
Für Sie gelesen
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Rezeptfälschungen setzen Apotheken in Berlin und Brandenburg verstärkt unter Druck. Besonders begehrte Medikamente wie Abnehmspritzen stehen im Fokus raffinierter Betrüger, die echte Formulare geschlossener Arztpraxen nutzen. Parallel dazu drohen durch die NIS-2-Richtlinie hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit, deren Umsetzung für Apotheken noch unklar ist. Die Anhebung der Versicherungspflichtgrenze zwingt viele privat Versicherte unerwartet zurück in die gesetzliche Krankenversicherung. In der Hilfsmittelversorgung kämpft die Agentur für Präqualifizierung um Vertrauen, nachdem zahlreiche Apotheken nach der Lockerung der Präqualifizierungspflicht ihre Verträge gekündigt haben. Wirtschaftlich geraten viele Apotheken in Schieflage: Rund 1.400 Betriebe sind defizitär, besonders in ländlichen Regionen verschärft sich die Versorgungslage. Während Heilberufskammern politische Entlastung fordern, bleibt die Zukunft pharmazeutischer Dienstleistungen ungewiss. Alarmierend sind zudem Sterilprobleme bei Antibiotika wie Vancomycin und Clarithromycin, während die steigenden Verordnungszahlen die Gefahr resistenter Keime verstärken. Eine Studie belegt zudem weit verbreiteten Vitamin-D-Mangel bei Typ-2-Diabetikern. Neue Behandlungsperspektiven eröffnen sich durch topische Statine in der Dermatologie, während für die Grippeimpfsaison 2025/26 neue Beschaffungsregeln Engpässe vermeiden sollen.
Die Apotheken in Berlin und Brandenburg stehen vor einer wachsenden Bedrohung durch Rezeptfälschungen, insbesondere bei begehrten Medikamenten wie Abnehmspritzen. Die zunehmende Raffinesse der Betrüger macht es für Apothekenpersonal schwieriger, gefälschte Verordnungen zu erkennen. Laut Seyfettin Günder von Aporisk GmbH greifen die Täter zunehmend auf echte Rezepte aus kürzlich geschlossenen Arztpraxen zurück, um ihren Betrug zu legitimieren. Dies erschwert die Verifizierung und erfordert neue Schutzstrategien.
Parallel zu dieser Problematik stehen Apotheken vor einer weiteren Herausforderung: Die Einführung der NIS-2-Richtlinie auf EU-Ebene zieht erhebliche Anpassungen im Bereich der Cybersicherheit nach sich. Der Bundestag diskutiert derzeit das NIS-2-Umsetzungs- und Cybersicherheitsstärkungsgesetz, welches hohe Anforderungen an IT-Sicherheit stellt. Apotheken, die in die Kategorie kritischer oder besonders wichtiger Einrichtungen fallen, müssen ihre Systeme nachrüsten, um den neuen Vorschriften zu entsprechen. Die Umsetzung verzögert sich jedoch aufgrund politischer Diskussionen.
Im Bereich der privaten Krankenversicherung sorgen gesetzliche Änderungen für Verunsicherung. Die Anhebung der Versicherungspflichtgrenze bedeutet, dass zahlreiche Angestellte, die sich bewusst für die private Krankenversicherung entschieden haben, möglicherweise gezwungen werden, zur gesetzlichen Krankenkasse zurückzukehren. Die Bundesregierung verfolgt damit das Ziel einer breiteren Solidarabdeckung, doch viele Betroffene stehen nun vor einer unerwarteten Umstellung mit finanziellen und versorgungstechnischen Konsequenzen.
In der Hilfsmittelversorgung kämpft die Agentur für Präqualifizierung um das Vertrauen der Apotheken. Nachdem die Pflicht zur Präqualifizierung für apothekenübliche Hilfsmittel aufgehoben wurde, hatten zahlreiche Apotheken ihre Verträge mit der AfP gekündigt. Der Ausstieg gestaltete sich jedoch häufig kompliziert, da viele Apotheken von Verzögerungen und einer mangelhaften Kommunikation berichteten. Nun versucht die AfP, Apotheken zurückzugewinnen, doch die Skepsis in der Branche bleibt groß.
Die Problematik gefälschter Rezepte bleibt weiterhin akut, wie der Fall eines gefälschten Lenvima-Rezepts in Berlin zeigt. Betrüger haben sich gezielt auf hochpreisige Medikamente spezialisiert, was nicht nur finanzielle, sondern auch haftungsrechtliche Risiken für Apotheken birgt. Experten raten zu verstärkten Schulungen des Personals, einer engeren Zusammenarbeit mit Ärzten und einem intensiveren Austausch mit anderen Apotheken. Auch Versicherungsschutz gegen solche Betrugsfälle wird zunehmend als essenziell angesehen.
Parallel zu diesen Herausforderungen verschärft sich die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken. Rund 1.400 Betriebe sind nach aktuellen Zahlen der Treuhand Hannover defizitär, da ihre Einnahmen die Kosten nicht mehr decken. Dies verdeutlicht die strukturellen Schwierigkeiten der Branche, die trotz steigender Umsätze unter steigenden Betriebsausgaben und stagnierenden Vergütungen leidet.
Auch die flächendeckende Apothekenversorgung in Deutschland steht unter Druck. Eine Analyse des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigt, dass besonders in ländlichen Regionen die Erreichbarkeit von Apotheken zunehmend problematisch wird. Während etwa 75 Prozent der Bevölkerung eine Hausarztpraxis innerhalb eines Kilometers erreichen, liegt dieser Wert bei Apotheken nur bei 67 Prozent.
Die Heilberufskammern fordern angesichts dieser Entwicklungen eine politische Kurskorrektur, um den Berufsstand zu entlasten. Insbesondere plädieren sie für weniger Bürokratie, eine stärkere Förderung freiberuflicher Strukturen und eine praxisnahe Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Neben wirtschaftlichen und strukturellen Themen stehen Apotheken vor der Aufgabe, pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) weiter auszubauen. Beim Kooperationsgipfel des Bundesverbandes Deutscher Apothekenkooperationen wurde betont, dass diese Dienstleistungen einen Schlüssel für die Zukunft der Apotheken darstellen. Der Weg dorthin bleibt jedoch aufgrund unklarer Vergütungsmodelle und regulatorischer Unsicherheiten anspruchsvoll.
Zunehmende Sicherheitsrisiken betreffen auch die Medikamentenversorgung. Jüngste Tests deckten Sterilprobleme bei den Antibiotika Vancomycin und Clarithromycin auf, was Besorgnis in der medizinischen Gemeinschaft auslöste. Diese Medikamente sind essenziell für die Behandlung schwerer Infektionen, weshalb Engpässe gravierende Folgen für Patienten haben könnten.
Die Verordnungszahlen von Antibiotika haben im Jahr 2023 erstmals wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht. Mit mehr als 36 Millionen abgerechneten Packungen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen stiegen die Verordnungen um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies wirft Fragen hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen medizinischer Notwendigkeit und Resistenzrisiken auf, da ein unkritischer Einsatz zur weiteren Verbreitung antibiotikaresistenter Keime führen kann.
Ein weiteres gesundheitliches Risiko betrifft den Vitamin-D-Mangel bei Typ-2-Diabetikern. Eine umfangreiche Studie mit mehr als 52.000 Patienten ergab, dass sechs von zehn Betroffenen einen signifikanten Vitamin-D-Mangel aufweisen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer gezielteren Ernährungsberatung und Supplementierung.
In der dermatologischen Forschung zeigen sich neue Behandlungsperspektiven. Topische Statine, bislang primär als Cholesterinsenker bekannt, könnten in Zukunft für seltene Hauterkrankungen wie Porokeratosen oder dermale Manifestationen des Child-Syndroms zum Einsatz kommen.
Mit Blick auf die kommende Grippeimpfsaison 2025/26 wurden neue Richtlinien zur Impfstoffbeschaffung eingeführt. Um wirtschaftliche Risiken zu minimieren und eine effiziente Versorgung sicherzustellen, hat der Gemeinsame Bundesausschuss Maßnahmen beschlossen, die Bestell- und Vergütungsprozesse für medizinische Praxen und Apotheken optimieren sollen.
Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht unter einem nie dagewesenen Druck. Die Bedrohung durch Rezeptfälschungen nimmt neue Dimensionen an – insbesondere durch raffinierte Betrugsmethoden mit echten Rezeptformularen geschlossener Praxen. Dass selbst Fachpersonal zunehmend Schwierigkeiten hat, diese Fälschungen zu identifizieren, zeigt, wie dringend neue Sicherheitsstrategien erforderlich sind. Versicherungen gegen Betrugsfälle, intensivere Schulungen und eine engere Abstimmung mit Ärzten könnten helfen – doch dies löst nicht das Grundproblem: Der Schutzmechanismus ist lückenhaft, und Apotheken geraten in die Haftungsfalle.
Parallel dazu rückt die Digitalisierung mit voller Wucht in den Fokus. Die Umsetzung der NIS-2-Richtlinie könnte Apotheken mit erheblichen IT-Anforderungen konfrontieren, während die politische Umsetzung stockt. Die Unsicherheit, ob Apotheken in den Geltungsbereich fallen, bleibt bestehen. Wer die Kosten für notwendige Sicherheitsmaßnahmen letztlich trägt, ist ebenso ungeklärt – doch klar ist: Ein Cyberangriff kann für eine Apotheke existenzbedrohend sein.
Die Unsicherheiten für privat Versicherte durch die Anhebung der Versicherungspflichtgrenze verdeutlichen einmal mehr die Unberechenbarkeit gesundheitspolitischer Weichenstellungen. Wer sich bewusst für die private Krankenversicherung entschieden hat, wird nun möglicherweise zwangsweise zurück in die gesetzliche Kasse gedrängt – mit finanziellen und medizinischen Konsequenzen. Die Verlässlichkeit des Systems steht auf dem Prüfstand, und erneut wird Gesundheitspolitik auf dem Rücken der Betroffenen gemacht.
Auch wirtschaftlich stehen Apotheken unter massivem Druck. Defizitäre Betriebe, steigende Kosten, sinkende Margen – die Zahlen der Treuhand Hannover sprechen eine deutliche Sprache. Das Problem ist nicht neu, doch es wird immer drängender. Gleichzeitig verschärft sich die Versorgungslage im ländlichen Raum. Wenn eine flächendeckende Versorgung mit Apotheken nicht mehr gewährleistet werden kann, stellt sich die Frage, ob die Politik diesen Trend sehenden Auges ignoriert oder schlicht keinen Lösungsansatz hat.
Nicht nur wirtschaftliche, sondern auch pharmazeutische Herausforderungen spitzen sich zu: Sterilprobleme bei essenziellen Antibiotika, steigende Verordnungszahlen und die wachsende Gefahr von Resistenzen. Die steigende Nachfrage nach Antibiotika mag auf einen Nachholeffekt nach der Pandemie zurückzuführen sein, doch sie wirft Fragen auf. Ohne gezielte Steuerung und verstärkte Sensibilisierung droht eine neue Welle von Resistenzen – ein Problem, das nicht erst seit gestern bekannt ist.
Gleichzeitig zeigen Forschungsergebnisse, dass in der Patientenversorgung noch immer große Lücken bestehen – sei es beim Vitamin-D-Mangel von Diabetikern oder bei dermatologischen Behandlungsoptionen. Die Fortschritte in der Medikamentenentwicklung, etwa durch topische Statine, zeigen zwar neue Perspektiven auf, doch bleiben deren Umsetzung und Marktzugang oft Jahre hinter den wissenschaftlichen Erkenntnissen zurück.
Auch in der Impfstoffbeschaffung für die Grippesaison 2025/26 soll nun optimiert werden – doch Apotheken erinnern sich nur allzu gut an die vergangenen Unsicherheiten bei der Impfstoffverfügbarkeit. Die Maßnahmen des Gemeinsamen Bundesausschusses mögen begrüßenswert sein, doch ob sie tatsächlich zu einer Entlastung in der Praxis führen, bleibt abzuwarten.
Insgesamt zeigt sich eine Branche, die zwischen steigenden Anforderungen, wachsender Unsicherheit und wirtschaftlichem Druck eingeklemmt ist. Die große Frage bleibt: Wird die Politik reagieren, bevor es zu spät ist? Oder wird sie den Niedergang vieler Apotheken weiterhin billigend in Kauf nehmen?
Von Engin Günder, Fachjournalist
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.