ApoRisk® auf Facebook ApoRisk® auf X
  • 28.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionsbildung und Transformation im Gesundheitswesen
    28.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionsbildung und Transformation im Gesundheitswesen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In Berlin haben die Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung unter der Führung von Friedrich Merz begonnen, mit dem ...

Für Sie gelesen

Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Koalitionsbildung und Transformation im Gesundheitswesen

 

Politische Verhandlungen, Führungswechsel in Apothekenverbänden und digitale Neuerungen bestimmen die Agenda

In Berlin haben die Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung unter der Führung von Friedrich Merz begonnen, mit dem Ziel, bis Ostern eine stabile Koalition zu formieren. Gleichzeitig stehen im Gesundheitssektor wichtige Neuwahlen beim Deutschen Apothekerverband und der Bundesapothekerkammer bevor, die einen Führungswechsel nach sich ziehen. Im Zuge der Digitalisierung bringt die Einführung von Echtzeit-Überweisungen neue Sicherheitsanforderungen für Apotheken, während die Wirtschaft ein gemischtes Bild zeigt, mit teils stabilem Wachstum und teils anhaltenden Pandemiefolgen. Ab April ist die elektronische Abrechnung von Impfleistungen verpflichtend, was den digitalen Fortschritt im Gesundheitssektor weiter vorantreibt. Zudem verzeichnen die Antibiotikaverordnungen einen Anstieg, was auf eine gestiegene Krankheitslast zurückzuführen ist. In der Medizin wird die Verwendung von Betablockern nach Herzinfarkten neu bewertet, und seltene Krankheiten rücken zunehmend in den Fokus. Sicherheitsbedenken bei dem Antibiotikum Emblaveo aufgrund beschädigter Durchstechflaschen sowie die Bewertungen von Symptom-Checker-Apps und Mundspüllösungen durch die Stiftung Warentest sind weitere wichtige Themen, die aktuelle gesundheitliche und technologische Herausforderungen widerspiegeln.

 

Verhandlungsauftakt in Berlin: Gesundheitspolitik bleibt im Schatten der großen Themen

In Berlin haben die Sondierungsgespräche zur Bildung einer neuen Bundesregierung begonnen, angeführt von Friedrich Merz, dem Vorsitzenden der CDU. Ziel ist es, bis Ostern eine stabile Koalition zu schmieden, die Deutschland in den kommenden Jahren regieren wird. Die Gespräche sind von einem Mantel der Vertraulichkeit umhüllt, doch Details zu den beteiligten Akteuren und den diskutierten Themenbereichen sind an die Öffentlichkeit gelangt.

Die CDU/CSU schickt neun hochrangige Vertreter ins Rennen, darunter Merz selbst und Markus Söder, den Chef der CSU. Unterstützung erhalten sie von den Generalsekretären Carsten Linnemann und Martin Huber sowie weiteren Schlüsselfiguren wie Thorsten Frei, Alexander Dobrindt und Dorothee Bär, die letztere sich durch ein herausragendes Erststimmenergebnis in Bayern hervortat.

Auf Seiten der SPD verhandeln ebenfalls neun Vertreter, darunter die Parteivorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken. Ergänzt wird das Team durch prominente Namen wie Verteidigungsminister Boris Pistorius und Arbeitsminister Hubertus Heil. Die Verhandlungsrunde wird durch mehrere Ministerpräsidenten und weitere zentrale politische Figuren komplettiert.

Trotz der Präsenz vieler bedeutender politischer Gestalten und der Breite der diskutierten Themengebiete fällt auf, dass die Gesundheitspolitik eine untergeordnete Rolle in den Vorgesprächen zu spielen scheint. Karl Lauterbach, der amtierende Gesundheitsminister, ist auffällig abwesend von den Verhandlungstischen. Dies hat bereits zu Spekulationen geführt, ob gesundheitspolitische Themen in der neuen Legislaturperiode möglicherweise nicht die benötigte Aufmerksamkeit erhalten werden.

Der Start der Sondierungsgespräche in Berlin markiert einen kritischen Moment für die zukünftige politische Landschaft Deutschlands. Die Abwesenheit des Gesundheitsministers und die scheinbare Vernachlässigung gesundheitspolitischer Themen werfen Fragen auf. In einer Zeit, in der Gesundheitsfragen global an Bedeutung gewinnen, könnte dies ein riskantes Signal senden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die verhandelnden Parteien diesem wichtigen Bereich in ihren Koalitionsverhandlungen Raum geben werden. Die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands verdienen eine Regierung, die alle kritischen Bereiche umfassend abdeckt – gerade die Gesundheitspolitik sollte hierbei nicht an den Rand gedrängt werden.

 

Führungswechsel bei BAK und DAV: Neuwahlen am 9. April

Beim Deutschen Apothekerverband (DAV) und der Bundesapothekerkammer (BAK) stehen am 9. April vorgezogene Neuwahlen an. Hintergrund ist die Amtsübernahme von Thomas Preis als ABDA-Präsident und Ina Lucas als Vizepräsidentin der Standesvertretung. Beide müssen ihre bisherigen Posten in den Vorständen von DAV und BAK aufgeben, sodass eine Neubesetzung erforderlich wird.

Die Mitgliederversammlungen von DAV und BAK wurden bewusst auf den 9. April terminiert. Am selben Tag tagt in Berlin der ABDA-Gesamtvorstand, sodass die Sitzung für die Wahlen kurz unterbrochen wird. Während im DAV bereits eine mögliche Nachfolgerin im Gespräch ist, bleibt bei der BAK noch offen, wer sich zur Wahl stellt.

Im DAV könnte Andrea König in den Vorstand aufrücken. Sie hatte im August 2024 vorübergehend den Vorsitz des Apothekerverbands Brandenburg übernommen, nachdem der langjährige Vorsitzende Olaf Behrendt vorzeitig zurückgetreten war. Im November wurde sie einstimmig im Amt bestätigt. Ihre Wahl in den DAV-Vorstand wäre eine konsequente Fortsetzung ihres bisherigen Engagements auf Landes- und Bundesebene.

Bei der BAK gibt es bislang keine feststehenden Kandidaten. Vor der Wahl soll es noch interne Abstimmungen geben, um mögliche Nachfolger zu sondieren. Da kein schriftlicher Wahlaufsatz erforderlich ist, können während der Sitzung noch Kandidaten vorgeschlagen werden.

Die Neuwahlen erfolgen nur wenige Monate nach den regulären Vorstandswahlen beider Organisationen. Die BAK hatte erst am 27. November 2024 ein neues Führungsteam gewählt. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, übernahm das Amt des BAK-Präsidenten. Franziska Scharpf, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, wurde als Vizepräsidentin gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder sind Hannes Müller (Westfalen-Lippe), Maike Fedders (Sachsen) und – noch bis April – Ina Lucas (Berlin).

Auch beim DAV wurden die Spitzenämter erst kürzlich neu vergeben. Am 4. Dezember 2024 bestätigte die Mitgliederversammlung den Vorsitzenden Hans-Peter Hubmann (Bayerischer Apothekerverband) und seine Stellvertreterin Anke Rüdinger (Berliner Apothekerverein) im Amt. Als Beisitzer wurden Thomas Dittrich (Sächsischer Apothekerverband), Jan-Niklas Francke (Apothekerverband Rheinland-Pfalz) und Thomas Preis gewählt.

Die erneuten Wahlen verdeutlichen die strukturelle Dynamik in den Standesvertretungen. Der Ausgang wird darüber entscheiden, wer künftig die Interessen der Apothekerschaft in DAV und BAK mitgestaltet.

Die anstehenden Neuwahlen bei DAV und BAK sind mehr als eine bloße Personalentscheidung – sie sind ein Spiegelbild der Veränderungen, die sich in der Apothekerschaft abzeichnen.

Dass der neue ABDA-Präsident Thomas Preis und seine Vize Ina Lucas ihre bisherigen Vorstandsämter niederlegen müssen, ist eine Formalität. Doch die anstehenden Nachbesetzungen zeigen, wie oft sich die Machtverhältnisse innerhalb der Verbände verschieben. Gerade die BAK, die erst vor wenigen Monaten einen neuen Vorstand gewählt hat, steht schon wieder vor einer personellen Umstrukturierung.

Während im DAV mit Andrea König bereits eine mögliche Nachfolgerin diskutiert wird, bleibt die Lage bei der BAK unklar. Das Fehlen eines feststehenden Kandidatenfeldes kann ein Zeichen für offene Abstimmungen sein – oder für eine gewisse Unsicherheit innerhalb der Apothekerkammern.

Doch unabhängig von den Namen der neuen Vorstandsmitglieder bleibt die Frage, wie die Standesvertretungen auf die wachsenden Herausforderungen für Apotheken reagieren. Die Apothekerschaft sieht sich mit wirtschaftlichem Druck, politischer Unsicherheit und einer zunehmenden Digitalisierung konfrontiert. Entscheidend wird daher sein, ob die neuen Vorstände der BAK und des DAV nicht nur verwalten, sondern gestalten – und klare Antworten auf die Zukunftsfragen des Berufsstands geben.

 

Echtzeit-Überweisungen: Betrugsrisiken, Bankhaftung und Prävention für Apotheken

Die Digitalisierung hat den Zahlungsverkehr revolutioniert, doch sie birgt erhebliche Risiken, insbesondere für Apothekenbetreiber. Echtzeit-Überweisungen, die Zahlungen innerhalb weniger Sekunden ermöglichen, sind ein zentraler Bestandteil moderner Transaktionsprozesse. Ein aktuelles Urteil des Landgerichts Frankenthal zeigt jedoch, wie anfällig diese Technologie für Betrugsmaschen ist und welche Verantwortung bei den Nutzern liegt. Kunden, die durch grobe Fahrlässigkeit Betrügern Zugang zu ihren Online-Banking-Daten verschaffen und Zahlungen autorisieren, haben keinen Anspruch auf Schadensersatz durch ihre Bank. Selbst wenn der Betrug unmittelbar bemerkt wird, bleibt die Überweisung unwiderruflich.

Echtzeit-Überweisungen sind aufgrund ihrer Schnelligkeit und Effizienz besonders attraktiv – gerade für Apotheken, die häufig mit zeitkritischen Zahlungen, etwa bei der Bestellung von Medikamenten, arbeiten. Doch diese Geschwindigkeit birgt auch ein erhebliches Risiko. Sobald eine Zahlung autorisiert ist, kann sie nicht mehr zurückgerufen werden. Banken haften nur dann, wenn nachweislich ein Täuschungsverdacht während der Transaktion bestand. Betrüger nutzen diese Dynamik gezielt aus, indem sie Social-Engineering-Methoden anwenden, um an Zugangsdaten zu gelangen. Phishing-Mails, manipulierte Anrufe oder gefälschte Nachrichten, die vorgeben, von Geschäftspartnern oder Mitarbeitenden zu stammen, sind typische Beispiele solcher Angriffe.

Apotheken sind ein bevorzugtes Ziel für Cyberkriminelle, da sie mit hohen Geldflüssen und sensiblen Patientendaten arbeiten. Die IT-Sicherheit vieler Apotheken ist jedoch oft unzureichend, was Angreifern zusätzliche Möglichkeiten bietet. Veraltete Systeme, schwache Passwörter oder mangelnde Mitarbeiterschulungen erhöhen das Risiko. Zudem fehlt es in vielen Apotheken an klar definierten Zuständigkeiten und Prozessen für digitale Transaktionen. Wenn mehrere Personen Zugriff auf Online-Banking-Systeme haben, ohne dass klare Sicherheitsrichtlinien existieren, steigt die Wahrscheinlichkeit menschlicher Fehler.

Eine Vertrauensschadenversicherung ist ein essenzielles Instrument, um finanzielle Verluste durch Betrug abzufedern. Sie schützt Apotheken vor den wirtschaftlichen Folgen von kriminellen Handlungen durch Mitarbeitende oder Dritte. Dennoch sollte eine Versicherung nicht als alleinige Lösung gesehen werden. Prävention ist der Schlüssel zur Risikominimierung. Apothekenbetreiber müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden regelmäßig geschult werden, um die neuesten Betrugsmaschen zu erkennen und abzuwehren.

Neben Schulungen spielen technische Maßnahmen eine zentrale Rolle. Die Einführung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung für Online-Banking, der Einsatz moderner Sicherheitssoftware und regelmäßige Überprüfungen der IT-Infrastruktur sind unverzichtbar. Darüber hinaus sollten klare Prozesse für die Autorisierung von Zahlungen etabliert werden, die sicherstellen, dass nur autorisierte Personen Zugriff auf Finanztransaktionen haben. Auch die regelmäßige Kontrolle von Zahlungsvorgängen auf Unregelmäßigkeiten ist ein wichtiges Element der Prävention.

Das Urteil des Landgerichts Frankenthal verdeutlicht, dass Apothekenbetreiber ihre Sicherheitsstandards regelmäßig überprüfen und an die aktuellen Herausforderungen anpassen müssen. Die Kombination aus technischer Absicherung, organisatorischen Maßnahmen und finanzieller Vorsorge ist der Schlüssel, um Betrugsrisiken effektiv zu begegnen und den Betrieb langfristig zu schützen.

Das Urteil des Landgerichts Frankenthal ist ein deutliches Signal für Apothekenbetreiber und alle Unternehmen, die digitale Zahlungssysteme nutzen. Es macht unmissverständlich klar, dass Banken bei Betrugsfällen, die auf grober Fahrlässigkeit der Kunden beruhen, keine Haftung übernehmen. Die Verantwortung für die Sicherheit digitaler Transaktionen liegt zunehmend bei den Nutzern selbst – eine Realität, die Apotheken mit ihren sensiblen Daten und hohen Geldflüssen besonders betrifft.

Die Vertrauensschadenversicherung bietet einen wichtigen finanziellen Schutz vor den Folgen von Betrug, doch sie allein reicht nicht aus. Prävention ist der zentrale Baustein einer umfassenden Sicherheitsstrategie. Regelmäßige Schulungen der Mitarbeitenden sind unverzichtbar, um ein Bewusstsein für digitale Bedrohungen zu schaffen. Nur wer die neuesten Angriffsmethoden wie Phishing oder Social Engineering kennt, kann angemessen darauf reagieren. Technische Maßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und sichere Netzwerke sind essenziell, um die Angriffsmöglichkeiten von Kriminellen zu minimieren.

Doch Technik allein reicht nicht. Apothekenbetreiber müssen auch organisatorisch tätig werden. Klare Prozesse, die regeln, wer Zahlungen autorisieren darf und wie mit verdächtigen Vorgängen umzugehen ist, reduzieren das Risiko menschlicher Fehler erheblich. Eine regelmäßige Überprüfung der internen Abläufe und der IT-Infrastruktur ist dabei ebenso wichtig wie die frühzeitige Meldung von verdächtigen Aktivitäten.

Das Urteil zeigt auch, wie teuer grobe Fahrlässigkeit werden kann – nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf den Ruf einer Apotheke. Ein Betrugsfall kann das Vertrauen von Patienten und Partnern nachhaltig erschüttern. Apothekenbetreiber sollten diese Verantwortung ernst nehmen und proaktiv handeln, um die Sicherheit ihrer Transaktionen und Daten zu gewährleisten.

Die Digitalisierung bietet Apotheken enorme Chancen, stellt sie jedoch auch vor neue Herausforderungen. Nur durch eine Kombination aus technischer Absicherung, organisatorischen Maßnahmen und finanzieller Vorsorge können Betrugsrisiken minimiert und das Vertrauen in den Betrieb langfristig gesichert werden. Das Urteil des Landgerichts Frankenthal sollte als Weckruf dienen, die eigenen Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen und zu verbessern. Denn letztlich geht es nicht nur um den Schutz des Betriebs, sondern auch um die Sicherheit und das Vertrauen der Kunden – beides ist für den langfristigen Erfolg einer Apotheke unverzichtbar.

 

Stabilität und Unsicherheit: Ein Überblick über die aktuelle Wirtschaftslage

Die wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland und weltweit zeigen Anfang 2025 ein gemischtes Bild. Während einige Branchen Anzeichen von Stabilität und Wachstum verzeichnen, kämpfen andere weiterhin mit den Nachwirkungen der Pandemie und geopolitischen Unsicherheiten. Die Inflation, die in den letzten Monaten des Jahres 2024 leicht zurückgegangen ist, bleibt eine bedeutende Herausforderung für die Zentralbanken. Einerseits haben die Maßnahmen zur Zinserhöhung begonnen, ihre Wirkung zu zeigen, andererseits belasten sie die Kreditkosten für Unternehmen und Privatpersonen.

Im Immobiliensektor gibt es eine zunehmende Kluft zwischen städtischen und ländlichen Regionen. Während die Preise in Metropolregionen aufgrund von Wohnraummangel und hoher Nachfrage stabil bleiben, verzeichnen ländliche Gebiete einen Rückgang der Immobilienpreise, da die Bevölkerung tendenziell in die Städte zieht. Dies könnte langfristig zu einer Verschiebung der demografischen Muster führen.

Die Arbeitslosenquote hat sich stabilisiert, bleibt jedoch auf einem Niveau, das vor der Pandemie selten erreicht wurde. Dies weist auf eine anhaltende Vorsicht der Unternehmen bei Einstellungen hin, die durch die Automatisierung und Digitalisierung in vielen Industrien verstärkt wird.

Die Exportwirtschaft sieht sich weiterhin mit Herausforderungen durch internationale Handelsspannungen und Zölle konfrontiert. Deutsche Exporteure müssen flexible und adaptive Strategien entwickeln, um auf wechselnde globale Marktbedingungen zu reagieren. Gleichzeitig bietet das wachsende Interesse an nachhaltigen und umweltfreundlichen Technologien neue Chancen für innovative Unternehmen.

Die derzeitige Wirtschaftslage erfordert von Entscheidungsträgern und Politikern ein ausgewogenes Handeln. Einerseits ist es notwendig, die Wirtschaft durch gezielte Maßnahmen zu stützen, um Arbeitsplätze zu sichern und das Wachstum zu fördern. Andererseits müssen langfristige Strategien entwickelt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in einer sich schnell verändernden globalen Landschaft zu sichern. Bildung, Innovation und eine nachhaltige Infrastruktur sollten dabei im Vordergrund stehen. Es ist auch entscheidend, dass die wirtschaftspolitischen Maßnahmen transparent und gerecht gestaltet werden, um das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken und eine breite Unterstützung zu sichern.

 

Globalwirtschaft unter Druck: Analyse der Finanz- und Wirtschaftsdaten vom 24. Februar 2025

In der aktuellen wirtschaftlichen Lage stehen die globalen Märkte vor bedeutenden Herausforderungen und Chancen. Die finanziellen Indikatoren und Wirtschaftsdaten vom 24. Februar 2025 spiegeln eine komplexe Mischung aus wachsender Inflation, wechselnden Arbeitsmarktbedingungen und anhaltenden geopolitischen Spannungen wider.

Wirtschaftswachstum und Inflation: Das Wirtschaftswachstum zeigt in einigen Regionen Anzeichen einer Stabilisierung, während andere unter dem Druck hoher Inflationsraten leiden. Laut aktuellen Daten ist die Inflation in der Eurozone auf 3,5 % gestiegen, angetrieben durch steigende Energiepreise und Nahrungsmittelkosten. Dies stellt die Europäische Zentralbank vor die schwierige Aufgabe, die Geldpolitik entsprechend anzupassen, um die Inflation zu bekämpfen, ohne das Wachstum zu dämpfen.

Arbeitsmarkt: Der Arbeitsmarkt bleibt dynamisch, mit einer leicht rückläufigen Arbeitslosenquote in den USA auf 4,2 %. Jedoch ist die Zahl der offenen Stellen gesunken, was auf eine Abkühlung des Arbeitsmarktes hindeutet. Fachkräftemangel bleibt ein anhaltendes Problem in technologisch orientierten Branchen, was die Notwendigkeit von Bildungs- und Umschulungsprogrammen unterstreicht.

Geopolitische Unsicherheiten: Geopolitische Unsicherheiten, insbesondere die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China, beeinflussen weiterhin die globalen Märkte. Die Unsicherheiten führen zu Volatilität an den Börsen und beeinträchtigen die Investitionsentscheidungen multinationaler Unternehmen.

Rohstoffmärkte: Die Rohstoffmärkte zeigen gemischte Signale, mit einem Anstieg der Rohölpreise aufgrund von Produktionskürzungen der OPEC. Gleichzeitig bleibt der Goldpreis als sicherer Hafen in Zeiten der Unsicherheit stabil.

Die aktuellen Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die globalen Märkte in einer Phase der Neuorientierung sind. Zentralbanken weltweit stehen vor der Herausforderung, die Inflationsbekämpfung mit der Unterstützung des Wirtschaftswachstums in Einklang zu bringen. Die geopolitischen Spannungen erfordern eine vorsichtige Handhabung, da sie das Potenzial haben, langfristige wirtschaftliche Strukturen zu destabilisieren.

Für Investoren und politische Entscheidungsträger ist es entscheidend, adaptive Strategien zu entwickeln, die nicht nur auf kurzfristige Gewinne abzielen, sondern auch langfristige Stabilität fördern. Bildungs- und Qualifizierungsprogramme spielen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung des Fachkräftemangels, während gleichzeitig ein Fokus auf nachhaltige Praktiken erforderlich ist, um die wirtschaftliche Zukunft zu sichern.

Die aktuellen Daten liefern wichtige Einblicke, zeigen aber auch, dass in vielen Bereichen dringender Handlungsbedarf besteht, um die globale Wirtschaft resilienter zu gestalten. Die Balance zwischen sofortigen Maßnahmen und langfristigen Strategien wird die wirtschaftliche Landschaft in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.

 

Ab April: Elektronische Abrechnung für Corona- und Grippeimpfungen Pflicht

Ab dem 1. April 2025 müssen Apotheken und andere Leistungserbringer Corona- und Grippeimpfungen für gesetzlich Versicherte ausschließlich elektronisch abrechnen. Die bislang mögliche Abrechnung über Sonderbelege entfällt. Damit folgt die Vergütung der Impfleistungen den digitalen Abrechnungsstandards, die bereits für pharmazeutische Dienstleistungen gelten.

Für Apotheken bedeutet dies, dass die Pharmazentralnummer (PZN) des verwendeten Impfstoffes zwingend im elektronischen Abgabedatensatz hinterlegt werden muss. Falls Impfstoffe aus Mehrdosenbehältnissen entnommen werden, ist dies mit dem Sonderkennzeichen (SOK) 02567053 zu dokumentieren.

Neben der technischen Umstellung kommt es auch zu finanziellen Anpassungen. Die Vergütung für die Impfleistung bleibt mit 10,40 Euro pro Impfung unverändert. Allerdings sinkt die Pauschale für den Verwurf von Restmengen von 1,00 Euro auf 0,30 Euro pro Dosis. Dadurch verringert sich die Vergütung für die Nebenleistung auf 0,70 Euro. Die Abrechnung erfolgt künftig über die Sonderkennzeichen für Regelleistungen (SOK 17716926), Satzungsleistungen (SOK 17717363) und gesetzliche Beschaffungskosten (SOK 18774512).

Für Privatversicherte und Selbstzahler bleibt die bisherige Papierabrechnung über Sonderbelege bestehen. Die Abrechnungsmodalitäten und Dokumentationspflichten für diesen Bereich ändern sich nicht.

Während Branchenvertreter betonen, dass die Umstellung für Apotheken keine gravierenden Änderungen mit sich bringe, könnten wirtschaftliche Folgen spürbar werden. Besonders die Absenkung der Verwurfpauschale könnte Apotheken dazu veranlassen, verstärkt Einzelpackungen zu beziehen, um Verluste durch ungenutzte Restmengen zu minimieren.

Die verpflichtende Digitalisierung soll eine effizientere Abwicklung und schnellere Erstattung gewährleisten. Dennoch müssen Apotheken die organisatorischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Regelung frühzeitig berücksichtigen.

Die Umstellung auf eine ausschließlich elektronische Abrechnung für Corona- und Grippeimpfungen ist ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung des Gesundheitssystems. Bürokratische Prozesse sollen gestrafft und Abrechnungen effizienter gestaltet werden.

Doch was als Fortschritt verkauft wird, birgt Herausforderungen. Besonders für kleinere Apotheken könnte die neue Abrechnungspflicht zusätzlichen Aufwand bedeuten. Während große Filialbetriebe mit digitalisierten Strukturen weniger Probleme haben dürften, könnte es für kleinere Betriebe komplizierter werden.

Auch die finanzielle Anpassung ist nicht ohne Folgen. Die Reduzierung der Verwurfpauschale klingt nach einer Kleinigkeit, könnte aber insbesondere Apotheken belasten, die auf Mehrdosenbehältnisse angewiesen sind. Das Wirtschaftlichkeitsgebot zwingt Betriebe dazu, ihre Bestellstrategien neu zu bewerten – eine Aufgabe, die in einem ohnehin angespannten Markt nicht einfacher wird.

Digitalisierung kann Prozesse beschleunigen und Kosten senken, doch sie darf nicht dazu führen, dass einzelne Apotheken unverhältnismäßig benachteiligt werden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die neuen Regelungen tatsächlich zu einer Verbesserung führen oder vor allem zusätzlichen Druck auf die Apothekenlandschaft ausüben.

 

Mehr Antibiotika-Verordnungen 2023 – Krankheitslast als Hauptfaktor

In Deutschland wurden im Jahr 2023 erstmals wieder mehr Antibiotika verordnet als vor der Corona-Pandemie. Dies geht aus einer aktuellen Analyse hervor, die zeigt, dass die Verordnungszahlen das Niveau von 2019 überschritten haben. Experten sehen darin jedoch keinen Hinweis auf eine leichtfertigere Verschreibungspraxis, sondern eine direkte Folge der erhöhten Krankheitslast.

Besonders auffällig war der Anstieg ab März 2023, als die Zahl der Atemwegsinfektionen deutlich zunahm. In einzelnen Monaten lag die Inzidenz grippeähnlicher Erkrankungen um bis zu 86 Prozent über dem Vergleichsjahr 2019. Die gestiegene Zahl von Infektionen führte zwangsläufig zu einer höheren Nachfrage nach antibiotischen Therapien. Eine unverhältnismäßige oder unkritische Verschreibung durch Ärztinnen und Ärzte wird von Fachkreisen jedoch nicht gesehen.

Dies zeigt sich insbesondere daran, dass der Antibiotikagebrauch bei anderen Indikationen wie unkomplizierten Harnwegsinfektionen unverändert blieb. Die Verschreibungen konzentrierten sich vor allem auf Erkrankungen, bei denen eine Antibiotikatherapie medizinisch geboten war. Eine allgemeine Zunahme der Verordnungen ohne Notwendigkeit lasse sich aus den Daten nicht ableiten.

Ein Blick auf das europäische Ausland bestätigt diese Entwicklung. In zahlreichen Ländern mit traditionell zurückhaltender Antibiotika-Verschreibung, darunter auch Staaten mit strengen Richtlinien, war 2023 eine ähnliche Tendenz zu beobachten. Dies deutet darauf hin, dass der Anstieg der Verordnungen keine isolierte Entwicklung ist, sondern mit einer überregional erhöhten Infektionslage in Verbindung steht.

Trotz des bedarfsgerechten Einsatzes bleibt die Problematik der Antibiotika-Resistenzen eine zentrale Herausforderung. Um die Wirksamkeit dieser Medikamente langfristig zu erhalten, werden bereits Maßnahmen zur Förderung eines gezielten und verantwortungsbewussten Einsatzes ergriffen. Fachverbände und ärztliche Organisationen setzen verstärkt auf Schulungsprogramme und digitale Entscheidungshilfen, um unnötige Verordnungen zu vermeiden.

Der Anstieg der Antibiotika-Verordnungen im vergangenen Jahr wirft Fragen auf – vor allem bei jenen, die einen unkritischen Umgang mit diesen Wirkstoffen befürchten. Doch eine genaue Analyse der Daten zeigt: Die Entwicklung spiegelt vor allem die höhere Krankheitslast wider, nicht eine Lockerung der Verschreibungspraxis.

Tatsächlich zeigt sich, dass Ärztinnen und Ärzte weiterhin differenziert verordnen. Ein flächendeckender, undifferenzierter Mehrverbrauch wäre vor allem in Bereichen wie der Behandlung unkomplizierter Infektionen sichtbar geworden – doch genau dort blieben die Zahlen stabil. Der gezielte Einsatz in jenen Fällen, in denen Antibiotika medizinisch geboten sind, spricht für eine verantwortungsbewusste Verschreibung.

Gleichzeitig darf die Gefahr zunehmender Resistenzen nicht unterschätzt werden. Die Tatsache, dass auch in europäischen Ländern mit restriktiver Antibiotika-Vergabe ein Anstieg verzeichnet wurde, zeigt, dass es sich um eine übergreifende Entwicklung handelt. Das Problem liegt also nicht in einer unüberlegten Verschreibungspolitik, sondern in der Frage, wie der Einsatz langfristig begrenzt und dennoch wirksam bleiben kann.

Die Herausforderung bleibt bestehen: Antibiotika müssen verfügbar bleiben, aber gezielt eingesetzt werden. Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass die Ärzteschaft dieser Verantwortung gerecht wird – doch ein kritischer Blick auf die Entwicklung bleibt notwendig.

 

Paradigmenwechsel in der Kardiologie? Die Rolle von Betablockern nach Herzinfarkt auf dem Prüfstand

Die langjährige Praxis, Patienten nach einem Myokardinfarkt routinemäßig mit Betablockern zu behandeln, wird zunehmend hinterfragt. Während Betablocker als fester Bestandteil der Sekundärprävention galten, werfen aktuelle Studien Zweifel an ihrem langfristigen Nutzen auf – insbesondere bei Patienten ohne Herzinsuffizienz oder reduzierte linksventrikuläre Funktion.

Neue Daten deuten darauf hin, dass die pauschale Verordnung überdacht und stärker individualisiert werden sollte. Zwar bieten Betablocker in der akuten Phase nach einem Infarkt Vorteile, doch für die langfristige Anwendung ist die Evidenz weniger eindeutig. Insbesondere bei Patienten mit erhaltener Ejektionsfraktion gibt es Hinweise, dass der Nutzen begrenzt sein könnte und Nebenwirkungen wie Bradykardien oder Fatigue eine Anpassung der Medikation erfordern.

Internationale Fachgesellschaften beginnen, diese Erkenntnisse zu berücksichtigen. Erste Leitlinien fordern bereits eine differenzierte Betrachtung der Indikation. Die Frage, ob eine Fortführung der Therapie langfristig notwendig ist oder ob ein kontrolliertes Absetzen sinnvoll sein kann, beschäftigt zunehmend die Fachwelt.

Noch fehlt eine endgültige Antwort. Langzeitstudien könnten Klarheit bringen, ob Betablocker bei bestimmten Patientengruppen weiterhin essenziell sind oder ob alternative Strategien in der Sekundärprävention gleichwertige oder gar bessere Ergebnisse liefern. Bis dahin bleibt die Entscheidung für oder gegen eine Betablocker-Therapie nach Myokardinfarkt eine Einzelfallabwägung – mit wachsender Bedeutung einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung.

Lange galt: Ein Herzinfarktpatient bekommt einen Betablocker – ohne Wenn und Aber. Doch in der modernen Kardiologie ist die Zeit der starren Dogmen vorbei. Die Medizin entwickelt sich weiter, und mit ihr die Erkenntnis, dass Therapieentscheidungen nicht nur auf alten Lehrsätzen, sondern auf aktuellen Daten und individuellen Faktoren beruhen müssen.

Gerade bei Patienten ohne Herzinsuffizienz stellt sich die Frage, ob eine lebenslange Betablocker-Therapie tatsächlich notwendig ist oder ob sie mehr Nebenwirkungen als Nutzen bringt. Die Studienlage ist noch nicht abschließend, aber die wachsende Diskussion zeigt, dass sich die Kardiologie in einem Wandel befindet.

Ein Paradigmenwechsel ist möglich – doch er muss mit Bedacht erfolgen. Nicht jede alte Regel ist obsolet, nur weil sie hinterfragt wird. Die Entscheidung für oder gegen eine langfristige Betablocker-Therapie darf nicht von Dogmen, sondern muss von wissenschaftlicher Evidenz und der individuellen Patientensituation geleitet werden. Die Herausforderung für Kardiologen liegt darin, bewährte Konzepte zu überdenken, ohne bewährte Therapien vorschnell über Bord zu werfen.

 

Im Schatten der Medizin: Seltene Krankheiten und der lange Weg zur Diagnose

Seltene Krankheiten sind oft ein blinder Fleck im Gesundheitssystem. Während Volkskrankheiten wie Diabetes oder Bluthochdruck große Aufmerksamkeit erhalten, kämpfen Menschen mit seltenen Erkrankungen häufig jahrelang um eine Diagnose. Der letzte Tag im Februar soll mit dem internationalen „Rare Disease Day“ das Bewusstsein für diese oft übersehenen Leiden schärfen.

In Europa gelten Krankheiten als selten, wenn sie weniger als fünf von 10.000 Menschen betreffen. Dazu gehören beispielsweise amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Mukoviszidose oder das Ehlers-Danlos-Syndrom. Die geringe Fallzahl erschwert nicht nur die Diagnose, sondern auch die Entwicklung von Behandlungen. Oft mangelt es an Forschung, Therapien sind begrenzt, und betroffene Familien stehen vor großen Herausforderungen.

Die Diagnose seltener Erkrankungen gleicht einem Marathon. Durchschnittlich vergehen vier bis fünf Jahre, bis eine korrekte Diagnose gestellt wird – in manchen Fällen sogar Jahrzehnte. Der Grund: Symptome sind unspezifisch, Hausärzte kommen selten mit den Erkrankungen in Kontakt, und Spezialisten für seltene Krankheiten gibt es nur wenige. Viele Patienten durchlaufen eine Odyssee durch das Gesundheitssystem, bis sie Gewissheit erhalten.

Auch nach der Diagnose bleibt die Versorgung schwierig. Medikamente für seltene Krankheiten – sogenannte Orphan Drugs – sind oft teuer und nicht für alle Patienten verfügbar. Die Forschung ist kostspielig, da sie für eine begrenzte Patientengruppe durchgeführt wird. Zudem kämpfen Betroffene mit bürokratischen Hürden, etwa bei der Anerkennung von Behinderungen oder der Kostenübernahme durch die Krankenkassen.

Experten fordern bessere Vernetzung und gezieltere Fortbildungen für Ärzte, um die Diagnosestellung zu beschleunigen. Digitale Gesundheitsakten und künstliche Intelligenz könnten helfen, Symptome schneller zu identifizieren und den Diagnoseprozess zu verkürzen. Auch die Förderung von Patientenregistern und spezialisierten Zentren gilt als Schlüssel für eine bessere Versorgung.

Der „Rare Disease Day“ setzt ein Zeichen für Millionen von Menschen, deren Leiden oft im Verborgenen bleibt. Doch echte Fortschritte erfordern mehr als symbolische Gedenktage: Ein Gesundheitssystem, das auch den seltensten Krankheiten gerecht wird, bleibt eine Herausforderung für Politik, Forschung und Medizin.

Seltene Krankheiten sind kein Randproblem. Für die Betroffenen und ihre Familien bedeuten sie jahrelange Unsicherheit, finanzielle Belastungen und oftmals eine medizinische Sackgasse. Dass es im Durchschnitt mehrere Jahre dauert, bis eine Diagnose gestellt wird, zeigt ein strukturelles Versagen. Das Problem liegt nicht nur an der Komplexität der Krankheiten, sondern auch an mangelnder Aufmerksamkeit und Ressourcen.

Die Medizin hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, doch der Fokus liegt oft auf weitverbreiteten Krankheiten. Forschung für seltene Erkrankungen bleibt finanziell unattraktiv, weshalb viele Betroffene auf kostspielige Spezialtherapien oder internationale Netzwerke angewiesen sind. Der Zugang zu diesen Therapien ist jedoch nicht selbstverständlich – lange Genehmigungsprozesse, hohe Kosten und fehlende Experten verzögern die Versorgung zusätzlich.

Hier sind Politik und Gesundheitswesen gefordert. Spezialzentren für seltene Erkrankungen, verpflichtende Weiterbildungen für Ärzte und der Ausbau digitaler Diagnosetools könnten helfen, die Situation zu verbessern. Vor allem aber braucht es ein Gesundheitssystem, das nicht nur auf Wirtschaftlichkeit, sondern auf Patientenwohl ausgerichtet ist.

Der „Rare Disease Day“ erinnert an jene, die oft vergessen werden. Doch Erinnerung allein reicht nicht. Es braucht eine grundlegende Veränderung, damit seltene Krankheiten nicht mehr selten erkannt und behandelt werden.

 

Sicherheitsbedenken bei Emblaveo: Risiken durch beschädigte Durchstechflaschen

In der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum herrscht Besorgnis über die Sicherheit des Antibiotikums Emblaveo, das von Pfizer produziert wird. Es wurden gebrochene und gerissene Durchstechflaschen in bestimmten Chargen des Medikaments festgestellt, was das Risiko von Kontaminationen und die damit verbundene Patientensicherheit erhöht. Die betroffenen Chargen, speziell für den deutschen und österreichischen Markt, wurden mit den Nummern LC4976AB, LR0469AB, LC7424AD und LR0469AA identifiziert.

Die Schäden an den Flaschen wurden auf unzureichende Kartontrenner in den Verpackungen zurückgeführt, die normalerweise den Glas-zu-Glas-Kontakt verhindern sollten. Diese Situation hat dazu geführt, dass Pflegepersonal in Kliniken und Apothekenteams angehalten wurden, alle Durchstechflaschen sorgfältig zu überprüfen, bevor sie verwendet werden. Beschädigte Einheiten müssen aus dem Verkehr gezogen und dem Hersteller gemeldet werden, während unbeschädigte weiterhin genutzt werden können.

Emblaveo wird vor allem in der Behandlung von schweren Infektionen eingesetzt, die durch multiresistente gramnegative Bakterien verursacht werden. Die Kombination aus den Wirkstoffen Aztreonam und Avibactam macht das Medikament zu einem wichtigen Bestandteil in der Bekämpfung von Krankheitserregern, die gegen andere Antibiotika resistent sind. Die korrekte und sichere Handhabung des Medikaments ist daher von entscheidender Bedeutung.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) sowie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Landesamt für Gesundheit in Berlin (LAGeSo) arbeiten eng mit Pfizer zusammen, um die Situation zu überwachen und sicherzustellen, dass alle betroffenen Produkte schnell identifiziert und behandelt werden. Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit strenger Qualitätskontrollen in der Produktion und Verpackung pharmazeutischer Produkte, um die Sicherheit und Wirksamkeit von lebenswichtigen Medikamenten zu gewährleisten.

Der Vorfall um die beschädigten Durchstechflaschen des Antibiotikums Emblaveo wirft ein Schlaglicht auf die kritische Bedeutung von Qualitätskontrollen in der Pharmaindustrie. Während das schnelle Handeln von Pfizer und den Regulierungsbehörden lobenswert ist, offenbart die Situation eine Lücke in den Sicherheitsprotokollen, die geschlossen werden muss. Für Patienten, deren Leben von solchen Medikamenten abhängt, sind solche Vorfälle nicht nur eine potenzielle Gefahr, sondern auch eine Quelle der Beunruhigung. Die Pharmaindustrie muss ihre Anstrengungen verdoppeln, um solche Fehler zu vermeiden und das Vertrauen in ihre Produkte zu stärken. Dieser Fall zeigt, dass bei der Sicherheit von Medikamenten kein Raum für Kompromisse besteht und dass die Überwachung und Durchsetzung von Qualitätsstandards ständig verbessert werden müssen, um den Schutz der Patienten zu gewährleisten.

 

Digitale Diagnosehelfer im Vergleich: Effizienz und Grenzen moderner Symptom-Checker

Im Zuge der digitalen Transformation des Gesundheitswesens haben Symptom-Checker-Apps einen festen Platz in der ersten Diagnoseunterstützung eingenommen. Stiftung Warentest hat kürzlich zehn solcher digitalen Tools evaluiert, die darauf abzielen, Nutzern bei der Selbsteinschätzung ihrer gesundheitlichen Beschwerden behilflich zu sein. Trotz der Vielzahl an verfügbaren Optionen konnten lediglich zwei Apps, „Ada“ und „Symptomate“, in den Tests überzeugen und erhielten die Bewertung "gut".

Die Untersuchung von Stiftung Warentest umfasste zehn digitale Angebote, die eine breite Palette von Symptomen analysieren und auf dieser Basis Verdachtsdiagnosen oder Handlungsempfehlungen abgeben. Neun dieser Angebote stammen von kommerziellen Anbietern, während ein Tool speziell für die Kassenärztliche Bundesvereinigung entwickelt wurde, um gesetzlich Versicherten bei der Suche nach Arztterminen behilflich zu sein.

Die Testmethodik sah vor, dass die Algorithmen der Apps fünf fiktive Krankheitsfälle erkennen sollten: Bandscheibenvorfall, Angina pectoris, Depression, Blasenentzündung und Restless-Legs-Syndrom. Die Ergebnisse zeigten, dass viele der geprüften Symptom-Checker zwar Verdachtsdiagnosen lieferten, jedoch lediglich die Apps „Ada“ und „Symptomate“ alle Testfälle zuverlässig identifizieren konnten. Diese beiden Tools wurden daher als Testsieger ausgezeichnet.

Die Gesundheitsexpertin der Stiftung Warentest, Heike Dierbach, betonte jedoch die Grenzen solcher Anwendungen: „Eine App kann den Arzt nicht ersetzen. Ein guter Symptom-Checker kann als erste Orientierungshilfe dienen und den Weg zum Arzt weisen, was in einigen Fällen lebensrettend sein kann.“

Parallel dazu bringt das Münchner Startup „MeisterDoc“ eine digitale Gesundheitsplattform auf den Markt, die neben der Arztterminbuchung auch sofortige Beratungen per Video-Call und einen KI-gestützten Chat für Gesundheitsfragen bietet. Der Gründer und CEO, Casper van het Hof, beschreibt das Ziel der App als „die Vereinfachung des Gesundheitsmanagements“, eine Dienstleistung, die laut ihm auf große Nachfrage stößt.

Die Einführung von digitalen Symptom-Checkern stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Zugänglichkeit medizinischer Informationen dar. Diese Technologien bieten schnelle und niedrigschwellige Ersteinschätzungen und können insbesondere in Systemen mit starken Belastungen der Gesundheitsinfrastruktur wertvoll sein. Dennoch muss klar sein, dass diese Tools nicht die Expertise und Erfahrung eines ausgebildeten Mediziners ersetzen können. Während die Entwicklung und Verbesserung solcher Apps begrüßenswert ist, bleibt die Notwendigkeit einer professionellen medizinischen Bewertung unersetzlich. Der Erfolg und die Akzeptanz von „Ada“ und „Symptomate“ zeigen, dass es eine klare Nachfrage nach zuverlässigen digitalen Gesundheitstools gibt, doch darf dies nicht über die essenzielle Rolle des menschlichen Faktors in der Medizin hinwegtäuschen.

 

Kritische Bewertung von Mundspüllösungen durch Stiftung Warentest offenbart Stärken und Schwächen gängiger Marken

In einer jüngsten Untersuchung der Stiftung Warentest wurden 20 verschiedene Mundspüllösungen unter die Lupe genommen, um deren Effektivität in Bezug auf Kariesschutz, Plaque-Vorbeugung und Zahnfleischgesundheit zu evaluieren. Die Untersuchung berücksichtigte dabei auch Umweltaspekte wie die Verpackung und die biologische Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe.

Ein wesentliches Ergebnis der Studie ist das Ausbleiben eines Gesamturteils für das Produkt „Meridol Zahnfleischschutz“ von Gaba/Colgate-Palmolive, was auf die mangelnde Transparenz des Herstellers zurückzuführen ist. Trotz einer guten Bewertung in der Kategorie Kariesprophylaxe konnte keine endgültige Beurteilung aufgrund unklarer Aminfluorid-Gehalte vorgenommen werden. Dies wirft Fragen hinsichtlich der Transparenz und Verlässlichkeit von Produktangaben auf.

Ein weiterer kritischer Fall ist die „Bioniq Repair Zahn-Milch“ von Dr. Wolff, die als einziges Produkt im Test auf Fluorid verzichtet und stattdessen auf Hydroxyapatit setzt. Obwohl Hydroxyapatit in einigen Studien als wirksam angepriesen wird, stellte Stiftung Warentest fest, dass die wissenschaftliche Beweislage zur Kariesprävention unzureichend sei. Dies führte zu einer mangelhaften Gesamtbewertung des Produkts, trotz guter Leistungen in anderen getesteten Kategorien.

Die Untersuchung hebt die „Listerine Total Care Zahn-Schutz“ von Johnson & Johnson als Testsieger hervor. Dieses Produkt überzeugte in allen getesteten Kategorien und zeigte, dass eine effektive Mundhygiene durch die richtige Zusammensetzung der Inhaltsstoffe unterstützt werden kann. Es verdeutlicht die Wichtigkeit der Auswahl von klinisch erprobten und effektiven Produkten für den alltäglichen Gebrauch.

Die aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest über Mundspüllösungen zeigt nicht nur die wissenschaftlichen Unterschiede zwischen den Produkten auf, sondern stellt auch die ethische Verantwortung der Hersteller in den Vordergrund. Die Diskrepanz zwischen wissenschaftlich belegter Wirksamkeit und Marketingversprechen einiger Produkte wirft kritische Fragen auf. Es ist essenziell, dass Hersteller nicht nur gesetzliche Mindeststandards erfüllen, sondern auch in ihrer Produktkommunikation Transparenz und wissenschaftliche Integrität wahren.

Darüber hinaus spielt die Umweltverträglichkeit eine immer größere Rolle in der Verbraucherentscheidung. Die Industrie muss hier proaktiver werden und nicht nur in die Forschung von effektiven, sondern auch umweltfreundlichen Produktkomponenten investieren. Letztlich liegt es in der Verantwortung der Verbraucher, sich nicht ausschließlich von Werbeversprechen leiten zu lassen, sondern kritisch und informiert Entscheidungen zu treffen, die sowohl ihre eigene Gesundheit als auch die Umwelt berücksichtigen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

Zurück zur Übersicht

Kontakt
Jetzt Ihr persönliches Angebot anfordern!
Rückrufservice
Gerne rufen wir Sie zurück!
Suche
  • Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Pharmarisk® OMNI: Die Allrisk-Police zu Fixprämien
    Allgefahrenschutz online berechnen und beantragen

Wir kennen Ihr Geschäft, und das garantiert Ihnen eine individuelle und kompetente Beratung.

Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.

Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.

  • Die PharmaRisk® FLEX
    Die PharmaRisk® FLEX
    Eine flexible Versicherung für alle betrieblichen Gefahren
Nutzen Sie unsere Erfahrung und rufen Sie uns an

Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.

Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.

  • Die PharmaRisk® CYBER
    Die PharmaRisk® CYBER
    Eine einzige Versicherung für alle Internetrisiken