheblichen Folgen. Viele Menschen bemerken erst spät, dass ihre Sehfähigkeit bei schlechten Lichtverhältnissen nachlässt, und setzen sich dennoch Risiken aus. Besonders im Straßenverkehr kann dies fatale Konsequenzen haben.
Es ist bezeichnend, dass der Begriff Nachtblindheit im allgemeinen Sprachgebrauch oft leichtfertig verwendet wird, obwohl die meisten Fälle nicht auf eine echte Hemeralopie zurückzuführen sind. Viel häufiger sind es Kurzsichtigkeit, Linsentrübungen oder neurologische Ursachen, die für die nachlassende Sehfähigkeit bei Nacht verantwortlich sind.
Gerade Autofahrer sollten sich dieser Problematik bewusst sein. Wer bereits Schwierigkeiten hat, Straßenschilder im Dunkeln zu erkennen oder durch Scheinwerfer stark geblendet wird, sollte nicht darauf warten, dass sich die Situation von selbst verbessert. Ein frühzeitiger Sehtest kann Aufschluss darüber geben, ob eine einfache Brillenanpassung genügt oder ob eine ernsthaftere Erkrankung vorliegt.
Problematisch ist, dass viele Betroffene ihre Nachtsichtprobleme als Alterserscheinung abtun oder sie als gegeben hinnehmen. Doch nicht jede Sehverschlechterung ist unvermeidlich. Ein Grauer Star kann operiert werden, und selbst bei erblicher Nachtblindheit gibt es mittlerweile erste therapeutische Ansätze, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können.
Wichtig ist jedoch auch eine realistische Einschätzung der eigenen Sehfähigkeit. Wer sich nachts unsicher fühlt, sollte konsequent darauf verzichten, im Dunkeln zu fahren. Dies ist nicht nur eine Frage der eigenen Sicherheit, sondern auch der Verantwortung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.
Letztlich zeigt die Thematik, dass viele Sehprobleme mit der richtigen Diagnose und Behandlung zumindest gelindert werden können. Ein frühzeitiger Gang zum Augenarzt kann helfen, eine passende Lösung zu finden – sei es durch eine Brille, eine Operation oder in manchen Fällen auch durch eine gezielte Anpassung des Lebensstils. Wer seine Nachtsichtprobleme ignoriert, setzt sich und andere unnötigen Risiken aus.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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