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  • 10.03.2025 – Apotheken-News: Arzneimittelknappheit und Cannabis-Urteil belasten die Gesundheitsbranche, Apotheken und Pharmaindustrie unter Druck
    10.03.2025 – Apotheken-News: Arzneimittelknappheit und Cannabis-Urteil belasten die Gesundheitsbranche, Apotheken und Pharmaindustrie unter Druck
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Arzneimittelknappheit, strengere Regulierungen und wirtschaftliche Unsicherheiten belasten die Gesundheitsbranche zunehmend. Ein Urteil ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Arzneimittelknappheit und Cannabis-Urteil belasten die Gesundheitsbranche, Apotheken und Pharmaindustrie unter Druck

 

Strengere Regulierungen, Lieferengpässe und wirtschaftliche Unsicherheiten erfordern schnelle Anpassungen

Arzneimittelknappheit, strengere Regulierungen und wirtschaftliche Unsicherheiten belasten die Gesundheitsbranche zunehmend. Ein Urteil gegen Bloomwell setzt neue Grenzen für die Vermarktung von medizinischem Cannabis, während das Preismoratorium die ohnehin angespannte Versorgungslage weiter verschärft. Pharmaunternehmen kämpfen mit Gewinnrückgängen, Rückrufen und Produktionsstopps, während Apotheken steigenden finanziellen und regulatorischen Risiken ausgesetzt sind. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung bringt eine Reform der Terminvergabe ins Spiel, um die Versorgung gerechter zu gestalten. Gleichzeitig steigt die Bedeutung einer gut ausgestatteten Hausapotheke, da Wartezeiten und Medikamentenmangel zunehmen. Zudem rückt mit der wachsenden Zahl an FSME-Fällen die Bedrohung durch Zecken stärker in den Fokus.


Das Oberlandesgericht Frankfurt hat mit einer aktuellen Entscheidung weitreichende Einschränkungen für die Plattform Bloomwell verhängt. Besonders betroffen sind die Vermarktung von medizinischem Cannabis an Nicht-Fachpersonen sowie verdeckte Provisionszahlungen für die Vermittlung von Patienten. Dieses Urteil könnte gravierende Folgen für die Marketingstrategien der noch jungen Branche in Deutschland haben und erfordert von Unternehmen eine sorgfältige Anpassung an die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen.

Währenddessen steht Europa vor einer zunehmenden Arzneimittelknappheit, die das Gesundheitssystem erheblich belastet. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, plant die Europäische Kommission in Kürze einen umfassenden Vorschlag, der die Versorgungssicherheit langfristig verbessern soll. Die Debatte wird von Experten wie Dr. Peter Liese, Mitglied des Gesundheitsausschusses im Europäischen Parlament, sowie Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, intensiv geführt. Beide fordern dringende Maßnahmen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit essenzieller Medikamente.

Ein weiteres Thema, das Apothekenbetreiber beschäftigt, ist die unterschätzte Bedeutung einer umfassenden Apothekenversicherung. Neben regulatorischen Anforderungen und wirtschaftlichem Druck birgt ein unzureichender Versicherungsschutz erhebliche Risiken. Unvorhersehbare Schäden oder Haftungsfälle können zu existenzbedrohenden finanziellen Belastungen führen. Experten raten deshalb zu einer präzisen Risikoanalyse und einer maßgeschneiderten Absicherung, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.

Auch im privaten Bereich gewinnt die Ausstattung einer vollständigen Hausapotheke zunehmend an Bedeutung. Unfälle wie Schnittverletzungen oder Verbrennungen treten oft unerwartet auf, sodass eine schnelle Erstversorgung entscheidend ist, um Komplikationen zu vermeiden. Viele Menschen unterschätzen die Notwendigkeit einer gut bestückten Hausapotheke, die nicht nur Wundversorgung, sondern auch fiebersenkende Medikamente, Schmerzmittel und Verbandsmaterial umfassen sollte.

In Deutschland nimmt die Debatte um die Teillegalisierung von Cannabis Fahrt auf. Eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung eine Rücknahme des Gesetzes ablehnt. 55 Prozent der Befragten sprechen sich gegen eine Abschaffung aus, während 36 Prozent eine erneute Verschärfung der Gesetzgebung befürworten. Die Ergebnisse unterstreichen die gesellschaftliche Akzeptanz der aktuellen Regelungen, während politische Entscheidungsträger weiterhin über Anpassungen diskutieren.

Die anhaltenden Lieferengpässe von Medikamenten werden durch das bestehende Preismoratorium zusätzlich verschärft. Ein aktuelles Beispiel ist Suxamethoniumchlorid, ein essenzielles Medikament für die Allgemeinanästhesie, das derzeit nicht verfügbar ist. Ursache hierfür sind nicht etwa Produktionsprobleme, sondern wirtschaftliche Erwägungen des Herstellers, der die festgelegten Preisgrenzen als nicht rentabel einstuft. Dieser Fall verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, die durch regulatorische Vorgaben im Pharmasektor entstehen.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Unzufriedenheit mit der Terminvergabe in deutschen Arztpraxen erwägt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) eine grundlegende Reform. KBV-Chef Dr. Andreas Gassen brachte jüngst die Idee eines Kontingentsystems ins Spiel, bei dem gesetzliche Krankenkassen bis zu zehn Prozent der Arzttermine selbst vergeben könnten. Dieser Vorschlag könnte helfen, die Diskrepanz zwischen privat und gesetzlich Versicherten abzumildern und eine gerechtere Verteilung der medizinischen Versorgung sicherzustellen.

Auch das Biotechnologieunternehmen Biontech steht vor großen Herausforderungen. Nach den enormen Gewinnen der vergangenen Jahre durch den COVID-19-Impfstoff verzeichnet das Unternehmen nun einen erheblichen finanziellen Rückgang. Während der Umsatz von 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf etwa 2,75 Milliarden Euro in 2024 sank, rutschte Biontech mit einem Verlust von rund 700 Millionen Euro tief in die roten Zahlen. Trotz dieses Rückschlags investiert das Unternehmen weiterhin massiv in die Forschung und Entwicklung von mRNA-basierten Krebstherapien, um sich langfristig strategisch neu zu positionieren.

Die Pharmaindustrie sieht sich zudem mit einem erneuten Rückruf konfrontiert: Medikamente mit dem Wirkstoff Duloxetin müssen aufgrund von Nitrosamin-Verunreinigungen zurückgerufen werden. Die betroffenen Präparate, die zur Behandlung von Depressionen, diabetischer Polyneuropathie und generalisierten Angststörungen eingesetzt werden, überschritten die zulässigen Grenzwerte für N-Nitroso-Duloxetin, eine potenziell krebserregende Substanz. Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit strenger Qualitätskontrollen in der Medikamentenproduktion.

In der Bluthochdrucktherapie gibt es indes eine bemerkenswerte Entwicklung. Apontis Pharma hat eine neue Single-Pill-Therapie eingeführt, die die Wirkstoffe Candesartan und Indapamid kombiniert. Diese neue Tablette soll die Medikamentenlast für Patienten verringern und die Therapietreue verbessern, indem sie die Einnahme mehrerer Einzelpräparate ersetzt.

Eine unterschätzte Gesundheitsgefahr in Deutschland geht von Zecken aus. Die Parasiten können schwerwiegende Krankheiten wie Lyme-Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Besonders der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) gilt als Hauptüberträger und findet sich in feuchten, schattigen Gebieten. Gesundheitsbehörden warnen vor steigenden Infektionsraten und raten zur Impfung gegen FSME in betroffenen Regionen sowie zu präventiven Maßnahmen beim Aufenthalt in der Natur.


Kommentar:

Die aktuellen Entwicklungen in der Gesundheits- und Pharmabranche zeigen einmal mehr, dass das Spannungsfeld zwischen staatlicher Regulierung, wirtschaftlichen Zwängen und der Versorgungssicherheit zunehmend schwieriger zu bewältigen ist. Die Einschränkungen für die Plattform Bloomwell, die Lieferengpässe essenzieller Medikamente und die wirtschaftlichen Herausforderungen von Unternehmen wie Biontech oder Apontis Pharma verdeutlichen, dass der Markt allein nicht alle Probleme lösen kann – ebenso wenig wie eine überbordende Bürokratie.

Besonders alarmierend ist die wachsende Arzneimittelknappheit, die durch wirtschaftlich bedingte Produktionsstopps und regulatorische Preismoratorien noch verschärft wird. Der Fall Suxamethoniumchlorid ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie starre Preisvorgaben eine rentable Produktion verhindern. Hier müssen die politischen Entscheidungsträger dringend handeln, um die Balance zwischen Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit wiederherzustellen. Andernfalls droht eine gefährliche Spirale, in der immer mehr lebenswichtige Medikamente aus rein wirtschaftlichen Gründen vom Markt verschwinden.

Gleichzeitig wird in Deutschland über die Teillegalisierung von Cannabis diskutiert – eine Debatte, die oft ideologisch aufgeladen ist. Die Umfrageergebnisse zur Akzeptanz der aktuellen Regelung zeigen, dass die Bevölkerung den eingeschlagenen Weg mehrheitlich unterstützt. Dennoch bleibt die Frage, wie Unternehmen in diesem Markt operieren dürfen. Das Urteil gegen Bloomwell setzt hier ein klares Signal: Medizinisches Cannabis darf nicht als Lifestyle-Produkt vermarktet werden, und verdeckte Provisionszahlungen sind unzulässig. Unternehmen müssen sich anpassen, wenn sie langfristig Bestand haben wollen.

Auch im Bereich der Apothekenversicherung zeigt sich, dass viele Betreiber ihre Risiken unterschätzen. Die finanziellen Bedrohungen durch unerwartete Haftungsfälle oder Schadensereignisse können existenzielle Folgen haben. Angesichts zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten sollte eine maßgeschneiderte Risikoanalyse für Apotheken zur Standardpraxis gehören.

Nicht weniger unterschätzt wird die Bedeutung der Hausapotheke. Während die Politik über Reformen im Gesundheitswesen streitet und die Terminvergabe in Arztpraxen zunehmend zum Nadelöhr wird, können viele kleinere Notfälle durch eine gut ausgestattete Hausapotheke selbst bewältigt werden. Das entlastet nicht nur das System, sondern verbessert auch die medizinische Erstversorgung in Haushalten erheblich.

Und schließlich bleibt die Bedrohung durch Zecken eine unterschätzte Gefahr. Die steigenden FSME-Fälle zeigen, dass Prävention in Form von Impfungen und Schutzmaßnahmen dringend notwendig ist. In einer Zeit, in der sich Gesundheitsrisiken stetig verändern, muss das Bewusstsein für präventive Maßnahmen geschärft werden.

Die Herausforderungen sind vielfältig, die Lösungsansätze ebenso. Was es jetzt braucht, ist eine pragmatische Politik, die wirtschaftliche Realitäten berücksichtigt, ohne die Gesundheitsversorgung zu gefährden. Ein Drahtseilakt, der über die Zukunft von Apotheken, Pharmaunternehmen und Patienten gleichermaßen entscheidet.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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