ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 07.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Gewalt in Lienen, Rechtsstreit in Hessen, Finanzstrategie bei Bayer
    07.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute: Gewalt in Lienen, Rechtsstreit in Hessen, Finanzstrategie bei Bayer
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In Lienen im Münsterland kam es zu einem dramatischen Vorfall, als ein skrupelloser Autodieb einen 51-jährigen Mann schwer verletzte, um...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute: Gewalt in Lienen, Rechtsstreit in Hessen, Finanzstrategie bei Bayer

 

Markante Vorkommnisse formen entscheidend den deutschen Gesundheits- und Pharmamarkt

In Lienen im Münsterland kam es zu einem dramatischen Vorfall, als ein skrupelloser Autodieb einen 51-jährigen Mann schwer verletzte, um dessen Wagen zu stehlen, was zu einer hitzigen Diskussion über die Sicherheit und moralischen Grenzen in Alltagssituationen führte. Währenddessen verteidigt sich ein hessischer Apotheker gegen die rechtlichen Angriffe eines US-Pharmariesen, der die Herstellung innovativer Krebsmedikamente als Patentrechtsverletzung ansieht, ein Kampf, der wichtige Fragen über die Rolle der Pharmazie in der personalisierten Medizin aufwirft. In einem anderen Bereich der Gesundheitsbranche kämpft der BVDAK gegen Vorschläge des AOK-Bundesverbandes, die finanzielle Unterstützung für pharmazeutische Dienstleistungen zu kürzen, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Effizienz des Gesundheitssystems haben könnte. Bayer strebt unterdessen eine umfangreiche Kapitalerhöhung an, um finanzielle Stabilität angesichts langwieriger Rechtsstreitigkeiten zu sichern, und Walgreens Boots Alliance plant, sich von der Börse zurückzuziehen, um eine strategische Neuausrichtung vorzunehmen, die das Unternehmen vor wachsenden Marktbedrohungen schützen soll. Zugleich zeigt Stada, dass es möglich ist, Wachstum zu erzielen, selbst während einer schwachen Erkältungssaison, indem das Unternehmen auf ein diversifiziertes Produktportfolio und digitale Vertriebswege setzt. Und schließlich bringt Ladival nach vier Jahrzehnten einen umfassenden Relaunch seiner Sonnenschutzprodukte, der sowohl verbesserte Wirksamkeit als auch erhöhte Umweltverträglichkeit verspricht, wodurch das Unternehmen seine Verantwortung gegenüber Umwelt und Verbrauchern unterstreicht.

 

Skrupelloser Autodieb verletzt Besitzer schwer – Flucht endet mit Unfall

Ein rücksichtsloser Autodieb hat in Lienen im Münsterland einen 51-jährigen Mann schwer verletzt, als dieser versuchte, den Diebstahl seines Wagens zu verhindern. Der Täter nutzte einen unbeobachteten Moment, um in das unverschlossene Fahrzeug zu steigen und die Flucht zu ergreifen. Der Besitzer versuchte, ihn aufzuhalten – doch der Dieb fuhr ohne Rücksicht auf Verluste an.

Der Vorfall ereignete sich vor einer Apotheke, in der sich der Fahrzeughalter nur wenige Minuten aufhielt. Er hatte sein Auto unmittelbar vor dem Geschäft abgestellt und den Zündschlüssel im Wagen gelassen. Als er aus der Apotheke trat, sah er, wie sich ein fremder Mann in das Auto setzte und es startete. Sofort eilte er zu seinem Fahrzeug, doch der Täter reagierte brutal. Ohne zu zögern gab er Gas und erfasste den 51-Jährigen, der zu Boden stürzte und schwere Verletzungen erlitt.

Nach der Kollision setzte der Täter seine Flucht in Richtung Ibbenbüren fort. Dort endete die Fahrt mit einem Unfall, bei dem das gestohlene Fahrzeug beschädigt wurde. Der Autodieb setzte seine Flucht zu Fuß fort und entkam zunächst unerkannt. Eine Zeugin entdeckte das verlassene Unfallfahrzeug und informierte die Polizei.

Die Ermittler haben eine Fahndung nach dem Täter eingeleitet und bitten die Bevölkerung um Hinweise. Der Gesuchte wird als etwa 1,75 Meter groß beschrieben, mit schwarzen Haaren und einem schwarzen Drei-Tage-Bart. Die Polizei ermittelt wegen schweren Diebstahls und gefährlicher Körperverletzung.

Der schwer verletzte Fahrzeugbesitzer wurde nach dem Vorfall notärztlich versorgt. Sein genauer Gesundheitszustand ist derzeit nicht bekannt.

Der Fall zeigt, wie schnell eine vermeintlich harmlose Alltagssituation eskalieren kann. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit – ein steckengelassener Autoschlüssel – und plötzlich wird ein Mensch Opfer eines brutalen Verbrechens.

Autodiebstähle sind keine Seltenheit, doch die Skrupellosigkeit, mit der der Täter hier vorging, macht fassungslos. Anstatt zu fliehen, ohne Schaden anzurichten, nahm er bewusst in Kauf, einen Menschen schwer zu verletzen. Dass er anschließend einen Unfall verursachte und die Flucht fortsetzte, unterstreicht die Rücksichtslosigkeit, mit der er handelte.

Die Polizei ermittelt, doch der Vorfall gibt auch Anlass, das eigene Verhalten zu überdenken. Wer sein Auto verlässt, sollte es stets abschließen – selbst bei kurzen Erledigungen. Ein unbeaufsichtigtes, offenes Fahrzeug ist eine Einladung für Diebe. Doch am Ende bleibt eine viel größere Frage: Welche Werte und moralischen Grenzen hat jemand, der ohne Zögern einen Menschen anfährt, um ein paar Sekunden Vorsprung bei der Flucht zu gewinnen?

  

Innovationskonflikt: Hessischer Apotheker verteidigt seine Krebsmedikamenten-Herstellung gegen US-Pharmariesen

In einer bemerkenswerten Auseinandersetzung, die sich in Hessen abspielt, verteidigt sich ein lokaler Apotheker gegen die rechtlichen Angriffe einer großen US-amerikanischen Pharmafirma. Der Fall beginnt mit der Initiative des Apothekers, zwei innovative Krebstherapeutika herzustellen, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse seiner Patienten zugeschnitten sind. Für diese speziellen Präparate synthetisiert der Apotheker sogar eigenständig den Wirkstoff – eine Praxis, die über die üblichen Apothekenleistungen hinausgeht und auf die dringenden Bedürfnisse seiner Patienten eingeht.

Die US-Pharmafirma sieht in diesen Aktivitäten eine unerwünschte Konkurrenz und eine mögliche Verletzung ihrer eigenen Patentrechte. Sie hat daher rechtliche Schritte eingeleitet, um die Produktion dieser Medikamente zu stoppen. Der Konflikt stellt einen typischen David-gegen-Goliath-Fall dar, bei dem lokale, patientenorientierte Initiativen mit den kommerziellen Interessen eines internationalen Konzerns kollidieren.

Dieser Rechtsstreit beleuchtet nicht nur die juristischen Herausforderungen, denen sich kleine Apotheken gegenübersehen können, sondern wirft auch grundlegende Fragen über die Rolle der Pharmazie in der personalisierten Medizin auf. Wie weit dürfen und sollen Apotheker gehen, um auf spezifische medizinische Anforderungen zu reagieren, insbesondere wenn diese außerhalb der standardisierten Massenproduktion liegen?

Experten aus dem Gesundheitsrecht, Pharmazieethik und medizinischer Versorgung verfolgen den Fall aufmerksam, da er möglicherweise richtungsweisende Urteile und gesetzgeberische Überlegungen nach sich ziehen könnte. Diese könnten wiederum Einfluss auf die Regulierungen haben, die definieren, was Apotheken dürfen und was Pharmafirmen schützen können.

Der Rechtsstreit zwischen dem Apotheker aus Hessen und der US-Pharmafirma unterstreicht ein kritisches Dilemma in der modernen Gesundheitsversorgung – das Spannungsfeld zwischen Innovation und rechtlicher Regulierung. Die Fähigkeit des Apothekers, auf spezielle Patientenbedürfnisse durch die Herstellung maßgeschneiderter Medikamente zu reagieren, verkörpert den Geist der personalisierten Medizin, die im besten Interesse der Patienten handelt. Jedoch kollidiert dieser Ansatz mit den geschäftlichen und patentrechtlichen Interessen großer Pharmaunternehmen, die ihre Investitionen und geistiges Eigentum schützen wollen.

Es ist entscheidend, dass das Rechtssystem eine Balance findet, die es ermöglicht, sowohl die Innovationskraft zu fördern als auch die notwendigen rechtlichen Schutzmechanismen für geistiges Eigentum zu wahren. Der Fall wirft wichtige Fragen auf: Wie können regulatorische Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sie sowohl die dynamischen Fortschritte in der Medizin als auch die rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen der Pharmaindustrie unterstützen?

Letztendlich könnte dieser Fall wegweisend dafür sein, wie Deutschland und vielleicht auch andere Länder die Produktion und Verteilung von maßgeschneiderten Medikamenten in der Zukunft regulieren. Es geht nicht nur um einen einzelnen Apotheker oder eine einzelne Pharmafirma, sondern um die zukünftige Ausrichtung der Gesundheitsversorgung und den Stellenwert, den individuelle Patientenbedürfnisse in einem globalisierten pharmazeutischen Markt haben.

 

Kritische Debatte um Finanzierung pharmazeutischer Dienstleistungen

Nach der Bundestagswahl veröffentlichte der AOK-Bundesverband ein "Sofortprogramm für 2025", das darauf abzielt, die finanzielle Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu schließen. Unter den vorgeschlagenen Maßnahmen befindet sich auch ein umstrittener Plan zur Neuregelung der Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen. Während der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) die Notwendigkeit von Reformen grundsätzlich anerkennt, wehrt er sich vehement gegen eine Kürzung der Mittel für diese Dienstleistungen.

Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des BVDAK, hebt hervor, dass die von Apotheken angebotenen pharmazeutischen Dienstleistungen erheblich zur Kosteneinsparung im Gesundheitssystem beitragen. Diese Leistungen verbessern nicht nur die Compliance der Patienten, sondern führen auch zu weniger Krankenhausaufenthalten und einer gesteigerten individuellen Vorsorge. Der AOK-Vorschlag, Einsparungen im Arzneimittelbereich durch die Anhebung des Herstellerabschlags und Anpassungen im Erstattungsbetrag vorzunehmen, sieht Hartmann kritisch.

Darüber hinaus wird die derzeitige Praxis der Abrechnung dieser Dienstleistungen über den Nacht- und Notdienstfonds (NNF) von Hartmann als effizient beschrieben, weshalb er eine Umstellung auf eine Direktabrechnung strikt ablehnt. Er argumentiert, dass eine Rückführung ungenutzter Mittel aus dem NNF in den Gesundheitsfonds zwar kurzfristig Einnahmen schaffen würde, jedoch keine langfristige Lösung darstellt. Stattdessen fordert er, dass die Krankenkassen ihre eigenen Verwaltungsstrukturen überdenken und effizienter gestalten, um Kosten zu sparen.

Abschließend schlägt Hartmann vor, die nicht verausgabten Mittel gezielt in Maßnahmen zu investieren, die den Apotheken vor Ort zugutekommen. Diese könnten beispielsweise in die Finanzierung zusätzlicher Fachkräfte, unterstützender Software oder baulicher Anpassungen fließen, um die Qualität der Beratung und die Erreichbarkeit der Dienstleistungen zu verbessern.

Die Debatte um die Neuregelung der Finanzierung pharmazeutischer Dienstleistungen steht exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen das deutsche Gesundheitssystem konfrontiert ist. Während das Bestreben, Kosten zu senken und Effizienz zu steigern, verständlich und notwendig ist, dürfen die Leistungen, die direkt zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung beitragen, nicht unter finanziellen Erwägungen leiden. Es ist entscheidend, dass Lösungen gefunden werden, die sowohl wirtschaftlich tragbar als auch nachhaltig sind und die Qualität der Patientenversorgung nicht nur erhalten, sondern fördern. Die Diskussion sollte weniger um Einsparungen als um Investitionen in die Gesundheit gehen. Nur so kann eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung sichergestellt werden, die den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird.

 

Bayer strebt umfangreiche Kapitalerhöhung an – Finanzielle Stabilität im Fokus

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer plant eine erhebliche Kapitalerhöhung, um seine finanzielle Flexibilität zu sichern. Auf der kommenden Hauptversammlung soll die Zustimmung der Aktionäre für eine Eigenkapitalmaßnahme in Höhe von bis zu 35 Prozent eingeholt werden. Dies geht aus einem Schreiben des Aufsichtsratsvorsitzenden Norbert Winkeljohann an die Anteilseigner hervor. Die Maßnahme soll Bayer die Möglichkeit geben, kurzfristig auf finanzielle Herausforderungen zu reagieren.

Hintergrund der Entscheidung sind die anhaltenden Belastungen durch die milliardenschweren Rechtsstreitigkeiten in den USA im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Diese Klagen wurden durch die Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns Monsanto ins Unternehmen geholt und stellen eine massive finanzielle Herausforderung dar. Bayer setzt weiterhin auf eine Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten, doch bleibt unklar, ob sich das Gericht mit dem Fall überhaupt befassen wird.

Winkeljohann betonte in seinem Schreiben, dass die geplante Kapitalmaßnahme ausschließlich zur Stabilisierung der Bilanz genutzt werde. Übernahmen seien mit den Mitteln nicht vorgesehen. Vielmehr gehe es darum, die Handlungsfähigkeit in einer unsicheren juristischen Lage zu erhalten und das Unternehmen vor finanziellen Engpässen zu schützen.

Die Ankündigung der Kapitalerhöhung sorgte umgehend für eine negative Reaktion an der Börse. Der Aktienkurs von Bayer gab nach Bekanntwerden der Pläne um mehr als neun Prozent nach. Die Aussicht auf eine mögliche Verwässerung der Anteile stößt bei Anlegern auf Skepsis, zumal die Höhe der beantragten Kapitalerhöhung über dem für derartige Maßnahmen üblichen Niveau liegt.

Bayer steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Kapitalmärkte nicht weiter zu erschüttern, während die juristischen Unsicherheiten fortbestehen. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, ob der Konzern seine finanzielle Stabilität langfristig sichern kann oder ob weitere Maßnahmen notwendig werden.

Die geplante Kapitalerhöhung von Bayer ist mehr als nur eine finanztechnische Maßnahme – sie ist ein Zeichen für die anhaltende finanzielle Schieflage des Konzerns. Dass sich ein Unternehmen dieser Größe und mit einem solch breiten Geschäftsfeld gezwungen sieht, eine außergewöhnlich hohe Kapitalmaßnahme vorzubereiten, spricht Bände.

Für Aktionäre bedeutet die Erhöhung zunächst vor allem eines: eine mögliche Verwässerung ihrer Anteile. Dass der Aktienkurs unmittelbar nach der Ankündigung nachgab, zeigt, wie skeptisch der Markt auf diesen Schritt reagiert. Die Unsicherheit über den Ausgang der Glyphosat-Verfahren bleibt ein zentraler Risikofaktor. Zwar hofft Bayer auf eine wegweisende Entscheidung des Supreme Court, doch diese Hoffnung ist bislang nicht mehr als eine vage Möglichkeit.

Hinzu kommt, dass Bayer mit der Monsanto-Übernahme ein milliardenschweres Erbe angetreten hat, dessen Kosten den Konzern weiterhin schwer belasten. Die geplante Kapitalerhöhung wird kurzfristig für Liquidität sorgen, doch sie ist keine nachhaltige Lösung für die strukturellen Probleme, mit denen Bayer kämpft. Entscheidend wird sein, ob das Unternehmen langfristig einen Weg findet, sich aus der finanziellen und juristischen Misere zu befreien, ohne das Vertrauen seiner Anleger endgültig zu verspielen.

 

Rückzug von der Börse: Walgreens Boots Alliance vor tiefgreifendem Wandel

Die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance (WBA) soll von der Börse verschwinden. Der 85-jährige Unternehmer Stefano Pessina plant gemeinsam mit dem Finanzinvestor Sycamore Partners, das Unternehmen vollständig zu übernehmen. Das Angebot beläuft sich auf 11,45 US-Dollar pro Aktie in bar, mit einer möglichen zusätzlichen Zahlung von bis zu drei Dollar je Aktie beim erfolgreichen Verkauf der Sparte VillageMD. Damit erreicht das Vorhaben einen Gesamtwert von 23,7 Milliarden US-Dollar (22,1 Milliarden Euro).

Mit dem Rückzug von der Börse will WBA als privates Unternehmen eine strategische Neuausrichtung vollziehen. Konzernchef Tim Wentworth betonte, dass dieser Schritt notwendig sei, um langfristige Ziele ohne die Zwänge des Kapitalmarkts zu verfolgen. Der Verwaltungsrat hat dem Plan bereits zugestimmt.

Pessina, der derzeit 17 Prozent der Anteile hält und als Verwaltungsratsvorsitzender agiert, will seinen Erlös aus der Transaktion vollständig reinvestieren und in unverändertem Umfang als Anteilseigner beteiligt bleiben. Der Unternehmer war maßgeblich an der Entstehung von WBA beteiligt, indem er vor zehn Jahren die Fusion der US-Apothekenkette Walgreens mit seinem Unternehmen Alliance Boots initiierte. Zuvor hatte er bereits Alliance Boots von der Börse genommen – damals mit Unterstützung des Finanzinvestors KKR und privater Investoren.

Auch in Deutschland hätte der Deal Auswirkungen. Der zur WBA-Gruppe gehörende Pharmagroßhändler Gehe/AHD könnte durch die Neuausrichtung des Mutterkonzerns vor Veränderungen stehen. In den USA hat WBA seine Beteiligung am Pharmadistributor AmerisourceBergen bereits reduziert.

Walgreens steht unter erheblichem Druck. Steigende Betriebskosten, wachsender Wettbewerb und eine schwierige wirtschaftliche Lage setzen dem Unternehmen zu. Mit der Privatisierung sollen tiefgreifende strukturelle Anpassungen ermöglicht werden, ohne den Einfluss kurzfristiger Börsenerwartungen. Der Erfolg dieses Vorhabens wird davon abhängen, ob die neue Eigentümerstruktur tatsächlich den Spielraum schafft, um den Konzern nachhaltig zu stabilisieren.

Der geplante Rückzug von Walgreens Boots Alliance von der Börse markiert einen tiefgreifenden Einschnitt für einen der größten Apothekenkonzerne weltweit. Die Entscheidung, das Unternehmen in die Privatwirtschaft zu überführen, ist ein klares Signal: Die Herausforderungen, mit denen WBA konfrontiert ist, lassen sich offenbar nicht mehr im Rahmen eines börsennotierten Konzerns lösen.

Steigende Kosten, veränderte Marktbedingungen und der zunehmende Druck durch Online-Konkurrenten haben das Geschäftsmodell von Walgreens ins Wanken gebracht. Der Rückzug von der Börse verschafft dem Unternehmen kurzfristig Handlungsspielraum, nimmt ihm aber auch die Möglichkeit, sich durch den Kapitalmarkt frisches Geld zu beschaffen.

Ob die Strategie aufgeht, bleibt abzuwarten. Der Schritt erinnert an frühere Transaktionen von Pessina, die oft mit umfassenden Restrukturierungen verbunden waren. Für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner bedeutet die Neuausrichtung in jedem Fall Unsicherheit. Ob Walgreens am Ende gestärkt aus diesem Prozess hervorgeht oder ob der Konzern weiter an Bedeutung verliert, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Sicher ist nur: Die Probleme, die zum Rückzug geführt haben, verschwinden nicht allein durch einen Eigentümerwechsel.

 

Stada trotzt Erkältungsflaute mit Umsatzwachstum

Der Pharmakonzern Stada hat im vergangenen Jahr seine Umsätze trotz einer vergleichsweise schwachen Erkältungssaison weiter steigern können. Insbesondere das Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten sowie Generika und Spezialpharmazeutika trug zum Wachstum bei. Der Konzernumsatz stieg um 9 Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro.

Das Segment Consumer Health legte um 9 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro zu. Obwohl die Nachfrage nach Erkältungsmedikamenten geringer ausfiel als in den Vorjahren, konnte Stada mit bekannten Marken wie Grippostad, Snup und Silomat die Marktführerschaft in Deutschland behaupten. Neben der starken Präsenz im stationären Handel setzte das Unternehmen verstärkt auf digitale Vertriebswege und den Ausbau seiner E-Commerce-Aktivitäten. Auch die Einführung neuer Produkte, darunter „Hoggar Melatonin Gummies“ gegen Schlafprobleme, trug zur Umsatzsteigerung bei.

Im Generikageschäft erzielte Stada einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro, ein Plus von 7 Prozent. Das Unternehmen zählt damit weiterhin zu den führenden Anbietern in Europa. Vor allem die Markteinführungen der Gerinnungshemmer Rivaroxaban und Dabigatran zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern sorgten für Wachstumsimpulse.

Besonders dynamisch entwickelte sich der Bereich der Spezialpharmazeutika. Der Umsatz stieg hier um 22 Prozent auf 870 Millionen Euro. Wichtige Wachstumstreiber waren die Einführung des Ustekinumab-Biosimilars Uzpruvo sowie die steigende Nachfrage nach Lecigon und Kinpeygo.

Für das laufende Jahr erwartet Stada weiteres Wachstum. Die Prognose für 2025 liegt bei einem Konzernumsatz zwischen 4,25 und 4,4 Milliarden Euro. Mit einem breit aufgestellten Portfolio und einer wachsenden digitalen Präsenz sieht sich das Unternehmen gut gerüstet, um Marktchancen zu nutzen und seine Position weiter auszubauen.

Stada setzt seinen Wachstumskurs unbeirrt fort – auch in einem herausfordernden Marktumfeld. Dass der Konzern trotz einer schwachen Erkältungssaison zulegen konnte, spricht für eine strategisch durchdachte Aufstellung und ein breit gefächertes Produktportfolio. Die verstärkte Fokussierung auf digitale Vertriebswege und innovative Produkte zeigt, dass sich Stada flexibel an veränderte Marktbedingungen anpasst.

Besonders bemerkenswert ist das starke Wachstum im Bereich der Spezialpharmazeutika. Während viele Unternehmen in diesem Segment mit hohem Preisdruck und regulatorischen Hürden kämpfen, gelingt es Stada, mit neuen Produkten Marktanteile zu gewinnen. Dies zeigt, dass gezielte Investitionen in Forschung und Entwicklung Früchte tragen.

Die Prognosen für 2025 sind optimistisch, doch der Wettbewerb bleibt intensiv. Ob Stada sein Wachstumstempo beibehalten kann, hängt nicht nur von neuen Produkteinführungen, sondern auch von der weiteren Marktentwicklung und regulatorischen Rahmenbedingungen ab. Die Weichen für weiteres Wachstum sind gestellt – nun bleibt abzuwarten, ob der Konzern seine ambitionierten Ziele auch unter veränderten wirtschaftlichen Bedingungen erreichen kann.

 

Erstattungsfähige Läusemittel nicht per E-Rezept – Regelung sorgt für Unsicherheit

Kopfläuse sind für Betroffene nicht nur unangenehm, sondern erfordern auch eine rasche Behandlung. Besonders bei Kindern in Kitas und Schulen verbreiten sich die Parasiten schnell. In vielen Fällen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für bestimmte Läusemittel. Allerdings sorgt eine bürokratische Hürde für Verwirrung: Die Verordnung über das E-Rezept ist für Medizinprodukte bislang nicht vorgesehen.

Während verschreibungspflichtige Arzneimittel problemlos elektronisch verordnet werden können, gilt dies nicht für Medizinprodukte wie bestimmte Läusemittel. Diese unterliegen einer gesonderten Regelung. Ärzte müssen in solchen Fällen weiterhin auf das klassische Muster-16-Formular zurückgreifen. Das bedeutet für betroffene Familien zusätzlichen Aufwand, da das Rezept in Papierform vorliegen muss, bevor es in der Apotheke eingelöst werden kann.

Für viele Eltern stellt sich die Frage, warum eine digitale Verordnung für diese Präparate nicht möglich ist, obwohl sie erstattungsfähig sind. Die derzeitige Regelung basiert auf einer fehlenden technischen Umsetzung im E-Rezept-System. Obwohl das Bundesgesundheitsministerium das E-Rezept weiterentwickeln will, ist eine Einbindung von Medizinprodukten bislang nicht erfolgt.

Die Apothekerschaft sieht in dieser Einschränkung ein Problem, da sie den Zugang zu notwendigen Präparaten unnötig verkompliziere. Auch Kinderärzte fordern eine pragmatische Lösung, um den bürokratischen Aufwand für Familien und Praxen zu verringern. Das Bundesgesundheitsministerium verweist darauf, dass eine Anpassung der Verordnungssysteme Zeit benötige.

Bis dahin bleibt die Situation für Eltern und Apotheken unverändert: Wer ein erstattungsfähiges Läusemittel benötigt, muss weiterhin mit einem Papierausdruck zum Apotheker gehen. In Zeiten der Digitalisierung wirkt diese Regelung für viele überholt.

Die Einschränkung des E-Rezepts für Medizinprodukte zeigt erneut, wie fragmentiert die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranschreitet. Während politisch stets die Vorteile der elektronischen Verordnung hervorgehoben werden, bleiben in der Praxis zahlreiche Ausnahmen bestehen, die für Patienten, Ärzte und Apotheken unnötige Hürden schaffen.

Gerade bei Läusebefall zählt Geschwindigkeit. Familien müssen sich bereits mit der aufwendigen Behandlung und den Hygienemaßnahmen auseinandersetzen. Wenn dann noch ein Papierausdruck besorgt werden muss, weil eine Verordnung per E-Rezept nicht vorgesehen ist, wirkt das wie ein Relikt vergangener Zeiten.

Es stellt sich die Frage, warum eine digitale Lösung für solche Fälle nicht längst umgesetzt wurde. Andere Länder zeigen, dass eine vollständige Integration von Medizinprodukten in die elektronische Verordnung möglich ist. Statt schrittweiser, kleinteiliger Anpassungen wäre eine umfassende Lösung notwendig, die sich an der Praxis orientiert. Solange die Politik hier nicht nachbessert, bleibt das E-Rezept in seiner jetzigen Form nur ein halber Fortschritt.

 

Umfassender Relaunch der Ladival Sonnenschutzprodukte nach 40 Jahren

Seit vier Jahrzehnten schützt Ladival, eine Marke der Stada Gruppe, die Haut ihrer Kunden vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne. Nun hat das Unternehmen seine Sonnenschutzreihe einem umfassenden Relaunch unterzogen. Ziel des Neustarts ist es, die Produkte nicht nur wirksamer zu machen, sondern auch die Umweltverträglichkeit zu erhöhen.

Im Mittelpunkt des Relaunches steht die Einführung einer neuen Produktlinie speziell für trockene Haut, die häufig bei Menschen mit Neigung zu Neurodermitis auftritt. Diese spezielle Formel, verfügbar als Lotion und Spray, bietet Lichtschutzfaktoren von 30 und 50 und enthält Hyaluronsäure, um die Haut intensiv zu befeuchten und schnell zu beruhigen. Wie alle Produkte der Ladival-Serie, so schützt auch diese neue Linie umfassend vor UVA- und UVB-Strahlung sowie vor den Folgen der Infrarot- und sichtbaren Lichtstrahlung.

Die Überarbeitung umfasst auch eine Neugestaltung der Verpackung. Diese ist jetzt einfacher zu handhaben und unterstützt die Kunden dabei, das richtige Produkt leichter zu finden. Die Verpackungen sind zudem umweltfreundlicher gestaltet – sie sind vollständig recycelbar und verzichten auf unnötige Zusatzverpackungen. Das Materialgewicht wurde deutlich reduziert, was die Umweltbelastung weiter minimiert.

Die Neuerungen bei Ladival reichen jedoch über die Produkte hinaus. Das Unternehmen plant umfangreiche Endverbraucherkampagnen in sozialen Medien und auf Streaming-Plattformen, um auf den Relaunch aufmerksam zu machen. Zudem werden in Apotheken verschiedene Aktionen durchgeführt, darunter Schulungen und Verkaufsförderungsmaßnahmen, um das Bewusstsein und die Verfügbarkeit der neuen und verbesserten Produkte zu steigern.

Der Relaunch der Ladival Sonnenschutzprodukte ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie etablierte Marken sich weiterentwickeln können, um aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Die Integration von umweltfreundlichen Verpackungen und die Berücksichtigung spezieller Hautbedürfnisse zeigen, dass Stada nicht nur den Marktanteil im Blick hat, sondern auch verantwortungsvoll gegenüber Umwelt und Verbrauchern handelt. Diese Schritte könnten eine Vorreiterrolle für die gesamte Branche darstellen, insbesondere in Zeiten, in denen Verbraucher zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit und spezialisierte Produkte legen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken