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  • 05.03.2025 – Apotheken-News: E-Rezept, Apothekerschließungen, Pharmastreit und Führungswechsel prägen den aktuellen Umbruch in Deutschland
    05.03.2025 – Apotheken-News: E-Rezept, Apothekerschließungen, Pharmastreit und Führungswechsel prägen den aktuellen Umbruch in Deutschland
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: E-Rezept, Apothekerschließungen, Pharmastreit und Führungswechsel prägen den aktuellen Umbruch in Deutschland

 

Digitale Hürden für Patienten, Sicherheitsrisiken in Apotheken, Medikamentenversorgung in Gefahr und politische Neuausrichtungen bestimmen die aktuelle Lage

Das E-Rezept hat das Gesundheitswesen in Deutschland grundlegend verändert, doch die digitale Umstellung bringt neue Herausforderungen mit sich. Apotheken stehen vor steigenden bürokratischen Anforderungen, während Patienten sich an veränderte Abläufe gewöhnen müssen. In Heilbronn sorgt ein Vorfall für Aufsehen, als ein Mann mit einer Machete eine Apotheke betritt – ein alarmierendes Beispiel für wachsende Sicherheitsprobleme im Einzelhandel. Gleichzeitig eskaliert der Konditionenstreit zwischen Eli Lilly und Großhändlern, mit möglichen Folgen für die Medikamentenversorgung. In Bayern wird der politische Aschermittwoch zur Bühne für markige Worte, während sich Apotheker aus Mecklenburg-Vorpommern mit einem eindringlichen Appell an die Politik wenden. Derweil kündigt sich bei den Grünen ein Führungswechsel an, nachdem Annalena Baerbock und Robert Habeck ihren Rückzug erklären. Und während in der politischen Landschaft Umbrüche stattfinden, rückt eine aktualisierte Husten-Leitlinie in den Fokus, die
klare Vorgaben für Diagnostik und Behandlung setzt.


Die flächendeckende Einführung des elektronischen Rezepts seit dem 1. Januar 2023 hat das Gesundheitswesen in Deutschland nachhaltig verändert. Papierrezepte gehören der Vergangenheit an, und Apotheken müssen seither den Namen der Patienten auf dem Kassenbon ausweisen, sofern diese ihre Ausgaben steuerlich geltend machen möchten. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die steuerliche Absetzbarkeit von Krankheitskosten, sondern auch auf den administrativen Aufwand in Apotheken. Während die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter voranschreitet, gibt es weiterhin Herausforderungen in der praktischen Umsetzung. Patienten müssen sich an neue Abläufe gewöhnen, und Apotheken müssen sicherstellen, dass die technische Infrastruktur einwandfrei funktioniert.

Unterdessen sorgte ein Vorfall in Heilbronn für Aufsehen, als ein 37-jähriger Mann mit einer Machete eine Apotheke betrat. Der Bereich, in dem sich die Apotheke befindet, ist eine Waffenverbotszone, was die Brisanz des Vorfalls erhöhte. Ein Zeuge bemerkte den Mann am Dienstagvormittag und alarmierte umgehend die Polizei. Die Einsatzkräfte konnten den Verdächtigen noch in der Apotheke festnehmen, bevor es zu einem Zwischenfall kam. Die Hintergründe der Tat sind derzeit noch unklar, die Ermittlungen laufen. Apotheker und Kunden zeigten sich erschüttert über das Ereignis, das erneut die Debatte über die Sicherheit im Einzelhandel und insbesondere in Apotheken befeuerte.

In der Pharmabranche spitzt sich der seit über einem Jahr andauernde Konditionenstreit zwischen dem US-Pharmaunternehmen Eli Lilly und mehreren Großhändlern weiter zu. Der Streitpunkt liegt in den Einkaufskonditionen für Medikamente, die Lilly seinen Handelspartnern gewährt. Die Großhändler fordern bessere Bedingungen, um die Arzneimittel zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können, während Lilly auf seinen bisherigen Konditionen beharrt. Diese Auseinandersetzung hat direkte Auswirkungen auf die Preisgestaltung und Verfügbarkeit essenzieller Medikamente in Deutschland. Experten warnen, dass ein anhaltender Konflikt zu Lieferengpässen und höheren Medikamentenpreisen führen könnte.

In der politischen Landschaft Deutschlands zog der traditionelle politische Aschermittwoch in Bayern erneut große Aufmerksamkeit auf sich. Während in Berlin die Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD auf Hochtouren liefen, nutzten die Parteispitzen die Bühne, um ihre politischen Botschaften zu platzieren. CSU-Chef Markus Söder trat in Passau auf und betonte die regionalen und nationalen Ziele seiner Partei. Die SPD-Veranstaltung in Vilshofen musste kurzfristig umdisponiert werden, da der ursprünglich geplante Redner, Arbeitsminister Hubertus Heil, aufgrund der laufenden Verhandlungen verhindert war. Stattdessen übernahm Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Rede, was die gesundheitspolitischen Themen in den Mittelpunkt rückte.

Gleichzeitig machen Apotheker aus Mecklenburg-Vorpommern mit einem offenen Brief an CDU-Chef Friedrich Merz auf ihre schwierige Lage aufmerksam. In dem Schreiben, das von 75 Apothekern unterzeichnet wurde, kritisieren sie die derzeitige Gesundheitspolitik scharf und fordern eine Neuausrichtung. Sie sehen die Reformen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach als maßgeblichen Faktor für die steigende Zahl an Apothekenschließungen. Die Apotheker fordern eine stärkere finanzielle Unterstützung sowie eine weniger bürokratische Regulierung, um eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.

Innerhalb der Grünen hat sich eine tiefgreifende Veränderung angekündigt. Annalena Baerbock und Robert Habeck haben erklärt, dass sie sich aus den Führungspositionen ihrer Partei zurückziehen werden. Dieser Schritt kommt nach einem enttäuschenden Wahlergebnis, das die Partei zu einer strategischen Neuausrichtung zwingt. Die Grünen stehen nun vor der Herausforderung, eine neue Führung zu etablieren, die sowohl die Basis als auch die Wähler überzeugen kann. Der Rückzug der beiden Spitzenpolitiker markiert einen Wendepunkt für die Partei, die sich in den letzten Jahren zunehmend zwischen pragmatischer Regierungsarbeit und dem Anspruch auf konsequenten Klimaschutz aufgerieben hat.

Ein weiteres relevantes gesundheitspolitisches Thema betrifft die überarbeitete S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Husten, die im Januar 2025 aktualisiert wurde. Husten zählt zu den häufigsten Beschwerden, die Patienten in eine Arztpraxis führen. Während akuter und subakuter Husten in den meisten Fällen keiner weiterführenden Diagnostik bedarf, sind die Empfehlungen für den Umgang mit chronischem Husten wesentlich strikter. Experten betonen die Notwendigkeit einer präzisen Abklärung, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Die neue Leitlinie soll dazu beitragen, eine fundierte und effiziente Behandlungspraxis für Patienten mit hartnäckigem Husten zu gewährleisten.


Kommentar:

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist längst überfällig, doch das E-Rezept zeigt, dass Fortschritt nicht immer reibungslos verläuft. Was als Vereinfachung gedacht war, bringt neue bürokratische Hürden mit sich. Apotheken müssen nun den Namen der Patienten auf den Kassenbon drucken, wenn diese ihre Kosten steuerlich geltend machen wollen – eine Maßnahme, die den Verwaltungsaufwand unnötig erhöht. Die versprochene Effizienzsteigerung bleibt für viele Apotheken damit erst einmal ein theoretisches Versprechen. Dass die Digitalisierung auch für Patienten nicht immer intuitiv ist, zeigen die anhaltenden Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung.

Während das Gesundheitswesen mit der Umstellung kämpft, geraten Apotheken immer öfter ins Visier von Gewalt und Kriminalität. Der Vorfall in Heilbronn, bei dem ein Mann mit einer Machete in einer Apotheke auftauchte, ist nur ein weiteres Beispiel für eine besorgniserregende Entwicklung. Apotheken sind öffentliche Orte, die für viele Menschen essenziell sind, doch Sicherheit bleibt oft ein Randthema. Wer schützt das Apothekenpersonal vor solchen Bedrohungen? Die Debatte über Waffenverbotszonen hilft wenig, wenn sie nicht konsequent kontrolliert werden. Apotheken brauchen klare Schutzmaßnahmen, damit sie weiterhin sichere Anlaufstellen für die Bevölkerung bleiben können.

Dass die Pharmabranche ebenfalls in Unruhe ist, zeigt der seit über einem Jahr andauernde Konditionenstreit zwischen Eli Lilly und den Großhändlern. Solche Auseinandersetzungen sind nichts Neues, doch ihre Konsequenzen spüren letztlich die Patienten. Wenn Hersteller und Handelspartner sich nicht einigen, drohen Engpässe bei wichtigen Medikamenten – eine Situation, die sich Deutschland angesichts ohnehin angespannter Lieferketten kaum leisten kann. Der Druck auf die Politik wächst, hier stärker regulierend einzugreifen, um eine verlässliche Versorgung mit essenziellen Arzneimitteln sicherzustellen.

Die politische Bühne bietet währenddessen ein gewohntes Schauspiel: Der politische Aschermittwoch in Bayern bleibt ein populistisches Spektakel, bei dem es mehr um pointierte Rhetorik als um konkrete Lösungen geht. Dass Gesundheitsminister Karl Lauterbach kurzfristig für Arbeitsminister Hubertus Heil einspringen musste, ist bezeichnend: Die Prioritäten der Politik liegen aktuell anderswo. Und während die SPD und CSU ihre rhetorischen Scharmützel austragen, kämpfen Apotheker in Mecklenburg-Vorpommern um ihre Existenz. Ihr offener Brief an CDU-Chef Friedrich Merz ist ein Hilferuf – und eine klare Absage an die Gesundheitspolitik der Ampel-Koalition. Die Apothekenkrise ist längst keine Randnotiz mehr, sondern ein Alarmsignal für die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Deutschland.

Auch innerhalb der Grünen rumort es. Der angekündigte Rückzug von Annalena Baerbock und Robert Habeck zeigt, dass die Partei nach ihren letzten Wahlschlappen neu aufgestellt werden muss. Die Grünen stehen vor einer Zerreißprobe: Bleibt man regierungstauglich oder kehrt man zu radikaleren Positionen zurück? Die Wähler erwarten Antworten – doch die Partei wirkt orientierungslos.

Inmitten all dieser politischen und wirtschaftlichen Spannungen geht ein essenzielles Gesundheitsthema beinahe unter: die überarbeitete Husten-Leitlinie. Während Politik und Pharmaindustrie ihre Kämpfe austragen, leiden Patienten weiterhin unter Fehldiagnosen und ineffektiver Behandlung. Die neue Leitlinie setzt hier klare Standards – doch wie viele Hausärzte haben tatsächlich die Zeit, diese detaillierten Vorgaben in ihrer Praxis umzusetzen?

Deutschland steckt in einem Strukturwandel, doch viele dieser Veränderungen gehen zulasten derer, die ohnehin unter Druck stehen: Apotheken, Patienten und letztlich auch Verbraucher. Die Politik muss endlich erkennen, dass digitale Transformation, Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Rahmenbedingungen zusammenhängen. Sonst bleibt der Wandel eine Dauerbaustelle – mit ungewissen Folgen für alle Beteiligten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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