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  • 07.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Rechtsextreme Gewinne, E-Rezept Probleme, und 26,4 Millionen ePA
    07.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Rechtsextreme Gewinne, E-Rezept Probleme, und 26,4 Millionen ePA
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In Deutschland gewinnen rechtsextreme Parteien zunehmend an Einfluss, was tiefgreifende Fragen über die Stabilität der Demokratie aufwir...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Rechtsextreme Gewinne, E-Rezept Probleme, und 26,4 Millionen ePA

 

Ein umfassender Überblick über politische Verschiebungen, digitale Gesundheitsinitiativen und gesellschaftliche Veränderungen

In Deutschland gewinnen rechtsextreme Parteien zunehmend an Einfluss, was tiefgreifende Fragen über die Stabilität der Demokratie aufwirft und eine schleichende Erosion demokratischer Prinzipien befürchten lässt. Gleichzeitig weigern sich viele Arztpraxen trotz verpflichtender Vorgaben, moderne Kommunikationstechnologien wie das KIM-System zu nutzen, und bevorzugen stattdessen veraltete Faxgeräte. Dies spiegelt die allgemeinen Herausforderungen in der Digitalisierung des Gesundheitswesens wider, etwa bei der Einführung des E-Rezepts, die bisher nur marginale Verbesserungen gebracht hat und weiterhin Schwierigkeiten in der Heimversorgung verursacht. Apotheken stehen zusätzlich unter Druck durch häufige Retaxationen, die finanzielle Einbußen und bürokratischen Aufwand verursachen, während innovative Versicherungslösungen wie die PharmaRisk® OMNI neue Wege bieten, mit diesen Veränderungen umzugehen. Die AOK hat indessen erfolgreich 26,4 Millionen elektronische Patientenakten eingeführt, eine Maßnahme, die das Potenzial hat, die Patientenversorgung erheblich zu verbessern, trotz einer geringen Widerspruchsrate. In Hessen hat der Apothekerverband durch eine Petitionsinitiative beachtliche Unterstützung für lokale Apotheken mobilisiert, was ihre Rolle in der Sicherstellung der Versorgung unterstreicht. Zugleich führen Übertragungsfehler in Medikationsplänen, wie beim Medikament Methotrexat, zu ernsthaften Risiken für Patienten. Die Grippewelle belastet derweil Schulen mit einem hohen Krankenstand unter Schülern, und fünf Jahre nach der Corona-Pandemie sind die langfristigen Veränderungen im Alltagsleben weiterhin spürbar. Die Geburtshilfe in Deutschland verzeichnet einen kontinuierlichen Anstieg der Kaiserschnittraten, was Fragen nach den Gründen und langfristigen Auswirkungen aufwirft. Parallel dazu birgt eine vegane Ernährung für Allergiker spezifische Risiken, da viele pflanzliche Alternativen potenzielle Allergene enthalten. Im Tierreich zeigen Dreizehnstreifen-Erdhörnchen eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit im Umgang mit extremen Bedingungen ihres Winterschlafs, eine Fähigkeit, die Forscher erst kürzlich entschlüsseln konnten.

 

Rechtsextreme Wahlerfolge: Gefahr für die Demokratie?

Rechtsextreme Parteien erzielen in Deutschland zunehmend Wahlerfolge und gewinnen politischen Einfluss – eine Entwicklung, die nicht nur die Parteienlandschaft verändert, sondern auch tiefgreifende Fragen über die Stabilität der Demokratie aufwirft. Während sich etablierte Parteien schwer damit tun, den wachsenden Zuspruch für rechte Kräfte einzudämmen, sehen Experten eine schleichende Erosion demokratischer Prinzipien. Was bedeutet diese Entwicklung für das politische System? Welche Faktoren treiben den Erfolg rechtsextremer Parteien an? Und wie gefährlich ist die Lage wirklich?

Noch vor wenigen Jahren galten rechtsextreme Parteien als Randerscheinungen, die in den Parlamenten kaum eine Rolle spielten. Heute sieht das Bild anders aus: In mehreren Bundesländern überschreiten sie problemlos die Zehn-Prozent-Marke, stellen Bürgermeister und Stadträte und gewinnen an Einfluss in lokalen Verwaltungen. Besonders in strukturschwachen Regionen, in denen wirtschaftliche Unsicherheit, soziale Frustration und Politikverdrossenheit dominieren, finden rechtsextreme Parteien besonders starken Rückhalt.

Ein zentrales Merkmal dieser Parteien ist ihre Doppelstrategie: Nach außen präsentieren sie sich zunehmend als „bürgerlich-patriotische“ Alternative zu den etablierten Parteien, während sie intern radikale, teils verfassungsfeindliche Positionen vertreten. Besonders alarmierend ist, dass Teile der Wählerschaft sich nicht nur aus Protest, sondern aus ideologischer Überzeugung für diese Parteien entscheiden.

Die Gründe für den wachsenden Zuspruch zu rechtsextremen Parteien sind vielfältig. Neben wirtschaftlichen Ängsten und Unsicherheiten spielt auch das Gefühl vieler Menschen eine Rolle, von der etablierten Politik nicht gehört zu werden. Globalisierung, Digitalisierung und Migration haben gesellschaftliche Umbrüche beschleunigt, die von manchen als Bedrohung wahrgenommen werden. Rechtsextreme Akteure nutzen diese Verunsicherung geschickt, um einfache Feindbilder zu schaffen und sich als „wahre Stimme des Volkes“ zu inszenieren.

Auch soziale Medien spielen eine entscheidende Rolle: Sie bieten extremistischen Gruppen eine Plattform, um ihre Narrative gezielt zu verbreiten und Desinformation zu streuen. Die Radikalisierung erfolgt dabei oft schleichend – von vermeintlich harmloser Systemkritik über Verschwörungserzählungen bis hin zur offenen Ablehnung demokratischer Strukturen.

Mit dem politischen Erfolg rechtsextremer Parteien steigt auch der Druck auf demokratische Institutionen. In Parlamenten fordern sie Gesetzesänderungen, die Freiheitsrechte einschränken, und attackieren kritische Medien und Justiz. Besonders besorgniserregend ist der Versuch, Schlüsselpositionen in Verwaltungen, Polizei und Justiz zu besetzen, um so langfristig staatliche Strukturen zu beeinflussen.

In mehreren Bundesländern wurden bereits Netzwerke innerhalb der Sicherheitsbehörden aufgedeckt, in denen Rechtsextreme versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen und politische Entscheidungen zu beeinflussen. Dies zeigt, dass der Rechtsextremismus längst nicht nur eine Frage von Wahlerfolgen ist, sondern eine tiefere Bedrohung für den demokratischen Rechtsstaat darstellt.

Die deutsche Geschichte liefert zahlreiche Warnsignale, wie Demokratien erodieren können. Der Aufstieg der Nationalsozialisten in den 1930er-Jahren zeigt, dass Demokratien nicht zwingend durch Staatsstreiche oder Gewalt gestürzt werden – oft beginnt der Prozess mit der schrittweisen Unterwanderung politischer Institutionen und einer Normalisierung extremistischer Positionen.

Eine Demokratie ist nur so stark, wie ihre Verteidiger es zulassen. Die Frage ist, ob Politik und Gesellschaft entschlossen genug sind, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Denn wenn rechtsextreme Parteien weiter an Einfluss gewinnen, könnte dies nicht nur die politische Kultur, sondern auch die Grundfesten des demokratischen Systems nachhaltig verändern.

Der Erfolg rechtsextremer Parteien in Deutschland ist mehr als nur ein vorübergehender Trend – er ist ein alarmierendes Signal für die gesamte Gesellschaft. Die Vorstellung, dass diese Parteien lediglich eine vorübergehende Protesterscheinung seien, ist nicht nur gefährlich naiv, sondern verkennt die realen Folgen ihrer wachsenden politischen Macht.

Jede Stimme für eine rechtsextreme Partei bedeutet, dass sich die Grenzen des politisch Akzeptablen weiter verschieben. Was vor wenigen Jahren noch als unvorstellbar galt – etwa, dass Rechtsextreme Bürgermeister stellen oder mit anderen Parteien politische Bündnisse eingehen – wird zunehmend zur Realität. Diese Normalisierung ist der erste Schritt in eine politische Entwicklung, die schwer umkehrbar sein könnte.

Doch warum wählen Menschen überhaupt rechtsextreme Parteien? Ist es tatsächlich nur Protest gegen die Politik der etablierten Parteien? Oder ist die Gesellschaft stärker in extremistische Denkweisen abgerutscht, als viele wahrhaben wollen? Studien zeigen, dass der Anteil derjenigen, die rechtsextreme Parteien nicht nur als Denkzettel wählen, sondern deren Ideologie tatsächlich unterstützen, wächst. Das bedeutet, dass die Gefahr nicht allein in den Parteien selbst liegt, sondern in einer gesellschaftlichen Verschiebung hin zu Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit und einer Ablehnung demokratischer Grundwerte.

Demokratien sterben nicht plötzlich – sie werden ausgehöhlt. Das beginnt mit der gezielten Schwächung von Institutionen, der Delegitimierung unabhängiger Medien und der schrittweisen Einschränkung von Grundrechten. Wer glaubt, dass Deutschland aufgrund seiner Geschichte immun gegen solche Entwicklungen sei, täuscht sich. Geschichte ist keine Garantie dafür, dass sich Fehler nicht wiederholen.

Die Verantwortung liegt nicht nur bei der Politik, sondern bei der gesamten Gesellschaft. Demokratische Parteien müssen wieder lernen, überzeugendere Alternativen zu bieten, statt sich nur in internen Grabenkämpfen zu verlieren. Medien müssen noch stärker gegen Desinformation vorgehen und gesellschaftliche Spaltungen thematisieren. Aber auch die Zivilgesellschaft ist gefragt: Jeder Bürger hat eine Verantwortung, sich gegen extremistische Tendenzen zu positionieren – sei es im persönlichen Umfeld, im Beruf oder in der öffentlichen Debatte.

Die Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie lebt von ihrer Verteidigung. Und sie kann nur bestehen, wenn sich genug Menschen entschließen, für sie einzustehen – bevor es zu spät ist.

 

Fax statt KIM: Warum viele Arztpraxen die digitale Kommunikation verweigern

Seit April 2024 ist die Nutzung der Kommunikation im Medizinwesen (KIM) für Apotheken verpflichtend. Damit soll die Übermittlung von Rezept-Token für das E-Rezept sicher und effizient digital erfolgen. Doch während Apotheken gezwungen sind, sich an das System anzubinden, verweigern viele Arztpraxen weiterhin die Nutzung – und greifen stattdessen auf das Faxgerät zurück.

„Wir haben unsere KIM-Anbindung eingerichtet und sind bereit, digitale Rezeptdaten über diesen sicheren Kommunikationsweg zu empfangen“, erklärt eine Apothekerin. Doch in der Praxis sehe die Situation anders aus. „Viele Arztpraxen faxen uns die Rezepte weiterhin oder geben den Patienten Ausdrucke mit. Die eigentlich geplante digitale Übermittlung findet kaum statt.“

Ein Grund für die mangelnde Nutzung von KIM durch Ärzte sind die zusätzlichen Kosten. Während Apotheken gezwungen wurden, in das System zu investieren, ist die Nutzung für Praxen nicht verpflichtend. „Viele Ärzte scheuen die finanziellen Aufwände für KIM, da sie für die Nutzung und die Einrichtung zahlen müssen“, berichtet ein Apotheker. Das Fax hingegen bleibt für sie eine kostenfreie, bewährte Alternative.

Doch nicht nur die Kosten sind ein Hinderungsgrund. Auch technische Probleme bremsen die Einführung. „KIM ist für viele Praxen nicht einfach einzurichten. Manchmal gibt es Software-Inkompatibilitäten oder die Anbindung funktioniert nicht reibungslos“, erklärt ein IT-Experte aus dem Gesundheitssektor. Zudem sind viele Praxisabläufe seit Jahren auf das Faxgerät abgestimmt. Statt eine neue, potenziell fehleranfällige Technologie einzuführen, bleiben viele Ärzte lieber bei der gewohnten Methode.

Das führt jedoch zu Problemen auf Seiten der Apotheken. „Wir sollen digital arbeiten, aber müssen trotzdem noch mit gefaxten Rezepten umgehen“, kritisiert eine Apothekerin. Faxübertragungen sind fehleranfällig – manchmal kommen Dokumente unvollständig an oder sind schwer lesbar. Zudem erhöht sich der manuelle Bearbeitungsaufwand, da die Daten händisch ins System eingetragen werden müssen.

Experten warnen davor, dass sich der digitale Wandel im Gesundheitswesen weiter verzögert, wenn keine klare Regulierung erfolgt. „Solange es keine einheitliche Verpflichtung gibt, werden viele Arztpraxen aus Bequemlichkeit oder Kostengründen bei alten Methoden bleiben“, sagt ein Branchenkenner. Während Apotheken gezwungen wurden, die Umstellung auf digitale Kommunikation zu vollziehen, bleibt es für Arztpraxen eine freiwillige Option – eine Schieflage, die dem eigentlichen Ziel der Digitalisierung entgegensteht.

Die Einführung der digitalen Kommunikation im Gesundheitswesen scheitert einmal mehr an einer ungleichen Verteilung von Pflichten und Anreizen. Apotheken wurden gezwungen, sich an KIM anzubinden, und tragen die damit verbundenen Kosten und den technischen Aufwand. Arztpraxen hingegen haben die Wahl – und entscheiden sich in vielen Fällen dagegen. Das Ergebnis ist ein fragmentiertes System, das weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

Dabei war das Ziel der digitalen Kommunikation im Gesundheitswesen klar definiert: Ein sicherer, schneller und effizienter Austausch von Informationen, der Arbeitsabläufe erleichtert und die Patientensicherheit erhöht. Doch in der Praxis zeigt sich, dass eine freiwillige Einführung nicht ausreicht, um einen flächendeckenden Wandel herbeizuführen. Solange Faxgeräte eine kostenlose und einfache Alternative bleiben, werden viele Arztpraxen weiterhin auf diese altmodische Technik setzen – selbst wenn sie langsamer und unsicherer ist als moderne digitale Lösungen.

Hinzu kommt, dass der Verzicht auf KIM nicht nur Apotheken belastet, sondern auch die gesamte Gesundheitsversorgung beeinträchtigt. Jedes gefaxte Rezept bedeutet zusätzliche Arbeitsschritte, ein höheres Risiko für Übertragungsfehler und eine unnötige Verzögerung in der Medikamentenversorgung. Patienten, die auf eine schnelle Bearbeitung angewiesen sind, werden dadurch indirekt benachteiligt.

Es drängt sich die Frage auf: Warum gelten nicht für alle Beteiligten die gleichen Regeln? Warum müssen Apotheken in digitale Kommunikation investieren, während Arztpraxen weiterhin auf veraltete Methoden setzen können? Die aktuelle Situation zeigt, dass Digitalisierung im Gesundheitswesen nicht nur eine Frage der technischen Umsetzung ist, sondern auch der politischen Rahmenbedingungen. Solange es keine verbindlichen Vorgaben für alle Akteure gibt, wird sich der Wandel weiter verzögern – und das Fax bleibt, was es schon lange ist: ein Symbol für den stockenden Fortschritt.

 

Komplexe Digitalisierung: E-Rezept und die anhaltenden Herausforderungen in der Heimversorgung

Seit der flächendeckenden Einführung des E-Rezepts in Deutschland vor über einem Jahr sind die Erwartungen an eine Vereinfachung und Effizienzsteigerung der medizinischen Heimversorgung weitgehend unerfüllt geblieben. Trotz der Fortschritte in der digitalen Infrastruktur des Gesundheitswesens erleben viele Akteure eine nur marginale Verbesserung der Prozesse, die oft als einfache "Elektrifizierung" bestehender analoger Abläufe beschrieben wird.

Mark Langguth, ein renommierter Telematikinfrastruktur-Experte, äußert sich kritisch zur derzeitigen Umsetzung der Kommunikation im Medizinwesen (KIM). Er bemängelt, dass die KIM-Lösung in ihrer aktuellen Form für die spezifischen Anforderungen der Heimversorgung kaum praktikabel sei. Laut Langguth würde eine dedizierte, plattformbasierte Lösung, die speziell für die Bedürfnisse der Heimversorgung entwickelt wird, eine echte Verbesserung darstellen, indem sie eine effizientere und fehlerfreiere Abwicklung der E-Rezepte ermöglicht.

Die Probleme, die es zu überwinden gilt, sind vielschichtig. Sie reichen von technischen Einschränkungen über Datenschutzbedenken bis hin zur Herausforderung, verschiedene bestehende Systeme zu integrieren. Diese technischen und organisatorischen Hürden führen zu Frustration bei den beteiligten Pflegeeinrichtungen, Apotheken und letztendlich den Patienten, die eine zuverlässige Versorgung mit Medikamenten benötigen.

Die Betroffenen, darunter Apotheker, Pflegepersonal und IT-Verantwortliche in Gesundheitseinrichtungen, berichten von erheblichen Schwierigkeiten bei der praktischen Umsetzung der digitalen Vorschriften. Die Anpassung an die digitalen Prozesse erfordert nicht nur technische Umrüstungen, sondern auch eine umfassende Schulung der Mitarbeiter, um die neuen Systeme effektiv nutzen zu können.

Eine plattformbasierte Lösung könnte hier Abhilfe schaffen, indem sie eine zentrale, benutzerfreundliche Schnittstelle bietet, die die verschiedenen Aspekte der Medikamentenversorgung und -verwaltung integriert und vereinfacht. Eine solche Entwicklung erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Technologieanbietern, Gesundheitsdienstleistern und regulatorischen Behörden, um eine Lösung zu schaffen, die sowohl praktikabel als auch konform mit den strengen Datenschutzrichtlinien ist.

Die Vision einer vollständig digitalisierten Heimversorgung, die durch E-Rezepte unterstützt wird, ist zweifellos ambitioniert. Die aktuellen Tools wie die KIM zeigen jedoch deutlich ihre Grenzen auf. Die Notwendigkeit einer speziellen, plattformbasierten Lösung wird immer offensichtlicher, um die digitale Transformation in diesem kritischen Bereich des Gesundheitswesens voranzutreiben. Diese Plattform muss sorgfältig gestaltet werden, um nahtlose Integrationen zu ermöglichen, Betriebsstörungen zu minimieren und gleichzeitig die Sicherheit und den Datenschutz der Patientendaten zu gewährleisten.

Die Entwicklung einer solchen Plattform erfordert nicht nur technisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis der praktischen Bedürfnisse und Herausforderungen der Heimversorgung. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten – von Softwareentwicklern über medizinisches Personal bis hin zu den Patienten selbst – in den Entwicklungsprozess einbezogen werden, um sicherzustellen, dass die Lösung die realen Anforderungen erfüllt und tatsächlich zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität beiträgt. In einer Zeit, in der die Effizienz des Gesundheitswesens von größter Bedeutung ist, kann eine gut durchdachte, plattformbasierte Digitalisierungslösung den Weg zu einer effektiveren und patientenorientierteren Heimversorgung ebnen.

 

Retaxationen in deutschen Apotheken: Ursachen, Auswirkungen und Reformbedarf

Retaxationen belasten Apotheken in Deutschland zunehmend und werfen Fragen zur Effizienz und Transparenz der Abrechnungsprozesse im Gesundheitssystem auf. Diese Korrekturen, die von Krankenkassen bei vermeintlichen Abrechnungsfehlern vorgenommen werden, führen nicht nur zu finanziellen Einbußen, sondern auch zu erheblichem bürokratischen Aufwand. Besonders betroffen sind kleinere Apotheken, die bereits unter wirtschaftlichem Druck stehen.

Die häufigsten Ursachen für Retaxationen sind formale Fehler, wie unvollständige Patientendaten oder fehlerhafte Dosierungsanweisungen. Besonders komplex ist die Abrechnung von Medizinprodukten, da hier spezifische Vorgaben gelten, die von Krankenkasse zu Krankenkasse variieren können. Selbst minimale Abweichungen, wie ein fehlendes Kreuz auf einem Rezept oder ungenaue Angaben zu einem Austausch, können eine vollständige Rückforderung der Erstattung auslösen.

Die Folgen für Apotheken sind gravierend. Neben direkten finanziellen Verlusten binden Retaxationen wertvolle personelle Ressourcen, da die Prüfung und Korrektur strittiger Abrechnungen oft zeitaufwendig ist. Dies beeinträchtigt die Effizienz der Betriebe und lenkt vom eigentlichen Fokus – der Patientenversorgung – ab.

Zur Prävention setzen viele Apotheken auf Fortbildungen, die das Personal über aktuelle Abrechnungsrichtlinien und Vorgaben der Krankenkassen aufklären. Auch digitale Lösungen wie spezialisierte Software, die Abrechnungen automatisch auf Fehler prüft, spielen eine wichtige Rolle. Dennoch können solche Maßnahmen die Unsicherheiten, die durch uneinheitliche Vorgaben entstehen, nur teilweise beseitigen.

Einige Apotheken haben sich daher zusätzlich für den Abschluss von Retax-Versicherungen entschieden, um sich gegen die finanziellen Folgen solcher Korrekturen abzusichern. Diese Versicherungen bieten jedoch lediglich eine Entlastung im Schadensfall und adressieren nicht die grundlegenden strukturellen Probleme.

Es ist klar, dass die Politik gefragt ist, um Reformen einzuleiten. Einheitliche und transparente Abrechnungsrichtlinien könnten die Zahl der Retaxationen deutlich reduzieren und die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken stärken. Ohne solche Maßnahmen drohen nicht nur den Apotheken wirtschaftliche Verluste, sondern auch der flächendeckenden Gesundheitsversorgung langfristige Risiken.

Die steigende Zahl von Retaxationen ist ein Symptom für tiefgreifende Schwächen im Abrechnungssystem des deutschen Gesundheitssystems. Uneinheitliche Vorgaben der Krankenkassen führen zu Unsicherheiten, die selbst durch präventive Maßnahmen wie Schulungen und Technologieeinsatz nicht vollständig kompensiert werden können. Besonders kleinere Apotheken sind in einer prekären Lage, da sie oft keine finanziellen Reserven haben, um wiederkehrende Retaxationen aufzufangen.

Der bürokratische Aufwand, der mit der Bearbeitung solcher Fälle einhergeht, belastet die betroffenen Betriebe zusätzlich. Es ist inakzeptabel, dass Apotheken so stark in administrative Aufgaben eingebunden sind, während ihre Hauptaufgabe in der Patientenversorgung liegt. Hier zeigt sich ein systemisches Versagen, das sowohl die Krankenkassen als auch die politischen Entscheidungsträger in die Pflicht nimmt.

Reformen sind dringend erforderlich. Einheitliche Abrechnungsrichtlinien, die für alle Beteiligten transparent und einfach nachvollziehbar sind, könnten den Druck auf Apotheken deutlich reduzieren. Gleichzeitig müssen Krankenkassen dazu verpflichtet werden, ihre Vorgaben klarer zu kommunizieren und die Fehleranfälligkeit des Systems zu minimieren.

Ohne diese Reformen droht eine Verschärfung der Situation, die nicht nur die wirtschaftliche Stabilität der Apotheken gefährdet, sondern auch die Qualität und Verfügbarkeit der Gesundheitsversorgung in Deutschland beeinträchtigen könnte. Ein gemeinsames Vorgehen von Politik, Krankenkassen und Apotheken ist unerlässlich, um die bestehenden Probleme zu lösen und das Gesundheitssystem für die Zukunft zu stärken.

 

PharmaRisk® OMNI: Strategische Versicherungslösungen für die Herausforderungen moderner Apotheken

In einer Zeit, in der technologische Innovationen und regulatorische Veränderungen das Geschäftsumfeld für Apotheken grundlegend umgestalten, wächst der Bedarf an flexiblen Versicherungslösungen, die mit diesen Entwicklungen Schritt halten können. Die PharmaRisk® OMNI-Police von Aporisk hebt sich in diesem Kontext als ein besonders adaptives Versicherungsprodukt hervor. Sie bietet einen umfassenden Schutz, der speziell auf die Bedürfnisse moderner Apotheken zugeschnitten ist.

Der Kern der PharmaRisk® OMNI-Versicherung besteht aus einer Betriebshaftpflichtversicherung, die mit einer Deckungssumme von bis zu 30 Millionen Euro wesentliche Risiken abdeckt. Diese hohe Deckungssumme ist in der Branche nicht alltäglich und zeigt das Bestreben von Aporisk, weit über die Mindestanforderungen hinauszugehen, um umfassenden Schutz zu bieten. Die Versicherung adressiert alle Arten von Haftungsansprüchen, die aus Personen-, Sach- oder Vermögensschäden resultieren können.

Zusätzlich beinhaltet das Versicherungspaket eine Sach- und Inhaltsversicherung mit einer Abdeckung von bis zu 5 Millionen Euro. Diese Versicherung ist entscheidend für Apotheken, deren Betrieb stark von der ständigen Verfügbarkeit ihrer Produkte abhängig ist. Sie schützt vor Verlusten durch Feuer, Einbruchdiebstahl, Wasser und andere Risiken, die den Betriebsablauf stören könnten.

Ein speziell auf Apotheken zugeschnittenes Versicherungselement ist die Kühlgutversicherung. Sie sichert Apotheken gegen die finanziellen Folgen eines Ausfalls der Kühltechnik ab, was insbesondere für die Lagerung temperaturempfindlicher Medikamente kritisch ist. Ebenfalls enthalten ist eine Retaxationsversicherung, die finanzielle Verluste abdeckt, die aus den strengen Prüfungen von Krankenkassen resultieren können.

Ein herausragendes Merkmal der PharmaRisk® OMNI ist die Bestands- und InnovationsGarantie (BIG), welche die automatische Aktualisierung der Versicherungsleistungen garantiert, um stets dem neuesten Stand der Technik und den Marktbedingungen zu entsprechen. Diese Garantie beinhaltet auch die Übernahme aller bisherigen Leistungen und die automatische Einbeziehung aller marktverfügbaren Deckungserweiterungen, ohne dass zusätzliche Kosten für die Versicherten entstehen.

Die Apothekenbranche steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die von der Digitalisierung über gestiegene regulatorische Anforderungen bis hin zu neuen Gesundheitsrisiken reichen. In diesem sich schnell wandelnden Umfeld ist ein adaptiver Versicherungsschutz nicht nur wünschenswert, sondern notwendig, um die finanzielle Stabilität und operationelle Kontinuität der Apotheken zu gewährleisten. Die PharmaRisk® OMNI von Aporisk erweist sich als ein entscheidendes Instrument in diesem Bestreben.

Durch die Integration fortschrittlicher Versicherungselemente und einer adaptiven Deckungspolitik, die mit den Branchenentwicklungen Schritt hält, stellt PharmaRisk® OMNI eine Versicherungslösung dar, die echten Mehrwert bietet. Diese Versicherungspolice trägt nicht nur dazu bei, finanzielle Risiken zu minimieren, sondern ermöglicht es Apotheken auch, sich auf ihre primäre Aufgabe zu konzentrieren: die Versorgung und Beratung ihrer Kunden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die PharmaRisk® OMNI ein Paradebeispiel für die Evolution der Versicherungsprodukte in Reaktion auf die spezifischen Bedürfnisse eines sich dynamisch entwickelnden Marktes ist. Sie zeigt auf, wie wichtig es ist, dass Versicherer die Entwicklungen in den von ihnen bedienten Branchen genau verfolgen und ihre Produkte entsprechend anpassen. In einer Zeit, in der Unsicherheit oft der einzige Bestandteil ist, der als sicher gilt, bieten solche Versicherungslösungen eine wesentliche Unterstützung für die Zukunftsfähigkeit von Apotheken.

 

AOK digitalisiert Versichertenakten – 26,4 Millionen elektronische Patientenakten angelegt

Die AOK hat die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für ihre Versicherten abgeschlossen. Wie der AOK-Bundesverband mitteilte, wurden seit dem 15. Januar 2025 insgesamt 26,4 Millionen digitale Akten erstellt. Die technische Umsetzung erfolgte durch die IT-Dienstleister Ernst & Young (EY) und IBM. Versicherte, die der Nutzung nicht widersprochen haben, erhielten automatisch eine persönliche ePA. Die Widerspruchsquote liegt laut AOK bei 3,8 Prozent.

Die Bereitstellung der Akten markiert den ersten Schritt in der Umsetzung der ePA-Pflicht, die eine zentrale Rolle in der Digitalisierung des Gesundheitswesens spielt. Nach Angaben der AOK sollen Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken schrittweise an das System angeschlossen werden. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betonte, dass die technische Grundlage nun geschaffen sei, um die Akten mit medizinischen Daten zu füllen und in die Regelversorgung zu integrieren.

Seit Mitte Januar läuft eine Pilotphase in den Modellregionen Franken, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Bis zu 300 Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäuser testen dort die Nutzung der ePA im Versorgungsalltag. Die Pilotierung soll Erkenntnisse über technische Herausforderungen und praktische Abläufe liefern. Ein flächendeckender Rollout ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums für April 2025 geplant.

Laut einer AOK-Umfrage aus dem vergangenen Jahr zeigen die Versicherten großes Interesse an der Nutzung der ePA. 77 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Gesundheitsdaten, darunter Arztbriefe und Laborwerte, künftig digital einsehen möchten. Dennoch bestehen weiterhin Datenschutzbedenken. Kritiker bemängeln, dass Versicherte nicht aktiv zustimmen mussten, sondern die ePA automatisch angelegt wurde. Datenschützer fordern eine strengere Kontrolle und Transparenz über die Speicherung und Nutzung sensibler Gesundheitsdaten.

Mit der Einführung der ePA setzt die AOK die gesetzlichen Vorgaben um, die eine flächendeckende Digitalisierung des Gesundheitswesens vorsehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die digitale Akte in der Praxis einen echten Mehrwert für Patienten und Leistungserbringer bietet oder ob technische und organisatorische Probleme den Fortschritt bremsen.

Mit der elektronischen Patientenakte geht die Digitalisierung im Gesundheitswesen einen entscheidenden Schritt voran. Doch die Einführung wirft Fragen auf.

Die automatische Anlage von 26,4 Millionen Akten zeigt, wie konsequent die AOK die gesetzlichen Vorgaben umsetzt. Doch dass Versicherte aktiv widersprechen mussten, um keine ePA zu erhalten, bleibt umstritten. Datenschützer kritisieren das Opt-out-Verfahren als intransparent, während Befürworter die Chance auf eine effizientere Patientenversorgung betonen.

Die eigentliche Bewährungsprobe steht allerdings noch bevor. Ob die ePA ihren Zweck erfüllt, hängt davon ab, wie gut Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken mit dem neuen System umgehen. Die Akte bleibt wertlos, wenn medizinische Daten nicht zuverlässig erfasst und abgerufen werden können. Auch die Frage nach der Datensicherheit ist nicht geklärt – ein unbefugter Zugriff auf Millionen von Gesundheitsakten wäre fatal.

Die Digitalisierung ist unumkehrbar, aber sie darf nicht überhastet erfolgen. Vertrauen entsteht nur, wenn Patienten wissen, wer ihre Daten einsehen kann und wie sie geschützt werden. Bis dahin bleibt die ePA eine digitale Akte mit vielen offenen Fragen.

 

Petitionsinitiative erreicht neuen Höhepunkt: Hessischer Apothekerverband mobilisiert 180.000 Unterschriften

In einer beispiellosen Mobilisierung hat der Hessische Apothekerverband (HAV) eine Petition zur Stärkung der lokalen Apotheken vorangetrieben, die bis dato rund 180.000 Unterschriften gesammelt hat. Gestartet am 1. Juli, hat diese Initiative das Ziel, die Versorgungssicherheit und Patientensicherheit durch lokale Apotheken nachhaltig zu verbessern. Angesichts der Bundestagswahl steht die Petition kurz vor dem Abschluss und soll in der kommenden Woche der hessischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Ines Claus übergeben werden.

Die Petition, die auf der Plattform „OpenPetition“ als eine der erfolgreichsten ihrer Art gilt, zielt darauf ab, politische Maßnahmen zu erzwingen, die dem fortschreitenden Rückgang der Apothekenzahlen entgegenwirken. Allein in Hessen ist die Zahl der Apotheken in den letzten zwei Jahren von 1389 auf 1305 gesunken. Verbandschef Holger Seyfarth verweist auf die Dringlichkeit der Lage, indem er betont, dass täglich Apotheken in Deutschland schließen.

Die Hauptforderungen der Petition umfassen eine verbesserte Vergütung für Apotheken zur Gewährleistung einer flächendeckenden Versorgung, einen Bürokratieabbau zur Entlastung der Apotheker, eine Stärkung der Apotheken als niedrigschwellige Gesundheitsdienstleister und den Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen zur Unterstützung von Arztpraxen und Notfallambulanzen.

Die Frist für die Online-Unterschriftensammlung endet am Dienstag. Seyfarth kündigt an, dass die Apothekerschaft auch nach den Bundestagswahlen weiterhin entschlossen für die Verbesserung der Rahmenbedingungen kämpfen wird. Die Übergabe der Unterschriften an Ines Claus soll am 12. Februar stattfinden, eine Politikerin, die sich bereits für die Stärkung der öffentlichen Apotheken eingesetzt hat.

Die Initiative des Hessischen Apothekerverbands unterstreicht eine wesentliche Wahrheit: Ohne öffentliche Apotheken wäre die gesundheitliche Versorgung in vielen Gemeinden deutlich schlechter gestellt. Die Petition mit 180.000 Unterschriften ist ein starkes Signal an die Politik, dass der Rückgang der Apothekenzahlen nicht nur eine statistische Größe ist, sondern reale Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit und Patientensicherheit hat.

Die Herausforderung besteht nun darin, dass diese Unterschriften nicht nur eine symbolische Geste bleiben, sondern tatsächlich zu substantiellen politischen Maßnahmen führen. Es geht darum, dass die Apotheken ihre Rolle als erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem behalten und ausbauen können. Der Erfolg der Petition wird letztendlich davon abhängen, wie ernst die politischen Entscheidungsträger die Forderungen der Apothekerschaft nehmen und ob sie bereit sind, die notwendigen strukturellen Anpassungen vorzunehmen. Die bevorstehende Übergabe der Unterschriften an Ines Claus ist daher mehr als ein administrativer Akt; sie ist ein Aufruf zum Handeln in einer Zeit, in der die Gesundheitsversorgung auf dem Prüfstand steht.

 

Medikationsplan-Fehler: Wie Übertragungsprobleme zur Gefahr für Patienten werden

Der bundeseinheitliche Medikationsplan (BMP) soll die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern, doch Übertragungsfehler können schwerwiegende Folgen haben. Besonders betroffen sind Medikamente mit speziellen Dosierungsschemata, wie Methotrexat, das in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen in der Regel einmal wöchentlich eingenommen wird.

Jüngste Berichte zeigen, dass es bei der digitalen Übertragung von Medikationsplänen zu folgenschweren Fehlern kommen kann. Ein besonders drastischer Fall ereignete sich bei einem Patienten, dessen Medikationsplan bei der Krankenhausaufnahme fehlerhaft in das Kliniksystem übernommen wurde. Die ursprünglich als wöchentliche Einnahme vorgesehene Dosierung wurde in eine tägliche Umwandlung überführt. Ursache war die unvollständige Datenübertragung, bei der das Hinweisfeld, das den Wochentag der Einnahme enthielt, nicht mit übertragen wurde.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) warnt davor, dass unzureichend dokumentierte Dosierungsanweisungen eine erhebliche Gefahr für Patienten darstellen. Insbesondere die standardisierte Angabe „morgens – mittags – abends – zur Nacht“ führt bei Medikamenten mit abweichenden Einnahmeschemata zu Missverständnissen. Wird diese Formulierung verwendet, um eine wöchentliche Einnahme abzubilden, besteht das Risiko, dass der Kontext verloren geht und die Dosis fälschlicherweise als tägliche Anwendung interpretiert wird.

Methotrexat gehört zu den Zytostatika und weist eine geringe therapeutische Breite auf. Während es in niedrigen Dosierungen zur Behandlung von rheumatoider Arthritis und Psoriasis eingesetzt wird, erfordert die Krebstherapie oft eine deutlich höhere, teils tägliche Dosierung. Eine versehentliche tägliche Einnahme von Methotrexat bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen kann schwerwiegende Nebenwirkungen wie Knochenmarkdepression, Leber- und Nierenschäden sowie lebensbedrohliche Infektionen verursachen.

Um derartige Fehler zu vermeiden, empfiehlt die KBV, dass die vollständige Dosierungsinformation direkt in das Hauptfeld des Medikationsplans eingetragen wird. Die Nutzung separater Hinweisfelder sei problematisch, da diese nicht immer in externe IT-Systeme übernommen werden. Zudem sollten medizinische Fachkräfte für die Risiken sensibilisiert werden, um Medikationspläne bei der Übernahme in andere Systeme sorgfältig zu prüfen.

Die Diskussion über die Sicherheit digitaler Medikationspläne zeigt, dass technische Standards und klare Dokumentationsrichtlinien dringend überarbeitet werden müssen. Solange die fehlerfreie Übertragung nicht garantiert ist, bleibt das Risiko für Patienten bestehen.

Die Einführung des bundeseinheitlichen Medikationsplans war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Doch aktuelle Fälle zeigen, dass dieser Nutzen durch technische Mängel und unzureichende Standardisierung erheblich gefährdet wird.

Die Problematik liegt nicht nur in der Dokumentation selbst, sondern in der fehleranfälligen digitalen Verarbeitung. Wenn essenzielle Dosierungshinweise nicht in IT-Systeme übertragen werden, ist das nicht nur ein technisches Problem – es ist ein Sicherheitsrisiko mit potenziell tödlichen Folgen. Dass es für Ärzte und Apotheker keine zuverlässige Kontrolle gibt, ob alle Angaben vollständig übernommen wurden, ist nicht hinnehmbar.

Die Verantwortung darf nicht allein beim medizinischen Personal liegen, das bereits mit hohen administrativen Anforderungen konfrontiert ist. Stattdessen sind Hersteller von Praxis- und Kliniksoftware in der Pflicht, Systeme zu entwickeln, die eine fehlerfreie Datenübertragung gewährleisten. Auch die KBV und das Bundesgesundheitsministerium müssen handeln und verbindliche Vorgaben für die einheitliche Erfassung und Übertragung von Medikationsdaten schaffen.

Bis dahin bleibt nur die akribische manuelle Kontrolle durch Ärzte, Apotheker und Klinikpersonal. Doch dass dies in einem digitalisierten Gesundheitssystem notwendig ist, zeigt, wie weit der Weg zu einer wirklich sicheren und effizienten digitalen Arzneimitteltherapie noch ist.

 

Grippewelle überrollt Schulen: Hoher Krankenstand belastet Unterrichtsbetrieb

Die Zahl der an Atemwegserkrankungen leidenden Schulkinder in Deutschland ist weiterhin ungewöhnlich hoch. Nach aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) waren in der Woche vom 27. Januar bis zum 2. Februar rund 17.180 von 100.000 Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren betroffen – fast jedes sechste Schulkind. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Rate bei 13.810 pro 100.000 lag, entspricht dies einem deutlichen Anstieg.

Besonders besorgniserregend ist die Zunahme schwerer Krankheitsverläufe. Laut RKI hat sich die Zahl der stationären Einweisungen seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht und liegt nun über den Werten der Grippewellen früherer Jahre. In etwa 70 Prozent der Fälle erfolgt die Krankenhauseinweisung aufgrund einer Influenza-Infektion.

Auch die Zahl der Arztbesuche ist stark gestiegen. In der vergangenen Woche suchten rund 5.150 von 100.000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 14 Jahren wegen einer Grippe, einer Corona-Infektion oder einer anderen akuten Atemwegserkrankung ärztliche Hilfe – deutlich mehr als in der Vorwoche mit 4.050 Fällen und erheblich über dem Vorjahreswert von 3.610 pro 100.000.

Die hohe Krankheitslast stellt Schulen vor große Herausforderungen. Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und Gymnasialschulleiter in Neusäß bei Augsburg, berichtet, dass derzeit in jeder Schulklasse durchschnittlich zwei bis drei Schüler fehlen. Bundesweit melden zahlreiche Schulen eine deutlich erhöhte Zahl von Krankmeldungen. Besonders problematisch ist die Situation, da auch viele Lehrkräfte erkrankt sind. In Folge kommt es vermehrt zu Unterrichtsausfällen, insbesondere in den Randstunden, aber auch während des regulären Schulbetriebs.

Deutschlandweit sind laut RKI derzeit rund acht Millionen Menschen von einer akuten Atemwegserkrankung betroffen. Neben Influenza und Corona-Viren zirkulieren auch Erkältungserreger sowie das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).

Experten raten zu präventiven Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung einzudämmen. Neben Impfungen gegen Influenza und Corona könnten auch verstärkte Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen und das freiwillige Tragen von Masken in besonders betroffenen Regionen zur Eindämmung beitragen.

Die hohe Krankheitslast unter Schulkindern ist keine Überraschung, sondern eine vorhersehbare Entwicklung. Bereits in den vergangenen Jahren war deutlich erkennbar, dass Infektionswellen nach den Lockerungen pandemiebedingter Schutzmaßnahmen wieder mit voller Wucht zuschlagen. Dennoch scheint die gesellschaftliche und politische Reaktion darauf kaum mehr als ein Achselzucken zu sein.

Die aktuelle Situation zeigt vor allem, wie anfällig das Bildungssystem für Ausfälle ist. Wenn ein erheblicher Teil der Schüler und Lehrer krankheitsbedingt fehlt, wird schnell deutlich, dass es an strukturellen Lösungen mangelt. Notfallpläne für den Unterrichtsausfall? Fehlanzeige. Unterstützungsmaßnahmen für betroffene Schüler, die durch Erkrankungen Lernstoff verpassen? Kaum vorhanden.

Ein weiteres Problem ist die träge Impfbereitschaft. Während Grippeimpfungen für Risikogruppen empfohlen werden, bleibt die Durchimpfungsrate in der breiten Bevölkerung gering. Dabei könnte eine konsequentere Impfstrategie, insbesondere unter Schulkindern, die Zahl schwerer Verläufe erheblich senken.

Die Grippewelle wird vorübergehen, doch die grundlegenden Probleme bleiben bestehen. Ohne eine strategische Neuausrichtung im Umgang mit Infektionswellen wird sich dieses Szenario Jahr für Jahr wiederholen – mit all seinen Folgen für Schulen, Eltern und das Gesundheitssystem.

 

Fünf Jahre nach Corona: Was sich dauerhaft verändert hat

Fünf Jahre nach den ersten gemeldeten Corona-Fällen sind die Spuren der Pandemie noch deutlich sichtbar. Die gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen, die mit der Krise einhergingen, haben viele Bereiche des täglichen Lebens nachhaltig geprägt. Während einige Schutzmaßnahmen nach und nach verschwanden, haben sich andere als neue Normalität etabliert.

In der Öffentlichkeit ist ein gestiegenes Bewusstsein für Hygienemaßnahmen zu beobachten. Desinfektionsmittelspender sind in Geschäften, Behörden und Verkehrsmitteln allgegenwärtig, und viele Menschen nutzen sie regelmäßig. Das Tragen von Masken bleibt in bestimmten Situationen eine akzeptierte Schutzmaßnahme, insbesondere in medizinischen Einrichtungen oder bei Erkältungssymptomen.

Auch im zwischenmenschlichen Umgang hat die Pandemie Spuren hinterlassen. Der Handschlag als Begrüßungsgeste hat an Selbstverständlichkeit verloren, und viele Menschen halten unbewusst mehr Abstand als früher. Umarmungen sind seltener geworden, besonders in formellen Kontexten. Stattdessen haben sich alternative Begrüßungsformen etabliert, die stärker auf persönliche Präferenzen und situative Einschätzungen Rücksicht nehmen.

Eine der weitreichendsten Veränderungen betrifft die Arbeitswelt. Homeoffice ist für viele Beschäftigte zur dauerhaften Option geworden. Unternehmen haben erkannt, dass flexible Arbeitsmodelle sowohl Kosteneinsparungen als auch eine höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter ermöglichen. Gleichzeitig hat die Verlagerung der Arbeit ins Private dazu geführt, dass persönliche Begegnungen am Arbeitsplatz seltener geworden sind, was spontane Interaktionen und informellen Austausch erschwert.

Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sind ebenfalls spürbar. Während des Lockdowns erlebten viele Menschen eine nie dagewesene soziale Isolation. Besonders betroffen waren Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Die langfristigen Folgen dieser Phase sind noch nicht vollständig abzusehen, doch Studien zeigen bereits erhöhte Belastungen in psychischer und emotionaler Hinsicht.

Auch die öffentliche Diskussionskultur hat sich verändert. Während der Pandemie waren die Debatten von einer hohen Emotionalität geprägt, und diese Schärfe hat sich in vielen Bereichen der gesellschaftlichen Auseinandersetzung verfestigt. Polarisierung und Misstrauen gegenüber staatlichen Institutionen sind gewachsen. Der Einfluss sozialer Medien auf die Meinungsbildung hat sich verstärkt, und Verschwörungstheorien fanden in bestimmten Kreisen besonders während der Lockdowns vermehrt Zuspruch.

Ein weiterer bedeutender Effekt der Pandemie ist die Fragmentierung der Gesellschaft. Durch den Wegfall vieler öffentlicher Veranstaltungen und Begegnungsmöglichkeiten wurde der soziale Austausch eingeschränkt. Menschen mit unterschiedlichen politischen oder sozialen Hintergründen kamen seltener in direkten Kontakt. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass sich gesellschaftliche Gruppen stärker voneinander abgrenzen und der Austausch zwischen unterschiedlichen Milieus abgenommen hat.

Nicht zuletzt bleibt die Frage, wie die Politik auf die langfristigen sozialen Folgen der Pandemie reagiert. Während der Krise standen vorrangig gesundheitliche und wirtschaftliche Aspekte im Fokus, während die sozialen und psychologischen Folgen oft nur am Rande diskutiert wurden. Der Umgang mit diesen Herausforderungen wird auch in den kommenden Jahren eine wichtige Aufgabe bleiben.

Die Corona-Pandemie hat nicht nur das Gesundheitssystem auf die Probe gestellt, sondern auch die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttert. Viele Veränderungen, die während der Krise als vorübergehende Anpassungen galten, haben sich mittlerweile fest etabliert.

Ein bewussterer Umgang mit Hygiene ist eine der sichtbarsten Entwicklungen. Während Maßnahmen wie das Maskentragen heute nur noch situativ relevant sind, bleibt das verstärkte Risikobewusstsein in der Gesellschaft verankert. Doch mit der gewachsenen Vorsicht kam auch eine Zunahme sozialer Distanz. Der spontane Handschlag, die Umarmung unter Bekannten – vieles davon ist seltener geworden, oft unbewusst.

Besonders gravierend sind die psychologischen und sozialen Folgen der Pandemie. Die monatelange Isolation, die Einschränkung sozialer Kontakte und das abrupte Ende gewohnter Routinen haben in vielen Bereichen langfristige Spuren hinterlassen. Kinder und Jugendliche, die prägende Jahre ihres Lebens unter Einschränkungen verbracht haben, müssen diese Erfahrungen verarbeiten. Ältere Menschen, die lange Zeit auf Besuche verzichten mussten, haben nicht selten den Anschluss an ihr früheres soziales Leben verloren.

Die Arbeitswelt hat sich durch die Pandemie massiv verändert. Homeoffice mag für viele eine Erleichterung sein, doch es hat auch dazu geführt, dass der persönliche Austausch in Unternehmen abgenommen hat. Ohne den direkten Kontakt zu Kollegen gehen informelle Gespräche verloren, und die soziale Dynamik in vielen Betrieben hat sich verschoben. Die langfristigen Folgen dieser Entwicklung sind noch nicht vollständig absehbar.

Besorgniserregend ist die wachsende gesellschaftliche Spaltung. Die Pandemie hat die Polarisierung verschärft und in vielen Bereichen zu einer Verhärtung der Fronten geführt. Politische und gesellschaftliche Debatten werden heute oft mit einer Schärfe geführt, die den Zusammenhalt gefährdet. Die Fragmentierung durch den Wegfall spontaner Begegnungen in Cafés, auf Veranstaltungen oder am Arbeitsplatz hat dazu beigetragen, dass viele Menschen nur noch in ihrem gewohnten sozialen Umfeld bleiben.

Fünf Jahre nach dem Ausbruch der Pandemie bleibt festzuhalten: Corona hat nicht nur eine Gesundheitskrise ausgelöst, sondern auch tiefe Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Manche Veränderungen mögen mit der Zeit verblassen, doch viele sind gekommen, um zu bleiben. Die Herausforderung wird sein, aus den Erfahrungen zu lernen, ohne dauerhaft in der Angst vor dem nächsten Ausnahmezustand zu verharren.

 

Zwischen Medizin und Trend: Der kontinuierliche Anstieg der Kaiserschnittraten in Deutschland

Im Jahr 2023 erreichte Deutschland mit einer Kaiserschnittrate von 32,6 Prozent unter den 667.705 Entbindungen in Krankenhäusern einen neuen Höchststand. Diese Zahlen stellen einen signifikanten Anstieg seit 1991 dar, als die Rate noch bei 15,3 Prozent lag. Diese Entwicklung spiegelt eine deutliche Veränderung in der Geburtshilfe wider und wirft wichtige Fragen bezüglich der Gründe und der langfristigen Folgen für das Gesundheitssystem auf.

Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind markant. Die höchsten Raten verzeichnet das Saarland mit 36,4 Prozent und Hamburg mit 36,2 Prozent, während die niedrigsten Raten in Sachsen und Brandenburg zu finden sind, wo sie 2023 bei 25,6 bzw. 29,3 Prozent lagen. Diese geografische Variabilität deutet darauf hin, dass lokale Praktiken, die Verfügbarkeit und die Erfahrung des medizinischen Personals eine entscheidende Rolle spielen.

Medizinisch notwendig sind Kaiserschnitte in etwa 10 Prozent der Fälle, zum Beispiel bei einer Querlage des Kindes oder schweren Präeklampsien. Die verbleibenden 90 Prozent werden oft aufgrund von relativen Indikationen durchgeführt, wie auffälligen Herztönen des Kindes oder einem fehlenden Fortschritt der Geburt. Dabei spielen auch präventive Überlegungen eine Rolle, um mögliche Komplikationen für Mutter und Kind zu vermeiden.

Neben den medizinischen Gründen gibt es strukturelle und personelle Herausforderungen in den Krankenhäusern. So führt eine unzureichende Verfügbarkeit von Fachpersonal in kleineren Kliniken oft zu einer höheren Kaiserschnittrate. Zudem trägt die in Deutschland vorherrschende Risikoausrichtung während der Schwangerschaft dazu bei, dass häufiger ein Kaiserschnitt gewählt wird. Es wird eher aktiv nach möglichen Risiken gesucht, statt den natürlichen Verlauf der Schwangerschaft abzuwarten.

Die langfristigen physischen und psychischen Folgen eines Kaiserschnitts können erheblich sein. Dazu zählen Schwierigkeiten beim Stillbeginn, ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen, Autismus und Adipositas beim Kind sowie mögliche Wundheilungsstörungen und psychische Belastungen bei der Mutter. Diese potenziellen Nachteile machen deutlich, dass die Entscheidung für oder gegen einen Kaiserschnitt sorgfältig abgewogen werden muss.

Der deutliche Anstieg der Kaiserschnittraten in Deutschland wirft bedeutsame Fragen auf und fordert eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit den bestehenden geburtshilflichen Praktiken. Es ist alarmierend, dass ein Eingriff, der einst als letzte Rettung in Notfällen angesehen wurde, nun fast zur Routine geworden ist. Diese Entwicklung könnte ein Indikator für eine zunehmende Medikalisierung der Geburt sein, die nicht nur die Kosten im Gesundheitssystem in die Höhe treibt, sondern auch das Wohl von Mutter und Kind potenziell gefährdet.

Die hohe Rate an Kaiserschnitten ist ein komplexes Phänomen, das nicht isoliert betrachtet werden darf. Es spiegelt die Interaktion zwischen medizinischer Infrastruktur, individuellen Entscheidungen, kulturellen Normen und gesetzlichen Rahmenbedingungen wider. Die Geburtshilfe in Deutschland steht somit vor der Herausforderung, technologische Fortschritte und die individuellen Bedürfnisse und Rechte der Frauen zu balancieren. Hierbei muss das fundamentale Recht auf eine natürliche Geburt respektiert und gefördert werden.

Vor diesem Hintergrund sollten politische Entscheidungsträger, medizinische Fachkräfte und die Gesellschaft insgesamt bestrebt sein, evidenzbasierte Praktiken zu fördern, die sowohl die Sicherheit als auch die Würde der Geburt gewährleisten. Eine kritische Überprüfung und mögliche Anpassung der aktuellen Richtlinien könnten dazu beitragen, die Kaiserschnittrate auf ein Maß zu reduzieren, das sowohl medizinisch gerechtfertigt als auch ethisch vertretbar ist. Diese Bemühungen würden nicht nur die Gesundheit von Müttern und Kindern verbessern, sondern auch dazu beitragen, das Vertrauen in natürliche Geburtsprozesse zu stärken und die geburtshilfliche Versorgung in Deutschland nachhaltig zu verbessern.

  

Vegane Ernährung bei Allergien: Herausforderung oder Risiko?

Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine vegane Ernährung – sei es aus ethischen Gründen, Umweltbewusstsein oder gesundheitlichen Überlegungen. Doch für Allergiker kann der Verzicht auf tierische Produkte zusätzliche Risiken bergen. Viele pflanzliche Alternativen enthalten Allergene, die schwere Reaktionen auslösen können. Besonders problematisch sind Soja, Erdnüsse, Weizen, Erbsen und Nüsse, die in zahlreichen veganen Lebensmitteln vorkommen.

Lebensmittelallergien sind keine Seltenheit. Experten schätzen, dass in Deutschland etwa vier bis sechs Prozent der Erwachsenen und bis zu zehn Prozent der Kinder betroffen sind. Während einige lediglich leichte Symptome wie Juckreiz oder Kribbeln im Mund verspüren, können andere lebensgefährliche anaphylaktische Schocks erleiden. Besonders tückisch ist, dass allergische Reaktionen nicht immer sofort auftreten. Manchmal entwickeln sie sich erst nach wiederholtem Kontakt mit dem Allergen.

Die zunehmende Beliebtheit von veganen Proteinquellen stellt Allergiker vor Herausforderungen. Sojaprotein ist ein häufiger Ersatz für tierisches Eiweiß, aber Soja gehört auch zu den acht häufigsten Lebensmittelallergenen. Gleiches gilt für Erdnüsse, die oft als pflanzliche Proteinquelle dienen. Erbsenprotein wird zunehmend in Fleischersatzprodukten verwendet, obwohl es Kreuzreaktionen mit Erdnussallergien hervorrufen kann. Auch glutenhaltige Getreide wie Weizen sind nicht für alle verträglich.

Besondere Vorsicht ist bei industriell gefertigten veganen Produkten geboten. Häufig enthalten sie versteckte Allergene oder Spuren von Nüssen, Soja oder Weizen. Eine detaillierte Prüfung der Zutatenliste ist daher für Allergiker unerlässlich. Auch Restaurants und vegane Bistros stellen ein Risiko dar, wenn beispielsweise Soja- und Nussprodukte in derselben Küche verarbeitet werden.

Wer trotz Allergien auf eine vegane Ernährung umsteigen möchte, sollte ärztlichen Rat einholen und individuelle Unverträglichkeiten genau abklären lassen. Eine gezielte Ernährungsberatung kann helfen, alternative, verträgliche Eiweißquellen wie Quinoa, Amaranth oder Linsen zu finden. Dennoch bleibt für viele Allergiker die vegane Ernährung eine Gratwanderung zwischen gesundheitlichen Vorteilen und ernsten Risiken.

Die Entscheidung für eine vegane Ernährung ist oft von ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Motiven geprägt. Doch während das Weglassen von tierischen Produkten für viele Menschen problemlos möglich ist, kann es für Allergiker zur Herausforderung werden. Wer auf tierische Proteine verzichtet, muss pflanzliche Alternativen nutzen – und genau hier lauern Risiken.

Soja, Erdnüsse, Erbsen und Weizen sind nicht nur in der veganen Ernährung weit verbreitet, sondern gehören auch zu den stärksten Allergenen. Besonders problematisch ist, dass sie oft in hochverarbeiteten Lebensmitteln versteckt sind. Wer sich vegan ernährt, muss also nicht nur auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten, sondern auch die Zutatenliste akribisch prüfen.

Viele Allergiker sind sich ihrer Unverträglichkeiten gar nicht bewusst, weil Symptome nicht immer sofort auftreten. Manchmal genügen kleine Mengen eines Allergens, um eine Reaktion auszulösen – von harmlosen Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Schockzuständen. Eine gut gemeinte Ernährungsumstellung kann so schnell zur Gefahr werden.

Die Lebensmittelindustrie trägt eine große Verantwortung. Vegane Produkte werden oft als gesund und nachhaltig vermarktet, doch für Allergiker sind sie nicht immer sicher. Fehlende Kennzeichnungen, Spuren von Allergenen oder unzureichende Informationen zu Kreuzreaktionen können fatale Folgen haben. Hier braucht es mehr Transparenz, klare Warnhinweise und eine bessere Beratung für Betroffene.

Letztlich bleibt die vegane Ernährung eine persönliche Entscheidung. Doch für Allergiker ist sie keineswegs uneingeschränkt empfehlenswert. Wer sich für diesen Weg entscheidet, muss gut informiert sein, Risiken abwägen und gegebenenfalls medizinische Beratung einholen. Denn eine gesunde Ernährung darf nicht zur Gesundheitsgefahr werden.

  

Überlebenskunst im Winterschlaf: Das Geheimnis der Durstregulation bei Dreizehnstreifen-Erdhörnchen

In der Welt der kleinen Nagetiere offenbart sich eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit, die Wissenschaftler kürzlich bei den Dreizehnstreifen-Erdhörnchen entdeckt haben. Diese Tiere, die während der kalten Wintermonate in einen tiefen Winterschlaf fallen, trinken bis zu acht Monate lang kein Wasser. Wie sie diese lange Zeit ohne Flüssigkeitszufuhr überstehen können, war lange ein Rätsel.

Forscher haben jetzt herausgefunden, dass die Erdhörnchen eine spezielle Strategie entwickelt haben: Sie setzen bestimmte Neuronen, die das Durstgefühl im Gehirn regulieren, temporär außer Betrieb. Diese Neuronen, die normalerweise das Signal zum Trinken geben würden, werden sozusagen auf Stand-by geschaltet, wodurch das Durstgefühl unterdrückt wird.

Diese Fähigkeit, den eigenen physiologischen Zustand derart zu kontrollieren, ist eine direkte Anpassung an die extremen Bedingungen ihres Lebensraums. In den Wintermonaten, in denen das Verlassen des Baus lebensgefährlich sein kann – sei es durch die Kälte oder durch Raubtiere –, bietet diese Anpassung einen entscheidenden Überlebensvorteil.

Die Entdeckung gibt nicht nur Aufschluss über die komplexen neurobiologischen Prozesse, die das Überleben dieser Tiere sichern, sondern sie eröffnet auch neue Perspektiven für die Erforschung von Anpassungsstrategien anderer Spezies an extreme Umweltbedingungen. Diese Erkenntnisse könnten langfristig auch dazu beitragen, neue Ansätze in der Medizin und Biotechnologie zu entwickeln, insbesondere im Bereich der Hydratation und des Flüssigkeitsmanagements.

Die Fähigkeit der Dreizehnstreifen-Erdhörnchen, ihren Durst während des Winterschlafs zu regulieren, veranschaulicht eindrucksvoll, wie Tiere sich durch evolutionäre Anpassungen an ihre Umgebung perfektionieren. Diese Forschungsergebnisse sind nicht nur ein Zeugnis tierischer Resilienz, sondern sie spiegeln auch das Potenzial wider, das in der weiteren Erforschung dieser Mechanismen liegt. Es stellt sich die Frage, inwieweit solche Anpassungsstrategien auf den Menschen übertragbar sind und ob diese Erkenntnisse zur Entwicklung neuer Überlebenstechnologien unter extremen Bedingungen oder in der Raumfahrt beitragen könnten. Dies öffnet ein neues Kapitel in der Wissenschaft, das sowohl faszinierend als auch wegweisend sein könnte.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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