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  • 30.01.2025 – „Wir schaffen das“ – Merkels Erbe und Deutschlands Zerreißprobe
    30.01.2025 – „Wir schaffen das“ – Merkels Erbe und Deutschlands Zerreißprobe
    SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse | Deutschland steht an einem Wendepunkt. Die gesellschaftlichen Spannungen, die politische Polarisierung und das schwindende Vertrauen in ...

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SICHERHEIT | Medienspiegel & Presse |

„Wir schaffen das“ – Merkels Erbe und Deutschlands Zerreißprobe

 

Wie Spaltung, Vertrauenskrise und politische Polarisierung die Demokratie herausfordern

Deutschland steht an einem Wendepunkt. Die gesellschaftlichen Spannungen, die politische Polarisierung und das schwindende Vertrauen in Institutionen stellen die Demokratie vor eine Bewährungsprobe. Angela Merkels „Wir schaffen das“ markierte 2015 eine historische Zäsur – doch was ist aus diesem Erbe geworden? Während die einen die Entscheidung als humanitären Akt verteidigen, sehen andere darin den Ursprung tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Veränderungen. Der Aufstieg der AfD, die Erosion der politischen Mitte und eine zunehmende Radikalisierung prägen das Land. Wie tief reicht die Spaltung? Welche Gefahren drohen der Demokratie? Und welche Weichen müssen jetzt gestellt werden?


Als Angela Merkel im Jahr 2015 mit den Worten „Wir schaffen das“ die Grenzen für Hunderttausende Flüchtlinge öffnete, legte sie den Grundstein für eine der folgenreichsten politischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Die Entscheidung, die in weiten Teilen Europas für Aufsehen sorgte, hinterließ Spuren, die bis heute die politische Landschaft, die Gesellschaft und die Demokratie in Deutschland prägen. Während Befürworter Merkels Kurs als humanitären Akt lobten, der Deutschland international als verantwortungsbewusste Nation etablierte, sehen Kritiker darin den Ursprung wachsender gesellschaftlicher Spannungen und einer politischen Polarisierung, die mittlerweile die Stabilität des demokratischen Systems herausfordert.

Die politischen Folgen sind unübersehbar. Während die etablierten Parteien, allen voran CDU und SPD, über die Jahre kontinuierlich an Wählerzuspruch verloren, hat sich die AfD von einer kleinen Protestpartei zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft entwickelt. Besonders in Ostdeutschland liegt sie in Umfragen vielerorts an der Spitze, während die Regierungsparteien immer weiter an Zustimmung einbüßen. Doch die Entwicklungen betreffen nicht nur den rechten Rand des politischen Spektrums. Auch die Grünen konnten in den vergangenen Jahren erheblich zulegen, vor allem in städtischen, akademischen Milieus, während die Linke in eine existenzielle Krise geraten ist. Die politischen Lager haben sich verhärtet, und die Mitte scheint in einem fortschreitenden Erosionsprozess begriffen.

Die gesellschaftliche Spaltung ist eine der sichtbarsten Auswirkungen dieser Entwicklungen. Während ein Teil der Bevölkerung weiterhin die Idee eines offenen und vielfältigen Deutschlands unterstützt, fühlt sich ein anderer zunehmend entfremdet. Das Vertrauen in politische Institutionen, Medien und etablierte Parteien nimmt ab, während populistische Narrative an Einfluss gewinnen. Die Debatten über Migration, Identität und Integration verlaufen nicht mehr sachlich, sondern sind häufig von emotionalen und ideologisch aufgeladenen Argumenten geprägt. In vielen Teilen der Gesellschaft hat sich der Eindruck verfestigt, dass eine offene Diskussion über Probleme, die aus der Migration resultieren, kaum mehr möglich ist, ohne in eine politische Schublade gesteckt zu werden. Diese Entwicklung hat nicht nur zu einer zunehmenden Radikalisierung an den politischen Rändern geführt, sondern auch dazu, dass sich immer mehr Menschen von der politischen Debatte abwenden.

Ein besonders besorgniserregender Trend ist die Verlagerung politischer Diskussionen ins Internet, wo extreme Positionen verstärkt werden und die Grenze zwischen legitimer Meinungsäußerung und Hetze zunehmend verschwimmt. Der Verfassungsschutz warnt vor einer steigenden Anzahl rechtsextremer Akteure, die gezielt versuchen, Unzufriedenheit in der Bevölkerung für ihre Zwecke zu nutzen. Gleichzeitig wächst auch die Gewaltbereitschaft im linksextremen Spektrum, und die Hemmschwelle für Angriffe auf Politiker und Andersdenkende sinkt. Die politische Debatte verroht, und mit ihr steigt die Gefahr für die demokratische Grundordnung.

Die Demokratie in Deutschland ist stabil, aber sie steht unter Druck. Das Vertrauen in Medien und staatliche Institutionen schwindet, und die Bereitschaft, sich aktiv an politischen Prozessen zu beteiligen, nimmt ab. Die zunehmende Wahlmüdigkeit und die wachsende Zahl von Menschen, die sich gar nicht mehr repräsentiert fühlen, könnten langfristig zu einer Krise der Legitimität führen. Gerade in Krisenzeiten ist es essenziell, dass demokratische Mechanismen funktionieren und von der Bevölkerung getragen werden. Doch wenn sich immer mehr Menschen von der Demokratie abwenden oder sich in extremen Positionen wiederfinden, droht eine Spirale der Entfremdung, die schwer umkehrbar sein könnte.

Deutschland steht an einem Scheideweg. Die Herausforderungen der Gegenwart – von der Migration über die wirtschaftliche Unsicherheit bis hin zur zunehmenden gesellschaftlichen Fragmentierung – erfordern politische Antworten, die Vertrauen zurückgewinnen und Lösungen bieten, die von breiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert werden. Ob dies gelingt oder ob die Erosion des demokratischen Konsenses weiter voranschreitet, wird darüber entscheiden, in welche Richtung sich das Land in den kommenden Jahren entwickelt.


Kommentar:

Deutschland ist nicht rechtsradikal geworden, aber es ist unübersehbar, dass sich die politische Landschaft verändert hat. Das Erbe Angela Merkels ist komplex. Ihre Regierungszeit war geprägt von Krisenmanagement, Stabilität und internationaler Anerkennung. Doch in ihrem Versuch, politische Konflikte durch pragmatische Lösungen zu entschärfen, hat sie auch strukturelle Probleme hinterlassen, die erst jetzt in vollem Ausmaß sichtbar werden. Die gesellschaftliche Spaltung, die sich in den letzten Jahren vertieft hat, ist nicht allein auf die Flüchtlingskrise von 2015 zurückzuführen, sondern auch auf das Fehlen einer politischen Strategie, die es geschafft hätte, alle gesellschaftlichen Gruppen mitzunehmen.

Die wachsende Unzufriedenheit mit der etablierten Politik ist kein Zufall. Viele Bürger fühlen sich von der Politik nicht mehr vertreten, weil sie den Eindruck haben, dass ihre Sorgen nicht ernst genommen werden. Der Aufstieg der AfD ist nicht allein ein Zeichen für einen Rechtsruck, sondern vor allem ein Indikator für ein tiefes Misstrauen gegenüber der politischen Elite. Gleichzeitig radikalisiert sich auch das linke Lager, und in beiden extremen Spektren nimmt die Bereitschaft zu verbaler und physischer Gewalt zu.

Die Medien stehen ebenfalls vor einer großen Herausforderung. Die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und großer Zeitungen hat gelitten, weil viele Menschen den Eindruck haben, dass ihre Sorgen nicht objektiv widergespiegelt werden. Das Vertrauen in Journalismus ist essenziell für eine funktionierende Demokratie. Doch wenn ein großer Teil der Bevölkerung Medien als parteiisch oder manipulativ wahrnimmt, entstehen Informationsblasen, die die gesellschaftliche Spaltung weiter vertiefen.

Das eigentliche Problem ist nicht der Aufstieg einzelner Parteien oder die zunehmende Polarisierung, sondern der Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Eine Demokratie kann nur funktionieren, wenn es ein Mindestmaß an gemeinsamen Werten und Überzeugungen gibt, die über Parteigrenzen hinaus Bestand haben. Wenn sich jedoch der Eindruck verfestigt, dass politische Auseinandersetzungen nur noch von Ideologien und gegenseitigem Misstrauen geprägt sind, gerät das demokratische Fundament ins Wanken.

Der Weg aus dieser Krise wird kein leichter sein. Politik, Medien und Zivilgesellschaft müssen sich der Verantwortung stellen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und einen Diskurs zu ermöglichen, der wieder auf Sachlichkeit und Respekt basiert. Die Demokratie in Deutschland ist nicht in unmittelbarer Gefahr, aber sie befindet sich in einer Phase der Bewährungsprobe. Ob es gelingt, die Risse in der Gesellschaft zu kitten und eine politische Kultur wiederherzustellen, in der Kompromisse als Stärke und nicht als Schwäche gelten, wird darüber entscheiden, wie stabil Deutschland in den kommenden Jahren bleibt.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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