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  • 04.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Retaxationen, Fachkräftemangel, Cannabis-Debatte
    04.03.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Retaxationen, Fachkräftemangel, Cannabis-Debatte
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Das Bundessozialgericht verhandelt über eine massive Retaxation von 630.000 Euro – ein Präzedenzfall mit weitreichenden Folgen für Ap...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Retaxationen, Fachkräftemangel, Cannabis-Debatte

 

Millionenverluste durch Abrechnungen, Apotheken als Schlüssel zur Früherkennung, wissenschaftliche Erkenntnisse zu Vitamin D und Blutdruckmessung – während die Politik um Reformen ringt, kämpfen Gesundheitsberufe mit wachsenden Herausforderungen

Das Bundessozialgericht verhandelt über eine massive Retaxation von 630.000 Euro – ein Präzedenzfall mit weitreichenden Folgen für Apotheken. Diese stehen ohnehin unter Druck: Fachkräftemangel, steigende Kosten und fehlende politische Unterstützung gefährden die Gesundheitsversorgung. Innovative Beratungskonzepte sollen helfen, Apotheken wirtschaftlich zu stärken. Ihre Bedeutung zeigt sich auch in der Früherkennung: Eine routinemäßige Blutdruckmessung deckte Vorhofflimmern auf. Gleichzeitig wächst die Kritik an der Cannabis-Legalisierung, während fragwürdige Abrechnungen im Gesundheitswesen zu Millionenverlusten führen. Psychische Folgen der Pandemie belasten junge Menschen weiterhin. Wissenschaftliche Erkenntnisse relativieren den Einfluss von Vitamin D auf Atemwegsinfektionen und von Umgebungsgeräuschen auf Blutdruckmessungen. Während Vagisan Biotin-Lacto einen neuen Namen erhält, scheitert Ex-Minister Rösler als Telefonjoker bei „Wer wird Millionär?“. Dermatologen warnen vor den ersten Frühlingsstrahlen – Sonnenschutz ist jetzt schon essenziell.

 

Kritischer Präzedenzfall: Das BSG setzt sich mit massiven Retaxationen auseinander

Das Bundessozialgericht (BSG) steht vor einer entscheidenden Verhandlung, die weitreichende Implikationen für die Apothekenbranche in Deutschland haben könnte. Im Zentrum des Interesses steht ein Rechtsstreit zwischen einer Apotheke und einer Krankenkasse über die Annullierung einer Abrechnung in Höhe von 630.000 Euro. Diese dramatische Kürzung wirft nicht nur Fragen nach der Rechtmäßigkeit solcher Retaxationen auf, sondern beleuchtet auch die tiefgreifenden finanziellen Risiken, mit denen Apotheken konfrontiert sind.

Der Fall begann, als die Krankenkasse die gesamte Abrechnungssumme der Apotheke für bestimmte Leistungen strich, was die Apotheke zu einer Klage zwang. Die Kasse begründet ihren Schritt mit angeblichen Unregelmäßigkeiten in der Abrechnung. Die betroffene Apotheke sieht sich jedoch einer existenziellen Bedrohung gegenüber, sollte das Urteil nicht zu ihren Gunsten ausfallen.

Die bevorstehende Entscheidung des BSG wird nicht nur für die beteiligten Parteien von Bedeutung sein, sondern könnte auch als Präzedenzfall für ähnliche Fälle in der Zukunft dienen. Apothekenbetreiber müssen daher die rechtlichen Grundlagen und möglichen Konsequenzen solcher Retaxationen genau verstehen und entsprechend vorsorgen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für spezifische Versicherungen, die im Falle von rechtlichen Auseinandersetzungen Schutz bieten können. Zum einen wäre da die branchenspezifische Rechtsschutzversicherung, die Rechtsbeistand in solchen Fällen gewährleistet, und zum anderen die Retax-Versicherung, die speziell für den Fall von Retaxationen entwickelt wurde.

Die Entscheidung, in welche Versicherungen investiert wird, sollte auf einer gründlichen Risikoanalyse basieren. Faktoren wie die Häufigkeit von Retaxationen in der Vergangenheit, die finanzielle Stabilität der Apotheke und das allgemeine Risikoprofil des Unternehmens spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Die Bedeutung des bevorstehenden Urteils des Bundessozialgerichts kann für die deutsche Apothekenlandschaft kaum überschätzt werden. Dieser Fall zeigt deutlich die potenziellen finanziellen Abgründe auf, die durch Retaxationen entstehen können, und wirft wichtige Fragen hinsichtlich der Fairness und Transparenz im Umgang zwischen Krankenkassen und Apotheken auf.

Für Apothekenbetreiber sollte dieser Fall ein Anlass sein, ihre Geschäfts- und Risikomanagementstrategien zu überdenken. Es ist essentiell, dass Apotheken sich mit robusten Versicherungen wappnen, die nicht nur im Krisenfall Unterstützung bieten, sondern auch präventiv wirken können. Die Investition in eine Rechtsschutz- und eine Retax-Versicherung sollte als unerlässlich betrachtet werden, um sich gegen die finanziellen und rechtlichen Unsicherheiten zu schützen, die durch solche massiven Retaxationen entstehen können.

Die Pharmazie ist eine Branche, in der finanzielle Stabilität eng mit rechtlicher Absicherung verknüpft ist. Apotheker müssen sich aktiv informieren und vorbereiten, um nicht nur ihre Rechte zu kennen, sondern auch effektiv verteidigen zu können. Dieser Fall könnte ein Wendepunkt sein, der die Notwendigkeit für klare Regelungen und faire Verfahrensweisen in den Abrechnungspraktiken zwischen Krankenkassen und Apotheken hervorhebt.

 

Apotheken zwischen steigenden Anforderungen, wirtschaftlichem Druck und fehlender politischer Unterstützung

Die öffentliche Apotheke steht vor einer tiefgreifenden Transformation. Während die gesellschaftlichen Erwartungen an Apotheken steigen, bleiben strukturelle und wirtschaftliche Herausforderungen ungelöst. Pharmazeutische Dienstleistungen wie Medikationsanalysen, Präventionsangebote und Beratungen zu komplexen Therapien sind gefragter denn je. Gleichzeitig kämpfen Apotheken mit steigenden Kosten, Bürokratie und einer zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit. Die Rolle der Apotheke als essenzielle Säule der Gesundheitsversorgung wird zwar betont, doch politische Unterstützung bleibt oft aus.

Die Anforderungen an Apotheken haben sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Neben der klassischen Arzneimittelabgabe wird immer häufiger erwartet, dass Apotheken eine aktivere Rolle in der Gesundheitsvorsorge übernehmen. Medikationsmanagement, pharmazeutische Dienstleistungen und die intensive Betreuung chronisch kranker Patientinnen und Patienten sind mittlerweile fester Bestandteil des Berufsalltags. Diese zusätzlichen Aufgaben erfordern nicht nur mehr Zeit, sondern auch spezialisierte Fachkenntnisse. Gleichzeitig sind viele dieser Dienstleistungen finanziell nicht auskömmlich honoriert, sodass Apotheken gezwungen sind, wirtschaftliche Kompromisse einzugehen.

Ein zentrales Problem ist die fehlende finanzielle Anpassung an die steigenden Betriebskosten. Während Apotheken mit höheren Personalkosten, Energieausgaben und regulatorischen Anforderungen konfrontiert sind, bleibt die Vergütung für viele pharmazeutische Leistungen auf einem niedrigen Niveau. Die Honorierung ist in vielen Fällen an veraltete Strukturen gekoppelt, die den realen wirtschaftlichen Aufwand nicht widerspiegeln. Insbesondere kleinere Apotheken geraten dadurch zunehmend unter Druck, was sich in der steigenden Zahl von Apothekenschließungen widerspiegelt.

Auch die Konkurrenz durch den Versandhandel stellt Apotheken vor neue Herausforderungen. Während Online-Plattformen mit bequemen Bestellmöglichkeiten und aggressiver Preisgestaltung werben, müssen Vor-Ort-Apotheken ihre Stärken klarer kommunizieren. Die persönliche Beratung, sofortige Verfügbarkeit von Arzneimitteln und der direkte Kontakt zu Patientinnen und Patienten sind entscheidende Vorteile, die nicht in jeder Vertriebsform abgebildet werden können. Doch diese Mehrwerte müssen in der öffentlichen Wahrnehmung stärker verankert werden, um den anhaltenden Wandel der Branche aktiv mitzugestalten.

Die bürokratischen Hürden belasten den Apothekenalltag zusätzlich. Viele Abläufe sind durch gesetzliche Vorgaben unnötig kompliziert und erschweren die effiziente Versorgung. Besonders deutlich wird dies bei der Einführung neuer digitaler Prozesse wie dem E-Rezept, dessen Umsetzung weiterhin von technischen Problemen und fehlender Akzeptanz in der Praxis begleitet wird. Statt eine Vereinfachung herbeizuführen, entstehen für viele Apotheken zusätzliche administrative Aufgaben, die wertvolle Zeit in der Patientenversorgung binden.

Auch der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu. Der Beruf des Apothekers und der pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) leidet unter sinkender Attraktivität, da hohe Arbeitsbelastung und wirtschaftlicher Druck das Berufsbild zunehmend unattraktiver machen. Nachwuchs zu gewinnen und langfristig zu binden, wird für viele Apothekenbetreiberinnen und -betreiber zur Herausforderung.

Ein Imagewandel ist notwendig, um Apotheken als unverzichtbaren Bestandteil des Gesundheitswesens zu positionieren. Doch dieser Wandel kann nicht allein von den Apotheken getragen werden. Es braucht eine klare politische Strategie, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und eine langfristige wirtschaftliche Perspektive für die öffentliche Apotheke zu sichern. Ohne gezielte Maßnahmen zur Unterstützung könnte die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln und pharmazeutischer Beratung in Zukunft gefährdet sein.

Die öffentliche Apotheke befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt. Die klassische Arzneimittelabgabe reicht nicht mehr aus, um den wachsenden Anforderungen des Gesundheitssystems gerecht zu werden. Doch während Apotheken immer mehr Aufgaben übernehmen, fehlt es an einer adäquaten Unterstützung durch Politik und Gesundheitsbehörden. Das Ungleichgewicht zwischen steigenden Anforderungen und unzureichender finanzieller Honorierung setzt viele Apotheken unter Druck.

Es ist paradox: Einerseits fordert die Politik eine stärkere Einbindung von Apotheken in die Gesundheitsversorgung, andererseits bleiben notwendige strukturelle Anpassungen aus. Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen ist ein wichtiger Schritt, doch solange die Vergütung nicht die tatsächlichen Aufwände widerspiegelt, bleibt diese Entwicklung eine finanzielle Gratwanderung. Apotheken können langfristig nur bestehen, wenn sie wirtschaftlich tragfähig bleiben.

Die Schließung zahlreicher Apotheken in den vergangenen Jahren verdeutlicht das Problem. Viele Standorte, insbesondere in ländlichen Regionen, sind nicht mehr rentabel. Ohne grundlegende Reformen drohen weitere Versorgungslücken, die insbesondere für ältere und chronisch kranke Menschen gravierende Folgen haben könnten.

Die Bürokratie ist ein weiterer Faktor, der den Apothekenalltag erheblich belastet. Anstatt Prozesse zu vereinfachen, führt jede neue gesetzliche Vorgabe zu zusätzlichen administrativen Hürden. Ein Beispiel ist das E-Rezept, das theoretisch die Arzneimittelversorgung modernisieren sollte, in der Praxis jedoch mit technischen Problemen und Akzeptanzproblemen kämpft. Solange digitale Prozesse nicht praxistauglich sind, bleibt die versprochene Entlastung aus.

Auch der Wettbewerb mit Versandapotheken stellt eine ernsthafte Herausforderung dar. Während Online-Plattformen mit niedrigen Preisen und bequemem Versand werben, müssen Vor-Ort-Apotheken hohe Betriebskosten stemmen und gleichzeitig umfangreiche Beratungsleistungen erbringen. Diese Ungleichbehandlung schafft wirtschaftliche Verzerrungen, die langfristig zulasten der Apothekenstruktur gehen.

Der Fachkräftemangel verschärft die Situation zusätzlich. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung im pharmazeutischen Bereich, da die Arbeitsbelastung hoch und die Karriereaussichten unsicher sind. Ohne gezielte Maßnahmen zur Nachwuchsförderung wird sich dieser Trend weiter fortsetzen, was langfristig die Funktionsfähigkeit des gesamten Systems gefährden könnte.

Ein grundlegender Imagewandel ist erforderlich, doch er darf nicht nur eine kosmetische Maßnahme sein. Apotheken brauchen nicht nur eine bessere öffentliche Wahrnehmung, sondern auch eine nachhaltige strukturelle und finanzielle Absicherung. Der Wandel der Branche kann nicht allein auf den Schultern der Apotheken lasten. Es braucht politische Entscheidungen, die Apotheken nicht nur als wirtschaftliche Betriebe, sondern als essenzielle Säule der Gesundheitsversorgung anerkennen.

Die öffentliche Apotheke ist mehr als eine Verkaufsstelle für Arzneimittel – sie ist eine zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsfragen, Beratung und Prävention. Doch ohne klare politische Weichenstellungen droht eine schleichende Erosion dieser wichtigen Infrastruktur. Es ist höchste Zeit, dass dieser Tatsache Rechnung getragen wird.

 

Apothekenberufe zwischen Verantwortung und Fachkräftemangel – Warum die Gesundheitsversorgung unter Druck steht

Apothekenberufe werden oft auf die reine Medikamentenabgabe reduziert. In der öffentlichen Wahrnehmung sind sie vor allem dafür da, Arzneimittel auszugeben und Rezepte einzulösen. Doch die Realität sieht anders aus. Apothekenfachkräfte übernehmen essenzielle Aufgaben in der Gesundheitsversorgung, die weit über die Abgabe von Medikamenten hinausgehen. Sie beraten Patienten zu Dosierung, Wechselwirkungen und Anwendung von Arzneimitteln, stellen individuelle Rezepturen her und überprüfen Arzneimittelsicherheit, um Risiken zu minimieren.

Die pharmazeutische Beratung ist dabei eine der wichtigsten Aufgaben in der Apotheke. Patienten erhalten nicht nur eine Medikamentenpackung, sondern eine fundierte Aufklärung über die richtige Anwendung. Gerade bei chronisch Kranken, multimorbiden Patienten oder Kindern spielt diese Beratung eine entscheidende Rolle. Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Medikamenten können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, und nicht jeder Patient ist sich der Risiken bewusst. Apothekenpersonal prüft diese Wechselwirkungen, informiert über mögliche Nebenwirkungen und gibt Empfehlungen zur sicheren Einnahme.

Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Herstellung individueller Rezepturen. Nicht für jeden Patienten gibt es ein passendes Fertigarzneimittel, weshalb Apotheken in der Lage sein müssen, Medikamente nach ärztlicher Verordnung speziell anzufertigen. Besonders in der Pädiatrie, Dermatologie oder bei seltenen Erkrankungen ist dies von großer Bedeutung. Cremes, Lösungen oder Kapseln müssen exakt dosiert und auf die jeweiligen Patientenbedürfnisse zugeschnitten sein. Dies erfordert umfangreiche pharmazeutische Kenntnisse, Präzision und eine hohe Verantwortung. Fehler können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, weshalb strenge Kontrollmechanismen und Sicherheitsvorschriften eingehalten werden müssen.

Ein oft unterschätzter Aspekt der Apothekenarbeit ist die Arzneimittelsicherheit. Apothekenfachkräfte prüfen, ob Medikamente richtig dosiert sind, ob sie mit anderen verordneten Mitteln kollidieren oder ob sie für den jeweiligen Patienten überhaupt geeignet sind. Gerade ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente gleichzeitig ein, was das Risiko für unerwünschte Wechselwirkungen erhöht. Die Überprüfung dieser Kombinationen ist entscheidend, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.

Trotz dieser vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben bleibt die öffentliche Wahrnehmung des Apothekenberufs häufig unvollständig. Dies führt nicht nur dazu, dass das Berufsbild unterschätzt wird, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Nachwuchsgewinnung. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung zur PTA oder für ein Pharmaziestudium. Gleichzeitig steigen die Anforderungen und der Arbeitsaufwand für das bestehende Personal. Lange Arbeitszeiten, hohe Verantwortung und eine stagnierende Vergütung machen den Beruf für viele weniger attraktiv.

Der Fachkräftemangel wird zunehmend zum Problem. In vielen Regionen sind Apotheken gezwungen, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren oder ihre Dienstleistungen einzuschränken, weil nicht genügend qualifiziertes Personal vorhanden ist. Besonders in ländlichen Gebieten verschärft sich die Situation, da dort ohnehin weniger Apotheken existieren und sich die Personalengpässe stärker auswirken. Ohne gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen wird sich diese Entwicklung weiter fortsetzen.

Neben der finanziellen Anerkennung spielen auch strukturelle Rahmenbedingungen eine Rolle. Die zunehmende Bürokratisierung nimmt immer mehr Zeit in Anspruch, die eigentlich für die Patientenbetreuung genutzt werden sollte. Dokumentationspflichten, komplexe Abrechnungsverfahren und strikte regulatorische Vorgaben belasten den Arbeitsalltag erheblich. Wenn Apotheken ihre pharmazeutischen Kernaufgaben weiter erfüllen sollen, braucht es eine Entlastung von bürokratischen Hürden und eine bessere Unterstützung durch die Politik.

Die Bedeutung von Apotheken für die Gesundheitsversorgung ist unbestritten. Sie sind oft die erste Anlaufstelle für Patienten mit akuten Beschwerden, bieten schnelle Hilfe ohne lange Wartezeiten und gewährleisten die sichere Anwendung von Medikamenten. Doch ohne ausreichend qualifizierte Fachkräfte ist diese wohnortnahe Versorgung gefährdet. Um die Attraktivität des Berufs zu steigern, sind dringend Reformen notwendig. Höhere Gehälter, attraktivere Ausbildungsbedingungen und eine stärkere gesellschaftliche Anerkennung sind entscheidende Faktoren, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Apotheken sind weit mehr als Verkaufsstellen für Medikamente. Sie sind ein essenzieller Bestandteil des Gesundheitswesens und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Arzneimittelsicherheit, Patientenberatung und individuellen Therapiegestaltung. Um diese Aufgaben langfristig gewährleisten zu können, muss das Bewusstsein für die tatsächliche Arbeit in Apotheken gestärkt und der Beruf angemessen gefördert werden.

Die Kluft zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der Realität des Apothekenberufs ist enorm. Viele Menschen gehen in eine Apotheke, holen ihr Medikament ab und verlassen den Laden, ohne zu wissen, welche Fachkenntnisse und Verantwortung hinter der Arbeit der Apothekenfachkräfte stehen. Diese Reduktion auf den Verkauf von Medikamenten ist nicht nur eine Fehleinschätzung, sondern auch eine Gefahr für die Zukunft der Apotheken.

Wer in einer Apotheke arbeitet, trägt eine hohe Verantwortung. Es geht nicht nur darum, Medikamente auszugeben, sondern auch um die Beratung von Patienten, die Beurteilung von Wechselwirkungen und Risiken, die Herstellung individueller Rezepturen und die Sicherstellung der Arzneimittelsicherheit. Dabei stehen Apothekenmitarbeiter zunehmend unter Druck. Steigende Anforderungen, komplexe regulatorische Vorgaben und eine übermäßige Bürokratisierung belasten den Arbeitsalltag enorm. Gleichzeitig bleibt die finanzielle Anerkennung oft hinter den Anforderungen zurück.

Der Fachkräftemangel ist kein abstraktes Problem, sondern eine reale Bedrohung für die wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Immer mehr Apotheken haben Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. In vielen Betrieben steigt die Arbeitsbelastung, weil nicht genügend Personal vorhanden ist. Gerade in ländlichen Regionen könnte dies langfristig zu einer Unterversorgung führen. Die Politik muss erkennen, dass Apotheken nicht einfach austauschbare Dienstleister sind, sondern eine unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems.

Es braucht eine bessere finanzielle und strukturelle Anerkennung der Apothekenberufe. Dazu gehört nicht nur eine angemessene Vergütung, sondern auch eine Entlastung von bürokratischen Aufgaben. Die pharmazeutische Beratung und Arzneimittelsicherheit müssen wieder stärker in den Fokus rücken, statt in Papierkram und Verwaltungstätigkeiten unterzugehen.

Auch die Ausbildung muss attraktiver gestaltet werden. Der PTA-Beruf ist anspruchsvoll und erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, doch die Ausbildungsvergütung ist im Vergleich zu anderen Berufen im Gesundheitswesen gering. Wer sich für ein Pharmaziestudium entscheidet, sieht sich zudem mit langen Studienzeiten und finanziellen Hürden konfrontiert. Ohne gezielte Maßnahmen zur Förderung des Nachwuchses wird sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen.

Letztlich geht es nicht nur um die Interessen der Apothekenfachkräfte, sondern um die Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung. Apotheken sind oft die erste Anlaufstelle für Patienten, bieten schnelle Hilfe und verhindern durch kompetente Beratung schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Doch ohne ausreichend qualifiziertes Personal ist diese Leistung nicht aufrechtzuerhalten.

Die Politik ist gefordert, Lösungen zu finden, bevor es zu spät ist. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern, wird die Zahl der Apotheken weiter sinken und die wohnortnahe Versorgung gefährdet sein. Die Wertschätzung für Apothekenberufe muss steigen – nicht nur durch Imagekampagnen, sondern durch konkrete Maßnahmen, die den Beruf attraktiver machen und langfristig sichern.

 

Herausforderung Apothekenalltag: Neue Konzepte für die Beratung

In Zeiten zunehmender Herausforderungen für Apotheken setzt Dr. Erol Yilmaz auf einen praxisorientierten Ansatz zur Optimierung der pharmazeutischen Beratung. Der bekannte Trainer für Apothekenteams in Deutschland verfolgt das Ziel, die Beratungskompetenz zu stärken, die Motivation der Mitarbeiter zu fördern und wirtschaftliche Potenziale besser zu nutzen. Seine Strategie basiert auf einer strukturierten Schulung der Teams, die sowohl kommunikative als auch fachliche Fähigkeiten vertieft.

Ein zentraler Punkt seiner Trainings ist die patientenorientierte Beratung. Apotheken stehen vor der Aufgabe, nicht nur Medikamente abzugeben, sondern auch eine qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten. Hier setzt Yilmaz an: Durch klare Gesprächsleitfäden und eine strukturierte Vorgehensweise sollen Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, Patienten gezielt zu unterstützen. Dies sei insbesondere im Hinblick auf die steigende Zahl chronischer Erkrankungen und multimorbider Patienten von Bedeutung.

Neben der inhaltlichen Qualität der Beratung rückt Yilmaz auch die interne Organisation der Apotheken in den Fokus. Effiziente Arbeitsabläufe und eine klare Aufgabenverteilung seien entscheidend, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Gleichzeitig betont er, dass motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter die Basis für eine erfolgreiche Apotheke darstellen. Regelmäßige Schulungen und gezielte Fortbildungen könnten dazu beitragen, dass Teams langfristig engagiert und kompetent bleiben.

Ein weiterer Aspekt ist die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken. Yilmaz sieht in der gezielten Nutzung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen und in einer stärkeren Kundenbindung durch professionelle Beratungsmöglichkeiten eine Chance, die Ertragslage zu verbessern. Angesichts stagnierender Honorare und wachsender Konkurrenz durch den Versandhandel seien Apotheken zunehmend gefordert, ihre Rolle als beratende Gesundheitsdienstleister auszubauen.

Die Resonanz auf seine Schulungskonzepte zeigt, dass viele Apotheken bereits aktiv nach Wegen suchen, sich für die Zukunft aufzustellen. Die Branche befindet sich im Wandel, und eine qualitätsorientierte Beratung gilt als entscheidender Faktor für langfristigen Erfolg. In diesem Spannungsfeld liefert Yilmaz Impulse, die Apotheken nicht nur organisatorisch, sondern auch strategisch weiterentwickeln sollen.

Die Zukunft der Apotheken liegt nicht allein in der Abgabe von Arzneimitteln, sondern in einer fundierten, patientenzentrierten Beratung. Dr. Erol Yilmaz greift mit seinen Schulungskonzepten ein drängendes Thema auf: Wie können Apotheken sich in einem sich verändernden Markt behaupten?

Die Herausforderungen sind offensichtlich. Während der Druck durch Online-Anbieter zunimmt und wirtschaftliche Spielräume enger werden, bleibt die persönliche Beratung das entscheidende Alleinstellungsmerkmal der Vor-Ort-Apotheken. Doch gute Beratung erfordert geschultes Personal, klare Konzepte und eine effiziente Organisation.

Gerade hier setzen die Impulse von Yilmaz an. Sie zielen darauf ab, nicht nur die Beratungsqualität zu steigern, sondern auch die betriebswirtschaftliche Perspektive nicht aus den Augen zu verlieren. Letztlich müssen Apotheken wirtschaftlich erfolgreich sein, um auch in Zukunft eine flächendeckende Versorgung sicherstellen zu können.

Die Apothekenbranche wird sich weiter verändern. Wer langfristig bestehen will, muss sich auf neue Anforderungen einstellen und die eigenen Stärken konsequent ausbauen. Die Bedeutung einer professionellen Beratung kann dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden.

 

Früherkennung in der Apotheke: Wie ein Blutdruckmessgerät Vorhofflimmern entlarvte

In einer Apotheke wurde durch eine routinemäßige Blutdruckmessung bei einer 70-jährigen Patientin ein bislang unentdecktes Vorhofflimmern festgestellt. Der Fall verdeutlicht die zentrale Rolle von Apotheken bei der Früherkennung kritischer Erkrankungen und der Optimierung der Arzneimitteltherapie.

Die Patientin, die wegen einer Herzinsuffizienz regelmäßig Medikamente einnahm, suchte die Apotheke wegen allgemeiner Beschwerden auf. Sie klagte über Schwindel, Müdigkeit, Atemnot und nächtlichen Harndrang. Eine PTA führte daraufhin eine Blutdruckmessung durch, die einen unauffälligen Wert von 124/80 mmHg ergab. Doch das Gerät registrierte eine stark erhöhte Herzfrequenz von 133 Schlägen pro Minute sowie Anzeichen für Vorhofflimmern. Die Patientin war über diese Diagnose überrascht, da sie bislang keine Hinweise auf eine bestehende Herzrhythmusstörung erhalten hatte.

Die Apothekerin riet der Frau umgehend zu einer ärztlichen Abklärung. Die Diagnose wurde durch ein EKG bestätigt, woraufhin die Medikation angepasst und eine Blutverdünnung eingeleitet wurde, um das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren. Neben dem neu erkannten Vorhofflimmern zeigte sich jedoch ein weiteres Problem: Die Patientin nahm mehrere Medikamente ein, die erhebliche Wechselwirkungen aufwiesen.

Eine Überprüfung der Medikation ergab, dass sie unter anderem β-Acetyldigoxin, Spironolacton und das Schleifendiuretikum Torasemid einnahm. Diese Kombination führte zu einem erhöhten Kaliumspiegel und erhöhte das Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen. Zudem stellte sich heraus, dass die Patientin eine doppelte Dosis Spironolacton einnahm, wodurch sich die Kaliumproblematik verschärfte.

Hinzu kam eine problematische Selbstmedikation. Die Patientin verwendete zusätzlich das Kalium-haltige Tromcardin® complex, das Schlafmittel Hoggar® Night sowie das Abführmittel Laxoberal®. Insbesondere die exogene Kaliumzufuhr verstärkte die bestehende Hyperkaliämie und führte möglicherweise zu Muskelkrämpfen, die wiederum zur Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen führten. Diese wiederum begünstigten durch ihre nierenschädigende Wirkung eine weitere Verschlechterung der Nierenfunktion.

Die Apotheke empfahl eine Reduktion der Medikation in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Kritische Selbstmedikationen wurden abgesetzt, das Diuretikum zeitlich besser angepasst und eine Antikoagulation mit Apixaban eingeleitet, um das erhöhte Schlaganfallrisiko zu senken. Auch die bisherige Therapie mit Digitalisglykosiden wurde hinterfragt, da diese nicht mehr zur Erstlinientherapie bei Herzinsuffizienz oder Vorhofflimmern gehören.

Für die Patientin steht nun eine Katheterablation an, mit der das Vorhofflimmern möglicherweise dauerhaft behandelt werden kann. Dies könnte die Notwendigkeit weiterer Medikamente reduzieren und die Lebensqualität verbessern.

Der Fall zeigt, wie Apotheken durch pharmazeutische Dienstleistungen nicht nur die Medikamentensicherheit erhöhen, sondern auch unentdeckte Krankheitsbilder aufdecken können. Die Früherkennung von Vorhofflimmern ist essenziell, da die Erkrankung das Risiko für schwere Komplikationen wie Schlaganfälle erheblich erhöht. In der Patientenversorgung nehmen Apotheken somit eine Schlüsselrolle ein – sowohl bei der Arzneimitteltherapie als auch bei der Prävention.

Der Fall aus der Apotheke verdeutlicht eindrucksvoll, wie wichtig ein geschulter Blick auf Medikationspläne und das Zusammenspiel verschiedener Wirkstoffe ist. Vorhofflimmern bleibt oft lange unbemerkt, birgt jedoch erhebliche Risiken. Eine einfache Blutdruckmessung mit Pulsfrequenzkontrolle kann hier den entscheidenden Hinweis liefern.

Doch die Problematik reicht weiter: Viele Patienten nehmen zahlreiche Medikamente ein, ohne sich der Risiken von Wechselwirkungen bewusst zu sein. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Bluthochdruck oder Osteoporose sind Medikamentenkombinationen häufig problematisch.

Apotheken sind in dieser Hinsicht unverzichtbare Anlaufstellen für die Früherkennung von Risiken. Doch ihre Möglichkeiten zur Intervention sind begrenzt. Ohne eine enge Abstimmung mit Ärzten bleibt die Umsetzung von Therapieanpassungen oft schwierig.

Es zeigt sich erneut, dass die pharmazeutische Beratung nicht nur auf die Abgabe von Arzneimitteln reduziert werden darf. Apotheken spielen eine tragende Rolle in der Patientenversorgung, indem sie Medikationsprobleme erkennen, Verordnungskaskaden hinterfragen und durch gezielte Empfehlungen zur Therapiesicherheit beitragen.

Die Diskussion über die Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung muss dringend intensiviert werden. Der Fall zeigt, dass sie weit mehr leisten als nur den Verkauf von Medikamenten. Es ist an der Zeit, ihre Kompetenz als Primärversorger stärker anzuerkennen und ihre Einbindung in die medizinische Versorgung strukturell zu verbessern.

 

Verschärfte Debatte: Ärztekammer fordert Rücknahme der Cannabis-Legalisierung

In einer neuen Wende der anhaltenden Debatte über die Cannabis-Politik in Deutschland hat die Ärztekammer Schleswig-Holstein eine drastische Maßnahme gefordert: die Rücknahme der kürzlich erfolgten Legalisierung von Cannabis. Laut dem Präsidenten der Kammer, Henrik Herrmann, hat die Einführung der Legalisierung zu einer besorgniserregenden Zunahme der Verschreibungen von medizinischem Cannabis geführt, insbesondere durch Online-Anbieter, die häufig im Ausland ansässig sind. Diese Entwicklungen, so Herrmann, untergraben die medizinischen Standards und die Sicherheit der Patienten, da oft eine direkte ärztliche Konsultation fehlt.

Seit der Gesetzesänderung im April 2024, die den nicht-medizinischen Cannabiskonsum erlaubt und den Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen in privaten Haushalten gestattet, zeigen Berichte des Zentrums für Integrative Psychiatrie am UKSH Lübeck eine 40-prozentige Zunahme in den Verschreibungen. Dies geht einher mit einer Vervierfachung der Cannabis-Importe, wie Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bestätigen. Im vierten Quartal 2024 wurden beinahe 32 Tonnen medizinisches Cannabis nach Deutschland importiert.

Der problemlose Zugang zu Cannabis über Online-Plattformen, oft ohne vorherige medizinische Beratung, hat nicht nur in der Ärzteschaft, sondern auch bei politischen und polizeilichen Behörden für Unruhe gesorgt. Während die Union ein vollständiges Verbot fordert, sieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) keine Rückkehr zur Prohibition als Lösung. Trotzdem bleibt die Lage angespannt, da legales Cannabis immer noch schwer zugänglich ist und der Schwarzmarkt floriert.

Die Forderung der Ärztekammer Schleswig-Holstein, die Legalisierung von Cannabis rückgängig zu machen, spiegelt eine tiefgreifende Besorgnis über die öffentliche Gesundheit und die Integrität des medizinischen Berufsstandes wider. Während die Legalisierung darauf abzielte, den Schwarzmarkt zu bekämpfen und den Verbraucherschutz zu stärken, hat die Realität gezeigt, dass die aktuellen Regelungen nicht ausreichen, um den Missbrauch und die Risiken effektiv zu kontrollieren.

Die Zunahme der Cannabis-Verschreibungen und der einfache Online-Zugang zu Rezepten ohne angemessene medizinische Überwachung könnten langfristig negative Auswirkungen auf die Volksgesundheit haben. Dieser Konflikt zwischen Gesetzgebung und medizinischer Sicherheit bedarf einer schnellen und bedachten Überarbeitung der Cannabis-Politik. Es ist entscheidend, dass eine Balance gefunden wird, die sowohl die individuellen Freiheiten respektiert als auch die öffentliche Gesundheit schützt. Eine mögliche Lösung könnte in strengeren Regulierungen und Kontrollen der Online-Verschreibungen sowie einer verbesserten Aufklärung und Prävention liegen.

 

Zwischen Freiheit und Verantwortung: Die Debatte um die Rücknahme der Cannabis-Legalisierung

Die Entscheidung, Cannabis in Deutschland zu legalisieren, markierte einen tiefgreifenden Wandel in der Drogenpolitik, der nicht ohne Kontroversen und Kritik blieb. Der Schritt zur Legalisierung zielte darauf ab, den Schwarzmarkt zu untergraben, staatliche Kontrollen zu stärken und kriminelle Strukturen zu schwächen. Doch die Umsetzung dieser Ziele ist komplex und die damit verbundenen langfristigen gesellschaftlichen und gesundheitlichen Risiken werden zunehmend diskutiert.

Kritiker der Legalisierung argumentieren, dass der Staat durch die Freigabe eine gefährliche Botschaft sendet, die insbesondere bei Jugendlichen den Eindruck erwecken könnte, dass der Konsum von Cannabis harmlos sei. Diese Wahrnehmung könnte zu einem Anstieg des Konsums führen, mit schwerwiegenden Folgen für die psychische und kognitive Entwicklung. Forschungen legen nahe, dass Cannabis besonders bei jungen Menschen das Risiko für psychische Erkrankungen wie Schizophrenie und Depressionen erhöhen kann und zudem die kognitive Entwicklung negativ beeinflussen könnte.

Des Weiteren wird befürchtet, dass die Legalisierung den illegalen Handel nicht vollständig eindämmen kann, da streng regulierte und besteuerte legale Märkte oft höhere Preise bedeuten, was wiederum einen fortbestehenden Schwarzmarkt begünstigt. Diese ungewollte Nebenwirkung könnte die ursprünglichen Ziele der Legalisierung untergraben und zu einer Zunahme der kriminellen Aktivitäten führen.

Die Legalisierung von Cannabis stellt die deutsche Gesellschaft vor eine Zerreißprobe zwischen liberaler Drogenpolitik und öffentlicher Gesundheit. Während die Intentionen der Legalisierung – die Bekämpfung des Schwarzmarktes und die Förderung der Forschung – lobenswert sind, müssen die potenziellen gesundheitlichen und sozialen Kosten sorgfältig abgewogen werden. Es bedarf einer umfassenden, wissenschaftlich fundierten Aufklärungskampagne, die insbesondere junge Menschen erreicht und über die Risiken aufklärt.

Darüber hinaus sollte die Regierung die Entwicklungen genau beobachten und bereit sein, regulative Anpassungen vorzunehmen oder sogar über eine Rücknahme der Legalisierung nachzudenken, sollten die negativen Auswirkungen überwiegen. Die Debatte um Cannabis ist weit davon entfernt, abgeschlossen zu sein, und erfordert eine fortlaufende, kritische Auseinandersetzung mit den realen Auswirkungen dieser Politik auf die Gesellschaft.

 

Fragwürdige Untersuchungen: Millionenverluste im Gesundheitssystem

Die gesetzlichen Krankenkassen kämpfen mit massiven finanziellen Defiziten. Während die Beitragszahler immer höhere Abgaben leisten, zeigt eine aktuelle Analyse, dass zahlreiche medizinische Leistungen mit fragwürdigem Nutzen abgerechnet werden. Eine wissenschaftliche Untersuchung hat nun aufgezeigt, dass im ambulanten Bereich Jahr für Jahr erhebliche Summen für Maßnahmen ausgegeben werden, deren diagnostischer oder therapeutischer Mehrwert begrenzt ist.

Im Fokus der Studie stehen vor allem Laboruntersuchungen, die trotz fehlender medizinischer Notwendigkeit regelmäßig durchgeführt werden. Ein besonders auffälliges Beispiel ist die Bestimmung der Schilddrüsenhormone fT3 und fT4 bei Patientinnen und Patienten mit einer bereits bekannten Schilddrüsenunterfunktion. Die Analyse ergab, dass in mehr als 315.000 Fällen unnötige Laborkontrollen veranlasst wurden, obwohl der TSH-Wert als hinreichender Indikator für die Beurteilung der Schilddrüsenfunktion gilt. Allein diese überflüssigen Tests verursachten vermeidbare Kosten von über zwei Millionen Euro.

Ein weiteres Beispiel betrifft die Bestimmung von Tumormarkern ohne vorliegende Krebsdiagnose. Diese Untersuchungen sind für die Verlaufskontrolle bei bestehenden Krebserkrankungen vorgesehen, werden jedoch jährlich in zehntausenden Fällen bei gesunden Menschen durchgeführt. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten von mehr als einer halben Million Euro – ohne erkennbaren medizinischen Nutzen.

Die Studienautoren betonen, dass eine kritischere Indikationsstellung erforderlich sei, um unnötige Diagnostik zu vermeiden. Nach den Vorgaben des Wirtschaftlichkeitsgebots im Sozialgesetzbuch müssen medizinische Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein. Untersuchungen, die keine klare medizinische Indikation haben, sollten daher zurückgefahren werden.

Gleichzeitig weisen die Experten darauf hin, dass nicht alle dieser Leistungen pauschal gestrichen werden können. In bestimmten Einzelfällen könnten sie durchaus medizinisch sinnvoll sein. Doch angesichts knapper finanzieller Ressourcen in der gesetzlichen Krankenversicherung sei es notwendig, gezielt gegen Überversorgung vorzugehen. Die nun entwickelten Monitoring-Instrumente sollen helfen, solche Fehlentwicklungen systematisch zu identifizieren und künftig einzudämmen.

Die Zahlen sind alarmierend: Jedes Jahr fließen Millionen in medizinische Untersuchungen, deren Nutzen zweifelhaft ist. Während Patientinnen und Patienten auf lange Wartezeiten und überlastete Arztpraxen treffen, werden gleichzeitig Ressourcen für Diagnostik verschwendet, die keine wesentlichen Erkenntnisse liefert.

Das Wirtschaftlichkeitsgebot der gesetzlichen Krankenversicherung ist klar formuliert – doch die Realität sieht anders aus. Anstatt sich auf wirklich notwendige Untersuchungen zu konzentrieren, werden Tests durchgeführt, die keine therapeutischen Konsequenzen haben. Besonders problematisch ist dabei, dass diese Maßnahmen nicht nur Kosten verursachen, sondern auch die Kapazitäten in Laboren und Praxen belasten.

Die Krankenkassen stehen hier in der Verantwortung. Sie müssen sicherstellen, dass nur sinnvolle Leistungen finanziert werden. Die nun vorgelegten Studienergebnisse liefern eine Grundlage, um gegen systematische Überversorgung vorzugehen. Entscheidend ist, dass die Erkenntnisse nicht in der Schublade verschwinden, sondern Konsequenzen folgen. Denn in einem chronisch unterfinanzierten Gesundheitssystem kann es sich niemand leisten, Geld für unnötige Diagnostik zu verschwenden.

 

Psychische Folgen der Coronamaßnahmen: Ein Blick auf die langfristigen Auswirkungen auf junge Menschen

Der erste Corona-Lockdown im März 2020 setzte einen Wendepunkt im Leben vieler junger Menschen. Fünf Jahre später zeigen sich die psychischen Folgen der Pandemie in vielen Bereichen deutlich. Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche, bei denen nach wie vor viele psychische Erkrankungen wie Essstörungen, Angststörungen und Depressionen beobachtet werden. Diese Erkrankungen, die während der Pandemie verstärkt auftraten, sind auch heute noch weit verbreitet.

Ein zentrales Thema ist der dramatische Anstieg von Essstörungen, insbesondere Magersucht. Laut einer Studie aus Aachen stieg die Zahl der Klinikeinweisungen aufgrund von Magersucht im Jahr 2023 deutlich an. Besonders betroffen sind Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren, bei denen die Zahl der Krankenhausaufnahmen um 42 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 angestiegen ist. Die Forscher verweisen auf die verheerenden Auswirkungen der Pandemie, die in vielen Fällen zu einer verstärkten Isolation und einem Rückzug aus sozialen Interaktionen führten. Für Kinder und Jugendliche, die ohnehin in der Phase intensiver sozialer Entwicklung sind, war diese Isolation besonders belastend. Ein erhöhter Konsum von sozialen Medien, gepaart mit dem Zugriff auf problematische Körperideale und Diät-Apps, verstärkte zudem die psychischen Belastungen.

Doch nicht nur Essstörungen sind ein Thema. Auch Angststörungen und Depressionen nehmen zu. Eine Studie zeigt, dass rund 5 bis 7 Prozent der Kinder und Jugendlichen an Angststörungen leiden. Diese Zahlen sind im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie gestiegen. Besonders auffällig ist, dass sich soziale Ängste und Trennungsängste bei jüngeren Kindern vermehrt zeigen, was mit der fehlenden Möglichkeit zur sozialen Interaktion während der Lockdowns zusammenhängt. Der entfallene Kontakt zu Gleichaltrigen und der Mangel an körperlicher Bewegung haben zu einem Anstieg von Depressionen geführt. Trotz der Rückkehr zu mehr sozialen Aktivitäten sind die Auswirkungen bei vielen noch spürbar.

Ein weiteres Thema ist die Entwicklung von Kindern in Bezug auf Sprache und Feinmotorik. Gerade bei den Jüngeren, die nicht in die Kita oder Schule gehen konnten, hat sich eine Verzögerung in der sprachlichen und motorischen Entwicklung gezeigt. Diese Defizite können nicht einfach nachgeholt werden und stellen eine langfristige Herausforderung für die betroffenen Kinder und die Gesellschaft dar.

Die psychischen Belastungen, die während der Pandemie entstanden sind, haben weitreichende Folgen. Auch wenn viele junge Menschen inzwischen wieder zu einem geregelten Alltag zurückgekehrt sind, zeigen sich die Spuren der Isolation und der mentalen Belastung weiterhin. Experten betonen, dass es nun wichtiger denn je ist, die betroffenen Jugendlichen frühzeitig zu unterstützen, um langfristige psychische und körperliche Schäden zu verhindern.

Die langfristigen psychischen Folgen der Coronamaßnahmen auf Kinder und Jugendliche sollten uns als Gesellschaft alarmieren. Was während der Pandemie als vorübergehende Krise wahrgenommen wurde, hat sich für viele junge Menschen zu einer ernsthaften Belastung entwickelt. Die Zunahme von Essstörungen, Angststörungen und Depressionen ist ein klares Zeichen dafür, dass die Isolation und die damit verbundenen Einschränkungen tiefe Spuren hinterlassen haben. Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass die Entwicklung von Kindern in Bereichen wie Sprache und Feinmotorik stagnierte und in vielen Fällen nicht nachgeholt werden kann. Diese Defizite werden nicht nur die Kinder selbst betreffen, sondern auch die Gesellschaft, da sie in Zukunft als größere Herausforderung für das Bildungs- und Gesundheitssystem angesehen werden müssen.

Es ist jetzt entscheidend, dass wir als Gesellschaft mehr Augenmerk auf die psychische Gesundheit der jungen Generation legen und frühzeitige Interventionen ermöglichen. Der Fokus sollte nicht nur auf der Rückkehr zur Normalität liegen, sondern auf einer gezielten Unterstützung der Kinder und Jugendlichen, die unter den psychischen Folgen der Pandemie leiden. Nur so können wir verhindern, dass diese Folgen langfristig die Gesellschaft belasten. Es ist eine Verantwortung, die wir alle tragen müssen, und es ist an der Zeit, diese zu übernehmen.

 

Neuer Name für Vagisan Biotin-Lacto – Zusammensetzung bleibt unverändert

Das Nahrungsergänzungsmittel Vagisan Biotin-Lacto wird im März unter einer neuen Bezeichnung vermarktet. Künftig trägt das Produkt den Namen Vagisan Milchsäurebakterien mit Biotin. Neben der Umbenennung erfolgt eine Anpassung der Pharmazentralnummer (PZN). Die Zusammensetzung der Kapseln bleibt unverändert.

Die Kapseln enthalten weiterhin 15 Mikrogramm Biotin sowie mindestens eine Milliarde gefriergetrocknete, lebensfähige Milchsäurebakterien. Die enthaltenen Stämme Lactobacillus reuteri RC-14 und Lactobacillus rhamnosus GR-1 gehören zu den häufig in der Vaginalflora vorkommenden Laktobazillen. Sie sollen dazu beitragen, das mikrobielle Gleichgewicht der Vaginalschleimhaut zu unterstützen.

Biotin, ein wasserlösliches Vitamin der B-Gruppe, ist als Coenzym an wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es spielt eine Rolle in der Zellteilung und trägt zur Erhaltung von Haut und Schleimhäuten bei. Ein erhöhter Bedarf kann insbesondere unter Stress, in der Schwangerschaft oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente auftreten.

Milchsäurebakterien übernehmen eine zentrale Funktion im vaginalen Ökosystem. Sie wandeln Glykogen in Milchsäure um und tragen so zur Aufrechterhaltung des für die Vaginalflora typischen pH-Werts bei. Ist das natürliche Gleichgewicht gestört, etwa durch eine Antibiotikatherapie oder hormonelle Schwankungen, können probiotische Bakterienstämme unterstützend wirken.

Die Kapseln sind gelatinefrei und damit auch für eine vegane Lebensweise geeignet. Die empfohlene Einnahme beträgt weiterhin eine Kapsel pro Tag.

Mit der Umbenennung von Vagisan Biotin-Lacto in Vagisan Milchsäurebakterien mit Biotin vollzieht der Hersteller eine rein formale Änderung. Eine neue Verpackung und eine geänderte Pharmazentralnummer lassen jedoch keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse oder Produktverbesserungen erkennen.

Das Vorgehen zeigt einmal mehr, wie oft sich kosmetische Anpassungen als vermeintliche Neuerungen präsentieren. Während Verbraucher beim Kauf zunehmend auf Inhaltsstoffe und Wirksamkeit achten, bleibt die Zusammensetzung der Kapseln identisch. Eine transparente Kommunikation wäre daher entscheidender als eine bloße Namensänderung.

Gerade im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel wäre es wünschenswert, dass Innovationen auf echten Weiterentwicklungen basieren. Der Nutzen von Biotin und Milchsäurebakterien für die Vaginalflora ist seit Jahren bekannt. Ob eine neue Bezeichnung das Vertrauen der Verbraucher stärkt oder eher Verwirrung schafft, bleibt abzuwarten.

 

Blutdruckmessung: Umgebungsgeräusche haben kaum Einfluss auf die Werte

Blutdruckmessungen gelten als essenzielles Instrument zur Beurteilung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Medizinische Fachgesellschaften und Leitlinien empfehlen, die Messung unter möglichst standardisierten Bedingungen durchzuführen – idealerweise in einer ruhigen Umgebung, um äußere Einflüsse auszuschließen. Eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung deutet nun darauf hin, dass der Umgebungslärm dabei eine weit geringere Rolle spielt als bisher angenommen.

Wissenschaftler führten Blutdruckmessungen unter unterschiedlichen Lärmpegeln durch, darunter in einem ruhigen Büro, auf einem belebten Wochenmarkt sowie in einer lauten Umgebung mit zusätzlichem Gehörschutz. Das Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den Messergebnissen fielen minimal aus. Während der mittlere systolische Blutdruck in der ruhigen Umgebung 128,9 mmHg betrug, lag er in der lauten Umgebung sogar leicht darunter. Auch der diastolische Wert zeigte keine klinisch relevanten Abweichungen.

Diese Erkenntnisse stellen bisherige Annahmen infrage, wonach eine störungsfreie Umgebung entscheidend für präzise Blutdruckmessungen sei. Zwar bleibt ein ruhiger Messort weiterhin die empfohlene Wahl, doch die neuen Ergebnisse legen nahe, dass gelegentliche Hintergrundgeräusche kaum Auswirkungen auf die Messgenauigkeit haben.

Für die Praxis bedeutet dies, dass Blutdruckkontrollen auch in belebteren Umgebungen zuverlässige Ergebnisse liefern können. Dies könnte insbesondere für Apotheken und medizinische Einrichtungen ohne spezielle Messräume eine Erleichterung darstellen. Sollten weitere Studien die Ergebnisse bestätigen, könnte dies langfristig zu einer Anpassung der Empfehlungen führen.

Die Vorstellung, dass Blutdruck nur unter klinisch perfekten Bedingungen zuverlässig gemessen werden kann, ist weit verbreitet – und offenbar überholt. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass der Umgebungslärm kaum Einfluss auf die Messergebnisse hat. Das wirft die Frage auf, ob die bisherigen Empfehlungen zur Messumgebung zu streng gefasst sind.

Bluthochdruck ist eine der häufigsten Volkskrankheiten, doch viele Betroffene lassen ihre Werte nur selten kontrollieren. Wenn nun feststeht, dass Messungen auch unter alltäglichen Bedingungen hinreichend genau sind, könnten sie häufiger durchgeführt werden – beispielsweise in Apotheken oder an Arbeitsplätzen.

Statt sich auf theoretische Idealbedingungen zu versteifen, sollte die Praxis im Fokus stehen: Wer seinen Blutdruck regelmäßig misst, profitiert mehr als jemand, der aus Sorge vor einer unperfekten Umgebung darauf verzichtet. Ein gewisser Pragmatismus könnte hier die Gesundheitsvorsorge spürbar verbessern.

 

Vitamin D und Atemwegsinfektionen: Neue Erkenntnisse entkräften frühere Annahmen

Die Vorstellung, dass Vitamin D eine wesentliche Rolle bei der Prävention von akuten Atemwegsinfektionen (ARI) spielt, wurde durch die Ergebnisse einer umfassenden und aktualisierten Metaanalyse infrage gestellt. Frühere Forschungen, die einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und einem erhöhten Risiko für schwere Verläufe von Atemwegserkrankungen nahelegten, führten zur weit verbreiteten Annahme, dass Vitamin-D-Supplemente das Risiko für Erkältungen und andere ARI reduzieren könnten.

Die aktuelle Analyse, die Daten von mehr als 64.000 Teilnehmern aus 46 randomisierten kontrollierten Studien berücksichtigt, darunter sechs neue Studien mit rund 20.000 zusätzlichen Teilnehmern, die zwischen Mai 2020 und April 2024 durchgeführt wurden, zeigt jedoch ein anderes Bild. Die umfassende Auswertung, die sowohl den Vitamin-D-Spiegel als auch das Alter der Teilnehmer berücksichtigte, ergab, dass 48,9 Prozent der mit Vitamin D supplementierten Personen mindestens einmal während des Studienzeitraums an einer Infektion der oberen oder unteren Atemwege litten, im Vergleich zu 49,6 Prozent in der Placebo-Gruppe. Diese minimale Differenz ist statistisch nicht signifikant.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Supplementierung mit Vitamin D keinen bedeutenden Schutz gegen Atemwegsinfektionen bietet und stellen damit die bisherige Annahme einer präventiven Wirkung in Frage. Angesichts dieser neuen Erkenntnisse ist eine Überprüfung der bestehenden Empfehlungen zur Vitamin-D-Supplementierung notwendig, um sicherzustellen, dass diese auf den neuesten wissenschaftlichen Befunden basieren und nicht auf überholten Annahmen.

Die neuesten Erkenntnisse zur Wirkung von Vitamin D auf Atemwegsinfektionen sind ein klassisches Beispiel dafür, wie wissenschaftliche Forschung bestehende Gesundheitsparadigmen herausfordern und verändern kann. Es ist wichtig, dass Gesundheitsempfehlungen stets auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Daten aktualisiert und angepasst werden, um eine effektive und sinnvolle Prävention zu gewährleisten. Diese Entwicklung zeigt auch, dass es notwendig ist, medizinische Richtlinien kontinuierlich zu hinterfragen und durch neue Forschung zu untermauern. Nur so können wir sicherstellen, dass die Maßnahmen, die zur Förderung der öffentlichen Gesundheit ergriffen werden, tatsächlich wirksam sind und nicht durch veraltete Überzeugungen beeinträchtigt werden.

 

Prominente Unterstützung ohne Erfolg: Ex-Minister Rösler als Telefon-Joker bei „Wer wird Millionär?“

In der jüngsten Episode der langjährigen Quizshow „Wer wird Millionär?“, die am gestrigen Abend ausgestrahlt wurde, erlebten die Zuschauer eine unerwartete Wendung, als die Kandidatin Linda Kotzur den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler als Telefon-Joker wählte. Kotzur, die bis dahin souverän durch die Fragerunden gekommen war, stand vor einer entscheidenden 16.000-Euro-Frage: „Über 200.000 Bahamaer und knapp 5000 Rheinland-Pfälzer leben in …?“ Mit den Antwortmöglichkeiten Coburg, Gotha, Oranien und Nassau, blieb sie unsicher und entschied sich für den Anruf bei Rösler.

Rösler, der seine politische Karriere in Deutschland hinter sich gelassen hat und nun in Zürich lebt, wo er eine Beratungsfirma betreibt, konnte jedoch nicht zur Lösung der Frage beitragen. Er gestand, dass er sich nicht mehr aktiv in der deutschen Politik engagiere und nur noch wenig Bezug zur FDP habe. Seine Unkenntnis der richtigen Antwort, Nassau – die Hauptstadt der Bahamas – führte dazu, dass Kotzur das Spiel mit 8.000 Euro beendete, die Hälfte dessen, was sie hätte gewinnen können.

Moderator Günther Jauch nutzte den Anruf für ein kurzes Gespräch über Röslers aktuelles Leben und seine beruflichen Tätigkeiten. Rösler erwähnte seine Rolle als Honorarkonsul für Vietnam in der Schweiz und seine früheren Positionen im internationalen Wirtschaftskontext, einschließlich seiner Arbeit beim World Economic Forum.

Die Episode von „Wer wird Millionär?“ mit Philipp Rösler als Telefon-Joker illustriert eindrucksvoll, dass auch ehemalige Spitzenpolitiker nicht auf alle Fragen eine Antwort wissen. Dies wirft ein Schlaglicht auf die menschliche Seite jener, die einst auf höchster politischer Ebene agierten. Röslers offenes Eingeständnis, aus dem politischen Alltagsgeschehen ausgestiegen zu sein, zeigt, dass das Leben auch jenseits der großen Bühne weitergeht und frühere Ämter nicht in Allwissenheit münden. Der Vorfall verdeutlicht, dass Expertise und Lebenserfahrung zwar wertvoll sind, jedoch ihre Grenzen haben, besonders wenn es um scheinbar einfache Quizfragen geht.

 

Sonnenschutz im Frühjahr: Wann Sonnencreme bereits notwendig ist

Mit den ersten warmen Frühlingstagen zieht es viele Menschen ins Freie. Nach den dunklen Wintermonaten ist die Sonne eine willkommene Abwechslung, doch die Haut ist auf die UV-Strahlung noch nicht vorbereitet. Dermatologen warnen, dass die ersten stärkeren Sonnenstrahlen bereits ausreichen können, um empfindliche Haut zu schädigen.

Ein wichtiger Indikator für die UV-Belastung ist der UV-Index, der in Wetter-Apps und auf den Seiten des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) abgerufen werden kann. Diese Skala gibt Auskunft darüber, wie intensiv die Strahlung in einer Region ist. Bereits ab einem Wert von 3 raten Experten zu Schutzmaßnahmen, da es sonst zu Zellschäden kommen kann. In Deutschland werden diese Werte bereits im März erreicht, insbesondere in südlichen Regionen wie Bayern und Baden-Württemberg. Hier kann der Index sogar auf 4 steigen. Menschen mit empfindlicher Haut sind besonders gefährdet und können sich bereits früh im Jahr einen Sonnenbrand zuziehen.

Das BfS empfiehlt, starke Sonneneinstrahlung möglichst zu meiden. Wer sich länger im Freien aufhält, sollte auf Kleidung mit langen Ärmeln, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille mit UV-Schutz setzen. Sonnencreme mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor wird für unbedeckte Hautstellen empfohlen. Tagescremes mit LSF 15 können für kurze Aufenthalte genügen, für längere Sonnenexposition sind jedoch höhere Schutzfaktoren ratsam.

Ob Sonnencreme aus dem Vorjahr noch verwendet werden kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Haltbarkeitsangaben wie „12 M“ oder „18 M“ auf der Verpackung zeigen, wie lange das Produkt nach Anbruch verwendbar ist. Doch auch die Lagerung spielt eine Rolle. Wurde die Creme hoher Hitze ausgesetzt oder hat sie ihren Geruch und ihre Konsistenz verändert, sollte sie entsorgt werden. Besonders kritisch sind Produkte mit dem UV-Filter Octocrylen, da dieser sich im Laufe der Zeit in Benzophenon umwandeln kann – eine Verbindung, die als potenziell gesundheitsschädlich gilt.

Sonnenschutz ist nicht nur im Hochsommer ein Thema. Gerade im Frühjahr unterschätzen viele Menschen die Kraft der UV-Strahlung. Wer frühzeitig Schutzmaßnahmen ergreift, kann Hautschäden vermeiden und langfristig das Risiko für Erkrankungen wie Hautkrebs reduzieren.

Die Frühlingssonne lockt nach draußen – doch mit ihr steigt auch das Risiko für Hautschäden. Während viele Menschen nur im Sommer an Sonnenschutz denken, zeigt sich Jahr für Jahr, dass UV-Strahlung bereits im Frühjahr problematisch sein kann. Sonnenbrand im März oder April ist keine Seltenheit, insbesondere bei empfindlicher Haut.

Das Problem: Die Gefährdung wird unterschätzt. Wer beim Blick in den Himmel keine hochsommerliche Mittagshitze wahrnimmt, glaubt sich in Sicherheit. Doch UV-Strahlen sind auch bei milden Temperaturen aktiv und treffen auf Haut, die über Monate hinweg kaum Sonnenexposition hatte. Dermatologen weisen darauf hin, dass gerade diese ungewohnte Haut besonders anfällig ist.

Eine einfache Orientierungshilfe bietet der UV-Index. Wenn dieser einen Wert von 3 oder höher erreicht, ist Sonnenschutz nicht nur eine Empfehlung, sondern eine Notwendigkeit. Schutzmaßnahmen müssen dabei nicht kompliziert sein: Lange Kleidung, Schattenpausen und eine Sonnencreme mit passendem Lichtschutzfaktor reichen bereits aus.

Häufig wird die Nutzung von Sonnencreme nur mit dem Sommerurlaub oder Tagen am Strand verbunden. Doch die Folgen von zu viel UV-Strahlung sind nicht saisonabhängig. Wer langfristig an seine Hautgesundheit denkt, sollte den Sonnenschutz nicht auf heiße Tage beschränken, sondern ihn zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Hautpflege machen – auch wenn der Sommer noch fern scheint.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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