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  • 31.01.2025 – Apotheken-News: Apothekensterben, Cyberangriffe, Millionen Erkrankte – Gesundheitswesen am Limit
    31.01.2025 – Apotheken-News: Apothekensterben, Cyberangriffe, Millionen Erkrankte – Gesundheitswesen am Limit
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht unter massivem Druck. Apotheken schließen in alarmierender Geschwindigkeit, während Patie...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Apothekensterben, Cyberangriffe, Millionen Erkrankte – Gesundheitswesen am Limit

 

Versorgungslücken, IT-Schwachstellen und steigende Krankenzahlen zeigen die Krise im Gesundheitssystem – doch die Politik bleibt untätig

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht unter massivem Druck. Apotheken schließen in alarmierender Geschwindigkeit, während Patienten insbesondere in ländlichen Regionen zunehmend mit Versorgungsengpässen kämpfen. Parallel dazu wächst die Bedrohung durch Cyberangriffe auf medizinische Einrichtungen, wie der jüngste Fall in Dänemark zeigt, bei dem sensible Patientendaten gestohlen und veröffentlicht wurden. Während die Digitalisierung immer weiter voranschreitet, bleiben Sicherheitslücken eine ernsthafte Gefahr für das gesamte Gesundheitswesen. Doch nicht nur technische Angriffe setzen dem System zu – auch die Zahl psychischer Erkrankungen steigt rasant. Angststörungen sind heute weiter verbreitet als je zuvor, doch lange Wartezeiten auf Therapieplätze verschärfen die Situation zusätzlich. Chronische Leiden wie Endometriose bleiben trotz schwerwiegender Symptome oft über Jahre unerkannt und erschweren den Alltag der Betroffenen erheblich. Hinzu kommt ein drastischer Anstieg akuter Atemwegserkrankungen, der derzeit Millionen Menschen betrifft und die medizinische Infrastruktur erneut an ihre Belastungsgrenze bringt. Die Herausforderungen sind vielfältig, doch die politischen Reaktionen bleiben zögerlich. Experten warnen: Ohne entschlossene Maßnahmen droht das Gesundheitswesen weiter ins Straucheln zu geraten – mit gravierenden Folgen für Patienten und die gesamte Gesellschaft.


Die deutsche Apothekenlandschaft steht vor einer tiefgreifenden Krise. Seit Jahren nimmt die Zahl der Apotheken kontinuierlich ab, und die flächendeckende Arzneimittelversorgung gerät zunehmend in Gefahr. Dieser besorgniserregenden Entwicklung hat sich Dr. Horst Heidel, Vorsitzender der Bezirksgruppe Soest im Apothekerverband Westfalen-Lippe, angenommen und öffentlich Alarm geschlagen. Er fordert, dass die Bundesregierung das sogenannte Apothekensterben mit höchster Priorität behandelt und es zu einem zentralen Punkt ihres 100-Tage-Sofortprogramms macht. Besonders betroffen sind ländliche Regionen, in denen die nächste Apotheke oft mehrere Kilometer entfernt ist. Patienten mit eingeschränkter Mobilität, chronischen Erkrankungen oder dringendem Medikamentenbedarf stehen zunehmend vor Versorgungsengpässen. Die Ursachen für den Rückgang sind vielschichtig: eine hohe bürokratische Belastung, wirtschaftlicher Druck durch stagnierende Honorare sowie steigende Betriebskosten. Während Apotheken als unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitswesens betrachtet werden, bleibt die politische Unterstützung bislang aus. Die Forderungen nach einer Reform, die Apotheken wirtschaftlich stabilisiert und bürokratische Hürden abbaut, werden immer lauter.

Während die Apothekenbranche mit strukturellen Herausforderungen kämpft, wird ein weiteres dringliches Problem im Gesundheitswesen immer sichtbarer: die Bedrohung durch Cyberangriffe. Ein massiver Hackerangriff auf den dänischen Betreiber medizinischer Versorgungszentren „Alles Lægehus“ hat erneut die Verwundbarkeit des Gesundheitssektors aufgezeigt. Unbekannte Angreifer verschafften sich Zugang zu den IT-Systemen des Unternehmens und veröffentlichten hochsensible Daten von rund 130.000 Patienten im Internet. Unter den gestohlenen Informationen befinden sich persönliche Identifikationsdaten, medizinische Diagnosen und Behandlungsverläufe. Die dänischen Gesundheitsbehörden zeigen sich besorgt über die Tragweite des Angriffs, da gestohlene Gesundheitsdaten nicht nur für Identitätsdiebstahl missbraucht werden können, sondern auch zur Erpressung von Patienten oder medizinischem Personal führen könnten. Experten warnen davor, dass die zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen zu einem immer größeren Risiko wird. In Deutschland wurden bereits wiederholt Kliniken und Arztpraxen Ziel solcher Angriffe, die oft die gesamte IT-Infrastruktur lahmlegen.

Nicht nur Cyberangriffe stellen eine Bedrohung dar, auch gesundheitliche Risiken durch oft unterschätzte Erkrankungen erfordern verstärkte Aufmerksamkeit. Ohrentzündungen sind ein weit verbreitetes Problem, das häufig unterschätzt wird. Die diffuse Otitis externa, eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, verläuft in den meisten Fällen unkompliziert. Dennoch können schwerwiegende Komplikationen auftreten, wenn die Warnsymptome nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Darauf wies Professor Dr. Johannes Zenk, Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Augsburg, beim Fortbildungskongress Pharmacon in Schladming hin. Symptome wie starke Schmerzen, Schwellungen oder Ausfluss aus dem Ohr sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Unbehandelt kann sich die Entzündung ausbreiten und im schlimmsten Fall zu einer gefährlichen Infektion im Schädelbereich führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder solche, die regelmäßig Wasser- oder Hörgeräte nutzen, da Feuchtigkeit und mechanische Reizungen das Risiko erhöhen.

Die zunehmende Belastung durch psychische Erkrankungen ist ebenfalls ein alarmierendes Thema im deutschen Gesundheitswesen. Angststörungen nehmen seit Jahren stark zu. Eine aktuelle Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse zeigt, dass im Jahr 2023 etwa 5,5 Millionen Menschen erstmals oder erneut mit einer Angststörung diagnostiziert wurden. Dies entspricht einem Anstieg von 77 Prozent seit 2008. Experten führen die Entwicklung auf verschiedene Faktoren zurück: die steigende gesellschaftliche und berufliche Belastung, wirtschaftliche Unsicherheiten sowie die Folgen der COVID-19-Pandemie. Besonders betroffen sind junge Erwachsene und Frauen, die überdurchschnittlich oft unter generalisierten Ängsten, Panikattacken oder sozialen Phobien leiden. Der Zugang zu therapeutischer Unterstützung bleibt jedoch schwierig, da es nach wie vor an ausreichenden Therapieplätzen fehlt. Psychologen und Psychiater warnen davor, dass unbehandelte Angststörungen langfristig in schwere Depressionen oder Suchterkrankungen münden können.

Neben psychischen Erkrankungen gibt es auch chronische körperliche Leiden, die oft übersehen werden. In Deutschland leidet etwa jede zehnte Frau an Endometriose, einer Erkrankung, die durch das Wachstum von endometriumähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter gekennzeichnet ist. Dies führt zu starken Schmerzen, oft begleitet von Unfruchtbarkeit. Trotz der erheblichen Einschränkungen dauert es durchschnittlich zehn Jahre, bis eine Diagnose gestellt wird. Viele Frauen durchlaufen eine jahrelange Odyssee durch Arztpraxen, bevor ihre Beschwerden ernst genommen werden. Experten fordern deshalb mehr Sensibilisierung für die Erkrankung sowie eine bessere Ausbildung von Ärzten, um die Diagnosezeit deutlich zu verkürzen. Der lange Leidensweg der Betroffenen wirkt sich nicht nur auf die Lebensqualität, sondern auch auf die berufliche Situation aus. Schmerzen und ständige Arztbesuche führen oft zu Fehlzeiten und wirtschaftlichen Einbußen.

Ein weiteres Gesundheitsproblem, das aktuell große Teile der Bevölkerung betrifft, sind Atemwegserkrankungen. Laut dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts litten zwischen dem 20. und 26. Januar 2025 etwa 7,9 Millionen Menschen in Deutschland an akuten Atemwegsinfektionen. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zur Vorwoche dar. Die Ursachen sind vielfältig: Während saisonale Infekte regelmäßig auftreten, scheinen in diesem Winter besonders viele Menschen betroffen zu sein. Fachleute führen dies auf eine Kombination aus verschiedenen Atemwegsviren, darunter Influenza, RSV und COVID-19, zurück. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen, bei denen Atemwegsinfektionen zu schweren Komplikationen führen können. Hausärzte und Krankenhäuser berichten bereits von steigenden Fallzahlen, während Apotheken eine erhöhte Nachfrage nach fiebersenkenden Mitteln, Hustenmedikamenten und antiviralen Präparaten verzeichnen.

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor zahlreichen Herausforderungen: Apothekensterben, Cyberangriffe, die Zunahme psychischer Erkrankungen, chronische Leiden wie Endometriose und ein starker Anstieg akuter Infektionen. Experten und Verbände fordern eine stärkere politische Reaktion auf diese Probleme. Während kurzfristige Maßnahmen notwendig sind, um Versorgungsengpässe und Sicherheitslücken zu schließen, bedarf es langfristig einer grundlegenden Reform des Gesundheitswesens, um die medizinische Versorgung für alle Bürger zu sichern.

 

Kommentar:

Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht an einem kritischen Wendepunkt. Die anhaltende Schließung von Apotheken, zunehmende Cyberangriffe auf medizinische Einrichtungen, die wachsende Zahl psychischer und chronischer Erkrankungen sowie saisonale Infektionswellen zeigen, dass das System an vielen Stellen ins Wanken gerät. Doch während Experten Alarm schlagen und die Bevölkerung zunehmend unter den Folgen leidet, bleibt die politische Reaktion verhalten. Es mangelt nicht an Warnsignalen – es mangelt an entschlossenem Handeln.

Das Apothekensterben ist dabei nur ein Symptom eines viel größeren Problems. Während die Bundesregierung über digitale Innovationen und Versorgungsmodelle diskutiert, verliert sie aus den Augen, dass es eine flächendeckende Präsenz von Apotheken braucht, um die Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Ohne nachhaltige wirtschaftliche Perspektiven wird sich der Rückgang unaufhaltsam fortsetzen – mit fatalen Folgen für Patienten, insbesondere in ländlichen Regionen.

Gleichzeitig macht die zunehmende Digitalisierung das Gesundheitswesen anfälliger für Cyberangriffe, wie der Vorfall in Dänemark drastisch vor Augen führt. Wenn sensible Patientendaten in die Hände Krimineller geraten, ist das nicht nur ein Datenschutzproblem, sondern eine unmittelbare Gefahr für Betroffene. Erpressungen, Identitätsdiebstahl und gezielte Angriffe auf medizinische Einrichtungen sind längst keine Seltenheit mehr. Doch auch hier fehlt es an einer klaren Strategie: Die IT-Sicherheitsanforderungen im Gesundheitssektor müssen dringend verschärft und mit verbindlichen Mindeststandards abgesichert werden.

Währenddessen wächst der psychische Druck in der Gesellschaft. Die steigende Zahl an Angststörungen ist ein Indikator für eine tiefergehende Krise, die sich durch steigende Belastungen im Berufsleben, wirtschaftliche Unsicherheiten und gesellschaftliche Instabilität weiter zuspitzt. Doch statt frühzeitige Hilfsangebote zu schaffen, kämpfen Betroffene mit monatelangen Wartezeiten auf Therapieplätze – ein unhaltbarer Zustand, der langfristig nicht nur das Gesundheitswesen, sondern auch die soziale Stabilität belastet.

Auch körperliche Erkrankungen werden weiterhin unterschätzt. Endometriose ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine chronische Krankheit trotz massiver Beeinträchtigungen der Betroffenen kaum politische Aufmerksamkeit erhält. Zehn Jahre bis zur Diagnose? In einem modernen Gesundheitssystem sollte das undenkbar sein. Die zögerliche Anerkennung von Frauenkrankheiten als ernstzunehmende Gesundheitsprobleme ist ein weiteres Armutszeugnis für die politische Entscheidungsfindung.

Und dann wäre da noch die akute Belastung durch Infektionskrankheiten, die absehbar war und doch wieder unterschätzt wurde. Dass fast acht Millionen Menschen aktuell an Atemwegserkrankungen leiden, ist nicht nur ein saisonales Phänomen – es zeigt auch, dass Präventionsmaßnahmen und Aufklärung nicht ausreichen, um die Bevölkerung ausreichend zu schützen.

Zusammengenommen ergibt sich ein erschreckendes Bild: Die Politik reagiert zu langsam auf eine Gesundheitskrise, die längst Realität ist. Anstatt Reformen aufzuschieben, wäre jetzt der Zeitpunkt, entschlossen gegenzusteuern – mit besserer finanzieller Ausstattung für Apotheken, strikteren Cybersicherheitsvorgaben, besseren Strukturen für psychische Gesundheit, einer verstärkten Sensibilisierung für chronische Erkrankungen und einem durchdachten Umgang mit Infektionskrankheiten. Wer jetzt nicht handelt, riskiert eine Gesundheitsversorgung, die Stück für Stück zerfällt – mit katastrophalen Folgen für Patienten und das gesamte System.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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