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  • 18.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versandhandel, Kühlketten, Arzneimittelrisiken und Politik
    18.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versandhandel, Kühlketten, Arzneimittelrisiken und Politik
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Expansion der Drogeriekette dm in den Versandhandel für rezeptfreie Medikamente und Gesundheitsprodukte markiert einen bedeutenden Sc...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versandhandel, Kühlketten, Arzneimittelrisiken und Politik

 

dm setzt auf OTC-Onlinehandel, Apotheken müssen neue Lagerungsvorgaben umsetzen, Arzneimittelrisiken erreichen Rekordniveau, Reformen in Gesundheitsberufen gefordert, politische Spannungen durch AfD-Wahlerfolge

Die Expansion der Drogeriekette dm in den Versandhandel für rezeptfreie Medikamente und Gesundheitsprodukte markiert einen bedeutenden Schritt in der Marktstruktur des deutschen Apothekensektors. Während dm sein Online-Angebot ausbaut, reagieren Hersteller und Branchenverbände zurückhaltend auf die potenziellen Veränderungen im Vertrieb. Parallel dazu erfordert eine neue Lagerungsvorgabe für Ribociclib-Filmtabletten in Apotheken kurzfristige Anpassungen, da das Medikament fortan gekühlt aufbewahrt werden muss. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung eines effizienten Kühlkettenmanagements, insbesondere für temperaturempfindliche Arzneimittel wie Biopharmazeutika und Impfstoffe. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit regulatorischer Anpassungen in der Gesundheitsbranche durch die anhaltende Kritik an den veralteten Approbationsordnungen für Medizinstudierende und Pharmaziestudierende verdeutlicht, die eine umfassende Reform der Ausbildungsinhalte fordern. In der Arzneimittelsicherheit erreichte die Zahl der von Apotheken gemeldeten Verdachtsfälle zu Qualitätsmängeln, Medikationsfehlern und unerwünschten Wirkungen einen neuen Höchststand, was den steigenden Überwachungsbedarf widerspiegelt. Während sich die Wissenschaft mit neuen potenziellen Einsatzgebieten für bekannte Medikamente befasst, liefert eine aktuelle Studie aus Burkina Faso erste Erkenntnisse darüber, ob Ivermectin zur Prävention von Malaria geeignet sein könnte. Doch nicht nur in der Gesundheitsversorgung stehen Herausforderungen im Fokus: Die politische Landschaft Deutschlands ist durch die anhaltende Erstarkung der AfD unter Druck, deren rechtspopulistische Positionen grundlegende Fragen zur Stabilität der Demokratie aufwerfen. Gleichzeitig sorgt ein Messerangriff in einer Düsseldorfer Klinik für Diskussionen, nachdem der mutmaßliche Täter trotz laufender Ermittlungen auf freiem Fuß bleibt.

 

dm-Apotheke erweitert Webshop um Top-OTC-Marken – Hersteller und Branchenverbände äußern sich zurückhaltend"

Ab Sommer dieses Jahres wird die Drogeriekette dm einen großen Schritt in den Versandhandel gehen. Die Einführung des Webshop-Versands für Top-OTC-Marken, also rezeptfreie Medikamente und Gesundheitsprodukte, stellt einen bedeutenden Angriff auf die Marktstruktur dar. dm, die bereits einen der größten Apothekenmärkte in Deutschland mit ihren stationären Filialen bedient, strebt an, diesen Erfolg nun auch online weiter auszubauen. Das Unternehmen plant, eine Vielzahl von beliebten Marken über den eigenen Webshop zu vertreiben, um die Reichweite und das Sortiment für die Konsumenten weiter zu erweitern. Der Schritt, den Versandhandel zu intensivieren, wird als eine Antwort auf die zunehmende Digitalisierung und den Wandel im Einkaufsverhalten der Kunden verstanden. In einer Zeit, in der der Online-Handel immer wichtiger wird, stellt sich die Frage, wie die etablierten Hersteller und Anbieter darauf reagieren werden.

Interessanterweise halten sich viele große OTC-Hersteller bislang mit einer klaren Stellungnahme zu den Auswirkungen dieses Schrittes zurück. Es scheint eine allgemeine Zurückhaltung zu herrschen, die offenbar mit den möglichen Folgen dieses Wettbewerbsverhältnisses zusammenhängt. Zwar ist es wenig überraschend, dass die Drogeriekette sich einen Zugang zu einem größeren Markt verschaffen möchte, doch die Reaktionen der Hersteller, die die Produkte für den Webshop bereitstellen, könnten weitreichende Konsequenzen haben. Diese zögern, öffentlich ihre Strategien darzulegen – eine Situation, die darauf hindeutet, dass sie den Schritt von dm nicht einfach abtun können. Die etablierten Marken sind tendenziell sehr vorsichtig, wenn es darum geht, den Preiskampf, der durch die Verbreitung von OTC-Produkten im Internet aufkommen könnte, zu kommentieren.

Die Marktentwicklung durch dm wird vor allem von den größten OTC-Anbietern nicht unbeachtet bleiben, und es ist zu erwarten, dass sie sich der neuen Konkurrenz, die über den Webshop von dm kommt, nicht vollständig entziehen können. Trotz ihrer anfänglichen Zurückhaltung werden die großen Marken voraussichtlich bald ebenfalls eigene Schritte in den Versandhandel unternehmen oder bestehende Partnerschaften mit etablierten Versandapotheken weiter ausbauen, um ihre Marktanteile zu sichern. Die starke Marktstellung von dm als einer der größten Apothekenanbieter und die Tatsache, dass der Webshop nicht nur als Verkaufsplattform, sondern auch als Marketinginstrument fungiert, dürfte es den etablierten Marken schwer machen, sich dem Trend zu widersetzen. Ein harter Preiskampf wird hier unvermeidlich sein, was für die Konsumenten sowohl Vorteile als auch Risiken birgt.

Pharma Deutschland, der Branchenverband der pharmazeutischen Industrie, äußert scharfe Kritik an den Entwicklungen. In einer Stellungnahme betont der Verband, dass die verstärkten Preissenkungen im OTC-Sektor nicht nur eine Gefahr für die Herstellermargen darstellen, sondern auch langfristig die Qualität der Produkte beeinträchtigen könnten. Es sei zu befürchten, dass der verstärkte Wettbewerb und die zunehmende Fokussierung auf Preisnachlässe zulasten der Produktqualität und der Versorgungssicherheit gehen könnten. Der Verband mahnt zu einer verantwortungsvollen Preisgestaltung, die auch die langfristige Qualität und Verfügbarkeit von OTC-Produkten sicherstellt. Sollte der Wettbewerb ausschließlich über Preissteigerungen und Rabattaktionen geführt werden, könnte dies in der Zukunft zu Engpässen bei bestimmten Medikamenten oder einer Verschlechterung der Produktqualität führen, was letztlich den Verbrauchern schaden würde.

In den letzten Jahren hat sich der Markt für rezeptfreie Medikamente zunehmend verändert, wobei der Online-Handel eine immer größere Rolle spielt. Gleichzeitig gab es in der Vergangenheit immer wieder Diskussionen über die zunehmende Preisbindung und den Rabattdruck. Pharma Deutschland fordert, dass beim Online-Verkauf von OTC-Produkten nicht nur der Preis als Maßstab für den Erfolg genommen wird, sondern dass auch die langfristige Versorgungssicherheit und Qualität der Produkte berücksichtigt werden müssen. Zudem sei es für die Hersteller von entscheidender Bedeutung, dass die langfristigen Auswirkungen auf die Marktdynamik und die Kundenbindung berücksichtigt werden, bevor weitere Schritte in diese Richtung unternommen werden.

Der Eintritt von dm in den Versandhandel mit Top-OTC-Marken ist ein Signal für die Branche, das weit über den Einzelhandel hinausgeht. Dieser Schritt bedeutet nicht nur eine weitere Expansion des Unternehmens, sondern auch eine potenzielle Marktveränderung, die langfristige Auswirkungen auf die gesamte OTC-Industrie haben könnte. Die Zurückhaltung der großen Hersteller, öffentlich Stellung zu nehmen, zeigt, dass sie sich der potenziellen Marktveränderungen bewusst sind und sich noch nicht vollständig darauf vorbereitet haben, was dies für ihre Geschäftsstrategien bedeutet.

Es ist verständlich, dass sich die Hersteller zunächst zurückhalten, aber die Frage bleibt: Wie lange können sie sich einem so starken Wettbewerber wie dm entziehen? Besonders in einem Markt, der zunehmend von Online-Handel und Versandkanälen geprägt ist, könnte es schwierig sein, sich gegen den Preiswettbewerb und die Marketingkraft eines Unternehmens wie dm zu behaupten. Die Frage bleibt, ob die etablierten Marken in der Lage sein werden, ihre Position zu verteidigen oder ob sie ihre eigene Preispolitik anpassen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Der Preiskampf, der durch den Online-Handel und den Versandhandel ausgelöst wird, birgt jedoch auch Risiken. Wenn der Fokus auf Preisen und Rabatten liegt, könnte dies die langfristige Qualität und Verfügbarkeit von Produkten gefährden. Der von Pharma Deutschland geäußerte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Qualität sind durchaus berechtigt. Der OTC-Markt ist stark reguliert, und die Konsumenten verlassen sich darauf, dass sie qualitativ hochwertige Produkte erhalten. Ein zunehmender Preisdruck könnte dazu führen, dass die Herstellungskosten sinken und die Qualität von Produkten gefährdet wird. Insbesondere wenn Unternehmen versuchen, über den Preis zu konkurrieren, könnte dies dazu führen, dass die Entwicklung neuer Produkte verlangsamt oder ganz eingestellt wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle der kleinen Anbieter. Während große Unternehmen wie dm die Vorteile des Online-Handels nutzen, könnte dieser Trend die Wettbewerbsbedingungen für kleinere Unternehmen, die nicht über die gleichen Ressourcen und Marktanteile verfügen, erheblich erschweren. Sie könnten zunehmend von den größeren Akteuren verdrängt werden und sich in einer Nische wiederfinden, in der sie ihre Produkte nur noch zu höheren Preisen anbieten können.

Insgesamt zeigt sich, dass der Schritt von dm in den Versandhandel eine Marktveränderung darstellt, die weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben wird. Hersteller und Verbände werden gezwungen sein, ihre Geschäftsstrategien anzupassen, um mit den neuen Gegebenheiten Schritt zu halten. Die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, ob der Preiskampf und die Veränderung der Marktstrukturen tatsächlich zu einer Verschlechterung der Produktqualität führen oder ob die Branche in der Lage sein wird, mit den Herausforderungen umzugehen, die dieser neue Wettbewerbsdruck mit sich bringt.

 

Neue Lagerungsvorgaben für Ribociclib: Apotheken müssen sich kurzfristig anpassen

Die Lagerungsbedingungen für Ribociclib-Filmtabletten (Kisqali®) haben sich geändert. Der Hersteller Novartis hat in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) neue Vorgaben veröffentlicht, die eine Kühllagerung des Medikaments bis zur Abgabe an Patienten vorschreiben. Apotheken sind damit verpflichtet, das Arzneimittel mit der Wirkstärke 200 mg fortan im Kühlschrank aufzubewahren.

Laut den aktualisierten Richtlinien muss Kisqali® bis zur Abgabe bei Temperaturen zwischen 2 und 8 Grad Celsius gelagert werden. Die maximale Lagerdauer im Kühlschrank beträgt zehn Monate. Nach der Abgabe dürfen die Filmtabletten für einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten bei Raumtemperatur unter 25 Grad Celsius aufbewahrt werden. Gleichzeitig wurde die Gesamthaltbarkeit des Medikaments auf zwölf Monate verkürzt. Die neuen Vorgaben betreffen alle Indikationen und gelten auch für den aktuellen Lagerbestand, der entsprechend den aktualisierten Produktinformationen aufbewahrt werden muss. Verpackungen, Fachinformationen und Packungsbeilagen wurden angepasst.

Die Änderung steht im Zusammenhang mit der jüngsten Zulassungserweiterung von Ribociclib. Das Medikament, das bereits für Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Mammakarzinom zugelassen ist, kann nun zusätzlich in der adjuvanten Therapie von Patientinnen und Patienten mit frühem Brustkrebs und hohem Rezidivrisiko eingesetzt werden. Novartis begründet die neuen Lagerungsvorschriften mit der Sicherstellung der Produktqualität über die gesamte Haltbarkeitsdauer.

Für Apotheken bedeutet diese Umstellung eine erhebliche Anpassung ihrer Lagerlogistik. Besonders problematisch ist die Handhabung von Bündelpackungen. Während diese bis zum Verfallsdatum durchgängig gekühlt aufbewahrt werden müssen, können die einzelnen enthaltenen Packungen nach Anbruch bis zu zwei Monate außerhalb der Kühllagerung gelagert werden. Das erfordert eine lückenlose Dokumentation und eine präzise interne Organisation.

Hinzu kommt das Risiko finanzieller Verluste durch einen Kühlausfall. Hochpreisige, kühlpflichtige Arzneimittel wie Ribociclib sind besonders empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Fällt die Kühlung aus oder wird die Kühlkette unterbrochen, ist die Ware unter Umständen nicht mehr verkehrsfähig. Ein entsprechender Schaden kann für eine Apotheke schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen, zumal der finanzielle Wert der gelagerten Medikamente in Kühlschränken mit solchen Vorgaben erheblich steigt. Experten raten Apotheken dazu, ihre bestehenden Versicherungspolicen auf eine ausreichende Absicherung solcher Schäden zu überprüfen.

Eine weitere Herausforderung besteht in der kurzfristigen Umsetzung der neuen Lagerungsvorgaben. Die Anpassung der internen Prozesse, die Schulung des Apothekenpersonals und die Information der Patienten müssen zeitnah erfolgen. Insbesondere muss sichergestellt werden, dass bei der Abgabe auf die veränderten Lagerbedingungen hingewiesen wird, damit Patienten das Medikament nicht versehentlich falsch aufbewahren.

Die neuen Vorgaben für Kisqali® zeigen einmal mehr, dass Apotheken sich kontinuierlich auf veränderte regulatorische Rahmenbedingungen einstellen müssen. Die Verpflichtung zur Kühllagerung eines weiteren onkologischen Präparats ist nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch ein wirtschaftliches Risiko. Apothekenbetreiber stehen damit erneut vor einer Aufgabe, die zusätzlichen Aufwand erfordert, ohne dass eine finanzielle Kompensation für die Mehrkosten vorgesehen ist.

Die neuen Lagerungsvorgaben für Ribociclib-Filmtabletten sind für Apotheken eine weitere bürokratische und logistische Hürde, die es kurzfristig zu bewältigen gilt. Während die pharmazeutische Notwendigkeit der Anpassung nachvollziehbar sein mag, bleibt die praktische Umsetzung im Apothekenalltag eine große Herausforderung.

Kühlpflichtige Medikamente sind mit besonderen Risiken verbunden. Ein einziger Stromausfall kann dazu führen, dass mehrere tausend Euro an Ware unbrauchbar werden. Je mehr solcher Präparate Apotheken bevorraten müssen, desto größer wird die finanzielle Gefahr. Eine umfassende Versicherungslösung ist für Apothekenbetreiber daher unerlässlich, doch hier stellt sich die Frage, inwieweit sich die steigenden Versicherungskosten überhaupt noch wirtschaftlich darstellen lassen. Apotheken müssen ohnehin schon mit knappen Margen arbeiten, während Betriebskosten, Personalaufwand und regulatorische Anforderungen stetig zunehmen.

Die Frage der Haftung im Falle eines Temperaturproblems bleibt ebenfalls ungeklärt. Was passiert, wenn ein Patient das Medikament nach der Abgabe falsch lagert oder versehentlich nicht kühl hält? Trägt dann die Apotheke die Verantwortung, wenn der Patient auf einen möglichen Wirksamkeitsverlust nicht ausreichend hingewiesen wurde? Die Dokumentation der Patienteninformation wird damit noch wichtiger, um sich gegen mögliche Regressansprüche abzusichern.

Besonders problematisch ist die kurzfristige Umsetzung der neuen Vorgaben. Apotheken müssen ihre Kühlkapazitäten sofort anpassen und neue Prozesse etablieren. Dabei kommt hinzu, dass Apothekenmitarbeiter oft bereits an der Belastungsgrenze arbeiten. Mehr Aufwand bedeutet in der Praxis meist weniger Zeit für die eigentliche pharmazeutische Beratung.

Die Umstellung bei Ribociclib ist ein weiteres Beispiel für den stetig wachsenden regulatorischen Druck auf Apotheken. Während sich Hersteller und Behörden auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse berufen, bleibt die wirtschaftliche und logistische Realität in den Betrieben oft unberücksichtigt. Die Apotheken stehen unter wachsendem Druck, immer neue Vorgaben umzusetzen, ohne dass dies in irgendeiner Form finanziell ausgeglichen wird.

Es bleibt zu befürchten, dass die Belastungsgrenze vieler Apotheken bald erreicht ist. Die zusätzlichen Anforderungen an Lagerung, Versicherung und Dokumentation könnten insbesondere kleinere Apotheken weiter in Bedrängnis bringen. Die Politik fordert von Apothekenbetreibern, sich dem digitalen Wandel und den wirtschaftlichen Herausforderungen zu stellen – gleichzeitig wird die Bürokratie immer komplexer und die wirtschaftliche Lage immer prekärer. Wenn dieser Trend anhält, könnte die Zahl der Apothekenschließungen weiter steigen, mit weitreichenden Folgen für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung.

 

Rechtspopulismus in Deutschland: Strategien gegen die AfD und ihre Auswirkungen auf die Demokratie

Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 hat sich die Alternative für Deutschland (AfD) als zentrale Kraft des rechtspopulistischen Spektrums etabliert. Ursprünglich als Anti-Euro-Partei gegründet, hat sie sich zunehmend radikalisiert und vertritt heute Positionen, die weit in den nationalistischen und teils demokratiekritischen Bereich reichen. Ihre kontinuierlich wachsenden Wahlerfolge, insbesondere in Ostdeutschland, stellen eine ernsthafte Herausforderung für die etablierten Parteien dar und werfen grundsätzliche Fragen zur Stabilität der deutschen Demokratie auf.

Die AfD bedient sich gezielt populistischer Rhetorik, um Unsicherheiten und Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu instrumentalisieren. Themen wie Migration, Klimapolitik und die Corona-Maßnahmen wurden von der Partei genutzt, um eine Anti-Establishment-Stimmung zu schüren. Dabei stellt sie sich als vermeintliche Alternative zu den etablierten Parteien dar, die sie als "Altparteien" diffamiert und ihnen vorwirft, die Interessen der Bevölkerung zu ignorieren. Durch eine gezielte Emotionalisierung politischer Debatten und die bewusste Verbreitung von Halbwahrheiten und Verschwörungstheorien gelingt es der AfD, eine loyale Wählerschaft an sich zu binden, die sich von der politischen Mitte entfremdet fühlt.

Führende Politiker der demokratischen Parteien suchen nach Wegen, um die AfD effektiv zu bekämpfen. Besonders die CDU/CSU unter Friedrich Merz hat zuletzt eine harte Linie gegen die AfD eingeschlagen. Merz betont, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben dürfe, weder auf Bundes- noch auf Landesebene. Er argumentiert, dass die AfD keine konstruktiven Lösungen anbiete, sondern lediglich durch Provokation und Spaltung politische Aufmerksamkeit erlange. Damit versucht er, konservative Wähler, die aus Protest zur AfD abgewandert sind, zurückzugewinnen.

Doch die Strategie der politischen Isolation birgt Risiken. Während ein klarer Abgrenzungskurs die demokratische Integrität stärken kann, besteht zugleich die Gefahr, dass sich die AfD weiter als vermeintliche "Opfer" einer "Meinungsdiktatur" inszeniert. Diese Argumentation fällt insbesondere in den sozialen Medien auf fruchtbaren Boden, wo AfD-nahe Akteure eine hohe Reichweite erzielen und gezielt Desinformation betreiben.

Langfristig kann die Bekämpfung des Rechtspopulismus nur durch strukturelle Maßnahmen erfolgen. Dazu gehört eine konsequente Aufarbeitung und Bekämpfung von sozialen und wirtschaftlichen Missständen, die Menschen in die Arme populistischer Parteien treiben. Auch die politische Bildung spielt eine entscheidende Rolle. Experten betonen, dass vor allem jüngere Generationen frühzeitig für die Werte der Demokratie sensibilisiert werden müssen, um extremistischen Strömungen entgegenzuwirken.

Die Frage, wie die deutsche Demokratie mit der AfD umgehen sollte, bleibt hochkomplex. Fest steht jedoch, dass einfache Antworten nicht ausreichen und eine strategische, langfristige Herangehensweise notwendig ist, um das Erstarken des Rechtspopulismus nachhaltig einzudämmen.

Die AfD ist längst kein vorübergehendes Phänomen mehr, sondern eine etablierte Kraft im deutschen Parteienspektrum. Ihre stetig wachsende Wählerschaft zeigt, dass die etablierten Parteien grundlegende Fehler gemacht haben, indem sie die Sorgen vieler Menschen nicht ausreichend ernst genommen haben. Doch die Antwort auf den Aufstieg der AfD darf nicht in bloßem Alarmismus oder populistischer Gegenrhetorik bestehen, sondern muss auf nachhaltige demokratische Stärkung abzielen.

Friedrich Merz verfolgt mit seiner harten Linie gegen die AfD einen klaren Kurs der Abgrenzung. Seine Strategie könnte langfristig dazu beitragen, dass konservative Wähler sich wieder der CDU zuwenden, doch sie birgt auch die Gefahr, dass sich die AfD weiter radikalisiert und noch stärker als "Protestbewegung" gegen das vermeintliche Establishment wahrgenommen wird. Gerade in Ostdeutschland, wo die AfD in einigen Regionen als stärkste Kraft aus Wahlen hervorgeht, ist eine einfache Abgrenzungspolitik ohne gezielte soziale Maßnahmen zum Abbau von Unzufriedenheit wenig erfolgversprechend.

Die größte Herausforderung bleibt, dass die etablierten Parteien glaubhafte Alternativen bieten müssen. Wer gegen den Populismus kämpft, muss selbst volksnah kommunizieren, ohne populistische Mechanismen zu übernehmen. Ein zentraler Punkt dabei ist die Stärkung der politischen Bildung. Es reicht nicht, im Wahlkampf mit moralischen Appellen gegen die AfD anzutreten. Vielmehr müssen demokratische Parteien glaubwürdige Perspektiven aufzeigen und Menschen in ihrer Lebensrealität abholen.

Ein weiteres Problem ist die zunehmende Polarisierung in der Gesellschaft. Viele AfD-Wähler betrachten sich nicht mehr nur als Protestwähler, sondern als Anhänger einer grundsätzlichen Systemopposition. Diese Menschen zurückzugewinnen, erfordert mehr als nur scharfe Abgrenzung. Es braucht Lösungen für reale Probleme wie soziale Ungleichheit, Bildungsbenachteiligung und wirtschaftliche Unsicherheit.

 

Messerangriff in Düsseldorfer Klinik: Täter bleibt auf freiem Fuß

Ein Vorfall in der Universitätsklinik Düsseldorf sorgt für Diskussionen: Ein 34-jähriger Mann, der dort mit einem Messer einen Arzt bedroht haben soll, bleibt trotz laufender Ermittlungen auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bedrohung und Betrugs, sah jedoch keinen dringenden Grund für eine Untersuchungshaft.

Der Mann hatte sich mehrere Tage lang in der Klinik behandeln lassen. Da Zweifel an seiner Krankenversicherung und der Möglichkeit zur Begleichung der Behandlungskosten bestanden, informierte das Klinikpersonal die Polizei. Als die Beamten eintrafen, verließ der Mann fluchtartig das Krankenhaus. Im Treppenhaus soll er dann das Messer gezückt und sowohl einen Arzt als auch die Polizisten bedroht haben.

Die Situation eskalierte, woraufhin ein Polizist von der Schusswaffe Gebrauch machte. Ein gezielter Schuss ins Bein stoppte den 34-Jährigen. Nach seiner medizinischen Versorgung wurde festgestellt, dass bereits ein Haftbefehl wegen einer nicht bezahlten Geldstrafe gegen ihn vorlag. Trotz dieses offenen Haftbefehls blieb der Mann nach der vorläufigen Festnahme auf freiem Fuß.

Die Polizei stellte das Messer sicher, während die Ermittlungen zu den genauen Abläufen weiterlaufen. Gleichzeitig wurde, wie in solchen Fällen üblich, ein Verfahren gegen den Beamten eingeleitet, der den Schuss abgegeben hatte. Die Staatsanwaltschaft wird prüfen, ob der Waffengebrauch verhältnismäßig war.

Die Entscheidung, den Verdächtigen nicht in Untersuchungshaft zu nehmen, sorgt für Unverständnis. Kritiker verweisen darauf, dass die Bedrohung mit einer Waffe in einer öffentlichen Einrichtung ein hohes Gefahrenpotenzial darstelle. Die Ermittlungen dauern an.

Die Entscheidung, den mutmaßlichen Täter nicht in Untersuchungshaft zu nehmen, wirft Fragen auf. Ein Mann, der mit einem Messer einen Arzt und Polizeibeamte bedroht haben soll, wird nicht einmal vorläufig in Haft genommen – ein fatales Signal für die öffentliche Sicherheit.

Natürlich muss stets der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Doch wenn eine Bedrohungslage in einer medizinischen Einrichtung mit einem Messer eskaliert und erst durch den gezielten Schuss eines Polizisten beendet wird, scheint eine Untersuchungshaft zumindest prüfenswert.

Nicht nur für das Klinikpersonal, sondern auch für Patienten und Einsatzkräfte entsteht der Eindruck, dass gewalttätiges Verhalten kaum Konsequenzen hat. Die Justiz riskiert damit, das Vertrauen in ihre Entscheidungen zu untergraben.

Die öffentliche Sicherheit muss oberste Priorität haben. Der Vorfall zeigt erneut, dass der Umgang mit gewalttätigen Straftätern konsequenter erfolgen muss – nicht erst, wenn es zu schlimmeren Taten kommt.

 

Approbationsordnungen im Wandel: Medizinstudierende und Pharmaziestudierende fordern Reformen

Die derzeitigen Approbationsordnungen für Medizin und Pharmazie entsprechen nach Ansicht der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) und des Bundesverbandes der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) nicht mehr den Anforderungen eines sich wandelnden Gesundheitssystems. In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern die Verbände eine umfassende Reform der Ausbildungsinhalte und -strukturen, um den wachsenden Herausforderungen in der Patientenversorgung und Arzneimitteltherapie gerecht zu werden.

Insbesondere kritisieren die Studierendenvertretungen, dass die aktuellen Curricula zu starr seien und zu wenig Raum für praxisnahe Ausbildung sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit böten. Der BPhD verweist darauf, dass die pharmazeutische Ausbildung dringend an neue wissenschaftliche Entwicklungen und den steigenden Versorgungsbedarf angepasst werden müsse. Auch die bvmd sieht Reformbedarf und betont, dass Medizinstudierende besser auf die Arbeit in einer digitalisierten und zunehmend vernetzten Gesundheitsversorgung vorbereitet werden müssten.

Konkret fordern die Verbände eine stärkere Einbindung von Digitalisierung, Telemedizin und interprofessioneller Zusammenarbeit in das Studium. Zudem plädieren sie für eine modernere Prüfungsstruktur und eine bessere Verzahnung zwischen Theorie und Praxis. Der BPhD hebt hervor, dass die pharmazeutische Ausbildung nicht nur die wissenschaftlichen Grundlagen, sondern auch verstärkt patientenorientierte Kompetenzen vermitteln müsse.

Die Forderungen der Studierendenvertretungen kommen in einer Zeit, in der das Gesundheitssystem vor erheblichen Herausforderungen steht. Der Fachkräftemangel in medizinischen und pharmazeutischen Berufen, die steigende Zahl chronischer Erkrankungen sowie die zunehmende Komplexität von Therapien erfordern gut ausgebildete Fachkräfte. Die Studierendenverbände sehen es daher als notwendig an, dass die Approbationsordnungen an die veränderten Bedingungen angepasst werden.

Ob es jedoch noch vor der Bundestagswahl zu politischen Initiativen kommt, bleibt fraglich. Während die Forderungen auf fachliche Zustimmung stoßen, ist unklar, ob die neue Bundesregierung eine Reform zügig umsetzen wird. Die Medizinstudierenden und Pharmaziestudierenden kündigen an, den Druck auf die Politik weiter zu erhöhen, um die Ausbildungsstrukturen nachhaltig zu modernisieren.

Die Kritik an den bestehenden Approbationsordnungen ist nicht neu – aber sie ist so aktuell wie nie zuvor. Seit Jahren fordern Fachverbände und Studierende eine Anpassung der Ausbildungsinhalte an die realen Anforderungen im Gesundheitswesen. Dennoch passiert wenig. Dabei zeigt die Praxis, dass Absolventinnen und Absolventen oft nicht ausreichend auf die beruflichen Herausforderungen vorbereitet sind.

Der Wandel in der Gesundheitsversorgung macht eine Reform der Approbationsordnungen unumgänglich. Die Digitalisierung schreitet voran, die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird immer wichtiger, und die Versorgungslage erfordert zunehmend patientenorientierte Kompetenzen. Trotzdem setzt sich in der Ausbildung häufig noch ein überkommenes Verständnis durch, das eher auf traditionelle Strukturen als auf moderne Anforderungen ausgerichtet ist.

Es ist ein Problem, dass Reformen in der medizinischen und pharmazeutischen Ausbildung oft von politischen Prioritäten abhängen. Die Approbationsordnungen sollten nicht erst dann überarbeitet werden, wenn der Fachkräftemangel unübersehbar wird oder das Gesundheitssystem unter der Last ineffizienter Strukturen ächzt. Eine vorausschauende Anpassung wäre der richtige Weg – doch die Erfahrung zeigt, dass schnelle Veränderungen in diesem Bereich selten sind.

Die Forderungen der Studierenden sind berechtigt, doch ob sie politisch Gehör finden, bleibt abzuwarten. Es wäre wünschenswert, wenn die zukünftige Bundesregierung das Thema nicht auf die lange Bank schiebt, sondern ernsthaft über eine Modernisierung der Approbationsordnungen nachdenkt. Denn eines ist klar: Ein modernes Gesundheitssystem braucht eine moderne Ausbildung.

 

Ivermectin als Malaria-Prävention? Neue Studie aus Burkina Faso liefert erste Erkenntnisse

Ivermectin wird seit Jahrzehnten zur Behandlung von Parasiten, insbesondere bei Wurmerkrankungen, eingesetzt. Ob der Wirkstoff auch zur Prävention von Malaria geeignet ist, bleibt bislang unklar. Eine in Lancet Infectious Diseases veröffentlichte Phase-III-Studie aus Burkina Faso liefert nun neue Erkenntnisse zu dieser Frage.

Die Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von Ivermectin in der Vorbeugung von Malaria. Dabei wurde das Medikament über einen Zeitraum von drei Monaten in regelmäßigen Abständen verabreicht. Ziel war es, die Infektion durch den Malaria-Erreger Plasmodium zu verhindern oder zumindest die Übertragungsrate durch Mücken zu senken. In früheren Untersuchungen hatte sich gezeigt, dass mit Ivermectin behandelte Personen den Überträger-Mücken tödlich wirken könnten, was die Verbreitung der Erkrankung eindämmen könnte.

Die Forscher verglichen die Infektionsraten zwischen Teilnehmern, die Ivermectin erhielten, und einer Kontrollgruppe. Dabei zeigte sich eine Reduktion der Malariafälle in der Interventionsgruppe. Die genaue Schutzwirkung sowie potenzielle Nebenwirkungen werden derzeit weiter untersucht. Die Studienautoren betonen, dass weitere klinische Prüfungen nötig sind, um den Wirkstoff als Präventionsmaßnahme empfehlen zu können.

Ivermectin wurde in der Vergangenheit immer wieder für alternative Anwendungen diskutiert, darunter auch im Zusammenhang mit COVID-19. Wissenschaftler warnen jedoch vor einer voreiligen Interpretation der aktuellen Studienlage. Für eine mögliche Zulassung zur Malariaprävention sind umfassendere Daten erforderlich.

Experten begrüßen die neuen Forschungsergebnisse, mahnen aber zur Zurückhaltung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät weiterhin zur Nutzung bewährter Präventionsmaßnahmen wie Moskitonetze, Insektenschutzmittel und Impfungen, um Malaria-Ausbrüche einzudämmen.

Die Idee, Ivermectin als Malariaprävention einzusetzen, erscheint auf den ersten Blick vielversprechend. Schließlich könnte ein weit verbreiteter Wirkstoff mit erprobtem Sicherheitsprofil möglicherweise eine neue Waffe im Kampf gegen die tödliche Tropenkrankheit sein. Doch Wissenschaft verlangt Geduld und belastbare Daten.

Die Studie aus Burkina Faso zeigt einen potenziellen Nutzen, beweist jedoch nicht abschließend die Wirksamkeit von Ivermectin als Präventionsmaßnahme. Der Mechanismus, wonach das Medikament Mücken tötet, ist interessant, aber reicht das für eine breite Anwendung? Kritiker befürchten, dass unkritische Hoffnungen in Ivermectin erneut falsche Erwartungen wecken könnten – ähnlich wie in der Debatte um COVID-19.

Die WHO setzt weiterhin auf bewährte Maßnahmen zur Malariaprävention. Sollte sich Ivermectin langfristig als wirksam erweisen, könnte es eine Ergänzung darstellen, aber sicher nicht die existierenden Strategien ersetzen. Es bleibt abzuwarten, ob künftige Studien eine klare Evidenz liefern, bevor über eine Zulassung entschieden werden kann. Bis dahin gilt: Forschung mit Sorgfalt, nicht mit Wunschdenken.

 

Arzneimittelrisiken: Apothekenmeldungen erreichen neuen Höchststand

Die Zahl der von Apotheken gemeldeten Verdachtsfälle zu Arzneimittelrisiken hat im Jahr 2024 einen neuen Höchstwert erreicht. Nach aktuellen Erhebungen stieg die Gesamtzahl der Meldungen um mehr als 2.500 auf insgesamt 10.882 Fälle. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der meldenden Apotheken um 572 auf fast 5.000. Die Meldungen umfassen Qualitätsmängel, Verpackungsfehler, unerwünschte Wirkungen und Medikationsfehler.

Ein Großteil der Verdachtsfälle betraf verschreibungspflichtige Arzneimittel. Besonders auffällig war die Häufung von Berichten über Qualitätsmängel bei Metamizol-haltigen Tropfen eines bekannten Herstellers, bei denen wiederholt eine Auskristallisation des Wirkstoffs festgestellt wurde. Insgesamt entfielen 57 Prozent aller Meldungen auf Verpackungsfehler, während die Zahl der Berichte über Medikationsfehler im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent anstieg.

Die Meldungen zeigen, dass Apotheken eine entscheidende Rolle in der Arzneimittelsicherheitskette spielen. Als letzte Kontrollinstanz vor der Abgabe an Patienten erfassen sie nicht nur mögliche Nebenwirkungen, sondern auch produktbezogene Mängel und potenzielle Risiken durch Anwendungsfehler. Auch Verdachtsfälle von Arzneimittelmissbrauch wurden häufiger registriert.

Die steigenden Zahlen verdeutlichen ein wachsendes Problembewusstsein innerhalb der Apothekenbranche. Die frühzeitige Erfassung und Weiterleitung von Verdachtsfällen soll langfristig dazu beitragen, die Qualitätssicherung in der Arzneimittelversorgung weiter zu verbessern. Experten betonen, dass die systematische Meldung von Risiken für die Patientensicherheit unerlässlich sei und fordern eine noch engere Zusammenarbeit mit Herstellern und Aufsichtsbehörden, um strukturelle Ursachen für Qualitätsmängel frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.

Die Rekordzahl an Apothekenmeldungen zu Arzneimittelrisiken zeigt vor allem eines: Das System der pharmazeutischen Qualitätskontrolle funktioniert – aber es gibt erhebliche Defizite. Dass innerhalb eines Jahres mehr als 10.000 Verdachtsfälle gemeldet wurden, ist nicht nur ein Beleg für das Engagement der Apotheken, sondern auch ein Alarmsignal für Hersteller und Kontrollinstanzen.

Besonders problematisch ist die hohe Zahl an Qualitätsmängeln und Verpackungsfehlern. Wenn der Wirkstoff eines Medikaments in der Flasche kristallisiert oder Packungen fehlerhafte Kennzeichnungen aufweisen, birgt dies unmittelbare Risiken für Patienten. Noch kritischer sind Medikationsfehler, deren Anstieg um 40 Prozent darauf hindeutet, dass es hier ein massives Problem gibt – sei es durch unklare Dosierungsangaben, Verwechslungen oder Missverständnisse in der Anwendung.

Die Apotheken nehmen ihre Rolle als letzte Sicherheitsinstanz ernst, doch ihre Meldungen allein reichen nicht aus. Hersteller und Behörden müssen die Hinweise aus der Praxis ernster nehmen und konsequent auf Ursachenforschung gehen. Andernfalls bleibt das Meldesystem zwar eine wichtige Kontrollinstanz, kann aber die zugrundeliegenden Probleme nicht nachhaltig lösen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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