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  • 11.03.2025 – Apotheken-News: Apotheken unter Druck durch Insolvenzrisiken, Sicherheitsprobleme und digitale Umbrüche
    11.03.2025 – Apotheken-News: Apotheken unter Druck durch Insolvenzrisiken, Sicherheitsprobleme und digitale Umbrüche
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Apothekerin Kerstin Elbers aus Nordrhein-Westfalen kämpft mit außergewöhnlicher Entschlossenheit gegen wirtschaftliche Rückschläge un...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apotheken unter Druck durch Insolvenzrisiken, Sicherheitsprobleme und digitale Umbrüche

 

Wirtschaftliche Unsicherheiten, steigende Bedrohungen, unzureichende Vergütung und der wachsende Onlinehandel stellen die Apothekenbranche vor tiefgreifende Herausforderungen

Apothekerin Kerstin Elbers aus Nordrhein-Westfalen kämpft mit außergewöhnlicher Entschlossenheit gegen wirtschaftliche Rückschläge und Naturkatastrophen, um ihre Apotheke zu retten. Während Einzelkämpfer wie sie um ihre Existenz ringen, zeigt Hanau, dass durch gemeinschaftliche Verhandlungen tragfähige Lösungen für das Apothekenwesen entstehen können. Der Arzneimittelversender Redcare Pharmacy strebt ehrgeizige Wachstumsziele an, muss sich jedoch in einem unsicheren Markt behaupten. Parallel dazu verstärkt sich der Trend zur Online-Bestellung von Medikamenten, was neue Herausforderungen für stationäre Apotheken mit sich bringt. In Aachen eskaliert die Sicherheitslage mit einem bewaffneten Überfall auf eine Apotheke, während das deutsche Sozialversicherungssystem unter zunehmendem finanziellem Druck steht. Die Apothekerkammer Baden-Württemberg fordert eine realistische Anpassung der Notdienstvergütung, um die Versorgung langfristig zu sichern. Rechtliche Entwicklungen wie die einstweilige Verfügung gegen DrAnsay zeigen die Grenzen digitaler Gesundheitsangebote auf, während pharmazeutische Innovationen wie stabilere Benzoylperoxid-Formulierungen neue Maßstäbe setzen. Der Welt-Tuberkulose-Tag lenkt den Blick auf eine weiterhin tödliche Infektionskrankheit, die entschiedene Maßnahmen erfordert, um die weltweite Gesundheitsversorgung zu verbessern.


Die Geschichte von Kerstin Elbers, einer Apothekerin aus Nordrhein-Westfalen, ist ein eindrucksvolles Beispiel für Standhaftigkeit und berufliche Hingabe. Nachdem ihre Apotheke durch die Insolvenz des Apothekenabrechners AvP schwer erschüttert wurde, stand sie vor einer ungewissen Zukunft. Doch mit unermüdlichem Einsatz, finanzieller Unterstützung aus ihrem privaten Umfeld und einer klaren Vision gelang es ihr, den drohenden Bankrott abzuwenden. Ihre Hoffnung auf eine stabilere Zukunft wurde jedoch nur kurze Zeit später erneut auf die Probe gestellt, als eine Naturkatastrophe ihre Apotheke verwüstete. Trotz aller Widrigkeiten hält Elbers an ihrem Berufsstand fest, engagiert sich für ihre Patienten und zeigt eindrucksvoll, welche Entschlossenheit notwendig ist, um eine Apotheke durch Krisenzeiten zu führen.

Während Einzelkämpfer wie Elbers sich den Herausforderungen stellen, zeigt sich in Hanau, wie durch gemeinschaftliche Verhandlungen nachhaltige Verbesserungen im Apothekenwesen erzielt werden können. Dort haben sich lokale Apotheker und die Stadtverwaltung nach intensiven Diskussionen auf ein neues Notdienstmodell geeinigt. Unter der Leitung von Kammerpräsident Dr. Christian Ude und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri wurde ein tragfähiges Konzept entwickelt, das die Notfallversorgung in der Stadt sicherstellt und die Belastung für Apotheker besser verteilt. Diese Einigung markiert einen Fortschritt für die Gesundheitsversorgung in der Region und dient als mögliches Vorbild für andere Städte.

Unterdessen kämpft der börsennotierte Arzneimittelversender Redcare Pharmacy mit wirtschaftlichen Herausforderungen. Das Unternehmen, das aus der Shop Apotheke hervorgegangen ist, hat sich ambitionierte Wachstumsziele für 2025 gesetzt. Trotz finanzieller Schwierigkeiten bezeichnete CEO Olaf Heinrich das Geschäftsjahr 2024 als erfolgreich und strebt für das kommende Jahr eine Umsatzsteigerung von mindestens 25 Prozent an, womit die Marke von drei Milliarden Euro erreicht werden soll. Analysten von Bloomberg unterstützen diese Prognose, doch bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen die geplanten Wachstumsziele in einem sich wandelnden Marktumfeld verwirklichen kann.

Ein sich abzeichnender Wandel zeigt sich auch im Kaufverhalten der Deutschen. Eine aktuelle Analyse des Statistischen Bundesamtes belegt, dass immer mehr Menschen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel online beziehen. Während 2021 noch 16 Prozent der 16- bis 74-Jährigen pharmazeutische Produkte über das Internet bestellten, ist dieser Anteil inzwischen auf 21 Prozent gestiegen. Dies unterstreicht einen klaren Trend zur Digitalisierung des Arzneimittelmarktes und stellt sowohl stationäre Apotheken als auch Gesundheitspolitiker vor neue Herausforderungen.

Nicht nur wirtschaftliche und strukturelle Veränderungen fordern Apotheken heraus, sondern auch zunehmende Sicherheitsprobleme. In Aachen wurde die Ahorn-Apotheke Schauplatz eines dramatischen Überfalls, als ein bewaffneter Täter die Angestellten bedrohte. Der Vorfall ereignete sich am Montagnachmittag im Stadtteil Hörn, wobei der Täter mit einer Schusswaffe die Plexiglasscheibe der Kasse beschädigte. Die Polizei ermittelt unter Hochdruck, während der Angriff erneut die Frage aufwirft, wie Apotheken sich besser gegen Übergriffe schützen können.

Auch das deutsche Sozialversicherungssystem steht unter Druck. Nur zwei Monate nach einer Beitragserhöhung hat die erste Pflegekasse staatliche Finanzhilfen beantragt, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Der Vorstand der Kasse spricht von einer dramatischen Entwicklung, die weitreichende Folgen für das gesamte Pflegesystem haben könnte. Die steigenden Kosten und die demografische Entwicklung setzen die Pflegekassen zunehmend unter Druck und erfordern dringend strukturelle Reformen, um eine nachhaltige Finanzierung zu gewährleisten.

Parallel dazu setzt sich die Apothekerkammer Baden-Württemberg für eine gerechtere Vergütung des Apothekennotdienstes ein. Trotz einer aktuellen Pauschale von rund 400 Euro pro durchgeführtem Notdienst zeigt eine betriebswirtschaftliche Analyse, dass die tatsächlichen Kosten pro 24-Stunden-Dienst bei etwa 1000 Euro liegen. Die Kammer fordert daher eine deutliche Aufstockung der Mittel im Nacht- und Notdienstfonds, um den finanziellen Aufwand für Apotheken realistisch abzubilden und die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten.

Rechtliche Entwicklungen beeinflussen ebenfalls den Apothekenmarkt. Das Landgericht Hamburg hat kürzlich eine einstweilige Verfügung gegen die Plattform DrAnsay erlassen, die von dem Hamburger Unternehmer Can Ansay betrieben wird. Der Grund: unzulässige Werbung für Online-Rezepte für medizinisches Cannabis. Die Plattform ist formell auf Malta registriert, doch ihre Werbemaßnahmen führten zur Klage der Apothekerkammer Nordrhein. Die Entscheidung des Gerichts könnte Signalwirkung für den gesamten Markt digitaler Gesundheitsdienstleistungen haben und die Regulierung von Telemedizin weiter verschärfen.

Während sich rechtliche Fragen klären, bringt die pharmazeutische Forschung Fortschritte in der Arzneimittelentwicklung hervor. Eine neue Studie zeigt, dass sich die Stabilität von Benzoylperoxid-haltigen Formulierungen verbessern lässt, um den schädlichen Zerfall in das krebserregende Benzol zu minimieren. Durch innovative galenische Anpassungen soll die Sicherheit dermatologischer Präparate optimiert werden, was vor allem für die Therapie von Akne von Bedeutung ist. Die Forschungsergebnisse könnten zu neuen Standards in der Herstellung topischer Arzneimittel führen.

Auch in der globalen Gesundheitsversorgung bleibt der Handlungsbedarf hoch. Anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am 24. März richtet sich die Aufmerksamkeit erneut auf eine der tödlichsten Infektionskrankheiten der Welt. Jährlich sterben über eine Million Menschen an Tuberkulose, und auch in Deutschland treten immer wieder Fälle auf, zuletzt in Thüringen. Experten mahnen zu verstärkten Anstrengungen in Prävention, Diagnose und Therapie, um die globalen Infektionsraten nachhaltig zu senken. Der Kampf gegen Tuberkulose bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der auch Deutschland eine entscheidende Rolle spielen kann.

Kommentar:

Die Geschichte von Kerstin Elbers verdeutlicht eindrucksvoll, mit welchen existenziellen Herausforderungen viele Apotheken derzeit kämpfen. Ob Insolvenzrisiken durch Abrechnungsdienstleister, Naturkatastrophen oder wirtschaftliche Belastungen – wer eine Apotheke betreibt, braucht nicht nur fachliche Expertise, sondern auch unternehmerischen Mut und Durchhaltevermögen. Während Elbers stellvertretend für viele Einzelkämpfer im Gesundheitswesen steht, zeigt das neue Notdienstmodell in Hanau, dass auch gemeinschaftliche Lösungen möglich sind. Doch solche Initiativen bleiben die Ausnahme, während sich auf politischer Ebene kaum nachhaltige Reformen für die Apothekenlandschaft abzeichnen.

Gleichzeitig verändert sich der Apothekenmarkt rasant. Das wachsende Online-Geschäft mit Arzneimitteln ist nicht nur eine Herausforderung für stationäre Apotheken, sondern auch ein Spiegelbild veränderter Kundenbedürfnisse. Wer darauf nicht reagiert, läuft Gefahr, den Anschluss zu verlieren. Doch während sich große Versender mit ehrgeizigen Wachstumszielen profilieren, ringen Vor-Ort-Apotheken mit wirtschaftlichen Hürden wie steigenden Kosten und unzureichender Vergütung. Gerade der Notdienst, ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung, bleibt finanziell massiv unterfinanziert – ein Umstand, der langfristig die Versorgungssicherheit gefährdet.

Hinzu kommen Sicherheitsprobleme, wie der Überfall in Aachen zeigt. Apotheken werden zunehmend zu Tatorten krimineller Angriffe – ein alarmierender Trend, der die Frage aufwirft, ob Schutzmaßnahmen verstärkt werden müssen. Doch während Apotheker um ihre Sicherheit fürchten, ist das deutsche Sozialversicherungssystem selbst in einer Schieflage. Die ersten Pflegekassen sind bereits auf staatliche Hilfen angewiesen – eine Entwicklung mit potenziell weitreichenden Folgen für das gesamte Gesundheitswesen.

Auch auf regulatorischer Ebene stehen Veränderungen an. Das Urteil gegen DrAnsay zeigt, dass die Grenzen der Telemedizin weiterhin scharf diskutiert werden. Während digitale Gesundheitsangebote grundsätzlich ein wichtiger Bestandteil der Versorgung sein können, darf dies nicht auf Kosten der Arzneimittelsicherheit und der berufsrechtlichen Standards geschehen.

Gleichzeitig gibt es Fortschritte in der Arzneimittelforschung, die zeigen, dass Innovationen für eine sichere und wirksame Therapie weiterhin möglich sind. Doch der Kampf gegen globale Gesundheitsprobleme wie Tuberkulose bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Deutschland eine größere Rolle übernehmen könnte.

Die Entwicklungen der letzten Wochen verdeutlichen: Apotheken sind mehr denn je an der Schnittstelle zwischen wirtschaftlicher Realität, gesundheitspolitischen Fehlentwicklungen und technologischem Wandel gefangen. Einzelne Lösungen wie in Hanau sind ermutigend, reichen aber nicht aus. Ohne eine grundlegende Neubewertung der Rahmenbedingungen droht der schleichende Verlust eines der wichtigsten Eckpfeiler der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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