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  • 03.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Politischer Rechtsruck und umfassende Apothekenreformen
    03.02.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Politischer Rechtsruck und umfassende Apothekenreformen
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In Deutschland erleben wir eine tiefgreifende politische Krise, geprägt von einem dramatischen Vertrauensverlust gegenüber den etabliert...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Politischer Rechtsruck und umfassende Apothekenreformen

 

Eine Analyse der tiefgreifenden politischen und technologischen Veränderungen, die das Land prägen

In Deutschland erleben wir eine tiefgreifende politische Krise, geprägt von einem dramatischen Vertrauensverlust gegenüber den etablierten Parteien, während rechtsradikale Kräfte aus der zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung Nutzen ziehen. Diese Entwicklung birgt ernsthafte Risiken für die Demokratie, da der Fokus von der Sachpolitik auf den Machterhalt um jeden Preis verschoben wird. Parallel dazu bleibt der Apothekensektor vital, mit einem bemerkenswerten Anteil von Rentnern, die auch nach dem offiziellen Ruhestand weiterhin aktiv bleiben, angetrieben von wirtschaftlichen Notwendigkeiten und persönlichen Beweggründen. Die Apotheken stehen vor einem Jahr voller technologischer Neuerungen und rechtlicher Herausforderungen, einschließlich der Einführung der E-Rechnung und des Apotheken-Ident-Verfahrens, was die Effizienz steigern und die Sicherheit im Online-Handel erhöhen soll. Währenddessen hält die SPD trotz Kritik an ihrem umstrittenen Apothekenreformgesetz fest, was weitreichende Konsequenzen für Tausende von Arbeitsplätzen nach sich ziehen könnte. In den Apotheken herrscht Unmut über unentgeltliche Werbeverteilungen, die die finanzielle Last für Apotheker erhöhen. Ebenso kämpfen Arztpraxen und Apotheken mit steigenden Portokosten, die den regelmäßigen Versand sensibler Patienteninformationen verteuern. Bei Eucerin steht ein bedeutender Führungswechsel bevor, der neue Impulse in die Geschäftseinheit Pharmacy Deutschland bringen könnte. Die WHO kämpft weiterhin gegen die weltweite Impfskepsis, verschärft durch Desinformationskampagnen, die eine globale Gesundheitsbedrohung darstellen. Gleichzeitig wird die Bedeutung offener Kommunikation in der Betreuung von Herzpatienten betont, da diese essentiell ist, um emotionale Distanz zu vermeiden und eine stützende Umgebung zu schaffen.

 

Macht um jeden Preis? Die Krise der Glaubwürdigkeit in der Politik und die Gefahr durch den Rechtsruck

Die politische Landschaft in Deutschland steht vor einer Zerreißprobe. Während die etablierten Parteien zunehmend mit Vertrauensverlust kämpfen, profitieren rechtsradikale Kräfte von einer immer tieferen Spaltung der Gesellschaft. In vielen politischen Debatten drängt sich der Eindruck auf, dass es nicht mehr um Sachpolitik geht, sondern um Macht und Machterhalt – koste es, was es wolle. Diese Entwicklung stellt eine ernsthafte Gefahr für die Demokratie dar.

Die jüngsten Umfragen zeigen: Das Vertrauen in die politischen Parteien sinkt weiter. Bürgerinnen und Bürger fühlen sich von den Entscheidungsträgern nicht mehr vertreten, ihre Sorgen werden entweder kleingeredet oder als populistisch abgetan. Gleichzeitig erleben rechtsradikale Parteien einen erschreckenden Aufstieg, weil sie geschickt das Gefühl der Enttäuschung ausnutzen und sich als „Alternative“ präsentieren. Doch ihre Politik basiert auf Feindbildern und einfachen Antworten, die selten praktikable Lösungen bieten.

Ein zentraler Grund für die wachsende Politikverdrossenheit liegt in der Glaubwürdigkeitskrise der etablierten Parteien. Während sie sich öffentlich als Hüter der Demokratie und der Wertegemeinschaft darstellen, zeigen viele politische Manöver eine andere Realität. Postengeschacher, Koalitionswechsel aus taktischen Gründen, Wahlversprechen, die nach der Wahl kaum noch eine Rolle spielen – all das verstärkt den Eindruck, dass es in erster Linie um Machterhalt geht. Das jüngste Beispiel sind die hitzigen Debatten um Sozialleistungen und Migration, in denen populistische Rhetorik auch bei den ehemals gemäßigten Parteien Einzug gehalten hat.

Die Folgen dieser Entwicklung sind gravierend. Rechtsradikale Parteien und Bewegungen profitieren von der Unzufriedenheit der Bevölkerung. Sie inszenieren sich als Kämpfer gegen ein angeblich „abgehobenes Establishment“, während ihre eigene Politik kaum Antworten auf die drängenden Fragen liefert. Gleichzeitig geraten demokratische Grundprinzipien unter Druck: die Meinungsfreiheit wird zunehmend missbraucht, Fakten werden verzerrt oder ignoriert, demokratische Institutionen diskreditiert.

Experten warnen, dass diese Entwicklung nicht nur eine temporäre Krise ist, sondern langfristige Schäden an der demokratischen Ordnung verursachen kann. Denn wenn immer mehr Menschen das Vertrauen in die Demokratie verlieren, öffnen sich gefährliche Tore für extremistische Kräfte. Der politische Diskurs wird härter, demokratische Werte geraten ins Wanken, und die Spaltung der Gesellschaft vertieft sich weiter.

Nun stellt sich die Frage: Wie kann dieser gefährliche Trend gestoppt werden? Eine Rückbesinnung auf politische Glaubwürdigkeit, klare Werte und echte Bürgernähe wäre ein erster Schritt. Die Parteien müssen aufhören, nur auf Umfragen zu reagieren und stattdessen wieder eine Politik betreiben, die langfristige Lösungen statt kurzfristiger Schlagzeilen sucht. Zudem bedarf es einer stärkeren Auseinandersetzung mit rechtsradikalen Ideologien, nicht nur durch scharfe Abgrenzung, sondern auch durch faktenbasierte Widerlegung ihrer Argumente.

Ob dieser Wandel gelingt, hängt von der politischen Führung und der Zivilgesellschaft ab. Der Kampf gegen politische Heuchelei und rechte Demagogie ist nicht nur eine Aufgabe der Politik, sondern der gesamten demokratischen Gesellschaft.

Die Krise des Vertrauens in die Politik ist kein Zufall – sie ist das Ergebnis jahrelanger Fehlentwicklungen. Wer sich fragt, warum rechtsradikale Parteien in Deutschland so erfolgreich werden, muss nicht lange suchen: Sie profitieren von einer politischen Klasse, die es versäumt hat, glaubwürdig und verlässlich zu bleiben.

Der Vorwurf der Heuchelei trifft nicht nur eine einzelne Partei, sondern das gesamte politische System. Versprechen werden gemacht, nur um gebrochen zu werden, Koalitionen werden geschmiedet, um Mehrheiten zu sichern, statt um politische Ziele zu verfolgen. Die Wählerinnen und Wähler erleben diesen Zynismus Tag für Tag. Und genau hier setzen die Rechtsradikalen an: Sie versprechen eine „ehrliche“ Alternative, die keine ist, aber als solche wahrgenommen wird.

Doch das Problem ist noch tiefgreifender. Politik hat sich zunehmend zu einer Frage des Machterhalts entwickelt, nicht der Problemlösung. Gerade in der Migrations- oder Sozialpolitik zeigt sich das besonders drastisch. Anstatt eine pragmatische und zukunftsorientierte Strategie zu entwickeln, dominieren Angstkampagnen und Schlagworte. So macht sich auch die sogenannte politische Mitte mitschuldig am Erfolg rechter Bewegungen: Denn wer nur aus Angst vor Wählerverlusten die Positionen der Radikalen aufweicht oder übernimmt, stärkt sie indirekt.

Die Demokratie braucht eine klare Haltung. Wer glaubt, durch taktisches Lavieren und opportunistische Kompromisse die rechten Ränder kleinzuhalten, irrt gewaltig. Rechtsradikale Parteien wachsen nicht trotz der Fehler der etablierten Politik, sondern wegen ihr. Es wird Zeit, dass sich die demokratischen Kräfte ihrer Verantwortung bewusst werden und endlich eine Politik machen, die diesen Namen verdient: ehrlich, weitsichtig und an den Bedürfnissen der Bürger orientiert – nicht an den eigenen Karriereambitionen.

 

Anhaltende Berufstätigkeit unter Rentnern: Jeder Achte bleibt in Apotheken aktiv

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat aufgezeigt, dass eine signifikante Anzahl von Rentnern in Deutschland auch nach dem offiziellen Eintritt in den Ruhestand weiterhin erwerbstätig bleibt. Besonders auffällig ist dieser Trend im Apothekensektor, wo jeder achte Rentner weiterhin im Berufsleben steht. Diese Entwicklung wirft ein Licht auf die wirtschaftlichen Notwendigkeiten sowie die persönlichen Beweggründe vieler Senioren.

Die Gründe für diese Entscheidung sind vielschichtig. Während einige Rentner die Arbeit als eine Möglichkeit sehen, ihre sozialen Kontakte zu pflegen und geistig sowie körperlich aktiv zu bleiben, ist es für andere eine finanzielle Notwendigkeit. Die Rente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten oder steigende Gesundheitskosten zu decken. Apotheken bieten dabei oft flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, was für ältere Menschen attraktiv ist.

Darüber hinaus spielt die Weitergabe von Fachwissen eine wesentliche Rolle. Viele ältere Apotheker nutzen die Gelegenheit, ihr umfangreiches Wissen an jüngere Generationen weiterzugeben und so einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung der Qualität im Gesundheitswesen zu leisten. Die Expertise und die Erfahrungen, die sie über Jahrzehnte gesammelt haben, sind für viele Apotheken ein unschätzbarer Wert.

Diese anhaltende Berufstätigkeit hat jedoch auch gesellschaftliche Implikationen. Sie zeigt die Lücken in der Rentenversorgung auf und stellt die Frage nach der Angemessenheit und Nachhaltigkeit der aktuellen Rentensysteme. Zudem fordert sie das Stereotyp des älteren Menschen, der sich vollständig aus dem Arbeitsleben zurückzieht, heraus und fördert eine Diskussion über die Rolle der Senioren in der modernen Arbeitswelt.

Die Tatsache, dass jeder achte Rentner in deutschen Apotheken weiterarbeitet, ist mehr als nur eine statistische Anekdote. Sie wirft grundlegende Fragen über die Struktur unserer Sozialsysteme und die Erwartungen an das Alter auf. In einer Zeit, in der die Bevölkerung altert und die Rentenversicherungssysteme zunehmend unter Druck geraten, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir diese Entwicklungen nicht nur zur Kenntnis nehmen, sondern aktiv darauf reagieren.

Wir müssen fragen, ob unsere gesellschaftliche Einstellung zum Ruhestand noch zeitgemäß ist oder ob wir nicht vielmehr eine neue Definition von Arbeit und Alter benötigen, die es älteren Menschen ermöglicht, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen wertvoll einzusetzen, ohne dass sie sich aus finanzieller Notwendigkeit heraus dazu gezwungen sehen.

Es ist an der Zeit, dass politische Entscheidungsträger, Sozialversicherungsträger und die Gesellschaft insgesamt innovative Lösungen entwickeln, die es älteren Menschen ermöglichen, nach eigenem Wunsch und Bedarf aktiv zu bleiben, ohne dabei die sozialen Sicherungssysteme zu überlasten. Dies könnte eine Kombination aus flexibleren Arbeitsmodellen, verbesserten Bildungsangeboten für Senioren und einer Reform der Rentensysteme umfassen, die die Realitäten des 21. Jahrhunderts widerspiegeln.

In einer Gesellschaft, in der Wissen und Erfahrung als wertvolle Ressourcen gesehen werden, sollte das Potential der älteren Generationen nicht unterschätzt werden. Ihre fortgesetzte Teilnahme am Arbeitsmarkt könnte ein Schlüssel sein, um viele der Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind, effektiv zu adressieren.

 

Technologische Neuerungen und rechtliche Herausforderungen in deutschen Apotheken

Das Jahr 2025 wird für die deutschen Apotheken ein Jahr voller Herausforderungen und entscheidender Neuerungen sein, die tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte pharmazeutische Branche haben könnten. Zunächst steht die Einführung der verpflichtenden elektronischen Rechnung (E-Rechnung) an. Dieses neue System soll die Abrechnungsprozesse zwischen Apotheken und den Krankenkassen revolutionieren, indem es Papierkram reduziert, Transaktionszeiten verkürzt und die Effizienz steigert. Parallel dazu wird das Apotheken-Ident-Verfahren eingeführt, welches eine verlässliche Identifikation und Authentifizierung von Apotheken im Online-Handel ermöglichen soll. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit beim Online-Kauf von Medikamenten zu erhöhen und so den Verbraucherschutz zu stärken.

Diese technologischen Fortschritte sind jedoch nur ein Teil der Geschichte. Die Apothekenbranche sieht sich weiterhin mit signifikanten rechtlichen Unsicherheiten konfrontiert, insbesondere was die Themen der Rx-Rabatte und der zunehmenden Dominanz von Online-Plattformen betrifft. Die Debatte um Rx-Rabatte ist besonders brisant, da sie direkt die Preisgestaltung von Medikamenten beeinflusst und somit Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Apotheken hat. Zudem erhöhen große Online-Plattformen, die oft mit günstigeren Preisen und breiteren Zugängen locken, den Druck auf traditionelle Apotheken, die um ihre Wettbewerbsfähigkeit kämpfen müssen.

Das Herzstück des Konflikts liegt in der Forderung nach rechtlicher Klarheit und Chancengleichheit. Die Apotheken warten dringend auf gerichtliche Entscheidungen, die eine faire Wettbewerbslandschaft sicherstellen sollen. Diese Entscheidungen sind kritisch, da sie potenziell das Überleben von lokalen Apotheken sichern oder ihre Margen weiter erodieren könnten. Der Ausgang dieser juristischen Auseinandersetzungen wird nicht nur die wirtschaftliche Landschaft prägen, sondern auch entscheidend für die Zugänglichkeit und Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland sein.

Das Jahr 2025 stellt sich als ein Jahr der Zerreißprobe für die deutschen Apotheken dar. Während technologische Neuerungen wie die E-Rechnung und das Apotheken-Ident-Verfahren zweifellos Vorteile mit sich bringen, werfen die anhaltenden rechtlichen Unsicherheiten einen langen Schatten auf die Branche. Der Kampf um Chancengleichheit in einem Markt, der zunehmend von großen Online-Akteuren und ausländischen Versendern dominiert wird, ist symptomatisch für die größeren Herausforderungen, denen sich traditionelle Geschäftsmodelle gegenübersehen.

Die Notwendigkeit einer klaren und fairen rechtlichen Rahmengebung ist offensichtlich. Politische Entscheidungsträger und Gerichte müssen aktiv werden, um eine Umgebung zu schaffen, die Innovation fördert, ohne die Existenzgrundlage der lokalen Apotheken zu untergraben. Die bevorstehenden Entscheidungen werden nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Apotheken beeinflussen, sondern auch weitreichende Implikationen für die medizinische Versorgung der Bevölkerung haben. Dies macht es umso wichtiger, dass 2025 als ein Jahr der Weitsicht und des ausgewogenen Handelns in die Geschichte eingehen wird, in dem die Weichen für die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung in Deutschland richtig gestellt werden.

 

SPD hält an umstrittenem Apothekenreformgesetz fest – Kammer warnt vor Entlassungswelle

Das geplante Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) des Bundesgesundheitsministeriums sorgt weiterhin für Unruhe in der Branche. Obwohl die Gesetzesinitiative von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zunächst auf Eis gelegt wurde, hält die Partei auf Bundesebene an den Reformplänen fest. Die Apothekerkammer des Saarlandes warnt vor den möglichen Folgen, insbesondere vor dem Verlust Tausender Arbeitsplätze.

Das ApoRG zielt darauf ab, die flächendeckende Arzneimittelversorgung langfristig zu sichern. Doch Kritiker sehen darin einen Angriff auf die Struktur der Vor-Ort-Apotheken. Unter dem Begriff „Flexibilisierung“ sollen Apothekenbetreiber dazu bewegt werden, ihre Personalkosten drastisch zu senken. So war in der ursprünglichen Fassung des Gesetzes vorgesehen, die ständige Dienstbereitschaft und die verpflichtenden Öffnungszeiten zu lockern. Dadurch könnten Apotheken laut Berechnungen der Regierung monatlich bis zu 1300 Euro pro Apothekerstelle einsparen – eine Rechnung, die ohne Berücksichtigung der Versorgungsqualität aufgestellt wurde.

Die Apothekerkammer des Saarlandes sieht in diesen Plänen eine ernsthafte Gefahr für die Berufsperspektiven approbierter Apotheker. Kammerpräsident Manfred Saar spricht von einem „unhaltbaren Zustand“, wenn pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) künftig Tätigkeiten übernehmen sollen, die bisher approbierten Fachkräften vorbehalten sind. „Unsere PTA leisten hervorragende Arbeit, aber sie können keine Betäubungsmittelrezepte beliefern, keine Rezepturen abgeben und keine Impfungen durchführen“, betont Saar.

Auch politisch bleibt die Zukunft des ApoRG umstritten. Die FDP hatte sich im Kabinett gegen die ursprünglichen Reformvorschläge gestellt und deren Verabschiedung verhindert. Dennoch bleibt die SPD auf Bundesebene bei ihrem Reformkurs. Die Grundzüge des ApoRG sind weiterhin Bestandteil der Diskussion über die zukünftige Arzneimittelversorgung und könnten in künftige Gesetzesinitiativen einfließen.

Saar wirft der SPD vor, eine bewusste Schwächung der Apotheken zu betreiben. „Wenn die Bundes-SPD Apotheken in der bisherigen Form nicht mehr haben will, dann soll sie es offen sagen“, kritisiert er. „Aber unter dem Vorwand der Flexibilisierung Arbeitsplätze abzubauen und Apotheken strukturell auszuhöhlen, ist unverantwortlich.“ Die Apothekerschaft fordert eine klare Positionierung der Politik, um die Sicherstellung der Versorgung nicht weiter zu gefährden.

Die Diskussion um das Apotheken-Reformgesetz offenbart ein grundlegendes Problem in der Gesundheitspolitik: Es fehlt eine langfristige Strategie, die sowohl die wirtschaftlichen Realitäten der Apotheken als auch die Versorgungsbedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt. Das Argument der „Flexibilisierung“ erweist sich bei genauerer Betrachtung als reine Kostenreduktion auf dem Rücken der pharmazeutischen Fachkräfte.

Die Vorstellung, dass PTA Tätigkeiten übernehmen, die bislang approbierten Apothekern vorbehalten sind, verkennt nicht nur die gesetzlich geregelten Abgrenzungen der Berufsgruppen, sondern gefährdet auch die Qualität der Versorgung. Betäubungsmittelrezepte, Rezepturen und Impfungen sind nicht einfach nur administrative Vorgänge, sondern erfordern spezifische fachliche Kompetenzen. Die Apotheken sind bereits heute durch Fachkräftemangel und wirtschaftlichen Druck belastet. Eine Reform, die diesen Druck weiter erhöht, ohne nachhaltige Lösungen zu bieten, ist keine Reform, sondern ein Risiko für die Patientenversorgung.

Die SPD hat bislang nicht klar dargelegt, wie sie eine sichere, wohnortnahe Arzneimittelversorgung in Zukunft gestalten will. Wenn Apotheken zunehmend auf PTA-Leitung umgestellt werden, sinkt die Qualität der pharmazeutischen Betreuung. Wer die Gesundheitsversorgung ernst nimmt, sollte nicht an den Apotheken sparen, sondern ihre Rolle als unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems stärken. Eine Reform mit Augenmaß wäre dringend notwendig – das ApoRG in seiner jetzigen Form ist es nicht.

 

Union stellt Weichen: 15-Punkte-Sofortprogramm verabschiedet

In einem entscheidenden Schritt zur Gestaltung der zukünftigen politischen Agenda Deutschlands hat die CDU/CSU auf ihrem 37. außerordentlichen Parteitag ein umfangreiches 15-Punkte-Sofortprogramm beschlossen. Das Programm, das in den ersten Monaten der neuen Legislaturperiode implementiert werden soll, fokussiert sich primär auf die Schlüsselbereiche Wirtschaft und Sicherheit, mit einem besonderen Augenmerk auf die Rücknahme der kontroversen Teillegalisierung von Cannabis.

Die Union kritisierte die Arbeit der vorherigen Bundesregierung als ineffektiv, mit deutlichen Worten des Generalsekretärs Carsten Linnemann, der die Ampel-Koalition als "die schlechteste Bundesregierung aller Zeiten" bezeichnete. Er hob hervor, dass sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Wirtschaftsminister Robert Habeck in ihren Rollen nicht die notwendige Führung und Sicherheit bieten konnten, was die Union nun zu korrigieren sucht.

Die Maßnahmen des Sofortprogramms reichen von Bürokratieabbau, wie der Reduktion von Betriebsbeauftragten und der Vereinfachung bestehender Gesetze wie dem Energieeffizienzgesetz, bis hin zu fiskalischen Anreizen wie der Senkung der Stromsteuer und steuerfreien Überstundenzuschlägen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einführung einer Aktivrente, die es älteren Arbeitnehmern ermöglichen soll, länger im Berufsleben aktiv zu bleiben.

Die geplante Halbierung der Zahl der Regierungsbeauftragten und mögliche Zusammenlegungen von Ministerien spiegeln den Wunsch nach einem schlankeren, effizienteren Regierungsapparat wider. Diese Schritte könnten eine signifikante Neustrukturierung der Bundesregierung bedeuten, wobei die genauen Details noch ausgearbeitet werden müssen.

Die Sicherheitspolitik wird ebenso verschärft, mit Maßnahmen wie dauerhaften Grenzkontrollen und strengeren Einbürgerungsrichtlinien, um die illegale Migration zu bekämpfen. Die Rücknahme der Teillegalisierung von Cannabis steht ebenfalls auf der Agenda, ein deutliches Signal an die Befürworter einer strengeren Drogenpolitik.

Das von der Union vorgestellte 15-Punkte-Sofortprogramm ist ein ambitionierter Versuch, nicht nur politische Versäumnisse der Vergangenheit anzusprechen, sondern auch zukunftsorientierte Lösungen zu bieten. Die Kritik an der vorherigen Regierung mag bei einigen Wählern resonieren, doch die Herausforderung wird sein, diese Pläne in konkrete Aktionen umzusetzen, die messbare Verbesserungen für die Bürger bringen. Insbesondere die Themen Wirtschaft und Sicherheit sind komplex und erfordern eine sorgfältige Ausarbeitung der Details, um die versprochenen Vorteile zu realisieren. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Union diese komplexen Herausforderungen effektiv meistern kann und damit das Vertrauen der Wählerschaft zurückgewinnt.

 

Digitale Werbung in Zahnarztpraxen: Rechtliche Grauzonen und ethische Bedenken

In Nordrhein-Westfalen steht eine zahnärztliche Gemeinschaftspraxis im Zentrum einer ungewöhnlichen Werbekampagne, die nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen aufwirft. Während die Patienten in der Wartehalle sitzen, laufen auf dem Wartezimmer-TV Werbespots der Shop Apotheke, eines niederländischen Online-Versandhandels. Der Inhalt des Spots, der die Vorteile einer Bestellung bei Redcare, einer Tochtergesellschaft der Shop Apotheke, hervorhebt, hat zu Diskussionen geführt.

Die Praxis hat sich durch einen sichtbaren Disclaimer von der Werbung distanziert, indem betont wird, dass die gezeigte Werbung keine Empfehlung der Ärzte darstellt. Diese Vorgehensweise ist insofern bemerkenswert, als sie den Versuch darstellt, sich von möglichen rechtlichen Konsequenzen abzusichern. Nach geltendem deutschen Recht ist die direkte Zuweisung von Patienten zu bestimmten Anbietern durch Ärzte nicht erlaubt, was eine Grauzone in der aktuellen Praxis der Werbeeinblendungen aufwirft.

Juristische Experten äußern Bedenken, dass trotz des Disclaimers der subtile Einfluss solcher Werbung die Entscheidungsfreiheit der Patienten beeinträchtigen könnte. Die Werbung in einer Praxisumgebung könnte implizit als Empfehlung durch die Ärzte aufgefasst werden, was langfristig das Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt untergraben könnte.

Der Fall der Werbung der Shop Apotheke in einer Zahnarztpraxis wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit einer klareren Regulierung von Werbung in medizinischen Einrichtungen. Während Ärzte und Zahnärzte natürlich das Recht haben sollten, ihre Praxen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu führen, muss die Patientenautonomie stets im Vordergrund stehen. Der Einsatz von Wartezimmer-TV für Werbezwecke birgt das Risiko, dass kommerzielle Interessen über die medizinische Objektivität gestellt werden.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass sowohl rechtliche als auch ethische Richtlinien entwickelt und streng durchgesetzt werden, um die Integrität der medizinischen Beratung zu wahren. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Medizin und Markt immer mehr verschwimmen, bedarf es einer deutlichen Trennung, um den Patienten vor möglichen Interessenkonflikten zu schützen. Die Gesundheitsbehörden und Berufsverbände sind gefordert, hier klare und unmissverständliche Regeln zu setzen, die sowohl den Ärzten als auch den Patienten gerecht werden.

 

Unzufriedene Apotheker: Verärgerung über unentgeltliche Werbeverteilung

In den Apotheken in Deutschland regt sich Unmut. Der Stein des Anstoßes ist die renommierte „Apotheken Umschau“, ein Magazin, das traditionell als kostenloser Service für die Kunden angeboten wird. Jan Schroer, ein Apotheker aus Düsseldorf, steht exemplarisch für die wachsende Frustration innerhalb der Branche. Seit Anfang des Jahres sind der Umschau mehrseitige Werbeprospekte beigefügt, die laut Schroer zusätzliche unentgeltliche Werbeeinnahmen für den Verlag generieren. „Wir zahlen für die Magazine und geben sie kostenlos weiter. Nun werden wir indirekt aufgefordert, auch Werbeträger ohne jegliche Kompensation zu sein“, kritisiert Schroer.

Der Fall wirft ein Licht auf die ökonomischen Spannungen zwischen Verlagen und den Apothekern, die in ihrer täglichen Arbeit nicht nur Gesundheitsdienstleister, sondern auch Informationsvermittler sind. Die zusätzlichen Werbeeinlagen verstärken den Eindruck, dass die Kosten für die Apotheken weiter steigen, während die direkten Einnahmen aus solchen Aktivitäten stagnieren. Laut Schroer führt dies zu einer erheblichen Mehrbelastung ohne entsprechende Entschädigung.

Die Reaktionen aus der Apothekerschaft reichen von offenen Briefen an den Verlag bis hin zu Diskussionen in Fachkreisen über mögliche Kompensationsmodelle. „Es geht nicht nur um die Werbeprospekte selbst, sondern auch um das Prinzip. Wenn wir einen Service bieten, der dem Verlag hilft, sollte es eine Form der Anerkennung oder Entlohnung geben“, so Schroer. Diese Debatte zeigt die Notwendigkeit einer Neubewertung der Geschäftsbeziehungen und der Kommunikationswege zwischen Verlagen und den Apotheken.

Die Situation, in der sich Jan Schroer und viele seiner Kollegen befinden, ist symptomatisch für eine tiefere Problematik im Verhältnis zwischen Apothekern und Medienverlagen. Die Praxis, Werbematerialien beizulegen, ohne die Träger dieser Last zu kompensieren, widerspricht einem fairen Geschäftsgebaren. Die Apotheker stehen im täglichen Kontakt mit ihrer Kundschaft und sind wichtige Anlaufstellen für Gesundheitsinformationen. Diese Position wird ausgenutzt, um ohne direkte Vergütung Werbeeinnahmen zu erzielen.

Doch abseits der wirtschaftlichen Aspekte berührt diese Praxis auch die ethische Dimension des Apothekerberufs. Apotheker wie Schroer fühlen sich in ihrer Rolle als neutrale und vertrauenswürdige Informationsquellen untergraben, wenn sie zur unfreiwilligen Verbreitung von Werbung gezwungen werden. Die Unzufriedenheit könnte zu einer Verschlechterung des Informationsflusses an die Verbraucher führen und das Vertrauen in die Apotheken als Institutionen der Gesundheitsberatung beschädigen.

Es ist an der Zeit, dass Verlage die Apotheker als gleichberechtigte Partner betrachten und nicht als kostenlose Verteiler. Eine faire und transparente Kompensationsstruktur wäre ein Anfang, um die Wogen zu glätten und die Basis für eine nachhaltige und respektvolle Zusammenarbeit zu schaffen.

 

Kostensteigerung im Gesundheitswesen: Portopreiserhöhung belastet Arztpraxen und Apotheken

Zum Jahresbeginn hat die Deutsche Post eine Anpassung der Portogebühren vorgenommen, die erhebliche Auswirkungen auf das Gesundheitswesen hat. Der Preis für den Versand eines Standardbriefs ist von 86 Cent auf 96 Cent gestiegen. Diese Erhöhung betrifft nicht nur Privatpersonen und Unternehmen generell, sondern speziell auch Arztpraxen, die regelmäßig sensible Patienteninformationen versenden.

Die Auswirkungen dieser Preisänderung sind vielschichtig. Vier spezifische Gebührenordnungspositionen im Gesundheitssektor wurden angepasst. Dies betrifft unter anderem die Kostenpauschale für den Versand von Arztbriefen, Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sowie Verordnungen über Heilmittel, die per Video oder Telefon ausgestellt werden. Besonders die Pauschale für das Versenden einer Krankheitsbescheinigung für Kinder an deren Eltern wurde erhöht.

Diese Neuerung führt zu einer direkten finanziellen Mehrbelastung für Arztpraxen, die nun höhere Portokosten tragen müssen. Dies könnte langfristig auch die Patienten treffen, falls diese Kosten indirekt weitergegeben werden. Die Beziehung zwischen Arztpraxen und Apotheken wird ebenfalls tangiert, insbesondere wenn es um die Übernahme dieser zusätzlichen Kosten geht. Bei Formfehlern oder Lieferengpässen, die ein erneutes Versenden von Dokumenten nötig machen, entsteht oft Streit über die Kostendeckung.

Die Regelungen zur Kostenerstattung durch Apotheken sind strikt. Laut den Ersatzkassen dürfen zwar unvermeidbare Kosten für die Beschaffung von Arzneimitteln gesondert berechnet werden, jedoch nur bis zu einem Betrag von 9,00 Euro inklusive Mehrwertsteuer ohne vorherige Genehmigung. Diese Vorgaben machen den administrativen Aufwand für Apotheken und Arztpraxen noch komplexer.

Die Portopreiserhöhung stellt somit eine weitere Hürde im ohnehin schon kostenintensiven Gesundheitssektor dar und verdeutlicht die Notwendigkeit einer effizienten Kostenkontrolle und transparenten Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren.

Die jüngste Portopreiserhöhung der Deutschen Post mag auf den ersten Blick als eine geringfügige Anpassung erscheinen, wirft jedoch ein Schlaglicht auf die stetig steigenden Betriebskosten im Gesundheitswesen. Während Arztpraxen und Apotheken ohnehin mit einer Vielzahl von finanziellen und bürokratischen Herausforderungen zu kämpfen haben, kommt nun eine weitere Belastung hinzu. Dieses Beispiel illustriert, wie externe Faktoren wie Postgebühren unmittelbar in die medizinische Versorgungskette eingreifen und sowohl die Arbeitsweise als auch die Kostensituation der Gesundheitsdienstleister beeinflussen können. Es unterstreicht die Notwendigkeit, dass im Gesundheitswesen nicht nur medizinische, sondern auch wirtschaftliche Entscheidungen wohlüberlegt und vorausschauend getroffen werden müssen, um die Versorgung der Patienten nicht zu gefährden.

 

Führungswechsel bei Eucerin: Neuausrichtung in der Geschäftsführung

Eucerin, eine Marke des Hamburger Kosmetikkonzerns Beiersdorf, erlebt einen signifikanten Führungswechsel in ihrer Geschäftseinheit Pharmacy Deutschland. Julia Schröder, die bisherige Geschäftsführerin, hat ihren Posten niedergelegt. Ihr Nachfolger, Alexander Schneider, bringt über zwei Jahrzehnte Erfahrung bei Beiersdorf mit und übernimmt nun die Leitung.

Julia Schröder trat 2023 die Nachfolge von Enno Martini an und war zuvor seit 2004 in verschiedenen leitenden Positionen bei Beiersdorf tätig. Unter ihrer Führung stieg der Umsatz von Eucerin in den Apotheken auf etwa 150 Millionen Euro, was die Marke zur führenden Kosmetikmarke im deutschen Apothekenmarkt machte. Sie fokussierte sich stark auf die Expansion in Non-Rx-Segmente, wo Eucerin hinter bekannten Marken wie Voltaren und Sinupret den dritten Platz erreichte.

Alexander Schneider, der bisher die Innovationsabteilung Oscar & Paul leitete, tritt in große Fußstapfen. Seine Karriere bei Beiersdorf begann er direkt bei Eucerin und verantwortete erfolgreich das Geschäft in Osteuropa und Österreich. In seiner letzten Position förderte er die Entwicklung neuer Produkte für Marken wie Hidrofugal, Labello und 8x4, und trieb die strategische Ausrichtung der Massenmarktmarken voran.

Die Apothekenlandschaft in Deutschland bleibt ein wichtiger Kanal für die Vertriebsstrategie von Beiersdorf, insbesondere da der Versandhandel stetig an Bedeutung gewinnt und 2023 bereits 69 Millionen Euro zum Umsatz von Eucerin beisteuerte.

Der Wechsel in der Führungsspitze von Eucerin markiert möglicherweise eine neue Ära der Markenstrategie und Produktinnovation. Mit Alexander Schneider an der Spitze, der bereits in seiner vorherigen Rolle Innovationsgeist bewiesen hat, könnten frische Impulse und strategische Neuausrichtungen in den Fokus rücken. Sein Hintergrund in der Betriebswirtschaft und seine umfassende Erfahrung innerhalb des Unternehmens positionieren ihn ideal, um auf den soliden Grundlagen von Julia Schröder aufzubauen und Eucerin in einer zunehmend digitalisierten und wettbewerbsorientierten Marktumgebung weiter voranzutreiben. Ob diese Veränderungen das gewünschte Wachstum bringen, wird sich zeigen, doch die Vorzeichen für eine dynamische Weiterentwicklung stehen gut.

 

Der subtile Einfluss der Sprache auf die Impfbereitschaft

Die Impfskepsis stellt seit Jahren eine der größten Herausforderungen für die globale Gesundheit dar, ein Problem, das sich während der Covid-19-Pandemie noch weiter verschärft hat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die Impfskepsis bereits im Jahr 2019 als eine der zehn größten globalen Gesundheitsgefahren ein und verwendet den Begriff "Infodemie", um die Flut an Desinformation, Mythen und gezielten Falschmeldungen rund um Viren und Impfstoffe zu beschreiben.

Ein innovativer Ansatz zur Bekämpfung dieser Impfskepsis könnte im sogenannten "Foreign Language Effect" liegen, einer linguistischen Besonderheit, die das Denken und Entscheiden in einer Fremdsprache betrifft. Monika Schmid, eine führende Linguistin an der Universität von York, hebt hervor, dass Informationen, die in einer Fremdsprache präsentiert werden, insbesondere auf Englisch, eine rationalere Verarbeitung und Bewertung fördern könnten. Schmids Forschungen zeigen, dass Menschen, die Informationen zu Impfstoffen in einer Fremdsprache erhalten, insbesondere in Englisch, weniger emotional und intuitiv und damit potenziell aufgeschlossener reagieren.

In einer aktuellen Studie rekrutierte Schmids Team 436 Teilnehmer, die entweder Englisch, Französisch oder Deutsch als Muttersprache sprechen und eine der anderen Sprachen als Zweitsprache beherrschen. Keiner der Teilnehmer war zuvor gegen COVID-19 geimpft. Die Studie ergab, dass diejenigen, die Informationen über den COVID-19-Impfstoff in ihrer Zweitsprache lasen, eine positivere Einstellung gegenüber der Impfung zeigten, insbesondere wenn die Informationen auf Englisch präsentiert wurden. Interessanterweise zeigte sich dieser Effekt nicht bei englischen Muttersprachlern, die die Informationen auf Französisch oder Deutsch lasen.

Diese Ergebnisse könnten weitreichende Implikationen für die öffentliche Gesundheitskommunikation haben und legen nahe, dass die Wahl der Sprache in der Wissenschaftskommunikation nicht nur eine Frage der Verständlichkeit, sondern auch der Überzeugungskraft ist. Angesichts der globalen Reichweite des Englischen könnte dessen Verwendung in der Gesundheitsaufklärung dazu beitragen, die Hürden der Impfskepsis effektiver zu überwinden.

Die Erkenntnisse über den "Foreign Language Effect" und seinen Einfluss auf die Impfbereitschaft sind ein faszinierendes Beispiel dafür, wie tiefgreifend Sprache unser Denken und unsere Entscheidungsprozesse beeinflussen kann. Diese Studie beleuchtet nicht nur die psychologischen Mechanismen hinter der Sprachverarbeitung, sondern bietet auch praktische Ansätze für die öffentliche Gesundheitspolitik. Indem sie aufzeigt, dass die Präsentation von Impfinformationen in einer Fremdsprache, insbesondere auf Englisch, die Akzeptanz erhöhen könnte, liefert sie wertvolle Einsichten für Kampagnen zur öffentlichen Gesundheitsaufklärung weltweit. Es geht dabei nicht um Manipulation, sondern um das Verständnis und die Nutzung der kognitiven Mechanismen, die unser Verhalten in einer globalisierten Welt steuern.

 

Gemeinsam stark: Die Bedeutung von offener Kommunikation für Angehörige von Herzpatienten

Nach einem Herzinfarkt steht nicht nur der Patient, sondern auch sein Umfeld vor großen Herausforderungen. Die Deutsche Herzstiftung betont die Wichtigkeit der offenen Kommunikation zwischen Herzpatienten und ihren Angehörigen. Oft setzen sich Angehörige unter Druck, ihre eigenen Ängste und Sorgen zu verbergen, um den Patienten zu schonen. Diese Haltung kann jedoch unbeabsichtigt zu einer emotionalen Distanz führen.

Angehörige, die sich intensiv um Herzpatienten kümmern, erleben häufig eine Achterbahn der Gefühle. Sie schwanken zwischen der Sorge um die Gesundheit des geliebten Menschen und der Angst, durch zu viel Fürsorge zu erdrücken. Experten der Herzstiftung raten daher zu einem offenen Dialog. Durch ehrliche Gespräche können Missverständnisse vermieden und ein gesünderes Miteinander gefördert werden.

Die Einbindung in den Rehabilitationsprozess spielt eine entscheidende Rolle. Kardiologische Reha-Einrichtungen sehen vor, Angehörige aktiv einzubeziehen, um sie über den richtigen Umgang mit der Situation zu informieren und Unterstützung anzubieten. Ein solcher Ansatz kann nicht nur die Erholung des Patienten unterstützen, sondern auch den Angehörigen helfen, mit der Situation besser umzugehen.

Für Angehörige, die an ihre Grenzen stoßen, empfehlen Mediziner, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Hausarzt kann eine erste Anlaufstelle sein, um über die eigenen Belastungen zu sprechen und notwendige Unterstützungsmaßnahmen einzuleiten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um auch die psychische Gesundheit der Angehörigen zu schützen.

Die offene Kommunikation zwischen Herzpatienten und ihren Angehörigen ist mehr als nur ein Austausch von Worten; sie ist ein zentraler Baustein für die gemeinsame Bewältigung einer schweren Krankheit. Indem Angehörige lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Sorgen anzusprechen, stärken sie nicht nur sich selbst, sondern auch die Beziehung zum Patienten. Es ist entscheidend, dass das gesamte Betreuungsumfeld erkennt, wie wichtig es ist, aufeinander zuzugehen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. In dieser Gemeinschaft liegt die Kraft, die es braucht, um die Herausforderungen, die ein Herzinfarkt mit sich bringt, erfolgreich zu meistern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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