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  • 04.02.2025 – Apotheken-News: Brustkrebsbehandlung mit Oralia und die zentrale Rolle der Apotheken
    04.02.2025 – Apotheken-News: Brustkrebsbehandlung mit Oralia und die zentrale Rolle der Apotheken
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Mit der wachsenden Bedeutung oraler Tumortherapeutika verändert sich die Behandlung von Brustkrebs grundlegend. Patientinnen übernehmen ...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Brustkrebsbehandlung mit Oralia und die zentrale Rolle der Apotheken

 

Therapietreue, Beratung, Versorgungslücken – warum Apotheken mehr Anerkennung verdienen

Mit der wachsenden Bedeutung oraler Tumortherapeutika verändert sich die Behandlung von Brustkrebs grundlegend. Patientinnen übernehmen zunehmend die Verantwortung für ihre Therapie, doch fehlerhafte Einnahme oder mangelnde Adhärenz können den Behandlungserfolg gefährden. Apotheken spielen eine zentrale Rolle – sie beraten zu Dosierung, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen und bieten psychosoziale Unterstützung. Doch während die Anforderungen steigen, bleibt die pharmazeutische Betreuung finanziell unzureichend anerkannt. Wie Apotheken Brustkrebspatientinnen bestmöglich begleiten und warum eine bessere Vernetzung sowie eine angemessene Vergütung dringend notwendig sind.


Die Behandlung des Mammakarzinoms hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Während Patientinnen früher hauptsächlich mit intravenösen Chemotherapien therapiert wurden, gewinnen orale Tumortherapeutika (Oralia) zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung bedeutet für Brustkrebspatientinnen mehr Flexibilität, stellt aber zugleich hohe Anforderungen an die eigenverantwortliche Einnahme. Für Apotheken ergibt sich daraus eine zentrale Rolle: Sie müssen nicht nur die korrekte Abgabe der Medikamente sicherstellen, sondern auch intensiv über Dosierung, Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und die langfristige Therapietreue aufklären.

Orale Tumortherapeutika umfassen eine breite Palette von Wirkstoffen, die je nach Tumorbiologie und Krankheitsstadium eingesetzt werden. Dazu gehören Endokrintherapien wie Tamoxifen oder Aromatasehemmer, CDK4/6-Inhibitoren wie Palbociclib, Ribociclib oder Abemaciclib sowie zielgerichtete Therapien wie PARP-Inhibitoren (Olaparib, Talazoparib) oder mTOR-Inhibitoren (Everolimus). Die Auswahl der Therapie erfolgt individuell durch Onkologen und richtet sich nach Hormonrezeptorstatus, HER2-Status und genetischen Faktoren.

Während intravenöse Therapien in der Klinik oder Praxis verabreicht und streng überwacht werden, übernehmen Patientinnen bei oralen Krebsmedikamenten selbst die Verantwortung für eine korrekte Einnahme. Dies birgt Risiken: Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, fehlerhafte Einnahmezeiten, unzureichende Adhärenz und unerkannte Nebenwirkungen können den Therapieerfolg gefährden. Hier setzt die pharmazeutische Betreuung an, die weit über die reine Medikamentenabgabe hinausgeht.


Die Rolle der Apotheke: Mehr als nur eine Abgabestelle

Apotheken stehen vor der Herausforderung, Patientinnen eine umfassende und strukturierte Beratung zu bieten. Dabei beginnt die Betreuung mit einer ausführlichen Medikationsanalyse, die potenzielle Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln aufdeckt. Beispielsweise können Protonenpumpenhemmer die Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen wie Palbociclib beeinflussen, während Johanniskraut-Enzyme den Abbau vieler Krebsmedikamente beschleunigen und so deren Wirkung abschwächen.

Auch die Einnahmevorschriften sind individuell unterschiedlich. Einige Medikamente müssen mit einer Mahlzeit eingenommen werden, um die Resorption zu verbessern, während andere auf nüchternen Magen am besten wirken. Zudem ist eine strikte Einhaltung der Dosierung notwendig – Dosisanpassungen ohne ärztliche Rücksprache können schwere Folgen haben.

Neben der pharmakologischen Beratung kommt der psychosozialen Begleitung eine entscheidende Bedeutung zu. Die Diagnose Brustkrebs stellt für Betroffene eine immense emotionale Belastung dar, die oft von Ängsten, Unsicherheiten und depressiven Verstimmungen begleitet wird. Apotheker können durch kontinuierliche Beratung helfen, Ängste abzubauen, Therapieabbrüche zu verhindern und Patientinnen in ihrer Krankheitsbewältigung zu unterstützen.


Herausforderungen in der Versorgung

Trotz der enormen Bedeutung der pharmazeutischen Beratung gibt es für Apotheken bisher keine flächendeckende Vergütung für diese Leistung. Während sich einige Apotheken durch Fortbildungen auf die Betreuung von Krebspatientinnen spezialisieren, fehlt es an einem strukturierten Honorierungssystem, das die kontinuierliche Betreuung finanziell absichert.

Dabei ist der Bedarf offensichtlich: Studien zeigen, dass eine intensive pharmazeutische Betreuung die Therapietreue und das Therapieergebnis verbessern kann. In Ländern wie den USA oder Großbritannien existieren bereits Programme, in denen Apotheken aktiv in die onkologische Versorgung eingebunden sind. In Deutschland hingegen hängt die Beratungsqualität stark von der Eigeninitiative einzelner Apotheken ab.

Mit der wachsenden Bedeutung von Oralia rückt die Apotheke als zentraler Akteur in der onkologischen Versorgung immer stärker in den Fokus. Eine stärkere Vernetzung mit onkologischen Praxen und Kliniken könnte dazu beitragen, die Betreuung weiter zu professionalisieren. Gleichzeitig muss der Gesetzgeber die Weichen stellen, um pharmazeutische Dienstleistungen in der Onkologie nachhaltig zu vergüten und so die Versorgung von Brustkrebspatientinnen langfristig zu verbessern.

 
Kommentar:

Die Fortschritte in der Brustkrebsbehandlung haben das Potenzial, die Lebensqualität und die Prognose vieler Patientinnen erheblich zu verbessern. Orale Tumortherapeutika sind dabei ein wichtiger Baustein, denn sie ermöglichen eine individuelle, oft schonendere Therapie. Doch die Umstellung von intravenösen auf orale Therapien birgt nicht nur Chancen, sondern auch Risiken, die in der aktuellen Versorgungsstruktur noch zu wenig berücksichtigt werden.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Therapieformen liegt in der Verantwortung für die korrekte Einnahme. Während intravenöse Chemotherapien unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, müssen Patientinnen Oralia eigenständig einnehmen – oftmals über Jahre hinweg. Dabei können scheinbar kleine Fehler gravierende Auswirkungen haben: Eine inkorrekte Einnahme kann nicht nur die Wirkung abschwächen, sondern auch die Resistenzentwicklung von Tumorzellen begünstigen.

Hier zeigt sich, wie unverzichtbar Apotheken in der onkologischen Versorgung sind. Sie sind oft der erste und wichtigste Ansprechpartner, wenn es um Einnahmevorschriften, Wechselwirkungen oder Nebenwirkungen geht. Doch während ihre Bedeutung wächst, bleibt ihre Leistung finanziell unberücksichtigt. Das führt dazu, dass viele Apotheken sich zwar intensiv um Krebspatientinnen kümmern, dies aber ohne eine entsprechende Vergütung tun.

Diese Lücke in der Versorgungsstruktur ist problematisch. Apothekerinnen und Apotheker sind hochqualifizierte Fachkräfte, die weit mehr leisten als die bloße Abgabe von Medikamenten. In anderen Ländern ist die pharmazeutische Betreuung bei Krebserkrankungen längst ein fester Bestandteil der Gesundheitsversorgung, mit klaren Konzepten zur Honorierung. In Deutschland jedoch fehlt es an einem einheitlichen System, das sicherstellt, dass Krebspatientinnen die bestmögliche Betreuung erhalten – unabhängig davon, in welcher Apotheke sie versorgt werden.

Dabei sprechen die Fakten für sich: Eine bessere pharmazeutische Betreuung steigert die Therapietreue, minimiert Risiken und kann langfristig sogar Kosten im Gesundheitswesen senken. Eine Patientin, die ihre Medikamente korrekt einnimmt und regelmäßig beraten wird, hat eine höhere Chance auf eine erfolgreiche Behandlung und muss seltener wegen Komplikationen hospitalisiert werden.

Die Politik steht in der Pflicht, diesen Missstand zu beheben. Eine flächendeckende und strukturierte Vergütung pharmazeutischer Dienstleistungen in der Onkologie ist längst überfällig. Zudem braucht es eine engere Zusammenarbeit zwischen Apotheken und onkologischen Fachpraxen, um eine durchgehende Betreuung sicherzustellen. Die derzeitige Praxis, in der Apotheker oft nur in Einzelfällen beratend tätig werden, wird der Komplexität moderner Krebstherapien nicht gerecht.

Orale Tumortherapeutika werden in der Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Damit dieser Fortschritt nicht durch strukturelle Mängel ausgebremst wird, müssen Apotheken als integraler Bestandteil der Brustkrebstherapie anerkannt und unterstützt werden. Eine hochwertige pharmazeutische Betreuung darf keine freiwillige Zusatzleistung sein – sie muss ein fester Bestandteil der Versorgung werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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