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  • 09.02.2025 – Apotheken-News: Apotheken unter Druck durch Reformstau, digitale Hürden und wirtschaftliche Unsicherheit
    09.02.2025 – Apotheken-News: Apotheken unter Druck durch Reformstau, digitale Hürden und wirtschaftliche Unsicherheit
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apotheken unter Druck durch Reformstau, digitale Hürden und wirtschaftliche Unsicherheit

 

Zwischen stagnierenden Honoraren, Ausbildungsdebatten und digitalen Umbrüchen kämpfen Apotheken um ihre Zukunft, während politische Lösungen ausbleiben

Apotheken stehen vor tiefgreifenden Veränderungen und wachsenden Herausforderungen. Während steigende Kosten und bürokratische Hürden den wirtschaftlichen Druck erhöhen, bleibt die politische Unterstützung unzureichend. Die CDU/CSU fordert eine Anpassung des Fixums und eine bessere Vergütung für pharmazeutische Dienstleistungen, während die Grünen eine Erhöhung ablehnen. Gleichzeitig rücken Reformen in der Ausbildung in den Fokus – die Approbationsordnung für Apotheker gilt als veraltet, und die PTA-Ausbildung soll praxisnäher und attraktiver gestaltet werden. Auch die Digitalisierung schreitet voran, doch die Einführung der elektronischen Patientenakte stößt auf Widerstand und Datenschutzbedenken. Persönliche Veränderungen prägen ebenfalls das Bild der Branche: Der renommierte Wissenschaftler Dr. Florian Wiede wagt den Wechsel von der Forschung in die Offizin, während Apotheken in der Onkologie eine wachsende Rolle bei der Medikationssicherheit übernehmen. Mit der Wahl von Dr. Christian Ude zum Präsidenten der Landesapothekerkammer Hessen deutet sich ein möglicher Kurswechsel an, der die Standesvertretung neu ausrichten könnte. Doch ohne gezielte Reformen, eine faire Vergütung und eine klare politische Strategie geraten viele Apotheken zunehmend in eine wirtschaftlich unsichere Lage, mit weitreichenden Folgen für die flächendeckende Versorgung.


Apotheken stehen mehr denn je im Zentrum des Gesundheitswesens und sind mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Neben der klassischen Medikamentenversorgung müssen sich Apothekeninhaber zunehmend gegen Cyberangriffe, rechtliche Konflikte und interne Vorfälle wie Diebstahl oder Betrug absichern. Dazu kommen klassische Schadensfälle wie Einbruch oder Feuer, die nicht nur finanzielle Einbußen bedeuten, sondern auch den laufenden Betrieb massiv gefährden können. Um sich gegen diese Risiken zu wappnen, ist ein umfassender Versicherungsschutz essenziell. Neben der Allrisk-Police mit Best-Performance-Garantie sind Cyberversicherungen, Vertrauensschadenversicherungen sowie Rechts- und Betriebsausfallversicherungen von zentraler Bedeutung, um Apotheken langfristig wirtschaftlich stabil aufzustellen und deren Existenz zu sichern.

Parallel dazu gewinnt die Diskussion um eine dringend notwendige Modernisierung der Approbationsordnung für Apotheker an Fahrt. In Deutschland ist dieses Thema Gegenstand intensiver politischer und fachlicher Auseinandersetzungen. Paula Piechotta, die Berichterstatterin der Grünen Bundestagsfraktion für Apotheken und Arzneimittel, hat kürzlich die Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung dieser gesetzlichen Regelungen nach der Bundestagswahl unterstrichen. Während die Apothekerschaft bereits seit Jahren über eine veraltete Vergütungsstruktur klagt, sind die Grünen der Ansicht, dass eine Erhöhung des Fixums derzeit nicht auf der politischen Agenda stehe. Die Partei vertritt die Auffassung, dass Apotheker bereits ausreichend verdienen. Die Forderungen nach einer Anpassung der Honorierung, insbesondere im Hinblick auf zusätzliche Dienstleistungen, bleibt damit vorerst unbeantwortet, was in der Branche für Unmut sorgt.

In dieser Debatte hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter der Leitung von Tino Sorge einen eigenen Reformvorschlag vorgelegt. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion betonte die Notwendigkeit, das Fixum für Apotheken anzupassen und eine bessere Vergütung für pharmazeutische Dienstleistungen wie Botendienste und Notdienste sicherzustellen. Sorge fordert ein Vorschaltgesetz, das kurzfristig wirksame Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der Apotheken ermöglicht, um den gravierenden wirtschaftlichen Druck auf viele Betriebe zu lindern. In einem zweiten Schritt sollen dann umfassendere strukturelle Anpassungen erfolgen, um eine nachhaltige Unterstützung für Apotheken und ihre gesellschaftliche Rolle sicherzustellen.

Die strukturelle Weiterentwicklung des Apothekenwesens zeigt sich nicht nur in politischen Debatten, sondern auch in Veränderungen in den Berufsverbänden. Bei den Vorstandswahlen der Landesapothekerkammer Hessen kam es zu einer bemerkenswerten Neubesetzung: Dr. Christian Ude, ein erfahrener Apotheker aus Darmstadt, setzte sich gegen Dr. Schamim Eckert durch und übernimmt nun die Führung der Kammer. Ude, der sich bereits als Fortbildungsreferent und Autor einen Namen gemacht hat, wurde von seiner Vorgängerin Ursula Funke vorgeschlagen. Seine Wahl markiert einen spürbaren Wechsel an der Spitze der Kammer, die bisher eher für Kontinuität als für personelle Überraschungen bekannt war. Welche Akzente Ude in den kommenden Jahren setzen wird, bleibt abzuwarten, doch seine langjährige Erfahrung in der Branche wird als wertvolle Basis für seine neue Aufgabe betrachtet.

Neben den Reformbestrebungen für Apotheker gewinnt auch die Ausbildung von pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) zunehmend an Bedeutung. Zwei Jahre nach Inkrafttreten des PTA-Reformgesetzes wächst der Druck auf eine erneute Überarbeitung der Ausbildungsstandards. Apothekeninhaber setzen sich intensiv mit der Qualifizierung ihres Fachpersonals auseinander und fordern insbesondere die Einführung einer Ausbildungsvergütung. Die Debatte über eine duale Ausbildung, die theoretische und praktische Elemente stärker verzahnt, gewinnt an Dynamik. Viele in der Branche sind der Ansicht, dass eine verbesserte Ausbildung nicht nur die Fachkräftegewinnung erleichtert, sondern auch die Qualität der pharmazeutischen Beratung langfristig sichert.

Im Zuge der Digitalisierung des Gesundheitswesens steht die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) im Fokus. Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der CDU, hat hierzu eine Initiative vorgeschlagen, die finanzielle Anreize für Versicherte vorsieht, um die Nutzung der ePA zu fördern. Sein Modell sieht vor, dass Personen, die ihre Gesundheitsdaten für die Forschung zur Verfügung stellen, mit einer Reduktion ihres Krankenversicherungsbeitrags um zehn Prozent belohnt werden. Merz argumentiert, dass eine solche Maßnahme nicht nur Datenschutzbedenken adressiert, sondern auch dazu beitragen kann, die digitale Transformation im Gesundheitswesen voranzutreiben. Kritiker befürchten jedoch, dass damit indirekt ein finanzieller Druck auf Patienten ausgeübt werden könnte, um sensible Gesundheitsdaten preiszugeben.

Auch auf individueller Ebene stehen Apotheker vor weitreichenden Entscheidungen über ihren Berufsweg. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist Dr. Florian Wiede, der nach über zwanzig Jahren an der Spitze internationaler pharmazeutischer Forschungsprojekte in Australien in seine deutsche Heimat zurückkehrte, um eine Apotheke zu übernehmen. Der renommierte Wissenschaftler entschied sich, seine akademische Karriere hinter sich zu lassen und sich in seinem Heimatort einer neuen Herausforderung zu stellen. Dieser Wechsel vom forschungsintensiven Laborbetrieb hin zur direkten Kundenbetreuung im Apothekenalltag zeigt, dass das Berufsbild des Apothekers vielfältige Möglichkeiten bietet und auch für Wissenschaftler eine interessante Perspektive darstellen kann.

Neben den strukturellen und digitalen Entwicklungen gewinnt auch die Rolle der Apotheken in der Krebsbehandlung zunehmend an Bedeutung. Beim onkologisch-pharmazeutischen Fachkongress NZW in Hamburg betonten führende Medizinexperten die Notwendigkeit einer verbesserten Medikationsführung für Krebspatienten. Professor Dr. Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Ärzteschaft, hob hervor, dass Apotheker eine entscheidende Rolle bei der Minimierung von Medikationsfehlern und unerwünschten Arzneimittelwirkungen spielen. Viele Krankenhauseinweisungen sind auf fehlerhafte Medikation zurückzuführen – ein Problem, das durch eine intensivere pharmazeutische Betreuung verringert werden könnte. Die Einführung strukturierter Beratungsangebote durch Apotheken könnte hier ein wichtiger Beitrag sein, um die Patientensicherheit weiter zu verbessern.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Apothekenwesen einem tiefgreifenden Wandel unterliegt. Während wirtschaftliche und digitale Herausforderungen nach neuen Lösungen verlangen, bleibt die Kernaufgabe der Apotheken unverändert: eine verlässliche und sichere Arzneimittelversorgung für die Bevölkerung sicherzustellen. Doch ohne politische Unterstützung und strukturelle Reformen könnte sich die Lage vieler Apotheken weiter verschärfen, mit weitreichenden Folgen für das gesamte Gesundheitswesen.


Kommentar:

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht an einem kritischen Wendepunkt. Während sich politische Debatten über Reformen, Digitalisierung und neue Vergütungsmodelle in endlosen Schleifen drehen, bleibt die Realität in den Apotheken vor Ort oft eine andere: steigende Kosten, stagnierende Honorare und eine wachsende Bürokratie, die viele Betriebe an ihre wirtschaftlichen und personellen Grenzen bringt.

Besonders die anhaltende Diskussion über das Fixum zeigt, wie groß die Diskrepanz zwischen politischer Wahrnehmung und der täglichen Praxis in den Apotheken ist. Während die Grünen eine Erhöhung der Apothekenhonorare kategorisch ablehnen und dabei das Narrativ bemühen, Apotheker würden bereits „genug verdienen“, fordert die CDU/CSU konkrete Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung der Branche. Doch die entscheidende Frage bleibt: Warum dauert es in Deutschland so lange, bis notwendige Reformen tatsächlich umgesetzt werden?

Diese Reformträgheit zeigt sich nicht nur bei der Vergütung, sondern auch bei der längst überfälligen Anpassung der Approbationsordnung für Apotheker sowie der Ausbildung von pharmazeutisch-technischen Assistenten. Die pharmazeutische Praxis entwickelt sich rasant weiter – digitale Anwendungen, neue Versorgungsmodelle und pharmazeutische Dienstleistungen gewinnen an Bedeutung. Doch die Ausbildungsinhalte stammen vielfach aus einer Zeit, in der das Berufsbild des Apothekers primär auf die reine Medikamentenabgabe reduziert wurde. Wer jedoch langfristig eine hochwertige Versorgung sicherstellen will, muss in die Ausbildung und Qualifikation der Fachkräfte investieren.

Auch der Vorstoß zur elektronischen Patientenakte (ePA) zeigt die oft problematische Herangehensweise der Politik. Friedrich Merz schlägt finanzielle Anreize für Versicherte vor, um die Akzeptanz der ePA zu erhöhen – ein Vorschlag, der zwar wirtschaftliche Anreize schafft, aber zugleich ethische Fragen aufwirft. Sollte der Zugang zu Gesundheitsdaten tatsächlich eine Frage des Geldes sein? Oder wäre es nicht sinnvoller, Vertrauen durch Sicherheit und Transparenz zu schaffen? Hier braucht es keine wirtschaftlichen Belohnungssysteme, sondern eine überzeugende Strategie, die den Mehrwert der ePA klar herausstellt, ohne Druck auf Patienten auszuüben.

Während diese politischen Diskussionen weiterlaufen, setzen sich viele Apotheker bereits mit viel Engagement für die Weiterentwicklung ihres Berufsstandes ein. Der Wechsel an der Spitze der Landesapothekerkammer Hessen zeigt, dass auch innerhalb der Standesvertretungen Veränderungen möglich sind. Dr. Christian Ude tritt in große Fußstapfen und wird beweisen müssen, ob er den schwierigen Spagat zwischen Tradition und notwendigem Wandel meistern kann.

Eines bleibt jedoch klar: Ohne eine grundlegende Neuausrichtung in der politischen Unterstützung wird das Apothekenwesen in Deutschland langfristig Schaden nehmen. Apotheken sind nicht nur wirtschaftliche Betriebe, sondern essenzielle Pfeiler der Gesundheitsversorgung. Wer die Bedeutung dieser Betriebe verkennt oder sie nur als Kostenfaktor im Gesundheitssystem betrachtet, riskiert eine Versorgungslücke, die sich nicht einfach durch Online-Apotheken oder Versandhandel schließen lässt. Es wird Zeit, dass Politik und Gesellschaft erkennen: Die Zukunft der Apotheken ist keine Frage des politischen Kalküls, sondern eine der gesundheitlichen Daseinsvorsorge – und diese darf nicht aufs Spiel gesetzt werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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