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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Steigende Betriebskosten, sinkende Margen und wachsender Wettbewerbsdruck bringen viele Apotheken an ihre wirtschaftlichen Grenzen. Während einige Betriebe noch versuchen, sich durch betriebswirtschaftliche Anpassungen über Wasser zu halten, geraten andere unaufhaltsam in finanzielle Schieflagen. Das StaRUG soll Unternehmen ermöglichen, sich außergerichtlich zu restrukturieren und eine drohende Insolvenz zu verhindern. Doch die Hürden sind hoch: Nur wer frühzeitig handelt und eine tragfähige Sanierungsstrategie vorlegt, kann das Verfahren erfolgreich nutzen. Wie funktioniert das StaRUG in der Praxis, welche Herausforderungen ergeben sich für Apotheken und warum kommt für viele das Verfahren trotzdem zu spät?
Die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken in Deutschland ist zunehmend angespannt. Steigende Betriebskosten, sinkende Erträge und wachsender Wettbewerb durch Online-Anbieter setzen vor allem kleinere und mittelständische Apotheken massiv unter Druck. Während sich die Kosten für Miete, Personal und Energiekosten weiter erhöhen, bleibt die Vergütung für rezeptpflichtige Medikamente auf einem Niveau, das betriebswirtschaftlich immer schwerer tragbar wird. Hinzu kommt die anhaltende Unsicherheit über gesetzliche Reformen, die strukturelle Veränderungen im Apothekenmarkt bewirken könnten.
Vor diesem Hintergrund wird für viele Apotheken die finanzielle Belastung zu einem existenziellen Problem. Wer nicht rechtzeitig gegensteuert, läuft Gefahr, in eine wirtschaftliche Schieflage zu geraten. Besonders problematisch ist, dass viele Apothekeninhaber erst spät auf betriebswirtschaftliche Probleme reagieren, oft weil der Druck des Tagesgeschäfts es erschwert, eine umfassende Analyse der finanziellen Situation vorzunehmen. Doch wenn Liquiditätsengpässe erst einmal auftreten, kann es bereits zu spät sein, um größere finanzielle Spielräume zurückzugewinnen.
Das Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG) wurde 2021 eingeführt, um Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten eine Möglichkeit zur außergerichtlichen Restrukturierung zu bieten. Es soll eine Insolvenz verhindern, indem es Unternehmen erlaubt, frühzeitig eine Sanierung einzuleiten, bevor sie zahlungsunfähig werden. Die wichtigste Voraussetzung für die Anwendung des StaRUG ist das Vorliegen einer drohenden Zahlungsunfähigkeit, also einer Situation, in der eine Apotheke zwar noch zahlungsfähig ist, aber absehbar ihre Verbindlichkeiten in naher Zukunft nicht mehr bedienen kann.
In der Praxis bedeutet dies, dass Apotheken ihre finanzielle Lage genau überwachen und frühzeitig handeln müssen. Wer zu lange wartet und erst bei einer akuten Zahlungsunfähigkeit reagiert, kann das StaRUG nicht mehr nutzen. Dann bleibt nur noch der Weg in die Insolvenz, mit allen Konsequenzen für den Betrieb, die Mitarbeiter und die Patientenversorgung vor Ort.
Ein zentrales Element der Restrukturierung nach StaRUG ist die Erstellung eines umfassenden Sanierungsplans. Dieser muss detailliert darlegen, wie die wirtschaftliche Krise überwunden werden soll, welche Maßnahmen zur Stabilisierung der Apotheke geplant sind und wie langfristig eine nachhaltige wirtschaftliche Tragfähigkeit erreicht werden kann. Dazu gehören unter anderem betriebswirtschaftliche Optimierungen, Verhandlungen mit Lieferanten und Gläubigern sowie möglicherweise die Anpassung von Mietverträgen oder Kreditvereinbarungen.
Die größte Hürde für viele Apotheken ist die Zustimmung der Gläubiger. Mindestens 75 Prozent der betroffenen Gläubiger müssen dem Sanierungsplan zustimmen, damit er umgesetzt werden kann. Dies kann sich in der Praxis als schwierig erweisen, insbesondere wenn Banken oder Großhändler skeptisch sind, ob die Apotheke langfristig wieder wirtschaftlich tragfähig wird. In solchen Fällen kann eine gerichtliche Bestätigung des Restrukturierungsplans helfen, Widerstände einzelner Gläubiger zu überwinden, doch auch dies erfordert eine fundierte betriebswirtschaftliche Planung und eine überzeugende Strategie.
Nicht jede Apotheke kann das StaRUG nutzen. Unternehmen, die bereits hohe Steuerrückstände oder ausstehende Sozialversicherungsbeiträge haben, gelten als unzuverlässig und sind von der Anwendung ausgeschlossen. Dies bedeutet, dass das StaRUG in erster Linie für Apotheken konzipiert ist, die ihre wirtschaftlichen Schwierigkeiten frühzeitig erkennen und proaktiv gegensteuern. Für Betriebe, die bereits in eine akute Liquiditätskrise geraten sind, kommt das Verfahren meist zu spät.
Experten betonen, dass die Nutzung des StaRUG eine gut durchdachte Strategie erfordert. Eine frühzeitige Bestandsaufnahme der finanziellen Lage, professionelle Beratung und konsequente betriebswirtschaftliche Entscheidungen sind entscheidend für eine erfolgreiche Restrukturierung. Wer das StaRUG als letzte Rettung betrachtet, ohne eine klare Sanierungsstrategie zu verfolgen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Apotheken werden sich in den kommenden Jahren kaum verringern. Gesetzliche Anpassungen, steigende Personalkosten und die zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens erfordern eine kontinuierliche betriebswirtschaftliche Anpassung. Das StaRUG kann Apotheken eine Möglichkeit bieten, eine finanzielle Krise zu bewältigen, aber es ist kein Ersatz für eine nachhaltige unternehmerische Strategie. Wer frühzeitig handelt, hat bessere Chancen, langfristig erfolgreich zu bleiben.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Apotheken in Deutschland sind schwieriger denn je. Während gesetzliche Vorgaben den finanziellen Spielraum zunehmend einschränken, steigen die Anforderungen an betriebswirtschaftliche Kompetenz und unternehmerisches Handeln. Wer eine Apotheke erfolgreich führen will, muss heute mehr denn je wirtschaftliche Entwicklungen genau beobachten und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um finanzielle Risiken zu minimieren.
Das StaRUG wird oft als Rettungsanker für Unternehmen in Not betrachtet, doch diese Einschätzung ist irreführend. Das Verfahren ist nicht darauf ausgelegt, Betriebe zu retten, die bereits am Rande der Zahlungsunfähigkeit stehen. Vielmehr bietet es eine Möglichkeit für Unternehmen, die frühzeitig eine Sanierung einleiten wollen, bevor es zu spät ist. Das Hauptproblem liegt jedoch darin, dass viele Apotheken zu spät auf wirtschaftliche Warnsignale reagieren.
Die Zustimmung von 75 Prozent der Gläubiger ist eine Hürde, die in der Praxis oft schwer zu überwinden ist. Banken, Lieferanten und Vermieter müssen überzeugt werden, dass eine Apotheke nach der Restrukturierung langfristig überlebensfähig ist. Dies erfordert nicht nur eine fundierte Analyse der wirtschaftlichen Lage, sondern auch klare Maßnahmen zur Kostensenkung, Effizienzsteigerung und Neuausrichtung des Betriebs. In vielen Fällen fehlt Apothekeninhabern jedoch die betriebswirtschaftliche Expertise oder die Zeit, sich intensiv mit diesen Fragen zu beschäftigen.
Ein weiteres Problem ist, dass das StaRUG für viele Apotheken schlicht nicht greifbar ist, weil sie bereits mit erheblichen Zahlungsausfällen kämpfen. Wer Rückstände bei Finanzämtern oder Sozialversicherungen hat, wird aus dem Verfahren ausgeschlossen – und genau diese Betriebe sind es oft, die dringend eine Sanierung benötigen. Damit zeigt sich, dass das StaRUG zwar eine theoretische Möglichkeit zur Restrukturierung bietet, in der Praxis aber an hohe Anforderungen gebunden ist, die viele Apotheken nicht erfüllen können.
Die eigentliche Herausforderung bleibt die strukturelle Problematik des Apothekenmarktes. Solange gesetzliche Rahmenbedingungen den wirtschaftlichen Spielraum für Apotheken einschränken, wird es immer schwieriger, wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Die Vergütungssysteme sind starr, die Betriebskosten steigen und der Wettbewerbsdruck nimmt zu. Ohne tiefgreifende Reformen im Gesundheitswesen wird das Problem für viele Apotheken bestehen bleiben, unabhängig davon, welche rechtlichen Sanierungsinstrumente zur Verfügung stehen.
Wer das StaRUG nutzen kann, sollte dies nicht als letzte Rettung sehen, sondern als Teil einer langfristigen Strategie zur wirtschaftlichen Stabilisierung. Eine frühzeitige Analyse der finanziellen Lage, betriebswirtschaftliche Optimierungen und die Bereitschaft, strukturelle Veränderungen im Betrieb vorzunehmen, sind essenziell, um eine finanzielle Krise zu überwinden. Wer zu lange wartet, dem bleibt am Ende oft nur die Insolvenz – und damit der Verlust eines Betriebs, der mit rechtzeitigen Maßnahmen vielleicht noch zu retten gewesen wäre.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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