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  • 28.01.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Datenlecks, Rezeptbetrug und Nachhaltigkeit
    28.01.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Datenlecks, Rezeptbetrug und Nachhaltigkeit
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Ein Hackerangriff auf D-Trust hat gravierende Schwachstellen in der IT-Infrastruktur aufgedeckt und sensible Daten von Heilberufsausweisen...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Datenlecks, Rezeptbetrug und Nachhaltigkeit

 

IT-Sicherheitslücken, Rezeptbetrug, nachhaltige Konzepte und neue Perspektiven in der Pharmazie und Apothekenausbildung

Ein Hackerangriff auf D-Trust hat gravierende Schwachstellen in der IT-Infrastruktur aufgedeckt und sensible Daten von Heilberufsausweisen kompromittiert, was vor allem Apotheken betrifft. Gleichzeitig zeigt der Fall der Retaxierung in einer Stolberger Apotheke, wie wichtig die Absicherung gegen finanzielle Verluste ist. In Köln entdeckte eine Apothekerin eine raffinierte Rezeptfälschung, die auf die wachsende Bedrohung durch Betrug hinweist. In Trier setzt ein Apothekeninhaber ein kreatives Zeichen für die lokale Gesundheitsversorgung, während der Bundesgerichtshof neue Maßstäbe für Reiserücktritte in Pandemiezeiten setzt. DocMorris treibt mit Mehrwegverpackungen seine Nachhaltigkeitsstrategie voran, und der Hessische Apothekerverband fordert bessere Leistungen von Gedisa bei gleichzeitiger finanzieller Unterstützung. In Meiningen diskutierten Gesundheitspolitiker und Apotheker über die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken, während in Bayern eine Umfrage zeigte, dass die Mehrheit der PTA-Schüler eine Karriere in öffentlichen Apotheken anstrebt. Eine offene Tür bei der Heinrich-Salzmann-Schule in Münster bot Einblicke in die PTA-Ausbildung. Studien zu ACE-Hemmern verdeutlichen Risiken eines Zinkmangels und zeigen Präventionsmöglichkeiten, um Wundheilungsprobleme und Infektanfälligkeit zu vermeiden.

 

Cyberangriff auf D-Trust legt Schwachstellen offen: Dringender Handlungsbedarf für Apotheken

In einem beispiellosen Sicherheitsvorfall wurde die IT-Infrastruktur von D-Trust, einem wichtigen Dienstleister für digitale Authentifizierungen, Ziel eines umfangreichen Hackerangriffs. Dabei wurden sensible Daten aus elektronischen Heilberufsausweisen (HBA) und Praxis- sowie Institutionsausweisen (SMC-B) kompromittiert. Die Folgen dieses Datenlecks sind weitreichend und betreffen insbesondere die Apothekenbranche. In Nordrhein meldet die Apothekerkammer einen Betroffenenkreis von 413 Ausweisen, während in Niedersachsen 247 Datensätze als kompromittiert gelten.

Dieses Datenleck offenbart eine alarmierende Verwundbarkeit in der Sicherheitsstruktur, die die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Patienteninformationen gefährdet. Die Betroffenen stehen nun vor der Herausforderung, ihre Systeme zu überprüfen und zu sichern, um weitere Schäden zu verhindern. Experten empfehlen Apotheken die sofortige Implementierung von End-to-End-Verschlüsselung, die Etablierung strenger Zugriffskontrollen und die regelmäßige Schulung von Mitarbeitern bezüglich der aktuellen Cyberbedrohungen.

Die Bedeutung einer umfassenden Cyber-Versicherung kann in diesem Kontext nicht hoch genug eingeschätzt werden. Diese Policen sind darauf ausgerichtet, nicht nur die direkten finanziellen Folgen eines Cyberangriffs abzumildern, sondern auch Support bei der Bewältigung der daraus resultierenden Betriebsstörungen zu bieten. Zu den weiteren Vorteilen zählen die Unterstützung bei Rechtsstreitigkeiten, die aus Datenschutzverletzungen resultieren könnten, sowie die Kostenübernahme für PR-Maßnahmen zur Wiederherstellung des beschädigten Rufes.

Der kürzliche Angriff auf D-Trust markiert einen kritischen Wendepunkt für die Apothekenbranche. Dieser Vorfall zeigt auf schmerzliche Weise die Notwendigkeit auf, Cyber-Sicherheit als integralen Bestandteil der Geschäftsstrategie zu begreifen. Für Apothekenbetreiber sollte nun klar sein, dass präventive Investitionen in die Sicherheitsinfrastruktur keine Option, sondern eine Notwendigkeit sind, um den Schutz sensibler Patientendaten zu gewährleisten. Es geht nicht nur darum, die aktuellen Sicherheitslücken zu schließen, sondern eine resiliente Haltung gegenüber zukünftigen Bedrohungen zu entwickeln.

In diesem Sinne sollte die Rolle der Cyber-Versicherung neu bewertet werden. Angesichts der steigenden Häufigkeit und Schwere von Cyberangriffen ist eine solche Versicherung weit mehr als nur ein finanzielles Sicherheitsnetz. Sie ist ein wesentlicher Baustein in einem umfassenden Risikomanagementansatz, der darauf abzielt, Apotheken operativ und reputativ durch die Turbulenzen eines Datenlecks zu steuern. Die Investition in robuste Cyberabwehrmaßnahmen und eine solide Versicherung ist nicht nur eine finanzielle Entscheidung, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit und das Vertrauen der Patienten.

 

Retax-Risiko im Fokus: Was Apotheken gegen Vermögensverluste tun müssen

Die Retaxierung von rund 5000 Euro bei der Engel-Apotheke in Stolberg hat erneut verdeutlicht, wie gravierend ein Interpretationsfehler bei Rezepten sein kann. Der Fall zeigt nicht nur die Dringlichkeit, Verordnungen im Detail zu prüfen, sondern wirft auch die Frage auf, wie Apothekenbetreiber sich besser gegen Vermögensverluste schützen können. Besonders die Absicherung gegen Retaxationen rückt dabei in den Fokus.

Retaxierungen entstehen häufig durch unterschiedliche Auslegungen zwischen Apotheken und Krankenkassen. Im Fall der Engel-Apotheke ging es um die Mengenangabe „2x“ bei einer Doppelpackung des Medikaments Tremfya. Während das Apothekenteam die Verordnung so interpretierte, dass zwei Packungen mit insgesamt vier Pens abzugeben waren, ging die Krankenkasse von nur einer Packung mit zwei Pens aus. Der daraus resultierende finanzielle Verlust hätte durch eine Retax-Versicherung abgemildert werden können, eine Absicherung, die speziell Vermögensschäden aufgrund von Abrechnungsstreitigkeiten abdeckt.

Für Apothekenbetreiber ist es essenziell, klare Prozesse für die Prüfung von Verordnungen zu etablieren. Besonders bei Unklarheiten oder Abweichungen sollten Rückfragen beim Arzt oder bei der Krankenkasse zur Routine gehören. Die Dokumentation solcher Rücksprachen ist ebenso wichtig, da sie im Streitfall als Beleg dienen kann. Darüber hinaus sollten Mitarbeiter regelmäßig geschult werden, um Formfehler oder Interpretationsspielräume frühzeitig zu erkennen.

Eine Retax-Versicherung gegen Vermögensschäden kann in solchen Fällen eine wichtige Absicherung darstellen. Diese Versicherung bietet Schutz vor finanziellen Belastungen, die aus Retaxationen entstehen, insbesondere wenn es um hohe Summen geht. Während eine solche Absicherung nicht die Notwendigkeit sorgfältiger Prüfung ersetzt, bietet sie Apothekenbetreibern eine zusätzliche Sicherheit und kann in Fällen wie dem der Engel-Apotheke existenzielle Auswirkungen abfedern. Die Priorität einer solchen Versicherung steigt angesichts der wachsenden Komplexität im Abrechnungswesen und der strikteren Prüfungen durch die Krankenkassen.

Die Retaxierung von 5000 Euro bei der Engel-Apotheke ist ein deutlicher Hinweis auf die Herausforderungen, denen Apotheken in ihrem täglichen Geschäft begegnen. Die unterschiedlichen Interpretationen von Verordnungen zeigen, wie schnell Missverständnisse entstehen können – mit gravierenden finanziellen Folgen. Solche Fälle machen deutlich, dass die rechtliche und wirtschaftliche Absicherung von Apotheken nicht länger eine Option, sondern eine Notwendigkeit ist.

Eine Retax-Versicherung sollte in diesem Kontext als unverzichtbarer Bestandteil des Risikomanagements betrachtet werden. Sie ist keine Lösung für organisatorische oder kommunikative Schwächen, aber sie kann finanzielle Einbußen abfedern und die Handlungsfähigkeit der Apotheke sicherstellen. Der Schutz, den eine solche Versicherung bietet, ermöglicht es Betreibern, sich auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren: die optimale Versorgung der Patienten.

Neben der finanziellen Absicherung muss jedoch auch die Prävention im Vordergrund stehen. Eine enge Abstimmung mit Ärzten und Krankenkassen sowie eine lückenlose Dokumentation sind entscheidend, um Retaxationen zu vermeiden. Darüber hinaus sollten die Berufsverbände der Apotheker stärker darauf drängen, klare und einheitliche Regelungen für Rezeptangaben zu etablieren, um Interpretationsspielräume zu minimieren.

Der Fall der Engel-Apotheke verdeutlicht, dass die wachsende Komplexität im Gesundheitswesen ein Umdenken in der Branche erfordert. Präzision und Absicherung müssen Hand in Hand gehen, damit Apotheken nicht unverschuldet in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.

 

Gefälschte Rezepte in Köln: Apothekerin entlarvt Betrug bei Medikamentenverschreibung

Ein besorgniserregender Fall von Rezeptfälschung wurde in der Ilsen Apotheke in Köln aufgedeckt. Dr. Stephanie Röhm, die Inhaberin, entdeckte ein manipuliertes Rezept für das Diabetes-Medikament Mounjaro (Tirzepatid, Lilly), bei dem die Angaben zur Krankenkasse gefälscht waren. Diese Art von Fälschung ist besonders tückisch, da die Kassenangabe häufig nicht im Zentrum der Überprüfungen durch das Apothekenpersonal steht.

Nachdem Dr. Röhm den Vorfall bemerkt hatte, informierte sie sofort die zuständige Arztpraxis und reichte eine Anzeige bei der Polizei ein. Es stellte sich heraus, dass sie nicht die einzige war, die an diesem Tag eine solche Fälschung meldete, was auf ein breiteres Problem hinweist. Die Polizei hat umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, um die Quelle der gefälschten Rezepte zu identifizieren und mögliche Verbindungen zu anderen ähnlichen Fällen zu untersuchen.

Dieser Fall unterstreicht die Notwendigkeit für Apotheken, ihre Überprüfungsprozesse kontinuierlich zu verfeinern und zu aktualisieren. Es zeigt auch, wie wichtig die Rolle der Apotheker als letzte Kontrollinstanz im Medikationsmanagement ist.

Der Vorfall in der Kölner Ilsen Apotheke wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Herausforderungen, mit denen Apotheken in Deutschland konfrontiert sind. Rezeptfälschungen stellen eine ernste Bedrohung für die Patientensicherheit dar und erzeugen erhebliche finanzielle Verluste sowohl für die betroffenen Apotheken als auch für das Gesundheitssystem insgesamt.

Apothekenbetreiber sind gefordert, ihre internen Sicherheitsmaßnahmen ständig zu hinterfragen und zu verbessern. Dies umfasst nicht nur die Schulung des Personals, um die Zeichen einer Fälschung zu erkennen, sondern auch die Implementierung technischer Lösungen, die das Risiko von Betrug minimieren können. Darüber hinaus ist eine enge Kooperation mit den Gesundheitsbehörden und den Arztpraxen essenziell, um Informationslücken zu schließen und schneller auf Betrugsversuche reagieren zu können.

Dieser Fall betont auch die Rolle der Apotheker als unverzichtbare Säule im Gesundheitssystem, die über die bloße Abgabe von Medikamenten hinausgeht. Sie sind oft die letzten, die eine Fälschung erkennen und verhindern können, bevor ein Medikament den Patienten erreicht. Daher ist ihre Wachsamkeit von unschätzbarem Wert, und ihre Arbeit verdient größte Anerkennung und Unterstützung durch die gesamte Gesellschaft.

 

Wahlkampf auf lokaler Ebene: Apothekeninhaber setzt kreatives Zeichen für Gesundheitsbewusstsein

In der beschaulichen Stadt Trier nutzt Apothekeninhaber Bodo Schmitz-Urban die Hochphase des Wahlkampfs, um auf eine besondere Weise auf die Bedeutung der lokalen Apotheken für die öffentliche Gesundheit aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Wählen Sie uns – Ihre Gesundheit zählt!“ hat Schmitz-Urban ein auffälliges Wahlplakat direkt unter ein Wahlplakat der FDP gehängt. Das von ihm selbst gestaltete Plakat sticht mit seinen lebhaften Rot- und Grüntönen hervor und macht es zu einem Blickfang für Passanten und Wahlkampfbeobachter gleichermaßen.

Der Inhaber der Apotheke am Breidenplatz ergriff diese unkonventionelle Marketingmaßnahme, um die Wichtigkeit einer persönlichen, lokal verankerten Gesundheitsversorgung hervorzuheben. In einer Zeit, in der große Ketten und Online-Angebote zunehmend in den Vordergrund treten, möchte Schmitz-Urban die Aufmerksamkeit auf die unersetzliche Rolle lenken, die lokale Apotheken spielen – insbesondere in der individuellen Beratung und im direkten Kontakt mit den Patienten.

Die Reaktionen der Einwohner Triers und der Kunden der Apotheke sind durchweg positiv. Viele sehen in der Plakataktion eine erfrischende Abwechslung im sonst oft eintönigen Wahlkampfalltag. Darüber hinaus hat die kreative Werbemaßnahme auch das Interesse lokaler Medien geweckt, die in verschiedenen Berichten die Initiative beleuchten und somit zu einer breiteren Diskussion über die Rolle der Vor-Ort-Apotheken in der Gesundheitsversorgung beitragen.

Die Aktion von Bodo Schmitz-Urban verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise, wie tief lokale Apotheken in das soziale und gesundheitliche Gefüge einer Gemeinde eingebettet sind. In einer Zeit, in der politische Botschaften oft abstrakt und entfernt von den täglichen Bedürfnissen der Menschen scheinen, bringt Schmitz-Urban ein elementares Anliegen auf den Punkt: die Gesundheitsversorgung vor Ort.

Durch sein Engagement wird nicht nur die Sichtbarkeit seiner Apotheke erhöht, sondern es wird auch ein wichtiges Gespräch über die Gesundheitsinfrastruktur initiiert. In einer Gesellschaft, in der die Dezentralisierung von Dienstleistungen zunimmt, erinnert diese Aktion daran, dass die Gesundheitsversorgung eine persönliche Komponente benötigt, die nicht digitalisiert oder ausgelagert werden kann. Die Apotheken vor Ort bieten eine unverzichtbare Dienstleistung, die sich in einer umfassenden, persönlichen Beratung und in der akuten Versorgung mit Medikamenten manifestiert.

Schmitz-Urbans kreative Kampagne ist somit mehr als nur eine Werbeaktion; sie ist ein Aufruf zur Wertschätzung und Unterstützung der Infrastrukturen, die unsere tägliche Gesundheit sichern und fördern. In einer Welt, die immer stärker vernetzt und digitalisiert ist, unterstreicht diese Aktion die Bedeutung von menschlichen Beziehungen und direktem Austausch im Bereich der Gesundheitsversorgung – ein starkes Plädoyer für die Vor-Ort-Apotheken als Eckpfeiler einer gesunden Gesellschaft.

 

Rechtssicherheit bei Reiserücktritten in Pandemiezeiten gestärkt

In einer wegweisenden Entscheidung am 28. Januar 2025 hat der Bundesgerichtshof (BGH) wichtige Richtlinien für die Bewertung von Stornogebühren bei pandemiebedingten Reiserücktritten geschärft. Die Entscheidung umfasst drei separate Fälle, in denen Reisende ihre gebuchten Pauschalreisen aufgrund der Unsicherheit durch die COVID-19-Pandemie stornierten.

Die zentrale juristische Frage drehte sich darum, ob und unter welchen Umständen Reisende von der Zahlung der Stornogebühren befreit werden können, wenn sie vor Reiseantritt zurücktreten. Der X. Zivilsenat des BGH berief sich dabei auf eine Vorabentscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), die festlegt, dass ausschließlich die Umstände zum Zeitpunkt des Rücktritts maßgeblich sind.

Im spezifischen Fall trat ein Reisender von einer Japanreise zurück, nachdem vor Ort Veranstaltungen abgesagt und Schulen geschlossen wurden, aber bevor ein offizielles Einreiseverbot in Kraft trat. Die initialen Gerichtsinstanzen hatten unterschiedlich geurteilt, ob die Stornogebühren gerechtfertigt waren. Der BGH hob die Entscheidung des Landgerichts auf und betonte, dass die frühen Präventivmaßnahmen bereits ausreichende Hinweise auf erhebliche Beeinträchtigungen hätten sein müssen.

Diese Urteile verdeutlichen, dass nicht nur die unmittelbar erkennbaren Beeinträchtigungen, sondern auch die hinreichende Wahrscheinlichkeit zukünftiger erheblicher Störungen bei der Beurteilung von Reiserücktritten zu berücksichtigen sind. Der BGH stärkt damit die Position von Verbrauchern, die unter außergewöhnlichen Umständen, wie einer globalen Pandemie, von einer Reise zurücktreten.

Die jüngsten Urteile des Bundesgerichtshofs dienen als bedeutsamer Orientierungspunkt für die Rechte von Pauschalreisenden unter dem Einfluss globaler Krisen. Sie klären die rechtlichen Unsicherheiten, die viele Reisende und Veranstalter während der COVID-19-Pandemie erfahren haben. Durch die Fokussierung auf den Zeitpunkt des Rücktritts bietet der BGH einen gerechten Rahmen für die Bewertung von Stornierungen, der sowohl die Interessen der Verbraucher als auch die der Reiseanbieter ausgewogen berücksichtigt. Diese Entscheidungen tragen wesentlich dazu bei, das Vertrauen in die Stabilität und Fairness des deutschen Reiserechts zu stärken.

 

Nachhaltige Logistik im Fokus: DocMorris setzt auf Mehrwegverpackungen

DocMorris, ein führender Online-Versender im Gesundheitsbereich, erweitert seine Nachhaltigkeitsstrategie durch die Einführung von Mehrwegverpackungen. Das niederländische Unternehmen startete zu Beginn des Jahres ein Pilotprojekt am Logistikstandort Ludwigshafen, um den Einsatz dieser umweltfreundlichen Verpackungsalternative zu testen. Rund 1500 Kunden nehmen teil, indem sie ihre Gesundheits- und Pflegeprodukte in wiederverwendbaren Verpackungen erhalten, die nach dem Gebrauch zurückgesendet und wiederverwendet werden können.

Die Mehrwegverpackungen, entwickelt in Kooperation mit dem Unternehmen Ravioli, sind so konzipiert, dass sie einfach zusammengefaltet und per Briefkasten zurückgeschickt oder direkt an DHL-Boten übergeben werden können. Nach Rückgabe werden sie von Ravioli sorgfältig gereinigt, geprüft und erneut in den Versandkreislauf gebracht. DocMorris sieht in dieser Initiative nicht nur eine Reduktion des Materialverbrauchs, sondern auch eine signifikante Einsparung von CO2-Emissionen, die mit herkömmlichen Einwegverpackungen verbunden sind.

Das Unternehmen berichtet, dass es bereits im Jahr 2023 seinen CO2-Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent reduzieren konnte. Zusätzlich bezieht DocMorris seit 2024 ausschließlich erneuerbare Energien für seine Betriebsstätten in Deutschland. Durch diese Umstellungen konnten Einsparungen erzielt werden, die der Reduktion von 40 LKW-Fahrten pro Jahr entsprechen. Laut Anne Walter, der Leiterin für Unternehmensnachhaltigkeit bei DocMorris, könnten durch den zehnmaligen Umlauf einer Mehrwegverpackung die CO2-Emissionen um bis zu 80 Prozent gegenüber herkömmlichen Verpackungsmethoden reduziert werden.

Die Entscheidung für oder gegen die Nutzung der Mehrwegverpackungen bleibt den Kunden überlassen, was die Flexibilität des Angebots erhöht und den Verbrauchern die Möglichkeit gibt, direkt zur Nachhaltigkeit beizutragen. Abhängig vom Erfolg des Pilotprojekts plant DocMorris, die Initiative auf weitere Produktgruppen auszuweiten.

Die Initiative von DocMorris, Mehrwegverpackungen einzuführen, setzt ein starkes Zeichen für die Umweltverantwortung in der Pharmabranche. In einer Zeit, in der der Klimawandel und die Reduktion von Ressourcenverbrauch und Abfall im Fokus stehen, ist es ermutigend zu sehen, wie Unternehmen ihre Logistikprozesse überdenken. Diese Bemühungen gehen weit über die bloße Compliance mit Umweltrichtlinien hinaus und zeigen, dass Nachhaltigkeit auch in der Pharmadistribution ein ernstzunehmendes Engagement ist. Allerdings bleibt abzuwarten, wie die Kunden auf diese Änderungen reagieren und ob sich die positiven Umweltauswirkungen in großem Maßstab realisieren lassen. Wichtig wird es sein, dass solche nachhaltigen Ansätze ohne Mehraufwand oder Kosten für die Verbraucher weitergeführt und ausgebaut werden, um eine breite Akzeptanz und wirkliche Veränderung zu erreichen.

 

HAV fordert Leistungssteigerung: Gedisa erhält weitere Finanzierung

Der Hessische Apothekerverband (HAV) hat sich entschieden, die finanzielle Unterstützung der Gedisa über eine Umlage seiner Mitglieder fortzusetzen. Dies wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung nach kontroversen Diskussionen beschlossen. Der Rahmenvertrag mit der Gedisa wurde um zwei Jahre verlängert, verbunden mit der Verpflichtung jedes Mitglieds, ein monatliches Paket im Wert von 39 Euro zu finanzieren. Die Kritik an der Leistung und den Ergebnissen der Gedisa war jedoch unüberhörbar.

„Mit diesem Beschluss senden wir eine deutliche Botschaft an die Gedisa: Ab sofort erwarten wir mehr Leistung, bessere Ergebnisse und eine höhere Transparenz“, erklärte der HAV-Vorsitzende Holger Seyfarth. Die bisherige Gesamtinvestition der Landesapothekerverbände in Höhe von rund 30 Millionen Euro sei angesichts der erzielten Ergebnisse enttäuschend. Die wirtschaftlich angespannte Lage der Apotheken erhöhe den Druck auf die Gedisa, schnellere und spürbare Verbesserungen zu liefern.

Während der Diskussion wurde deutlich, dass viele Teilnehmer wenig Bereitschaft zeigen, in 24 Monaten eine erneute Finanzierung zu unterstützen, falls die Gedisa weiterhin hinter den Erwartungen zurückbleibt. Teilweise wurde sogar darüber nachgedacht, keinen neuen Vertrag mit der Gedisa abzuschließen und sich aus der Gesellschaft zurückzuziehen. Letztlich entschied sich die Versammlung jedoch, der Gedisa eine weitere Chance zu geben, jedoch mit klaren Vorgaben.

Seit ihrer Gründung wurde die Gedisa durch eine Anschubfinanzierung unterstützt. Pro Apotheke wurden rund 1800 Euro investiert, hauptsächlich über Sonderumlagen der Mitglieder. Ursprünglich war geplant, die Unterstützung bis Ende 2024 auslaufen zu lassen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wurde dieser Zeitrahmen nun verlängert, jedoch unter der Bedingung, dass die Gedisa ihre Produkte und Strukturen marktgerechter und wettbewerbsfähiger gestaltet.

An der Versammlung nahmen neben dem HAV-Vorstand und den Delegierten auch Dr. Schamim Eckert, Vizepräsidentin der Apothekerkammer Hessen, sowie Gedisa-Prokurist Sascha Hansen teil. Hansen informierte die Mitglieder ausführlich über die laufenden Projekte und stand für kritische Nachfragen zur Verfügung. Der Druck auf die Gedisa ist deutlich: Ohne spürbare Fortschritte in den nächsten zwei Jahren droht das Ende der Unterstützung durch den HAV und andere Verbände.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, ob die Gedisa das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen kann. Andernfalls könnten weitere Mittel aus den ohnehin angespannten Budgets der Apotheken nicht mehr gerechtfertigt werden.

Der Beschluss des HAV, die Gedisa weiterhin zu finanzieren, ist einerseits pragmatisch, andererseits mit großen Risiken verbunden. Die wirtschaftliche Lage der Apotheken erfordert höchste Priorität auf Effizienz und Nutzen. Dass Mitglieder dennoch einer Verlängerung zugestimmt haben, zeigt, wie stark das Bedürfnis nach digitalen Lösungen ist.

Doch die Gedisa steht unter erheblichem Druck. Bisher sind die Ergebnisse enttäuschend, und das Vertrauen in das Unternehmen scheint angekratzt. Wenn in den nächsten zwei Jahren keine signifikanten Fortschritte sichtbar werden, dürfte es schwerfallen, die Mitglieder ein weiteres Mal zur Kasse zu bitten.

Die Gedisa muss jetzt liefern – und zwar schnell. Innovative Produkte, klare Kommunikation und transparente Ergebnisse sind keine Optionen, sondern zwingende Notwendigkeiten. Andernfalls droht das Projekt als gescheitert zu gelten und könnte anderen digitalen Ansätzen den Weg verbauen. Der HAV hat mit diesem Beschluss die Weichen gestellt, doch die Gedisa muss die Fahrt aufnehmen.

 

„Apotheken im Wandel“ – Gesundheitspolitiker Montag diskutiert Zukunftsperspektiven in Meiningen

In der vergangenen Woche besuchte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Robert-Martin Montag, die Berg-Apotheke im thüringischen Meiningen. Der Besuch, der auf Initiative von Apotheker Sebastian Hocke zustande kam, bot die Gelegenheit für einen intensiven Austausch über die Herausforderungen und Perspektiven, denen sich Vor-Ort-Apotheken derzeit gegenübersehen. Gemeinsam mit dem Apothekenteam wurden sowohl aktuelle Probleme als auch mögliche Lösungsansätze diskutiert.

Zentrale Themen des Treffens waren die angespannte finanzielle Lage vieler Apotheken, die zunehmende Bedeutung digitaler Arbeitsprozesse und die Notwendigkeit, innovative Dienstleistungen in den Fokus zu rücken. Sebastian Hocke betonte, dass die Apotheken in ihrer jetzigen Form nicht bestehen bleiben könnten, wenn es keine grundlegenden Reformen gebe. „Die Anforderungen an uns wachsen stetig, aber die politischen Rahmenbedingungen hinken oft hinterher“, erklärte der Apotheker.

Besonders ausführlich wurde über die Problematik der unzureichenden Honorierung gesprochen. Die Apothekenteams leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung, sehen sich jedoch mit stagnierenden Vergütungen und steigenden Kosten konfrontiert. Montag zeigte Verständnis für die Sorgen der Apotheker und versprach, sich im Bundestag für faire Rahmenbedingungen einzusetzen. Auch der Wettbewerb mit Online-Apotheken kam zur Sprache. Während diese oft mit niedrigeren Preisen werben, bleiben Vor-Ort-Apotheken ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems, insbesondere im ländlichen Raum, wo sie häufig die erste Anlaufstelle für medizinische Beratung darstellen.

Ein weiteres wichtiges Thema war der Fachkräftemangel, der viele Apotheken in ihrer Existenz bedroht. Hocke sprach von der Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu finden, und unterstrich die Notwendigkeit, den Beruf des Apothekers und der pharmazeutisch-technischen Assistenten attraktiver zu machen. Montag regte an, Ausbildungsinitiativen und Anreizsysteme für junge Fachkräfte zu schaffen.

Der Dialog zeigte, dass eine Transformation der Apothekenlandschaft unvermeidlich ist. Dabei müsse die Politik jedoch eine aktive Rolle einnehmen, um die Apotheken nicht nur als Versorger, sondern auch als Gesundheitspartner der Bevölkerung zu stärken. „Wir brauchen Apotheken, die nicht nur Medikamente abgeben, sondern aktiv in die Gesundheitsvorsorge eingebunden sind“, betonte Montag zum Abschluss seines Besuchs.

Der Besuch von Robert-Martin Montag in der Berg-Apotheke ist ein starkes Signal dafür, dass die Politik bereit ist, die Stimme der Vor-Ort-Apotheken ernst zu nehmen. Doch ein Dialog allein wird nicht ausreichen, um die tiefgreifenden strukturellen Probleme zu lösen, die viele Apotheken belasten. Die Diskussionen in Meiningen haben klar aufgezeigt, dass Apotheken vor einem tiefgreifenden Wandel stehen – und dieser Wandel ist nicht optional, sondern dringend notwendig.

Die Herausforderungen sind vielfältig: Von der unzureichenden finanziellen Vergütung über den Druck durch den Online-Handel bis hin zu einem eklatanten Fachkräftemangel. Doch das eigentliche Problem liegt tiefer: Es fehlt an einer klaren politischen Strategie, die die Apotheken als unverzichtbaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung betrachtet und entsprechend fördert. Hier muss sich die Politik fragen, ob sie die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheken wirklich erkannt hat – oder ob diese nur als Randthema behandelt werden.

Besonders brisant ist die Frage der wirtschaftlichen Überlebensfähigkeit vieler Apotheken. Wenn der Status quo bestehen bleibt, droht eine schleichende Erosion der flächendeckenden Versorgung. Insbesondere in ländlichen Regionen, wo Apotheken oft die einzige Anlaufstelle für Patienten sind, könnte dies fatale Folgen haben. Es braucht daher nicht nur kosmetische Korrekturen, sondern grundlegende Reformen. Dazu gehören eine angemessene Honorierung, eine stärkere Einbindung in die Präventionsarbeit und gezielte Förderprogramme zur Digitalisierung.

Ein weiterer Aspekt ist die Nachwuchsförderung. Berufe in der Apotheke müssen wieder attraktiver gemacht werden – sei es durch bessere Vergütungen, flexiblere Arbeitsmodelle oder die Möglichkeit, innovative Gesundheitsdienstleistungen anzubieten. Ohne gut ausgebildete Fachkräfte bleibt jede Reform wirkungslos.

Die Politik steht nun vor der Aufgabe, diese Herausforderungen konsequent anzugehen. Der Dialog in Meiningen hat gezeigt, dass die Bereitschaft zu Veränderungen vorhanden ist. Jetzt müssen Taten folgen – und zwar schnell. Die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken hängt davon ab, ob die richtigen Weichen gestellt werden. Es geht nicht nur um die Apotheken selbst, sondern um die Gesundheitsversorgung von Millionen Menschen.

 

Zukunft der Pharmazie: 75 Prozent der PTA-Schüler in Bayern wählen öffentliche Apotheken

Im Herbst 2024 hat die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) eine bemerkenswerte Umfrage unter den PTA-Schülern in Bayern durchgeführt, um deren Berufsambitionen genauer zu verstehen. Die Studie ergab, dass beeindruckende 75 Prozent der angehenden pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) eine Karriere in der öffentlichen Apotheke anstreben. Die Umfrage zielte darauf ab, die Motivationen und Präferenzen der Schüler zu erfassen, die aktuell ihr Pflichtpraktikum in öffentlichen Apotheken absolvieren.

Die Ergebnisse offenbarten, dass eine positive Arbeitsatmosphäre und ein gutes Teamgefühl zu den Hauptgründen für die Wahl dieses Berufsweges zählen, wobei 68 Prozent der Befragten dies als entscheidenden Faktor nannten. Weiterhin erklärten 61 Prozent der Teilnehmer, dass die Vielfalt der Tätigkeiten in der Apotheke sie besonders anspricht. Diese Erkenntnisse bieten einen tiefen Einblick in die Wünsche und Erwartungen der nächsten Generation von Fachkräften in der pharmazeutischen Branche.

Kathrin Koller von der BLAK erläuterte, dass die Attraktivität des PTA-Berufs besonders für diejenigen besteht, die eine dynamische und menschenzentrierte Tätigkeit suchen. Sie betonte die Notwendigkeit eines mittleren Schulabschlusses für die Bewerbung um die zweieinhalbjährige Ausbildung, die mit einem intensiven praktischen und theoretischen Lehrplan an Berufsfachschulen beginnt und mit einem sechsmonatigen Praktikum endet. Nur nach erfolgreich bestandener Prüfung wird die staatliche Erlaubnis zur Ausübung des Berufes erteilt.

Die hohe Wertschätzung für angenehme Arbeitsbedingungen und eine gute Arbeitsatmosphäre, die von 87 Prozent der Befragten als entscheidend angegeben wurde, spiegelt die Bedeutung dieser Faktoren für die Arbeitszufriedenheit und langfristige Berufsbindung wider. Laut Koller sei dies ein entscheidender Aspekt, der die Bindung an den Beruf stärkt und die Qualität der pharmazeutischen Versorgung in der Zukunft sicherstellt. Viele Apotheken in Bayern haben bereits auf diese Nachfrage reagiert und bieten vermehrt Praktikumsplätze an, um den Schülern wertvolle Erfahrungen zu ermöglichen.

Die Ergebnisse der BLAK-Umfrage sind ein klares Signal für die Zukunft der pharmazeutischen Industrie in Bayern und darüber hinaus. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in Apotheken weiter zu verbessern, um dem Nachwuchs nicht nur eine Ausbildung, sondern auch eine berufliche Heimat zu bieten. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der viele Gesundheitsberufe mit Nachwuchssorgen kämpfen. Die Tatsache, dass so viele junge Menschen ihre Zukunft in der öffentlichen Apotheke sehen, sollte als Ansporn dienen, die Branche attraktiv und zukunftsfähig zu gestalten. Es geht hier nicht nur um die Sicherstellung der pharmazeutischen Versorgung, sondern auch um die Schaffung eines Arbeitsumfeldes, das junge Talente anzieht und langfristig hält.

 

Tag der offenen Tür: Einblicke in den PTA-Beruf und die Ausbildung

Die Heinrich-Salzmann-Schule in Münster öffnete kürzlich ihre Türen, um Interessierten einen Einblick in die Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistenz (PTA) zu ermöglichen. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über die Inhalte und Perspektiven des Berufs zu informieren.

Besonders im Fokus standen Vorträge der Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe, die ihren Ausbildungsalltag und die Anforderungen des Berufs aus erster Hand schilderten. Mit anschaulichen Beispielen aus Theorie und Praxis gelang es den angehenden PTAs, ein realistisches Bild von den vielseitigen Aufgaben des Berufsfelds zu vermitteln. Dabei wurden auch Fragen zur beruflichen Weiterentwicklung und möglichen Spezialisierungen thematisiert.

Neben den Vorträgen sorgten praxisnahe Laborvorführungen für großes Interesse. Die Besucher konnten die Arbeit im Labor hautnah erleben und sich von der Fachkompetenz der Schülerinnen und Schüler überzeugen. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit, die im Unterricht erworbenen Fähigkeiten mit realitätsnahen Aufgaben zu verknüpfen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Programms war die Vorstellung des Mentorenprogramms, das den angehenden PTAs Unterstützung durch erfahrene Fachkräfte bietet. Dieses Konzept stieß bei den Gästen auf großes Interesse, da es eine enge Verbindung zwischen Ausbildung und Praxis ermöglicht.

Abgerundet wurde der Tag durch ein offenes Gesprächsangebot im Foyer der Schule, das durch eine Cafeteria mit selbst gebackenen Speisen ergänzt wurde. Hier konnten Besucher mit Schülerinnen, Schülern sowie dem Lehrpersonal ins Gespräch kommen und sich über die familiäre Atmosphäre der Schule austauschen.

Die Heinrich-Salzmann-Schule zog ein positives Fazit des Tages. Das große Besucherinteresse zeige, dass der PTA-Beruf auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Gesundheitswesen spiele und bei jungen Menschen auf Resonanz stoße.

Der Tag der offenen Tür der Heinrich-Salzmann-Schule hat gezeigt, wie wichtig Transparenz und praxisnahe Einblicke in Ausbildungsberufe sind. Gerade in Zeiten, in denen Fachkräftemangel auch im Gesundheitssektor ein großes Thema ist, kann die gezielte Nachwuchsförderung nicht früh genug beginnen. Die Schule hat mit ihrem praxisorientierten Konzept ein positives Beispiel geliefert, wie junge Menschen für den PTA-Beruf begeistert werden können.

Dabei sollte nicht nur der Blick auf die Ausbildung selbst gerichtet werden. Auch die zukünftigen beruflichen Rahmenbedingungen und Entwicklungsperspektiven für PTAs müssen stärker thematisiert werden. Denn der Beruf verlangt nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz, sondern auch Anpassungsfähigkeit angesichts sich wandelnder Anforderungen im Gesundheitswesen.

Die Veranstaltung in Münster war ein Schritt in die richtige Richtung, um das Interesse für diesen wichtigen Beruf zu wecken. Dennoch bleibt die Herausforderung, langfristig attraktive Bedingungen für Fachkräfte in der Pharmazie zu schaffen, um den Beruf auch dauerhaft attraktiv zu halten.

 

Zinkmangel unter ACE-Hemmern: Risiken und Prävention

Die Einnahme von ACE-Hemmern, die zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, chronischer Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit eingesetzt werden, kann den Zinkspiegel im Körper senken. Besonders betroffen sind Patienten, die Captopril oder Enalapril verwenden. Diese Medikamente erhöhen die renale Ausscheidung von Zink, was auf ihre chemischen Strukturen zurückzuführen ist. Während Captopril aufgrund seiner Sulfhydrylgruppe mit Zink einen Komplex bildet, liegt bei Enalapril die Ursache in der Carboxyalkylgruppe. Ein solcher Zinkverlust kann schwerwiegende Folgen haben, darunter eine gestörte Wundheilung und erhöhte Infektanfälligkeit.

Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das für die Funktion von über 300 Enzymen und Proteinen notwendig ist. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Zellteilung, dem Zellwachstum, der Insulinregulation sowie der Funktion des Immunsystems. Da der Körper Zink nicht selbst produzieren kann, ist eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung notwendig. Eine unzureichende Versorgung kann sich besonders in den kalten Monaten durch eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten bemerkbar machen.

Besondere Vorsicht gilt für Diabetiker, die ohnehin zu einer vermehrten Zinkausscheidung neigen. In Kombination mit ACE-Hemmern kann ein signifikanter Mangel entstehen, weshalb eine gezielte Zinksupplementierung empfohlen wird. Dabei sollten Patienten jedoch auf einen zeitlichen Abstand zwischen der Einnahme von Zink und den Medikamenten achten, um eine optimale Wirkung zu gewährleisten.

Zudem gibt es weitere Faktoren, die die Zinkaufnahme beeinträchtigen können. Das in pflanzlichen Lebensmitteln wie Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthaltene Phytat bindet Zink und reduziert dessen Aufnahme im Darm. Menschen, die sich vegan oder stark pflanzenbasiert ernähren, sind deshalb besonders gefährdet. Verfahren wie Fermentation, Keimung und Sauerteiggärung können den Phytatgehalt jedoch deutlich verringern und die Zinkverfügbarkeit verbessern.

Patienten, die ACE-Hemmer einnehmen, sollten regelmäßig ihren Zinkspiegel überprüfen lassen, insbesondere wenn sie Symptome wie Geschmacksveränderungen, Hautprobleme oder verzögerte Wundheilung bemerken. Eine gezielte ärztliche Beratung kann helfen, mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und durch Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen.

Die Auswirkungen von ACE-Hemmern auf den Zinkhaushalt des Körpers werfen ein wichtiges Licht auf die Nebenwirkungen moderner Arzneimitteltherapien. Während diese Medikamente unbestreitbar einen großen Nutzen für die Behandlung schwerer Erkrankungen bieten, zeigt der potenzielle Zinkmangel, wie wichtig es ist, auch die unerwünschten Begleiterscheinungen im Blick zu behalten.

Besonders beunruhigend ist die Situation bei Diabetikern, die ohnehin eine erhöhte Zinkanfälligkeit aufweisen. Die Empfehlung zur Zinksupplementierung ist hier keinesfalls bloße Vorsicht, sondern eine notwendige präventive Maßnahme. Doch wie bei jeder Therapie steht auch hier die Aufklärung der Patienten im Vordergrund. Vielen Betroffenen ist nicht bewusst, wie weitreichend die Folgen eines Zinkmangels sein können.

Die Herausforderung besteht darin, die Balance zwischen effektiver Medikation und der Vermeidung langfristiger Nebenwirkungen zu finden. Es liegt in der Verantwortung der behandelnden Ärzte, mögliche Risiken klar zu kommunizieren und Lösungen anzubieten. Gleichzeitig sollten Patienten selbst sensibilisiert werden, auf Anzeichen eines Mangels zu achten.

Der Umgang mit solchen Begleiterscheinungen erfordert ein Umdenken in der medizinischen Versorgung. Anstelle einer rein medikamentösen Betrachtung ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, der die Wechselwirkung zwischen Ernährung, Medikamenten und individuellen Bedürfnissen stärker berücksichtigt. Nur so können Patienten langfristig optimal betreut werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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