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  • 05.02.2025 – Apotheken-News: dm drängt in den Apothekenmarkt und könnte mit Versandapotheken kooperieren
    05.02.2025 – Apotheken-News: dm drängt in den Apothekenmarkt und könnte mit Versandapotheken kooperieren
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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: dm drängt in den Apothekenmarkt und könnte mit Versandapotheken kooperieren

 

Digitale Rezeptlösungen als neue Konkurrenz für Vor-Ort-Apotheken

Drogeriekette dm könnte den Apothekenmarkt nachhaltig verändern. Spekulationen über Kooperationen mit Versandapotheken und neue digitale Rezeptlösungen werfen Fragen auf: Droht eine stärkere Konkurrenz für Vor-Ort-Apotheken? Welche Folgen hat das für die Branche? Und wie können sich Apothekenbetreiber gegen den wachsenden Druck behaupten? Ein Blick auf mögliche Entwicklungen, regulatorische Hürden und notwendige Anpassungsstrategien.


Die Drogeriekette dm könnte sich in den kommenden Jahren verstärkt als Akteur im Apothekenmarkt etablieren. Während das Unternehmen bereits seit Jahren rezeptfreie Arzneimittel verkauft, rücken nun Spekulationen über eine mögliche Ausweitung des Geschäftsmodells in den Fokus. Branchenexperten vermuten, dass dm künftig stärker in den Vertrieb verschreibungspflichtiger Medikamente involviert sein könnte – sei es durch Kooperationen mit Versandapotheken, neue digitale Rezeptabwicklungen oder andere innovative Vertriebsmodelle.

Diese Entwicklung wäre nicht ohne Folgen für den Apothekenmarkt. Schon jetzt sehen sich viele Apotheken mit wirtschaftlichem Druck konfrontiert: Die Kosten für Personal, Miete und Digitalisierung steigen, während die Vergütung für Arzneimittel stagniert. Gleichzeitig nimmt der Wettbewerb durch den Versandhandel zu, und das E-Rezept bietet neuen Marktteilnehmern die Möglichkeit, sich stärker in den Arzneimittelvertrieb einzubringen. Sollte dm diesen Trend für sich nutzen, könnte dies die Marktlandschaft nachhaltig verändern.


Gesetzliche Rahmenbedingungen als mögliche Hürde?

Bislang ist der Einstieg von Handelskonzernen in den Apothekenmarkt durch das strenge deutsche Apothekenrecht begrenzt. Das Fremdbesitzverbot stellt sicher, dass nur approbierte Apotheker eine Apotheke führen dürfen. Große Unternehmen wie dm, Rossmann oder auch internationale Handelsriesen haben damit keinen direkten Zugang zum Markt für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Doch es gibt Umgehungsmöglichkeiten, die den bisherigen Schutz der Apotheken untergraben könnten.

Eine Option für dm wäre die Zusammenarbeit mit bestehenden Versandapotheken. In einem solchen Modell könnten Kunden ihre Rezepte digital in einer dm-Filiale oder über eine dm-App einreichen, während die Bearbeitung und Lieferung durch eine Partnerapotheke erfolgen würde. Ein solches Modell wäre nicht nur rechtlich machbar, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht attraktiv: dm verfügt über eine riesige Kundenbasis und könnte mit gezielten Angeboten einen erheblichen Teil des Apothekenmarktes an sich ziehen.

Eine weitere denkbare Strategie wäre die Nutzung einer Plattformlösung, bei der dm als Vermittler zwischen Kunden und Apotheken agiert. Ähnliche Konzepte gibt es bereits im Telemedizin-Bereich, wo Patienten ihre Rezepte digital erhalten und direkt an eine Versandapotheke weiterleiten können. Falls dm eine solche Lösung anbieten würde, könnte dies den Druck auf stationäre Apotheken erheblich erhöhen.


Mögliche Folgen für Vor-Ort-Apotheken

Sollte dm tatsächlich eine stärkere Rolle im Apothekenmarkt einnehmen, könnte dies für viele Vor-Ort-Apotheken existenzbedrohende Konsequenzen haben. Schon jetzt kämpfen viele Betriebe mit sinkenden Margen und einer zunehmenden Verlagerung des Geschäfts ins Digitale. Eine zusätzliche Konkurrenz durch einen finanzstarken Konzern wie dm, der über weitreichende Marketingmöglichkeiten, große Verkaufsflächen und ein etabliertes Filialnetz verfügt, könnte dazu führen, dass noch mehr Apotheken schließen müssen.

Besonders problematisch wäre eine solche Entwicklung für ländliche Regionen. Während sich Apotheken in Ballungsgebieten durch spezialisierte Angebote oder eine starke Kundenbindung noch behaupten könnten, wären viele kleinere Betriebe in strukturschwachen Gebieten kaum in der Lage, mit der Marktmacht eines Handelsriesen zu konkurrieren.

Auch die Rolle des E-Rezepts spielt in dieser Diskussion eine zentrale Rolle. Die Digitalisierung der Rezeptabwicklung sollte ursprünglich die Abläufe in Apotheken erleichtern und die Versorgung effizienter gestalten. Doch wenn Handelsketten wie dm diesen Prozess für sich nutzen, könnte das traditionelle Apothekenmodell weiter untergraben werden.


Was Apothekenbetreiber jetzt tun können

Angesichts dieser Entwicklungen sind Apothekenbetreiber gefordert, ihre Strategien anzupassen. Neben einer verstärkten Digitalisierung könnte auch eine gezielte Positionierung als Gesundheitsdienstleister helfen, sich von neuen Wettbewerbern abzugrenzen. Medikationsanalysen, spezialisierte Beratung oder Präventionsangebote sind Dienstleistungen, die dm in dieser Form nicht anbieten kann und die daher für Apotheken eine Chance darstellen.

Zudem ist politische Klarheit erforderlich. Falls dm tatsächlich Wege findet, sich stärker im Arzneimittelmarkt zu etablieren, muss der Gesetzgeber entscheiden, ob das Fremdbesitzverbot und die bisherigen Regulierungen ausreichen, um die inhabergeführten Apotheken langfristig zu schützen. Eine zu große Marktverschiebung zugunsten von Handelsketten könnte langfristig negative Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung haben.


Kommentar:

Die Pläne von dm und anderen Handelsunternehmen zeigen, dass der Apothekenmarkt an einem Wendepunkt steht. Während die Apothekerschaft mit strengen Vorschriften, Fachkräftemangel und wirtschaftlichen Zwängen zu kämpfen hat, könnten branchenfremde Konzerne bald eine dominierende Rolle in der Arzneimittelversorgung spielen.

Die große Frage ist, wie sich dieser Wandel auf die Gesundheitsversorgung in Deutschland auswirken wird. Die inhabergeführte Apotheke ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Infrastruktur und gewährleistet, dass Patienten nicht nur Medikamente erhalten, sondern auch eine qualifizierte Beratung bekommen. Diese persönliche Beratung ist besonders wichtig bei komplexen Medikationen, Wechselwirkungen oder chronischen Erkrankungen – ein Aspekt, der in einem rein digitalisierten oder versandbasierten Modell oft in den Hintergrund rückt.

Sollte es dm gelingen, eine bedeutende Marktposition im Apothekenbereich einzunehmen, könnte dies langfristig zu einer Monopolisierung der Arzneimittelversorgung führen. Ähnlich wie im Lebensmitteleinzelhandel, wo wenige große Handelsketten den Markt dominieren, könnte sich auch im Gesundheitsbereich eine ähnliche Entwicklung abzeichnen. Während Verbraucher möglicherweise kurzfristig von bequemeren Bestellmöglichkeiten profitieren, könnten langfristig Vielfalt, Beratung und individuelle Versorgung darunter leiden.

Auch die Politik wird sich der Debatte nicht entziehen können. Das Apothekenrecht wurde geschaffen, um eine flächendeckende und unabhängige Versorgung sicherzustellen. Wenn Handelsketten über Kooperationen oder digitale Lösungen schrittweise in den Markt eindringen, stellt sich die Frage, ob die bestehenden Regulierungen noch ausreichend sind. Eine schleichende Aushöhlung des Fremdbesitzverbots könnte zu einer Entwicklung führen, die viele inhabergeführte Apotheken aus dem Markt drängt – mit weitreichenden Folgen für die Versorgungsstruktur.

Für Apothekenbetreiber bedeutet dies, dass sie sich aktiv auf die veränderten Marktbedingungen einstellen müssen. Wer nicht in Digitalisierung, Spezialisierung und Kundenbindung investiert, könnte in den kommenden Jahren den Anschluss verlieren. Die kommenden Entwicklungen werden darüber entscheiden, ob sich das klassische Apothekenmodell halten kann – oder ob große Handelsunternehmen die Kontrolle über den Medikamentenvertrieb übernehmen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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