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  • 06.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Digitalisierung, Krankenkassen, Apothekenfinanzierung und neue Therapien
    06.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Digitalisierung, Krankenkassen, Apothekenfinanzierung und neue Therapien
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Digitalisierung prägt das Apothekenwesen zunehmend, doch nicht alle Betreiber setzen dabei auf externe Standorte für E-Rezept-Termin...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Digitalisierung, Krankenkassen, Apothekenfinanzierung und neue Therapien

 

E-Rezept-Terminals vor Ort, steigende Kassenbeiträge, Reformforderungen, digitale Strategien im Versandhandel, neue Schmerzmittel ohne Opioide und Erkenntnisse zur Hormontherapie – aktuelle Entwicklungen mit weitreichenden Folgen

Die Digitalisierung prägt das Apothekenwesen zunehmend, doch nicht alle Betreiber setzen dabei auf externe Standorte für E-Rezept-Terminals. In Böblingen integriert Manuel Caneri diese direkt in seine Apotheken, um die Vorteile digitaler Prozesse zu nutzen, ohne die persönliche Kundenbindung zu gefährden. Währenddessen bleibt die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenkassen angespannt: Trotz steigender Einnahmen wachsen Verwaltungsausgaben und Reserven, was Kritiker zu Vorwürfen der Intransparenz und Misswirtschaft veranlasst. In der Gesundheitsdigitalisierung setzt die AOK auf die elektronische Patientenakte, die nach dem Opt-out-Prinzip eingeführt wird – ein Schritt, der jedoch Sicherheitsbedenken hervorruft. Apotheken sehen sich unterdessen mit zunehmenden wirtschaftlichen und versicherungstechnischen Herausforderungen konfrontiert. Um Haftungsfragen, Cyberrisiken und Betriebsunterbrechungen abzusichern, gewinnen maßgeschneiderte Versicherungsstrategien an Bedeutung. Parallel dazu setzt der Arzneimittelversender Sanicare auf digitale Innovationen, indem der E-Commerce-Experte Marcus Diekmann die strategische Führung für digitale Vertriebswege übernimmt. In Brandenburg fordert Gesundheitsministerin Britta Müller eine grundlegende Reform der Apothekenfinanzierung, da die aktuelle Querfinanzierung durch zusätzliche Verkäufe nicht nachhaltig sei und die Versorgung gefährde. Auch in der Industrie sorgt eine Neuausrichtung für Diskussionen: BD Rowa verlagert seinen Kundenservice an einen externen Dienstleister, was bei Apothekern die Sorge um Qualitätsverluste bei der Betreuung von Kommissioniersystemen weckt. Fortschritte gibt es hingegen in der Schmerztherapie: Die FDA genehmigt Suzetrigin als nichtopioide Alternative zur Behandlung akuter Schmerzen, um das Risiko von Abhängigkeit zu senken. Im Bereich der Frauengesundheit zeigt eine aktuelle Analyse, dass die Darreichungsform von Hormonen das kardiovaskuläre Risiko in der Menopause erheblich beeinflussen kann – ein entscheidender Faktor für die Therapieentscheidung.

 

E-Rezept-Terminals in Apotheken: Digitalisierung ohne Kundenverlust

Die Einführung des E-Rezepts hat in den vergangenen Monaten zu tiefgreifenden Veränderungen im Apothekenwesen geführt. Während manche Apotheker befürchten, dass digitale Rezeptabwicklung langfristig zu einer Schwächung der Vor-Ort-Apotheken führen könnte, setzt Manuel Caneri aus dem Landkreis Böblingen auf einen anderen Weg. Anstatt die neuen E-Rezept-Terminals an externe Standorte wie Supermärkte oder Rathäuser auszulagern, hat er sie direkt in seinen Apotheken aufgestellt. Sein Ziel: Die Vorteile der Digitalisierung nutzen, ohne die persönliche Kundenbindung zu gefährden.

Die Terminals ermöglichen es Kunden, ihr digitales Rezept schnell und unkompliziert einzulösen. Wer die elektronische Variante nutzt, kann seinen Rezeptcode direkt am Gerät scannen und den Vorgang abschließen, ohne an der Kasse warten zu müssen. „Wir wollen die Abläufe für unsere Kunden effizienter gestalten, aber gleichzeitig sicherstellen, dass sie weiterhin die Beratung erhalten, die sie benötigen“, erklärt Caneri.

Gerade ältere Patienten oder chronisch Kranke haben oft Fragen zu ihren Medikamenten, zur Verträglichkeit oder zu möglichen Wechselwirkungen. Diese Menschen brauchen eine Apotheke, die nicht nur als reine Abgabestelle fungiert, sondern als Ansprechpartner im Gesundheitswesen. Die Herausforderung besteht darin, moderne Technik mit bewährten Serviceleistungen zu verbinden. „Ich will Kunden nicht abschieben, sondern ihnen zusätzliche Optionen bieten“, betont Caneri.

Einige Apothekerverbände sehen die wachsende Verbreitung von E-Rezept-Terminals kritisch. Sie fürchten, dass Apotheken durch die Geräte zunehmend an Bedeutung verlieren und dass sich mittelfristig externe Anbieter oder der Versandhandel stärker in das Geschäftsfeld drängen könnten. Tatsächlich gibt es bereits zahlreiche Standorte, an denen E-Rezept-Terminals nicht in Apotheken, sondern in Supermärkten oder öffentlichen Gebäuden zu finden sind. Für Patienten kann das auf den ersten Blick bequem erscheinen, doch es birgt Risiken: Die persönliche Beratung durch pharmazeutisches Fachpersonal fällt weitgehend weg, und nicht immer ist sichergestellt, dass die richtige Medikation erhalten wird.

In Böblingen hat Caneri daher eine bewusste Entscheidung getroffen. Die Terminals wurden so in den Apothekenbetrieb integriert, dass sie den Kunden zwar eine schnellere Abwicklung ermöglichen, aber keine Barriere zwischen ihnen und den Apothekenteams schaffen. „Viele Menschen wollen digitale Angebote nutzen, aber sie möchten trotzdem weiterhin mit einem Apotheker sprechen können. Bei uns geht beides“, erklärt er.

Wie sich die zunehmende Digitalisierung des Apothekenwesens langfristig auswirken wird, ist noch unklar. Während manche die E-Rezept-Terminals als Bedrohung für den stationären Handel betrachten, sehen andere sie als Chance, sich in einem sich wandelnden Gesundheitsmarkt zu behaupten. Der Fall Böblingen zeigt, dass es Alternativen zur vollständigen Automatisierung gibt – und dass moderne Technik die persönliche Betreuung nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen kann.

Die Digitalisierung im Apothekenwesen ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Mit dem E-Rezept, digitalen Patientenakten und Online-Bestellungen stehen Apotheken vor der Frage, wie sie ihre Rolle in einem zunehmend technisierten Gesundheitssystem definieren. Die Debatte um E-Rezept-Terminals ist dabei ein zentrales Beispiel für die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung.

Einige Apotheker betrachten die Terminals als Fortschritt, der Arbeitsabläufe erleichtert und den Kundenservice verbessert. Andere hingegen sehen sie als Vorboten einer schleichenden Entwertung des Berufsbildes. Der Grund für diese Skepsis liegt auf der Hand: Werden E-Rezepte zunehmend außerhalb von Apotheken eingelöst, besteht die Gefahr, dass Patienten ihre Medikamente in Zukunft nicht mehr dort abholen, sondern verstärkt auf den Versandhandel setzen. Langfristig könnte das zu einer Erosion der Vor-Ort-Apotheken führen.

Die Entscheidung von Manuel Caneri, die Terminals bewusst in seine Apotheken zu integrieren, zeigt jedoch, dass es auch andere Wege gibt. Anstatt die Rezeptabwicklung vollständig zu automatisieren und damit den direkten Kontakt zu den Patienten zu reduzieren, nutzt er die Geräte, um Wartezeiten zu verkürzen und gleichzeitig den persönlichen Austausch aufrechtzuerhalten. Dieses Modell könnte als Blaupause für andere Apotheken dienen, die den digitalen Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreifen.

Doch die Frage bleibt: Wie weit darf die Automatisierung gehen? Der Gesundheitssektor ist kein gewöhnlicher Handelsbereich, in dem Effizienzsteigerung und Kostensenkung die oberste Priorität haben. Hier geht es um die Versorgung von Menschen, oft in sensiblen oder kritischen Situationen. Wer sich krank fühlt, Medikamente für eine chronische Erkrankung benötigt oder eine Wechselwirkung befürchtet, braucht nicht nur einen schnellen Bestellvorgang, sondern auch fachkundige Beratung. Eine reine Digitalisierung der Abläufe ohne qualifiziertes Personal ist daher keine Lösung.

Die Politik ist gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Apotheken als unverzichtbare Bestandteile der Gesundheitsversorgung erhalten. Die Entscheidung über den Standort von E-Rezept-Terminals darf nicht allein ökonomischen Interessen überlassen werden. Apotheken sind nicht nur Abgabestellen, sondern Gesundheitsdienstleister – und das muss auch in einer digitalisierten Welt so bleiben.

 

Das Milliardenspiel der Krankenkassen – Beiträge steigen, Transparenz fehlt

Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland verzeichnen Jahr für Jahr steigende Einnahmen – und dennoch reichen die Mittel offenbar nicht aus. Versicherte müssen sich auf höhere Beiträge einstellen, während gleichzeitig die Ausgaben für Verwaltung und Reserven wachsen. Kritiker werfen den Krankenkassen Intransparenz und Fehlmanagement vor.

Laut Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums lagen die Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenkassen 2023 bei über 290 Milliarden Euro. Ein wesentlicher Posten: die Verwaltungskosten. Während die Krankenkassen sich als effiziente Institutionen präsentieren, zeigen interne Berechnungen, dass einige Kassen ihre Betriebsausgaben in den vergangenen Jahren drastisch erhöht haben. So wuchsen die Verwaltungskosten zwischen 2018 und 2023 um durchschnittlich 20 Prozent. Dies umfasst nicht nur Gehälter und IT-Investitionen, sondern auch üppige Rücklagen und Werbeausgaben.

Gleichzeitig steigen die Zusatzbeiträge für Versicherte. Viele Krankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag für 2024 erhöht oder planen dies. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält dies für notwendig, um das Defizit in der gesetzlichen Krankenversicherung auszugleichen. Doch wohin fließt das Geld genau? Kritiker bemängeln, dass Millionenbeträge in fragwürdige Projekte fließen, darunter teure Imagekampagnen und interne Beratungsleistungen.

Besonders umstritten ist die Rolle der Krankenkassen bei der Honorierung medizinischer Leistungen. Während die Vergütung für Ärzte und Apotheken gedeckelt ist, steigen die Ausgaben für Krankenkassen-Manager und externe Berater. Experten warnen davor, dass die eigentliche Aufgabe der Kassen – die Sicherstellung einer stabilen und gerechten Gesundheitsversorgung – zunehmend in den Hintergrund rückt.

Hinzu kommen undurchsichtige Mechanismen bei der Verteilung der Gelder. Der Gesundheitsfonds soll eine gerechte Verteilung der Beiträge sicherstellen, doch immer wieder gibt es Hinweise auf Ungleichheiten. Kleinere Krankenkassen geraten unter Druck, während große Kassen durch komplizierte Berechnungsmodelle Vorteile haben. Reformforderungen werden laut, doch bisher scheiterten sie an politischen und lobbyistischen Interessen.

Während Versicherte mehr zahlen müssen, steigen die finanziellen Reserven der Krankenkassen weiter. Laut dem Bundesamt für Soziale Sicherung lagen die Rücklagen der gesetzlichen Kassen Ende 2023 bei rund 18 Milliarden Euro – eine Summe, die die vorgeschriebene Mindestreserve weit übersteigt. Trotz dieser Polster werden Beitragserhöhungen als unvermeidbar dargestellt.

Die Krankenkassen stehen unter Druck – doch wer eigentlich? Sind es die Versicherten, die sich steigenden Beiträgen beugen müssen? Oder sind es die Krankenkassen, die sich mit wachsenden Verwaltungsapparaten, steigenden Kosten und einer immer komplizierteren Finanzarchitektur selbst in eine Sackgasse manövrieren?

Fakt ist: Während Gesundheitsleistungen immer restriktiver vergütet werden, investieren die Krankenkassen Milliarden in eigene Strukturen. Die Transparenz bleibt dabei auf der Strecke. Versicherte haben kaum Einblick, wofür ihre Beiträge tatsächlich verwendet werden. Die Politik verteidigt das System, Reformen werden angekündigt, doch am Ende bleibt für die Beitragszahler meist nur eines: eine neue Rechnung mit höheren Kosten.

Gesundheitsversorgung ist kein Luxus, sondern eine Grundsäule der Gesellschaft. Doch wenn das Geld nicht dort ankommt, wo es dringend gebraucht wird, droht das System zu kippen. Krankenkassen müssen sich fragen lassen, ob sie noch die Interessen der Versicherten im Blick haben – oder längst zu schwerfälligen Bürokratiemonstern geworden sind.

 

AOK setzt elektronische Patientenakte um – Sicherheitsbedenken bleiben

Zum 15. Januar startete die elektronische Patientenakte (ePA) in den Pilotregionen. Die Einführung erfolgt nach dem Opt-out-Prinzip, sodass allen gesetzlich Versicherten automatisch eine digitale Akte angelegt wurde, sofern sie nicht aktiv widersprochen haben. Ursprünglich war der bundesweite Rollout für den 15. Februar vorgesehen, dieser wurde nun jedoch auf Anfang April verschoben.

Die AOK hat den ersten Meilenstein erreicht: 26,4 Millionen Versicherte der elf zum Verbund gehörenden Kassen wurden mit einer ePA ausgestattet. Die Krankenkasse arbeitete dabei mit den Technologiepartnern Ernst & Young (EY) und IBM zusammen. „Mit der Bereitstellung der leeren Akten haben wir einen entscheidenden Schritt gemacht“, erklärte Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Nun müsse der Fokus auf die Anbindung von Arztpraxen, Kliniken und weiteren Leistungserbringern gelegt werden, um die Akten mit Inhalten zu füllen und für die Versorgung nutzbar zu machen.

Laut Angaben der AOK liegt die Widerspruchsrate bei 3,8 Prozent. Die tatsächliche Nutzung der ePA wird jedoch erst mit dem geplanten bundesweiten Rollout ersichtlich. Kritiker befürchten, dass viele Versicherte bislang nicht ausreichend über die Funktionsweise und mögliche Risiken der ePA informiert wurden.

Für zusätzliche Diskussionen sorgen Sicherheitsbedenken. Der Chaos Computer Club (CCC) hatte Schwachstellen im System öffentlich gemacht, woraufhin die Gematik als zuständige Organisation Nachbesserungen anordnete. Während der Pilotphase sollen verstärkte Schutzmaßnahmen gegen mögliche Cyberangriffe getestet und implementiert werden. Reimann betonte, dass Datenschutz höchste Priorität habe.

Ob die ePA im Gesundheitswesen tatsächlich für eine bessere Versorgung sorgen wird oder sich als bürokratische Belastung erweist, bleibt abzuwarten. Die technische Umsetzung, die Akzeptanz unter Versicherten und der Schutz sensibler Gesundheitsdaten werden maßgeblich darüber entscheiden, ob sich das System bewährt.

Die elektronische Patientenakte soll das Gesundheitswesen digitaler und effizienter machen. Doch wie so oft bleibt die Umsetzung hinter den Erwartungen zurück. Während die AOK den technischen Start erfolgreich abgeschlossen hat, stehen weiterhin grundlegende Fragen im Raum.

Die Widerspruchsrate von 3,8 Prozent mag gering erscheinen, doch bedeutet dies nicht automatisch Zustimmung. Viele Versicherte dürften sich über die Tragweite der Entscheidung gar nicht bewusst sein. Der Kommunikationsaufwand war gering, und eine echte gesellschaftliche Debatte über die Vorteile und Risiken der ePA fand kaum statt.

Besonders kritisch sind die Sicherheitsbedenken. Die Warnungen des CCC zeigen, dass sensible Gesundheitsdaten ein attraktives Ziel für Cyberangriffe sind. Dass nun im Nachhinein Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden, wirft Fragen zur Planungssicherheit auf.

Die ePA ist ein Projekt mit großem Potenzial, doch Erfolg wird sich nur einstellen, wenn Datenschutz, Nutzerfreundlichkeit und medizinischer Nutzen gleichermaßen überzeugen. Andernfalls droht eine gut gemeinte Reform zu scheitern – an fehlender Akzeptanz, technischen Problemen und unzureichender Informationspolitik.

 

Versicherungsstrategien in Apotheken: Ein Leitfaden für umfassenden Schutz

In der heutigen Zeit, in der Apotheken nicht nur als Versorgungspunkte für Medikamente, sondern auch als wichtige Beratungsstellen im Gesundheitswesen dienen, ist ein adäquater Versicherungsschutz unerlässlich. Die Notwendigkeit, sowohl die physischen als auch die finanziellen Ressourcen zu schützen, hat zu einer steigenden Nachfrage nach maßgeschneiderten Versicherungsstrategien geführt. Diese Strategien müssen dabei helfen, eine Vielzahl von Risiken abzudecken, die von Haftungsfragen über Cyberrisiken bis hin zu Betriebsunterbrechungen reichen.

Ein entscheidender erster Schritt für jede Apotheke ist die Identifizierung der spezifischen Risiken, die aus der eigenen Geschäftstätigkeit resultieren. Dazu gehören beispielsweise direkte Risiken durch den Umgang mit Patientendaten, aber auch indirekte, wie die Möglichkeit von Betriebsunterbrechungen durch Naturkatastrophen oder technische Ausfälle. Die daraus resultierende Risikoanalyse bildet die Grundlage für die Auswahl der Versicherungspolicen, die diese Risiken abdecken können.

Eine der wesentlichen Policen ist die Berufshaftpflichtversicherung, die Apotheker gegen Ansprüche aus Fehlern oder Unzulänglichkeiten in der Beratung absichert. Hinzu kommt die Inhaltsversicherung, die Schäden am Eigentum der Apotheke wie Medikamente und medizinische Geräte abdeckt. In Zeiten der Digitalisierung spielt zudem die Cybersicherheitsversicherung eine immer größere Rolle, da sie Schutz vor den Folgen von Datenlecks und anderen Sicherheitsverletzungen bietet.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Betriebsunterbrechungsversicherung, die bei einer temporären Schließung der Apotheke greift und finanzielle Einbußen kompensiert. Dies ist besonders wichtig, da Apotheken eine kritische Infrastruktur im Gesundheitssystem darstellen und ihre ständige Verfügbarkeit gewährleisten müssen.

Die Bedeutung von Versicherungen für Apotheken kann kaum überbetont werden. Sie bieten nicht nur Schutz vor finanziellen Verlusten, sondern auch Sicherheit für die Apothekenleitung, die Mitarbeiter und letztlich die Kunden. Eine gut durchdachte Versicherungsstrategie ermöglicht es Apothekern, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren, ohne ständig Sorgen über potenzielle Risiken haben zu müssen.

Darüber hinaus ist die Wahl der richtigen Versicherung ein dynamischer Prozess. Mit der Entwicklung der Apotheke und des Gesundheitsmarktes müssen auch die Versicherungspolicen regelmäßig überprüft und angepasst werden. Dies stellt sicher, dass der Versicherungsschutz stets aktuell und umfassend bleibt.

Die Investition in umfassenden Versicherungsschutz ist somit eine Investition in die Stabilität und Zukunft der Apotheke. Sie schützt nicht nur das finanzielle Wohl, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden in die Apotheke als sichere und zuverlässige Anlaufstelle für Gesundheitsfragen. In einer sich schnell wandelnden Welt sind solche Investitionen entscheidend, um als Apotheke erfolgreich und relevant zu bleiben.

 

Sanicare setzt auf Digitalisierung: E-Commerce-Experte Marcus Diekmann übernimmt strategische Führung

Der Arzneimittelversender Sanicare verstärkt seine Führungsebene mit Marcus Diekmann, der als „Strategy, Digital & eCommerce Officer“ eine zentrale Rolle in der digitalen Neuausrichtung des Unternehmens übernehmen soll. Diekmann, der aus dem Bereich E-Commerce und Markenstrategie stammt, sieht die Zukunft des Unternehmens in der verstärkten Nutzung digitaler Vertriebswege, insbesondere durch eine optimierte App-Lösung für die Einlösung von E-Rezepten.

Sanicare steht im Wettbewerb mit großen Playern im Versandhandel wie Shop Apotheke und DocMorris, die bereits erhebliche Marktanteile sichern konnten. Während Shop Apotheke im dritten Quartal 2024 rund drei Millionen aktive Nutzerinnen und Nutzer zählte und etwa 50 Prozent des Marktes für App-basierte Arzneimittelbestellungen kontrollierte, kämpft Sanicare weiterhin um eine stabile Position. Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Nettoumsatz von 85 Millionen Euro – ein Bruchteil der Umsätze von DocMorris (690 Millionen Euro) oder Shop Apotheke (1,2 Milliarden Euro).

Um in diesem Umfeld bestehen zu können, setzt Sanicare auf eine digitale Wachstumsstrategie. Diekmann kündigte an, das Unternehmen als „Lovebrand“ etablieren zu wollen und insbesondere die Präsenz in sozialen Medien auszubauen. Zudem sei es entscheidend, mehr Kundinnen und Kunden von der Nutzung der unternehmenseigenen App zur E-Rezept-Einlösung zu überzeugen.

Ein zentrales Element der Neuausrichtung sei die verstärkte Zusammenarbeit mit stationären Apotheken. Diekmann betonte, dass er Vor-Ort-Apotheken nicht als Konkurrenz, sondern als potenzielle Partner sehe. Die digitale Strategie müsse darauf ausgerichtet sein, die Versorgung durch ein Zusammenspiel aus Online- und Präsenzapotheken zu optimieren.

Diekmann ist bekannt für seinen unkonventionellen Führungsstil. Er setzt auf Eigenverantwortung seiner Teams und sieht sich selbst als Impulsgeber, der die Richtung vorgibt, aber operative Entscheidungen delegiert. Seine bisherigen Stationen, darunter Rose Bikes und eine kurzzeitige Tätigkeit für Peek & Cloppenburg, zeigen seine Erfahrung in Branchen, die durch tiefgreifende Veränderungen geprägt sind.

Mit der neuen Strategie soll Sanicare in den kommenden Monaten seine Marktstellung ausbauen. Das erklärte Ziel Diekmanns ist es, noch 2024 die Umsatzmarke von 100 Millionen Euro zu überschreiten. Ob die digitale Transformation des Unternehmens erfolgreich sein wird, hängt maßgeblich davon ab, ob es gelingt, die Kundenbindung über digitale Kanäle zu stärken und sich gegenüber der dominierenden Konkurrenz zu behaupten.

Sanicare setzt auf Digitalisierung, doch die Herausforderungen sind groß. Der Arzneimittelversand in Deutschland wird von wenigen, aber umso stärkeren Playern dominiert. Shop Apotheke und DocMorris haben bereits ein digitales Ökosystem etabliert, das Millionen Kundinnen und Kunden regelmäßig nutzt. Sanicare hingegen muss erst beweisen, dass es in diesem Umfeld bestehen kann.

Die Berufung von Marcus Diekmann als Digitalstratege zeigt, dass das Unternehmen neue Wege gehen will. Diekmann bringt Erfahrung aus dem E-Commerce mit, doch die Gesundheitsbranche folgt eigenen Regeln. Die Zusammenarbeit mit stationären Apotheken könnte ein wichtiger Faktor sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Ob dieser kooperative Ansatz aber tatsächlich zur Stärkung der Marktposition beiträgt oder ob die klassischen Versandapotheken weiter dominieren, bleibt abzuwarten.

Ein weiteres Hindernis ist die Kundenakzeptanz. Das E-Rezept bietet Chancen für digitale Anbieter, doch viele Patientinnen und Patienten setzen nach wie vor auf die klassische Vor-Ort-Apotheke. Die Herausforderung besteht darin, Vertrauen in digitale Lösungen aufzubauen und die Nutzerbasis nachhaltig zu vergrößern.

Diekmann hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, doch Erfolg im Arzneimittelversand erfordert mehr als eine starke Marke und eine Präsenz in sozialen Medien. Entscheidend wird sein, ob Sanicare sein Geschäftsmodell effizient an die neuen Marktbedingungen anpassen kann – und ob die Kundschaft mitzieht.

 

Müller fordert Reform: Basisfinanzierung für Apotheken statt Querfinanzierung

Brandenburgs Gesundheitsministerin Britta Müller (parteilos) hält die aktuelle Finanzierungsstruktur der Apotheken für problematisch. Nach ihrer Auffassung sind Apotheken zunehmend gezwungen, sich durch den Verkauf nicht verschreibungspflichtiger Produkte und zusätzlicher Dienstleistungen querzufinanzieren, um wirtschaftlich überleben zu können. Dies sei nicht nachhaltig und gefährde langfristig die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln, insbesondere in ländlichen Regionen.

Müller, die Ende 2023 für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in das brandenburgische Gesundheitsministerium einzog, sieht dringenden Reformbedarf. „Es kann nicht sein, dass Apotheken immer mehr Zusatzgeschäfte machen müssen, um die Defizite aus dem verschreibungspflichtigen Arzneimittelgeschäft auszugleichen“, erklärte sie gegenüber Medienvertretern. Ihr Ziel sei es, eine verlässliche Basisfinanzierung für Apotheken zu etablieren, um die Arzneimittelversorgung zu sichern.

Besonders in Brandenburg sei die Situation besorgniserregend, so Müller weiter. Die Schließung von Apotheken in ländlichen Gebieten führe zu längeren Wegen für Patienten und einer schlechteren medizinischen Versorgung. Die Ministerin verwies auf das Krankenhauswesen als Vergleich: Während es selbstverständlich sei, dass Kliniken staatlich unterstützt werden, gebe es für Apotheken keine vergleichbare Grundfinanzierung, obwohl sie eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung darstellten.

Die Apothekerschaft sieht Müllers Vorschlag mit gemischten Gefühlen. Einerseits sei eine sichere Finanzierung wünschenswert, andererseits herrsche Skepsis darüber, wie eine staatliche Basisfinanzierung konkret ausgestaltet werden könnte. Zudem befürchten viele Apotheker zusätzliche bürokratische Hürden und eine stärkere staatliche Kontrolle.

Ob Müllers Idee auf Bundesebene Zustimmung findet, bleibt abzuwarten. Bisher hat das Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) keine Pläne für eine strukturelle Neugestaltung der Apothekenfinanzierung vorgelegt. Apothekenverbände fordern seit Langem eine Honorarerhöhung für verschreibungspflichtige Arzneimittel, um die wirtschaftlichen Defizite auszugleichen – bislang ohne Erfolg.

Müllers Vorstoß könnte dennoch eine Debatte anstoßen, die über Brandenburg hinaus reicht. Denn die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken ist angespannt, und die Zahl der Schließungen steigt bundesweit. Die Frage, wie eine verlässliche Arzneimittelversorgung gesichert werden kann, dürfte in den kommenden Monaten weiter an Bedeutung gewinnen.

Britta Müllers Vorschlag einer Basisfinanzierung für Apotheken wirft eine zentrale Frage auf: Wie viel ist der Gesellschaft eine flächendeckende Arzneimittelversorgung wert? Dass Apotheken wirtschaftlich unter Druck stehen, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch anstatt strukturelle Lösungen zu schaffen, setzt die Politik bislang darauf, dass Apotheken durch den Verkauf von Kosmetika, Nahrungsergänzungsmitteln oder Dienstleistungen ihre Einnahmeverluste ausgleichen. Ein Geschäftsmodell, das auf Dauer nicht tragfähig ist.

Müller erkennt zu Recht, dass das Apothekensystem ohne Reformen langfristig nicht überleben kann. Eine Basisfinanzierung könnte Apotheken unabhängig von Zusatzgeschäften machen und die Arzneimittelversorgung sichern. Doch eine staatliche Grundfinanzierung birgt Risiken. Wird sie mit mehr Regulierung und Bürokratie verbunden? Bedeutet sie eine stärkere Einflussnahme auf die wirtschaftliche Freiheit der Apotheken? Und wie hoch müsste eine solche Finanzierung ausfallen, um tatsächlich Wirkung zu entfalten?

Die entscheidende Frage ist, ob die Politik bereit ist, Apotheken als essenziellen Bestandteil der Gesundheitsversorgung zu betrachten – mit finanzieller Absicherung, so wie es bei Krankenhäusern bereits der Fall ist. Eine Honorarerhöhung für verschreibungspflichtige Medikamente wäre der naheliegende Schritt. Doch die Bundesregierung scheut bislang die Kosten und setzt stattdessen auf Versandhandel und Digitalisierung, ohne die Probleme vor Ort zu lösen.

Müllers Vorschlag könnte eine Debatte über eine grundsätzliche Neuausrichtung der Apothekenfinanzierung anstoßen. Denn eines ist klar: Ohne wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen wird sich der Rückzug der Apotheken aus der Fläche fortsetzen – mit gravierenden Folgen für die Patienten.

 

BD Rowa lagert Kundenservice aus – Apotheken besorgt über Qualitätseinbußen

BD Rowa hat eine weitreichende Veränderung in seinem Kundenservice vorgenommen. Der Hersteller von Kommissionierautomaten für Apotheken hat die Betreuung seiner Hotline an einen externen Dienstleister übergeben. Damit endet die direkte Betreuung durch interne Spezialisten des Unternehmens. Die Entscheidung sorgt in der Branche für Unruhe, da die Qualität der Beratung und die schnelle Problemlösung für Apotheken von entscheidender Bedeutung sind.

Laut Unternehmensangaben soll die Auslagerung dazu beitragen, den Service effizienter zu gestalten und eine bessere Erreichbarkeit zu gewährleisten. Wer künftig Fragen zu den Kommissionierautomaten oder technischen Problemen hat, wird jedoch nicht mehr direkt mit BD Rowa, sondern mit einem externen Anbieter verbunden. Ob sich diese Umstellung tatsächlich positiv auf die Servicequalität auswirkt, bleibt abzuwarten.

Viele Apothekeninhaber befürchten Nachteile durch den Schritt. Während die bisherige Betreuung durch BD Rowa-Mitarbeiter auf tiefgehendes Fachwissen und langjährige Erfahrung setzte, besteht die Sorge, dass ein externer Dienstleister nicht denselben Grad an Expertise bieten kann. Gerade bei technischen Störungen oder akuten Problemen ist eine schnelle, kompetente Hilfe essenziell, um den Betriebsablauf in Apotheken nicht zu gefährden.

Kritiker sehen in der Entscheidung vor allem eine Sparmaßnahme. Die Auslagerung von Support-Dienstleistungen ist eine Praxis, die Unternehmen häufig nutzen, um Kosten zu senken. Dabei wird oft in Kauf genommen, dass der Service für Kunden unpersönlicher wird oder längere Bearbeitungszeiten entstehen. In der Apothekerschaft wird befürchtet, dass eine fehlende Fachkompetenz beim Support zu längeren Ausfällen und Frustration führen könnte – mit direkten Auswirkungen auf die Patientenversorgung.

Ob sich die Umstellung bewährt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Sollte die Servicequalität spürbar leiden, könnte der Unmut in der Branche weiter wachsen.

Die Entscheidung von BD Rowa, den Kundensupport für Apotheken auszulagern, wirft grundsätzliche Fragen zur Prioritätensetzung im Unternehmen auf. Service und Support sind für Apotheken, die auf reibungslos funktionierende Technik angewiesen sind, nicht einfach ein nettes Extra – sie sind existenziell. Wenn ein Kommissionierautomat ausfällt, kann das für eine Apotheke betriebliche Konsequenzen haben, die weit über eine bloße Unannehmlichkeit hinausgehen.

Gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Arzneimittelversorgung kommt es nicht nur auf Erreichbarkeit, sondern auf Qualität an. Eine Hotline, die schnell zu erreichen ist, aber keine zufriedenstellenden Lösungen bietet, hilft niemandem. Die Gefahr besteht, dass ein externer Dienstleister nur ein Callcenter mit standardisierten Antworten betreibt, während individuelle, komplexe Fälle nicht mehr mit der notwendigen Fachkenntnis bearbeitet werden.

Die Entscheidung von BD Rowa könnte sich für Apotheken daher als problematisch erweisen. Viele Betriebe setzen auf die Kommissionierautomaten, um den Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Doch dieser Vorteil kann schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn technische Probleme nicht mehr zuverlässig gelöst werden. Wenn Apotheker gezwungen sind, bei jeder Störung erst durch mehrere Eskalationsstufen zu gehen, bevor sie qualifizierte Hilfe erhalten, entsteht nicht nur Frust, sondern auch wirtschaftlicher Schaden.

Es bleibt zu hoffen, dass BD Rowa sicherstellt, dass der externe Dienstleister den hohen Anforderungen der Apotheken gerecht wird. Sollte sich jedoch zeigen, dass sich die Servicequalität verschlechtert, könnte sich die Entscheidung als Bumerang erweisen. In einer Branche, die auf Verlässlichkeit und Kompetenz angewiesen ist, ist ein schlechter Support ein Risiko, das man sich nicht leisten kann.

 

Neue Hoffnung in der Schmerztherapie: FDA genehmigt Suzetrigin als Opioid-Alternative

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat mit Suzetrigin ein neues Nichtopioid-Analgetikum zur Behandlung von moderaten bis starken akuten Schmerzen bei Erwachsenen zugelassen. Das Medikament soll eine Alternative zu herkömmlichen Opioiden bieten und das Risiko von Abhängigkeit und Missbrauch reduzieren. Die Zulassung erfolgt vor dem Hintergrund der anhaltenden Opioid-Krise in den USA, die durch übermäßige Verschreibungen und illegale Verbreitung von Schmerzmitteln verschärft wurde.

Suzetrigin wirkt auf eine andere Weise als klassische Opioide und beeinflusst nicht direkt die μ-Opioid-Rezeptoren, die für die euphorisierende Wirkung und das hohe Suchtpotenzial verantwortlich sind. Stattdessen setzt das neue Analgetikum auf eine selektive Hemmung bestimmter Schmerzrezeptoren, wodurch eine effektive Schmerzlinderung ohne die bekannten Risiken von Opioiden ermöglicht werden soll. Klinische Studien zeigen, dass das Medikament in der Lage ist, Schmerzen mit vergleichbarer Wirksamkeit wie Opioide zu lindern, ohne dabei Atemdepression oder schwerwiegende Entzugserscheinungen zu verursachen.

Dennoch bleiben Fragen zur langfristigen Anwendung und möglichen Nebenwirkungen offen. Schmerzexperten betonen, dass eine neue Therapieoption allein nicht ausreicht, um die Problematik der Schmerzmittelabhängigkeit zu lösen. Entscheidend sei eine übergreifende Strategie, die neben neuen Medikamenten auch strukturelle Maßnahmen wie eine verbesserte Schmerztherapie und Präventionsangebote umfasst.

Während die Zulassung von Suzetrigin als Fortschritt gewertet wird, bleibt abzuwarten, wie das Medikament in der Praxis angenommen wird und ob es tatsächlich dazu beitragen kann, den Opioid-Konsum nachhaltig zu reduzieren. Fachkreise fordern eine engmaschige Überwachung der Verschreibungspraktiken, um Fehlgebrauch frühzeitig zu erkennen und neue Risiken zu vermeiden.

Die Einführung von Suzetrigin ist ein weiterer Versuch, die Opioid-Krise mit innovativen Medikamenten in den Griff zu bekommen. Die Hoffnung liegt darauf, eine wirksame Schmerzlinderung ohne das hohe Suchtpotenzial klassischer Opioide zu ermöglichen. Doch allein die Verfügbarkeit einer neuen Substanz wird das Problem nicht lösen.

Bisherige Erfahrungen zeigen, dass der medizinische Umgang mit Schmerzmitteln entscheidender ist als die Substanz selbst. Ohne klare Verschreibungsrichtlinien, umfassende Aufklärung und ein stringentes Monitoring bleibt das Risiko bestehen, dass auch ein Nichtopioid-Analgetikum in ungünstigen Konstellationen zu Fehlgebrauch führt. Die Lehren aus der Opioid-Krise müssen berücksichtigt werden: Eine verantwortungsvolle Schmerztherapie braucht mehr als ein neues Medikament – sie erfordert ein durchdachtes Gesamtkonzept.

 

Hormontherapie: Darreichungsform beeinflusst kardiovaskuläres Risiko

Frauen in der Menopause greifen häufig auf eine Hormontherapie zurück, um Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen zu lindern. Eine aktuelle Analyse zeigt nun, dass die Darreichungsform der Hormone das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich beeinflussen kann.

Laut den Studienergebnissen sind orale Hormonpräparate mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien verbunden. Die Einnahme über den Magen-Darm-Trakt führt dazu, dass die Leber die Hormone verarbeitet und dabei die Gerinnungsneigung beeinflusst. Dies kann das Risiko für Thrombosen und Schlaganfälle erhöhen.

Transdermale Anwendungen wie Pflaster oder Gele umgehen diesen Effekt. Sie werden über die Haut aufgenommen und gelangen direkt in den Blutkreislauf, ohne den Stoffwechsel der Leber zu belasten. Studien legen nahe, dass diese Form der Hormonzufuhr mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko verbunden ist.

Neben der Darreichungsform spielen weitere Faktoren eine Rolle. Das individuelle Risikoprofil der Patientinnen, etwa Vorerkrankungen oder genetische Veranlagungen, sollte bei der Entscheidung für eine Hormontherapie berücksichtigt werden. Auch die Kombination mit Gestagenen kann das Risiko beeinflussen, weshalb die Wahl der Präparate sorgfältig abgewogen werden muss.

Experten raten dazu, Hormontherapien in der niedrigstmöglichen wirksamen Dosis und über den kürzestmöglichen Zeitraum einzusetzen. Regelmäßige ärztliche Kontrollen seien entscheidend, um Nutzen und Risiken individuell zu bewerten. Die neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Therapie sicherer zu gestalten und Frauen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu bieten.

Die aktuelle Analyse bestätigt, dass die Darreichungsform von Hormonen mehr ist als eine Frage des persönlichen Komforts. Vielmehr beeinflusst sie maßgeblich das gesundheitliche Risiko, insbesondere im Hinblick auf Thrombosen und Schlaganfälle. Die Erkenntnis, dass transdermale Anwendungen sicherer sein könnten als orale Präparate, ist daher von großer Bedeutung.

Gleichzeitig sollte die Diskussion um Hormontherapien differenziert geführt werden. In der Vergangenheit sorgten Studien über potenzielle Risiken für große Verunsicherung. Viele Frauen verzichteten aus Angst vor schweren Nebenwirkungen auf eine Therapie – oft mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität.

Heute ist klar, dass pauschale Empfehlungen nicht ausreichen. Jede Patientin hat ein individuelles Risikoprofil, das bei der Wahl der Hormontherapie berücksichtigt werden muss. Die Forschung liefert zunehmend präzisere Daten, die eine gezieltere Anwendung ermöglichen. Entscheidend bleibt jedoch, dass Ärzte und Patientinnen gemeinsam eine informierte Entscheidung treffen, die Nutzen und Risiken sorgfältig abwägt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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