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  • 28.02.2025 – Apotheken-News: Versandhandel wächst rasant, während Apotheken Marktanteile und Absatz verlieren
    28.02.2025 – Apotheken-News: Versandhandel wächst rasant, während Apotheken Marktanteile und Absatz verlieren
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Der deutsche Consumer-Healthcare-Markt erlebt einen tiefgreifenden Wandel: Während der Versandhandel mit zweistelligen Wachstumsraten neu...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Versandhandel wächst rasant, während Apotheken Marktanteile und Absatz verlieren

 

Online-Apotheken legen zweistellig zu, während Vor-Ort-Apotheken stagnieren und der Packungsabsatz zurückgeht

Der deutsche Consumer-Healthcare-Markt erlebt einen tiefgreifenden Wandel: Während der Versandhandel mit zweistelligen Wachstumsraten neue Höchststände erreicht, kämpfen die Vor-Ort-Apotheken mit stagnierenden Umsätzen und rückläufigen Absatzzahlen. Die Marktanteile verschieben sich zunehmend zugunsten der Online-Anbieter, während sich Apotheken mit steigenden Kosten, regulatorischen Hürden und einem veränderten Kaufverhalten konfrontiert sehen. Doch welche Optionen bleiben den stationären Betrieben, um ihre Position zu sichern? Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen zeigt die Herausforderungen – und die Weichenstellungen für die Zukunft.


Der deutsche Consumer-Healthcare-Markt (CHC) hat im Jahr 2024 eine deutliche Dynamik gezeigt, die jedoch unterschiedliche Entwicklungen für den Versandhandel und die stationären Apotheken mit sich brachte. Während die Online-Apotheken ein zweistelliges Umsatzwachstum verbuchen konnten, fiel das Wachstum in den Vor-Ort-Apotheken erheblich schwächer aus. Nach aktuellen Analysen stieg der Gesamtmarkt für Consumer Healthcare um 4,5 % auf 14,21 Milliarden Euro. Der Versandhandel legte dabei besonders stark zu: Mit einem Plus von 11,4 % erreichten die Versender einen Gesamtumsatz von 3,54 Milliarden Euro, nachdem dieser im Vorjahr noch bei 3,18 Milliarden Euro gelegen hatte. Im Gegensatz dazu verzeichneten die stationären Apotheken lediglich ein Umsatzwachstum von 2,3 % auf 10,67 Milliarden Euro, gegenüber 10,42 Milliarden Euro im Vorjahr.

Die Diskrepanz wird noch deutlicher, wenn man den Absatz betrachtet. Während die Online-Apotheken einen Anstieg um 9,8 % auf 267 Millionen Packungen meldeten, sanken die Verkaufszahlen in den Vor-Ort-Apotheken um 1,9 % auf 872,3 Millionen Packungen. Damit entfielen durchschnittlich 15.700 verkaufte Packungen auf jede stationäre Apotheke. Diese Entwicklung führte zwangsläufig zu einer weiteren Verschiebung der Marktanteile. Der Umsatzanteil des Versandhandels am CHC-Markt kletterte 2024 auf 24,9 %, was einen neuen Höchststand bedeutet. Im Vorjahr hatte dieser Anteil noch bei rund 23 % gelegen. Ähnlich zeigt sich das Bild bei den Verkaufszahlen: Hier steigerten die Versender ihren Anteil am Gesamtmarkt um knapp zwei Prozentpunkte auf 23,4 %, nachdem dieser im Vorjahr bei 21,5 % gelegen hatte.

Der Gesamtmarkt in Stückzahlen wuchs trotz der schwachen Entwicklung in den stationären Apotheken nur leicht um 0,6 % auf insgesamt 1,14 Milliarden Packungen. Die Zahlen belegen, dass sich das Marktwachstum fast ausschließlich aus dem Online-Segment speist, während die Vor-Ort-Apotheken mit stagnierenden oder sogar rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen haben.

Die Gründe für den anhaltenden Erfolg des Versandhandels sind vielfältig. Neben den attraktiven Preisgestaltungen profitieren Online-Apotheken von bequemen Bestellmöglichkeiten, Rabattaktionen und der zunehmenden Verlagerung des Kaufverhaltens in den digitalen Raum. Besonders betroffen ist der Markt für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel (OTC), die einen wesentlichen Bestandteil des CHC-Segments ausmachen. Viele Verbraucher scheinen den Online-Kauf inzwischen als bevorzugte Alternative zu sehen, da Preisvorteile und einfache Bestellprozesse den Gang zur Apotheke vor Ort in vielen Fällen ersetzen.

Für stationäre Apotheken stellt diese Entwicklung eine zunehmende Belastung dar. Während der Versandhandel mit zentralisierten Logistikprozessen und skalierbaren Strukturen operieren kann, sind Apotheken vor Ort mit steigenden Betriebskosten, regulatorischen Vorgaben und stagnierenden Honoraren konfrontiert. Diese Faktoren erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf viele Betriebe erheblich. Zudem machen sich strukturelle Veränderungen im Gesundheitswesen bemerkbar. Die zunehmende Digitalisierung, politische Reformpläne und sich wandelnde Konsumgewohnheiten führen dazu, dass stationäre Apotheken ihre Position im Markt neu definieren müssen.

Die wachsende Bedeutung von pharmazeutischen Dienstleistungen könnte eine mögliche Gegenstrategie sein, doch hier mangelt es bislang an tragfähigen Honorarmodellen und einer klaren politischen Unterstützung. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass neue Marktteilnehmer, darunter technologiegetriebene Unternehmen oder Plattformanbieter, in die Lücke stoßen und den Wettbewerb weiter verschärfen.


Kommentar:

Der Strukturwandel ist in vollem Gange – Apotheken müssen sich neu positionieren
Die Entwicklungen im deutschen Consumer-Healthcare-Markt zeigen deutlich: Der Versandhandel ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern hat sich als zentraler Vertriebskanal etabliert. Die kontinuierliche Verschiebung der Marktanteile zugunsten der Online-Anbieter ist kein Zufall, sondern Ausdruck eines tiefgreifenden Strukturwandels, der sich in vielen Branchen zeigt und nun auch den Apothekenmarkt in vollem Umfang erfasst. Die Verbraucher haben ihre Einkaufsgewohnheiten verändert, und die digitalen Angebote des Versandhandels bieten viele Vorteile, die der stationäre Handel nur schwer ausgleichen kann.

Die Apotheken vor Ort befinden sich daher in einer zunehmend schwierigen Position. Sie müssen sich nicht nur mit stagnierenden Honoraren und steigenden Betriebskosten auseinandersetzen, sondern stehen auch vor der Herausforderung, sich gegenüber einem wachsenden Online-Wettbewerb zu behaupten. Die klassische Apotheke als reiner Medikamentenversorger ist in dieser Form nicht mehr zukunftsfähig. Vielmehr müssen Apotheken ihre Rolle im Gesundheitssystem neu definieren und gezielt auf jene Stärken setzen, die sie vom Online-Handel abheben. Persönliche Beratung, pharmazeutische Dienstleistungen und eine verstärkte Einbindung in die Versorgungskette sind mögliche Ansätze, um die Relevanz im Markt zu erhalten.

Doch das allein wird nicht ausreichen. Der Versandhandel wird weiterwachsen, da er durch technologische Innovationen und verbesserte Logistikstrukturen zunehmend effizienter wird. Gleichzeitig drängen neue Akteure in den Markt, die mit Plattformlösungen oder digitalen Gesundheitsangeboten zusätzlichen Druck auf die Apothekenlandschaft ausüben. Die bisherigen politischen Maßnahmen sind unzureichend, um diesen Wandel abzufedern oder stationären Apotheken eine echte wirtschaftliche Perspektive zu bieten. Während in anderen Bereichen des Gesundheitswesens digitale Innovationen aktiv gefördert werden, bleibt der Apothekenmarkt weitgehend sich selbst überlassen.

Die Gefahr besteht darin, dass sich dieser Trend weiter verschärft und langfristig zu einer Erosion der flächendeckenden Apothekenversorgung führt. Bereits jetzt haben viele kleinere Apotheken wirtschaftliche Schwierigkeiten, und ohne ein Umdenken auf politischer Ebene könnte sich diese Entwicklung beschleunigen. Die Frage ist also nicht, ob sich die Apothekenbranche verändern muss – sondern wie schnell und mit welchen Mitteln dieser Wandel gestaltet werden kann.

Ein einfaches Festhalten an alten Strukturen wird nicht ausreichen. Die Apotheken müssen innovative Lösungen entwickeln, um sich von der reinen Medikamentenabgabe zu einem umfassenden Gesundheitsdienstleister weiterzuentwickeln. Dazu gehören neue Serviceangebote, eine verstärkte digitale Präsenz und möglicherweise auch Kooperationen mit anderen Gesundheitsakteuren. Ohne ein klares Umdenken wird der Marktanteil der stationären Apotheken weiter schrumpfen – und mit ihm eine wesentliche Säule der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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