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GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |
Die Pollensaison in Deutschland beginnt in diesem Jahr verhalten, doch Experten warnen vor einer langfristigen Zunahme der Belastung. Der Klimawandel sorgt für frühere Saisonstarts, längere Blühzeiten und eine intensivere Pollenproduktion. Besonders in Städten wird das Problem durch allergieauslösende Bäume verschärft. Gleichzeitig arbeiten Wissenschaftler an neuen Lösungen, wie allergikerfreundlichen Apfelsorten. Doch reichen diese Maßnahmen aus?
Die Pollensaison in Deutschland hat begonnen, verläuft aber in diesem Jahr vergleichsweise ruhig. Experten führen dies auf die anhaltend niedrigen Temperaturen zurück, die die Freisetzung von Hasel- und Erlenpollen erheblich verlangsamen. Dennoch könnte sich die Lage für Allergiker schnell ändern, sollte es zu einem plötzlichen Temperaturanstieg kommen. Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) erklärte bei einer Pressekonferenz in Berlin, dass aktuell nur geringe Mengen an Pollen in der Luft sind. „Es ist derzeit schlicht zu kalt, um eine intensive Blühphase auszulösen“, so der Experte.
Während erste Hasel- und Erlenpollen bereits vereinzelt seit Dezember nachweisbar sind, bleibt die Belastung für Allergiker bisher überschaubar. Dies könnte sich jedoch rasch ändern, wenn mildere Temperaturen eintreten. „Wenn es jetzt wärmer wird, werden wir eine explosionsartige Zunahme des Pollenflugs erleben“, so Werchan weiter. Allergiker sollten daher frühzeitig entsprechende Maßnahmen ergreifen und die aktuellen Pollenflugvorhersagen beachten.
Klimawandel verändert den Pollenflug langfristig
Die Pollensaison beginnt nicht nur zunehmend früher, sondern dauert auch länger. Fachleute machen den Klimawandel für diese Veränderungen verantwortlich. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Pollenproduktion vieler Pflanzenarten aufgrund der gestiegenen Durchschnittstemperaturen und längerer Vegetationsperioden spürbar verändert. Pollenallergiker haben dadurch immer weniger Zeit, in der sie beschwerdefrei durchatmen können.
Besonders problematisch ist, dass sich durch die verlängerten Blühzeiten vieler Pflanzen die Pollensaisons zunehmend überschneiden. Während früher im Winter eine Art „Pause“ für Allergiker herrschte, sind inzwischen oft noch Pollen der vorangegangenen Saison in der Luft, während die ersten der neuen Saison bereits freigesetzt werden. Dies bedeutet eine kontinuierliche Belastung für viele Betroffene, die zunehmend unter einer fast ganzjährigen Pollenexposition leiden.
Die Birke zählt zu den stärksten Allergieauslösern in Deutschland. Nach einer besonders intensiven Pollensaison im vergangenen Jahr rechnen Experten 2025 jedoch mit einer etwas geringeren Belastung. „Nach einem Jahr mit hoher Pollenkonzentration fällt die Pollenproduktion im Folgejahr oft schwächer aus“, erklärte Werchan. Dennoch bleibt die Intensität stark witterungsabhängig, sodass eine genaue Prognose schwierig ist.
Stadtbegrünung als Faktor für Allergenbelastung
Neben dem Klimawandel beeinflusst auch die Art der Stadtbegrünung den Pollenflug erheblich. In vielen Städten stehen besonders viele Birken, Erlen und Eschen – allesamt Arten, die eine hohe Pollenkonzentration in die Luft abgeben und damit Allergikern Probleme bereiten. Professor Dr. Karl-Christian Bergmann vom Institut für Allergieforschung der Berliner Charité hält es für notwendig, bei der Stadtplanung stärker auf Allergiker Rücksicht zu nehmen.
„Wir wollen grüne Städte mit vielen Bäumen, aber die Auswahl der Arten sollte bedacht erfolgen“, betonte Bergmann. Eine Lösung könnte darin bestehen, gezielt Arten zu pflanzen, die weniger Allergene freisetzen. Besonders bei Baumarten wie der Weide, die männliche und weibliche Exemplare besitzt, wäre es sinnvoll, vermehrt weibliche Bäume zu pflanzen, da nur die männlichen Pollen produzieren.
Neue Apfelsorten für Allergiker geplant
Für Menschen, die nicht nur unter Pollenallergien, sondern auch unter sogenannten Kreuzreaktionen leiden, gibt es indes eine interessante Entwicklung. Viele Allergiker reagieren nicht nur auf Baumpollen, sondern auch auf bestimmte Nahrungsmittel wie Äpfel. Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück, der Technischen Universität München und der Charité haben daher Apfelsorten mit reduzierter Allergenwirkung entwickelt.
Diese sollen ab September in deutschen Supermärkten erhältlich sein, eine zweite allergikerfreundliche Sorte ist für Januar 2026 geplant. Laut Professor Dr. Werner Dierend von der Hochschule Osnabrück, der die Züchtung leitete, bieten die neuen Sorten eine deutlich bessere Verträglichkeit, sind jedoch nicht vollständig allergenfrei. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Betroffene diese Äpfel besser vertragen, ist relativ hoch“, erklärte Dierend. Insgesamt wurden bereits 200.000 Bäume dieser neuen Sorten gepflanzt, um eine breite Verfügbarkeit sicherzustellen.
Die Pollensaison als Dauerbelastung – eine unterschätzte Herausforderung
Die Pollensaison beginnt in diesem Jahr zwar mit einer Verschnaufpause, doch der Trend ist unübersehbar: Die Belastung für Allergiker nimmt langfristig zu. Der Klimawandel sorgt nicht nur für längere Blühzeiten und frühere Saisonstarts, sondern auch für eine Intensivierung der Pollenproduktion vieler Pflanzen. Was früher auf wenige Wochen im Jahr beschränkt war, wird für viele Betroffene zur Dauerbelastung.
Besonders in Städten zeigt sich das Problem. Während Stadtbegrünung und Bäume für ein angenehmes Klima sorgen und ökologisch unverzichtbar sind, wird die Rolle allergieauslösender Arten oft unterschätzt. Die bisherigen Planungen berücksichtigen kaum die steigende Zahl an Pollenallergikern. Dabei gibt es längst wissenschaftliche Empfehlungen, um die Situation zu entschärfen: gezielte Pflanzstrategien, das Fördern von nicht-allergenen Alternativen und ein bewussterer Umgang mit Stadtbegrünung. Doch bislang bleibt die Umsetzung in vielen Städten aus.
Zudem wird die medizinische Versorgung von Allergikern nicht ausreichend berücksichtigt. Pollenallergien werden oft verharmlost – dabei können sie für Betroffene erhebliche Einschränkungen mit sich bringen. Besonders problematisch ist, dass eine unbehandelte Pollenallergie sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu Asthma führen kann. Die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen sind nicht zu unterschätzen.
Die Einführung neuer Apfelsorten mit reduzierter Allergenwirkung ist ein erfreulicher Schritt für Betroffene, doch sie ist lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Die grundsätzliche Problematik des steigenden Pollenaufkommens bleibt bestehen. Eine vorausschauende Stadtplanung, bessere medizinische Versorgung und mehr Aufklärung sind notwendig, um Allergikern langfristig zu helfen.
Denn eines ist sicher: Die Pollensaison wird in Zukunft nicht kürzer – im Gegenteil, sie wird immer mehr Menschen betreffen und immer länger andauern.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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