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  • 01.03.2025 – Apotheken-News: AfD-Zuwachs, Apothekenschwund, steigende Pharmagewinne, Cannabis-Reform und Bildungsdebatten
    01.03.2025 – Apotheken-News: AfD-Zuwachs, Apothekenschwund, steigende Pharmagewinne, Cannabis-Reform und Bildungsdebatten
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der sich in verschiedenen Bereichen bemerkbar macht. Der Aufstieg der AfD wirft ...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: AfD-Zuwachs, Apothekenschwund, steigende Pharmagewinne, Cannabis-Reform und Bildungsdebatten

 

Deutschland im Wandel zwischen politischer Polarisierung, wirtschaftlichen Krisen und gesundheitspolitischen Weichenstellungen

Deutschland befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der sich in verschiedenen Bereichen bemerkbar macht. Der Aufstieg der AfD wirft Fragen über die Rolle der Bildung im politischen Entscheidungsprozess auf, während die Reform der PTA-Ausbildung Apothekenleiter vor erhebliche Herausforderungen stellt. Gleichzeitig kämpft die Apothekenlandschaft mit zunehmenden Schließungen, während der Pharmamarkt trotz wachsender Umsätze mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat. Die Neugestaltung der Fachunternehmerbescheinigung soll energetische Sanierungen erleichtern, bringt jedoch neue bürokratische Hürden mit sich. Auch die Cannabispolitik bleibt umstritten – zwischen Teillegalisierung und gesellschaftlicher Akzeptanz zeichnet sich keine einheitliche Linie ab. Während eine Apotheke in Brandenburg nach langem Ringen wiedereröffnet, spitzt sich die Lage in Hessen weiter zu. Der deutsche Gesundheitssektor, die Wirtschaft und die politische Landschaft stehen vor entscheidenden Fragen, deren Antworten die Zukunft maßgeblich prägen werden.


In Deutschland hat die politische Landschaft eine markante Veränderung erfahren, insbesondere mit dem Aufstieg der Alternative für Deutschland (AfD). Diese Partei hat sich in den letzten Wahlen als Magnet für Wähler erwiesen, deren Bildungsniveau oft diskutiert wird. Untersuchungen legen nahe, dass ein niedrigeres Bildungsniveau unter Wählern mit einer höheren Wahrscheinlichkeit korreliert, rechtspopulistische Parteien zu unterstützen. Diese Korrelation wirft wichtige Fragen über die Rolle der Bildung in der politischen Orientierung und Entscheidungsfindung auf. Gleichzeitig zeigt sich, dass die AfD besonders in strukturschwachen Regionen mit begrenzten wirtschaftlichen Perspektiven erfolgreich ist. Experten führen dies darauf zurück, dass viele Bürger in diesen Gebieten sich von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen und eine Alternative suchen. Sozialwissenschaftliche Studien belegen, dass Bildung ein entscheidender Faktor für politisches Engagement und gesellschaftliche Teilhabe ist, wodurch sich die Debatte um die Stärkung des Bildungssystems als langfristige Maßnahme zur Demokratieförderung intensiviert.

Mit Beginn des Jahres 2023 trat das neue PTA-Reformgesetz in Kraft, das signifikante Änderungen in der Ausbildung von pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) einführte. Diese Reform, die darauf abzielt, die Qualität und Effizienz der Ausbildung zu steigern, bringt jedoch für Apothekenleiter spürbare Herausforderungen mit sich. Seit die ersten Schüler, die unter diesen neuen Vorschriften lernen, ihre praktische Phase in Apotheken beginnen, hat sich der Aufwand für die Apothekenleiter deutlich erhöht. Die praxisbegleitende Ausbildung erfordert zusätzliche Zeit und Ressourcen, während die Apotheken ohnehin unter wirtschaftlichem Druck stehen. Insbesondere kleine Apotheken berichten, dass die gestiegenen Anforderungen und bürokratischen Hürden die betriebliche Belastung weiter verschärfen. Apothekerverbände fordern daher eine stärkere finanzielle Unterstützung für die Betriebe, um die Ausbildung weiterhin in hoher Qualität gewährleisten zu können.

Die deutsche Apothekenlandschaft hat seit den 1970er Jahren eine tiefgreifende Transformation durchgemacht. Zu Beginn des Jahrzehnts profitierten die Apotheken von einer starken Wirtschaft und geringen regulatorischen Einschränkungen, die es ihnen ermöglichten, erhebliche Gewinne zu erzielen. Die Apotheker dieser Zeit konnten mit durchschnittlichen Jahresumsätzen zwischen 800.000 und 900.000 Deutsche Mark rechnen, mit oft zweistelligen Gewinnmargen. Diese finanzielle Stärke spiegelte sich auch im Lebensstil der Apothekeninhaber wider, die sich Luxusautos leisten konnten und einen gehobenen Lebensstandard genossen. Mit der Jahrtausendwende begannen jedoch die ersten tiefgreifenden Veränderungen im Apothekenmarkt. Gesetzliche Regulierungen, wirtschaftlicher Druck und der Vormarsch des Versandhandels führten zu sinkenden Margen und einem immer schwierigeren Wettbewerbsumfeld. Heute kämpfen viele Apotheken, insbesondere in ländlichen Gebieten, ums Überleben. Die zunehmenden Betriebskosten, sinkende Honorare und ein wachsender Fachkräftemangel stellen die Branche vor große Herausforderungen.

Im Zuge der stetigen Bemühungen um Klimaschutz und Energieeffizienz hat die deutsche Regierung zu Beginn dieses Jahres eine überarbeitete Fachunternehmerbescheinigung eingeführt. Diese Neuerung, die sich speziell an Eigenheimbesitzer richtet, ist Teil einer umfassenden Strategie zur Förderung energetischer Sanierungen an älteren Wohngebäuden. Die Fachunternehmerbescheinigung, die als Schlüsseldokument für den Erhalt steuerlicher Vorteile gilt, erlebt damit eine bedeutende Weiterentwicklung, die sowohl den Prozess vereinfachen als auch die Qualität der Sanierungsmaßnahmen sicherstellen soll. Durch die neuen Anforderungen sollen unsachgemäße Bau- und Sanierungsarbeiten verhindert und Betrug im Förderwesen eingedämmt werden. Energieexperten begrüßen die Reform, weisen jedoch darauf hin, dass zusätzliche Auflagen für Handwerksbetriebe zu einem erhöhten administrativen Aufwand führen könnten.

Im Jahr 2024 hat der deutsche Pharmamarkt eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Laut der jüngsten Analyse des Marktforschungsinstituts Iqvia stiegen die Umsätze für Arzneimittel auf 65 Milliarden Euro, ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders hervorzuheben ist das Umsatzwachstum im Apothekenmarkt, das mit 8 Prozent sogar leicht darüber lag. Die Anzahl der ausgegebenen Arzneimittelpackungen erhöhte sich um 1,4 Prozent auf insgesamt 1,8 Milliarden. Der positive Trend wird maßgeblich durch innovative Medikamente, steigende Preise und eine höhere Nachfrage nach verschreibungspflichtigen Präparaten getrieben. Während pharmazeutische Unternehmen von der Entwicklung profitieren, kämpfen viele Apotheken weiterhin mit wirtschaftlichen Herausforderungen.

In Hessen setzt sich der bedenkliche Trend der Apothekenschließungen auch im Jahr 2024 fort. Der Präsident der hessischen Apothekerkammer, Dr. Christian Ude, berichtete von einem Verlust von 45 Apotheken im vergangenen Jahr. Diese Entwicklung, hauptsächlich zurückzuführen auf wirtschaftliche Schwierigkeiten und anhaltenden Personalmangel, verschärft die medizinische Versorgungslage, insbesondere in ländlichen Gebieten. Patienten müssen teilweise lange Wege auf sich nehmen, um notwendige Medikamente zu erhalten. Apothekenvertreter warnen, dass ohne gezielte Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung und einer Attraktivitätssteigerung des Berufsstandes dieser Trend anhalten könnte.

Die ländliche Gesundheitsversorgung in Brandenburg hat am Montag einen wichtigen Meilenstein erreicht, als die einzige Apotheke in Lindow nach intensiver Suche nach einem geeigneten Nachfolger endlich unter neuer Leitung wiedereröffnet wurde. Die feierliche Wiedereröffnung wurde durch die Anwesenheit der brandenburgischen Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) gekrönt, die es sich nicht nehmen ließ, persönlich zu gratulieren und das Engagement aller Beteiligten zu würdigen. Die neue Apothekeninhaberin plant, den Betrieb mit modernen Serviceleistungen wie digitaler Rezeptabwicklung und erweiterten Beratungsangeboten zu stärken. Die Wiedereröffnung ist ein Hoffnungsschimmer für die medizinische Versorgung im ländlichen Raum, wo Apothekenschließungen zunehmend zu einem Problem werden.

Die Debatte um die Cannabispolitik in Deutschland ist weiterhin ein zentrales Thema, das sowohl politische Entscheidungsträger als auch die breite Öffentlichkeit beschäftigt. Die sogenannte "Teillegalisierung" von Cannabis, die während der letzten Legislaturperiode der Ampel-Koalition eingeführt wurde, stellt einen bedeutenden, jedoch umstrittenen Schritt dar. Dieses Gesetz ermöglicht den privaten Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen und erlaubt den Betrieb von streng regulierten Anbauclubs. Doch hat diese Regelung die gesellschaftliche Spaltung in Bezug auf die Cannabispolitik nicht überbrückt. Während Befürworter betonen, dass die kontrollierte Freigabe den Schwarzmarkt eindämmen und die Qualität des konsumierten Cannabis verbessern könne, warnen Kritiker vor einer Verharmlosung der Risiken und negativen gesundheitlichen Auswirkungen, insbesondere für junge Menschen. Mediziner und Suchtforscher fordern eine verstärkte Aufklärung und Präventionsmaßnahmen, um möglichen negativen Folgen entgegenzuwirken.

Die aktuellen Entwicklungen in diesen Bereichen zeigen, wie vielfältig die Herausforderungen in Politik, Wirtschaft, Gesundheit und Gesellschaft sind. Während Reformen und politische Entscheidungen in vielen Fällen darauf abzielen, langfristig positive Effekte zu erzielen, bleibt oft die Frage, welche Maßnahmen notwendig sind, um strukturelle Probleme nachhaltig zu lösen.


Kommentar:

Die Entwicklungen in Deutschland zeigen einmal mehr, wie eng politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren miteinander verknüpft sind. Der Aufstieg der AfD, die Herausforderungen in der Apothekenlandschaft, die Reform der PTA-Ausbildung, die energetische Sanierung von Wohnraum oder die Debatte um die Cannabispolitik – all diese Themen haben eines gemeinsam: Sie sind Ausdruck eines tiefgreifenden Wandels, der mit Chancen, aber vor allem auch mit Risiken verbunden ist.

Besonders deutlich wird dies in der Gesundheitsbranche. Während der Pharmamarkt Umsatzrekorde verzeichnet, kämpfen Apotheken ums Überleben. Während in Brandenburg eine Landapotheke nach langer Suche endlich wieder eröffnet, verschwinden in Hessen Dutzende Betriebe vom Markt. Während die Politik Reformen für die Ausbildung von PTAs verabschiedet, beklagen Apothekenleiter den gestiegenen bürokratischen und finanziellen Aufwand. Es sind Widersprüche wie diese, die die Gesundheitsversorgung vor immense Herausforderungen stellen.

Nicht anders ist es in der Bildung. Studien zeigen, dass ein niedrigeres Bildungsniveau häufig mit einer höheren Zustimmung zu rechtspopulistischen Parteien einhergeht. Ist dies eine Überraschung? Eigentlich nicht. Wer sich von der Gesellschaft abgehängt fühlt, wem es an politischer Bildung und ökonomischen Perspektiven fehlt, der neigt eher zu einfachen Antworten. Doch anstatt diese Entwicklung mit bloßer Empörung zu kommentieren, sollte die Politik sich fragen, warum große Teile der Bevölkerung das Vertrauen in die demokratische Mitte verlieren – und wie sich das ändern lässt.

Ähnlich gespalten ist die Debatte um Cannabis. Die Politik versucht, mit einer Teillegalisierung einen Kompromiss zu schaffen, doch das Ergebnis ist ein bürokratisches Konstrukt, das kaum eine Seite zufriedenstellt. Während Konsumenten sich über Regulierungen beschweren, fürchten Ärzte und Wissenschaftler eine Verharmlosung der Risiken. Auch hier zeigt sich: Die gesellschaftlichen Erwartungen und politischen Entscheidungen klaffen weit auseinander.

Ob Bildung, Gesundheit oder Regulierung – Deutschland steht an einem Wendepunkt. Die Frage ist nicht, ob Reformen notwendig sind, sondern ob sie so gestaltet werden, dass sie langfristig tragfähig sind. Bisher mangelt es oft an Weitblick, an einer echten Problemanalyse und an der Bereitschaft, über politische Lagergrenzen hinweg tragfähige Lösungen zu entwickeln. Die Realität ist komplexer als jede Schlagzeile, und es wird Zeit, dass politische Entscheidungen diese Komplexität nicht nur anerkennen, sondern ihr auch gerecht werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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