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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Die Grenzen zwischen stationärem Handel und Onlinegeschäft verschwimmen zunehmend – nun drängt die Drogeriekette dm mit dem Versand rezeptfreier Medikamente aus Tschechien in den Markt und stellt die Apothekenbranche vor neue Herausforderungen. Während traditionelle Apotheken um ihre wirtschaftliche Stabilität kämpfen und sich gegen Retaxationen wehren, gewinnen digitale Vertriebskanäle weiter an Einfluss. Gleichzeitig sorgt der politische Rechtsruck für Diskussionen über den Zustand der Demokratie, da die AfD weiterhin Zulauf erhält und etablierte Parteien über Gegenstrategien ringen. Im Gesundheitswesen spitzt sich die Lage ebenfalls zu: Gewalt gegen medizinisches Personal nimmt besorgniserregend zu, während die ambulante Versorgung mit Fachkräftemangel und Finanzierungsproblemen kämpft. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse werfen Fragen auf – insbesondere der rätselhafte Anstieg von Lungenkrebsfällen bei Nichtraucherinnen. Doch es gibt auch Fortschritte: Die EU-Zulassung von Mirikizumab eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten für Morbus-Crohn-Patienten. Während sich viele Baustellen auftun, bleibt die zentrale Frage: Wohin steuert das deutsche Gesundheitswesen – und welche Weichen müssen jetzt gestellt werden?
Die Drogeriekette dm hat angekündigt, ihre Marktposition weiter auszubauen und in den Vertrieb von Over-the-Counter (OTC) Arzneimitteln einzusteigen. Ab Herbst sollen rezeptfreie Medikamente von Tschechien aus nach Deutschland versandt werden. Christoph Werner, CEO von dm, betonte in einem Interview die zunehmende Vermischung der Grenzen zwischen klassischen Apotheken und dem Onlinehandel. Verbraucher hätten sich längst daran gewöhnt, Gesundheitsprodukte digital zu bestellen, was das Unternehmen als Chance begreife. Der Schritt wirft jedoch Fragen auf: Während Apotheken einer strikten Arzneimittelpreisverordnung unterliegen, können Versandhändler aus dem Ausland flexibler agieren. Branchenvertreter warnen vor einer weiteren Schwächung der stationären Apotheken und einer Verschiebung des Wettbewerbs zugunsten international agierender Handelsketten. Rechtliche Grauzonen könnten das Vorhaben zudem komplizieren, da das deutsche Arzneimittelgesetz strenge Vorgaben für den Vertrieb vorsieht. Der Vorstoß von dm ist ein weiteres Zeichen für den wachsenden Einfluss des Versandhandels im Gesundheitsmarkt, während traditionelle Apotheken mit wirtschaftlichem Druck, regulatorischen Hürden und steigenden Betriebskosten kämpfen.
Parallel zur wirtschaftlichen Neuorientierung einzelner Unternehmen bleibt die politische Lage in Deutschland angespannt. Die Alternative für Deutschland (AfD) festigt ihren Platz im Parteienspektrum und zieht mit ihrer Mischung aus Anti-Immigrationspolitik, Euroskeptizismus und elitenkritischer Rhetorik weiter Wähler an. Ihre wachsende Präsenz in Landesparlamenten sowie im Bundestag sorgt für intensive Debatten über die Zukunft der deutschen Demokratie. Experten sehen in der Popularität der AfD eine tiefergehende Krise des politischen Vertrauens. Während klassische Volksparteien an Zustimmung verlieren, gelingt es der AfD, gesellschaftliche Ängste aufzugreifen und politisch zu nutzen. Strategien zur Eindämmung des rechtspopulistischen Einflusses werden diskutiert – von schärferen Abgrenzungen bis hin zu politischen Reformen, um das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen. Gleichzeitig bleibt die Frage offen, wie der demokratische Diskurs durch diese Entwicklungen langfristig geprägt wird.
Neben den politischen Herausforderungen steht das deutsche Gesundheitswesen vor anhaltenden Streitpunkten. Besonders die Problematik der Retaxationen bleibt ein Dauerbrenner für Apotheken. Krankenkassen kürzen regelmäßig Erstattungen oder fordern bereits gezahlte Beträge zurück, oft wegen formaler Fehler in der Rezeptabrechnung. Die Auslegung der Arzneimittelpreisverordnung bleibt umstritten, insbesondere die Paragraphen 4 und 5, die Preisgestaltung und Abrechnungsmodalitäten regeln. Apotheker beklagen hohe finanzielle Einbußen und steigende Unsicherheiten in der Kalkulation. Die Situation belastet insbesondere kleinere Apotheken, die ohnehin mit knappen Margen operieren. Forderungen nach einer rechtlichen Klarstellung und einer faireren Abrechnungspraxis stehen seit Jahren im Raum, doch eine umfassende Lösung scheint nicht in Sicht.
Angesichts dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten setzen viele Apotheken auf verstärkte Finanzstrategien, um sich langfristig zu stabilisieren. Eine solide betriebswirtschaftliche Planung wird zunehmend zur Überlebensstrategie. Neben klassischen Einnahmequellen gewinnen Zusatzleistungen an Bedeutung, etwa pharmazeutische Dienstleistungen oder Kooperationen mit Pflegeeinrichtungen. Auch die Digitalisierung spielt eine wachsende Rolle: Die Einführung des E-Rezepts, digitale Beratungstools und effizientere Warenwirtschaftssysteme sollen Kosten senken und Abläufe optimieren. Die Herausforderungen bleiben jedoch beträchtlich, da steigende Betriebsausgaben, höhere Personalkosten und regulatorische Hürden viele Vorhaben erschweren.
Ein weiteres zentrales Thema in der gesundheitspolitischen Debatte ist die Zukunft der ambulanten Versorgung. Parteien verschiedener politischer Lager diskutieren Reformansätze, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen. Einig ist man sich in der Notwendigkeit, die ambulante Medizin zu stärken – doch die Wege dahin sind umstritten. Der Fachkräftemangel, regionale Versorgungsengpässe und finanzielle Engpässe belasten das System. Während einige Parteien auf eine stärkere Vernetzung zwischen Hausärzten, Fachärzten und Krankenhäusern setzen, plädieren andere für eine Ausweitung telemedizinischer Angebote. Die Frage nach einer nachhaltigen Finanzierungsstrategie bleibt ebenfalls ein Streitpunkt. Der Konsens, dass das ambulante System gestärkt werden muss, wird durch Differenzen in der Umsetzung erschwert.
Neben strukturellen Reformen rückt auch die Sicherheit im Gesundheitswesen stärker in den Fokus. In Nordrhein-Westfalen wurde eine Initiative gegen Gewalt im Gesundheitswesen gestartet, um Angriffe auf medizinisches Personal einzudämmen. Die Zahl der Übergriffe auf Ärzte, Pflegekräfte und Rettungskräfte ist in den vergangenen Jahren alarmierend gestiegen. Laut polizeilicher Kriminalstatistik haben sich die registrierten Straftaten gegen Klinikpersonal zwischen 2019 und 2023 um etwa 40 Prozent erhöht. Besonders dramatisch ist die Lage in Notaufnahmen und im Rettungsdienst, wo es immer wieder zu aggressiven Vorfällen kommt. Die Initiative setzt auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen, Präventionskampagnen und eine engere Zusammenarbeit mit der Polizei, um das Personal besser zu schützen.
Während die Sicherheitslage im Gesundheitswesen neue Herausforderungen mit sich bringt, sorgt eine medizinische Entwicklung für Rätsel in der Wissenschaft: Die steigende Zahl von Lungenkrebsfällen bei Nichtraucherinnen. Während Lungenkrebs lange als typische Raucherkrankheit galt, zeigen neue Daten einen anderen Trend. Immer mehr Frauen, die nie geraucht haben, erkranken an dieser aggressiven Tumorart. Besonders auffällig ist der Anstieg in westlichen Ländern, während die Fallzahlen bei Männern vielerorts rückläufig sind. Forscher untersuchen verschiedene Hypothesen, von genetischen Faktoren über Umweltbelastungen bis hin zu hormonellen Einflüssen. Die Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf Präventionsstrategien und Therapieansätze haben.
In der Arzneimittelentwicklung gibt es unterdessen Fortschritte im Bereich der Autoimmunerkrankungen. Die Europäische Kommission hat die Zulassung für den monoklonalen Antikörper Mirikizumab erweitert. Das Biologikum kann nun auch bei erwachsenen Patienten mit mittelschwerem bis schwerem aktivem Morbus Crohn eingesetzt werden. Diese Patientengruppe leidet oft unter langwierigen Beschwerden und spricht nicht immer auf herkömmliche Therapien an. Mirikizumab könnte eine neue Behandlungsoption für Patienten bieten, die auf andere Biologika oder konventionelle Medikamente nicht ausreichend reagieren. Experten sehen in der Zulassung einen wichtigen Schritt für die individuelle Therapieanpassung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Inmitten wirtschaftlicher, politischer und medizinischer Entwicklungen bleibt das deutsche Gesundheitssystem ein Bereich permanenter Transformation. Während Unternehmen wie dm neue Marktsegmente erschließen und traditionelle Apotheken mit Herausforderungen kämpfen, formieren sich politische Strategien gegen rechtspopulistische Strömungen. Gleichzeitig stehen Apotheken vor einer angespannten wirtschaftlichen Lage, während der ambulanten Versorgung, der Sicherheit im Gesundheitswesen und der medizinischen Forschung zunehmend Aufmerksamkeit zukommt. Die Frage, wie sich diese Entwicklungen langfristig auf die Gesundheitsversorgung, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den wirtschaftlichen Erfolg der Branche auswirken werden, bleibt offen.
Die Entwicklungen im Gesundheits- und Apothekenmarkt zeigen eine zunehmend angespannte Gemengelage aus wirtschaftlichem Druck, politischer Polarisierung und gesellschaftlichen Herausforderungen. Während dm mit dem Versand rezeptfreier Medikamente aus dem Ausland gezielt Marktanteile angreift, kämpfen traditionelle Apotheken weiter mit bürokratischen Hürden, Retaxationsstreitigkeiten und einer unsicheren finanziellen Zukunft. Die ungleiche Wettbewerbslandschaft, in der ausländische Händler mit flexibleren Preisstrukturen agieren können, während deutsche Apotheken einer strengen Regulierung unterliegen, ist ein Paradebeispiel für eine verfehlte Gesundheitspolitik, die den Wert der Vor-Ort-Versorgung systematisch untergräbt.
Parallel dazu verfestigt sich der politische Rechtsruck, und die AfD zieht aus den Krisen der etablierten Parteien ihren Nutzen. Die immer wieder diskutierten Strategien gegen den Aufstieg rechtspopulistischer Kräfte laufen ins Leere, wenn sie lediglich in Abgrenzung bestehen, anstatt die Ursachen der wachsenden Unzufriedenheit anzugehen. Wenn Bürger sich nicht mehr ausreichend vertreten fühlen, weil ihre Sorgen über die wirtschaftliche Zukunft, die Gesundheitsversorgung oder die soziale Sicherheit keine überzeugenden Antworten erhalten, dann füllen Protestparteien diese Lücke. Der Kampf gegen rechtspopulistische Tendenzen beginnt also nicht in Talkshows oder Verbotsdebatten, sondern in glaubwürdiger Politik, die soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Stabilität und gesellschaftlichen Zusammenhalt ernst nimmt.
Auch im Gesundheitswesen verschärft sich die Lage weiter: Gewalt gegen medizinisches Personal nimmt zu, die ambulante Versorgung steht auf dem Prüfstand, und gleichzeitig fehlen nachhaltige Lösungen. Dass in NRW nun eine Initiative gegen Übergriffe auf Klinikpersonal gestartet wurde, ist zwar ein überfälliger Schritt, aber auch ein alarmierendes Signal dafür, wie stark das gesellschaftliche Klima sich verändert hat. Wenn diejenigen, die Tag und Nacht für die Gesundheit anderer arbeiten, zur Zielscheibe werden, dann ist dies Ausdruck eines tiefergehenden Problems – sei es durch überlastete Strukturen, zunehmende soziale Spannungen oder schwindenden Respekt vor Institutionen.
Auch auf wissenschaftlicher Ebene tun sich neue Herausforderungen auf. Der unerwartete Anstieg von Lungenkrebsfällen bei Nichtraucherinnen zeigt, dass wir selbst bei bekannten Erkrankungen längst nicht alle Ursachen und Risikofaktoren verstehen. Während in der Pharmabranche mit Innovationen wie Mirikizumab für Morbus-Crohn-Patienten neue Hoffnung geschaffen wird, bleibt die Frage bestehen, wie lange sich solche Fortschritte noch gegen die regulatorischen Fesseln und die finanziellen Zwänge des Gesundheitssystems behaupten können.
Die Summe all dieser Entwicklungen zeigt: Es fehlt nicht an Problembewusstsein, sondern an politischem Mut und entschlossener Weichenstellung. Der Gesundheitssektor kann nicht weiter mit kurzfristigen Maßnahmen stabilisiert werden, während finanzstarke Handelsriesen die Marktregeln nach Belieben verändern und Apotheken in der Retaxationsfalle gefangen bleiben. Die Politik muss sich entscheiden, welchen Stellenwert die flächendeckende Gesundheitsversorgung in Deutschland künftig noch haben soll. Andernfalls wird nicht nur die wohnortnahe Apotheke verschwinden, sondern auch das Vertrauen in ein System, das immer mehr Menschen als ungerecht empfinden.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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