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  • 26.02.2025 – Grübeln und Stress verändern das Gehirn – Höheres Demenzrisiko nachgewiesen
    26.02.2025 – Grübeln und Stress verändern das Gehirn – Höheres Demenzrisiko nachgewiesen
    GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse | Menschen, die häufig grübeln, unter chronischem Stress stehen oder zu Ängstlichkeit neigen, könnten einem erhöhten Demenzrisiko aus...

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ApoRisk® Nachrichten - GESUNDHEIT:


GESUNDHEIT | Medienspiegel & Presse |

Grübeln und Stress verändern das Gehirn – Höheres Demenzrisiko nachgewiesen

 

Studie zeigt, dass chronische Ängstlichkeit, Neurotizismus und Grübeln mit messbaren Hirnveränderungen einhergehen und das Risiko für kognitive Beeinträchtigungen sowie Demenz erhöhen können

Menschen, die häufig grübeln, unter chronischem Stress stehen oder zu Ängstlichkeit neigen, könnten einem erhöhten Demenzrisiko ausgesetzt sein. Eine aktuelle Studie zeigt, dass diese psychischen Belastungen nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch messbare Veränderungen im Gehirn verursachen. Besonders auffällig: Personen mit stark ausgeprägtem Neurotizismus wiesen eine Verdünnung der Hirnrinde auf – ein möglicher Vorbote neurodegenerativer Erkrankungen. Sollten sich diese Erkenntnisse bestätigen, könnte die psychische Gesundheit eine größere Rolle in der Demenzprävention spielen als bisher angenommen.


Demenz ist eine der am schnellsten wachsenden gesundheitlichen Herausforderungen weltweit. Neben klassischen Risikofaktoren wie Alter, genetischer Veranlagung, Bewegungsmangel, Rauchen und sozialer Isolation wird zunehmend auch die psychische Gesundheit als potenziell bedeutender Einflussfaktor untersucht. Eine aktuelle Querschnittsstudie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Mental Health veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass Menschen mit einer ausgeprägten Neigung zum Grübeln, Sorgen oder Neurotizismus ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen und möglicherweise Demenz haben könnten.

Die Studie basiert auf den Daten von 1032 gesunden Erwachsenen, die an zwei laufenden Kohortenstudien beteiligt waren. Die Forschenden erfassten nicht nur die kognitive Leistungsfähigkeit, sondern auch psychologische Merkmale sowie das Vorliegen von Symptomen wie Angststörungen oder Depressionen. Zusätzlich standen für einen Teil der Teilnehmenden Magnetresonanztomographie-Aufnahmen (MRT) zur Verfügung, die über einen Zeitraum von zwei Jahren wiederholt wurden. Diese Aufnahmen ermöglichten eine Untersuchung der Dicke der Hirnrinde – ein struktureller Biomarker, der mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung gebracht wird.

Die Forschenden analysierten gezielt verschiedene Persönlichkeitsmerkmale und ordneten diese in zwei Kategorien ein: schützende Faktoren wie Offenheit für neue Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit und ein stark ausgeprägter Lebenssinn auf der einen Seite, potenziell risikobehaftete Merkmale wie Grübeln, Ängstlichkeit und Neurotizismus auf der anderen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Personen mit einer ausgeprägten Neigung zu ängstlichen Gedanken und Selbstzweifeln nicht nur ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen aufwiesen, sondern auch strukturelle Veränderungen im Gehirn zeigten, die mit einem erhöhten Demenzrisiko assoziiert sind.

Besonders auffällig war, dass Personen, die kaum schützende Merkmale zeigten und gleichzeitig ein hohes Maß an Neurotizismus aufwiesen, eine stärkere Verdünnung der Hirnrinde hatten. Diese Beobachtung könnte darauf hindeuten, dass chronischer Stress und ständiges Grübeln nicht nur das subjektive Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern langfristig auch neurodegenerative Prozesse begünstigen. Ob diese Veränderungen jedoch kausal für die Entwicklung einer Demenz sind oder lediglich begleitende Erscheinungen einer zugrunde liegenden Anfälligkeit darstellen, bleibt bislang ungeklärt.

Die Studienautoren betonen, dass die Ergebnisse zwar interessante Hinweise auf mögliche Zusammenhänge liefern, jedoch weitere Langzeitstudien notwendig sind, um gesicherte Erkenntnisse über Ursache und Wirkung zu erhalten. Sollten sich die Befunde in künftigen Untersuchungen bestätigen, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf Präventionsstrategien haben. Bislang konzentrieren sich Maßnahmen zur Demenzprävention vor allem auf körperliche Gesundheit und soziale Integration. Die Studie legt nahe, dass es ebenso wichtig sein könnte, Strategien zur Förderung psychischer Resilienz zu entwickeln.

Fragen bleiben auch im Hinblick auf die genauen Mechanismen offen: Ist die neuronale Strukturveränderung eine direkte Folge langanhaltender psychischer Belastung, oder gibt es eine genetische Disposition, die sowohl neurotische Charakterzüge als auch die Anfälligkeit für Demenz begünstigt? In jedem Fall liefern die Erkenntnisse wertvolle Impulse für weitere Forschungen. Sollte sich der Einfluss psychischer Faktoren auf das Demenzrisiko bestätigen, müsste dies zwangsläufig auch Auswirkungen auf künftige Präventionskonzepte haben.


Kommentar: Mentale Gesundheit muss in den Fokus der Demenzprävention rücken

Die neuen Erkenntnisse werfen ein Schlaglicht auf einen bislang unterschätzten Risikofaktor für Demenz. Während Faktoren wie Ernährung, Bewegung und soziale Teilhabe längst anerkannte Bestandteile von Präventionsprogrammen sind, spielt die psychische Gesundheit bisher nur eine untergeordnete Rolle. Dabei gibt es zunehmend Hinweise darauf, dass ein hoher Grad an chronischem Stress, Grübeln und Ängstlichkeit nicht nur das Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern möglicherweise auch zu strukturellen Veränderungen im Gehirn beiträgt, die langfristig das Demenzrisiko erhöhen.

Sollte sich dieser Zusammenhang weiter bestätigen, wäre dies eine bedeutsame Erkenntnis für die Gesundheitsvorsorge. Denn im Gegensatz zu genetischen Faktoren, die sich nicht beeinflussen lassen, und dem Alter, das ein unvermeidbarer Risikofaktor bleibt, wären psychische Belastungen prinzipiell modifizierbar. Es stellt sich die Frage, warum psychische Resilienz bislang kaum in Präventionsprogramme integriert wurde. Möglicherweise liegt dies an der weiterhin bestehenden gesellschaftlichen Stigmatisierung psychischer Erkrankungen oder an der Schwierigkeit, messbare Erfolge in diesem Bereich nachzuweisen.

Doch Prävention muss weiter gedacht werden. Die aktuellen Ergebnisse legen nahe, dass Ansätze zur Stressbewältigung und emotionalen Stabilisierung künftig ein essenzieller Bestandteil von Demenzpräventionsprogrammen sein könnten. Methoden wie Achtsamkeitstraining, kognitive Verhaltenstherapie oder Programme zur Reduzierung von Angststörungen könnten nicht nur das subjektive Wohlbefinden steigern, sondern möglicherweise auch einen langfristigen Schutzfaktor für das Gehirn darstellen.

Zudem stellt sich die Frage, wie sich bestehende Gesundheitsmaßnahmen anpassen lassen, um nicht nur den Körper, sondern auch den Geist nachhaltig zu stärken. Während Bewegung als Schutzfaktor für Demenz breit propagiert wird, ist längst bekannt, dass nicht jeder Sport gleich wirkt. Könnten Programme zur Förderung psychischer Resilienz ebenfalls zielgerichteter gestaltet werden? Und welche Rolle spielen bereits bestehende Präventionsangebote im Bereich der psychischen Gesundheit, wenn es um den Schutz vor kognitiven Erkrankungen geht?

Noch ist unklar, inwieweit neurotische Charakterzüge tatsächlich kausal zur Demenzentwicklung beitragen oder lediglich ein Begleitsymptom eines tieferliegenden Risikos sind. Doch eines ist offensichtlich: Die psychische Verfassung darf nicht länger als ein isoliertes Problem betrachtet werden. Sie beeinflusst nicht nur das aktuelle Wohlbefinden, sondern könnte auch langfristige Konsequenzen für die kognitive Gesundheit haben. Die Gesundheitsforschung und -politik stehen vor der Herausforderung, diese neuen Erkenntnisse ernst zu nehmen und in künftige Präventionsstrategien zu integrieren. Wenn es eine Möglichkeit gibt, das Demenzrisiko durch gezielte Maßnahmen zu verringern, sollte sie nicht ungenutzt bleiben.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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