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  • 23.01.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Retaxationen, Hochpreismedikamente und neue Gesetzgebung
    23.01.2025 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Retaxationen, Hochpreismedikamente und neue Gesetzgebung
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der dynamischen Apothekenlandschaft Deutschlands verschärfen sich die Spannungen zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und dem Bedü...

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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Retaxationen, Hochpreismedikamente und neue Gesetzgebung

 

Deutschlands Apotheken navigieren durch wirtschaftliche Herausforderungen und gesetzliche Neuerungen in einer Zeit der digitalen Transformation

In der dynamischen Apothekenlandschaft Deutschlands verschärfen sich die Spannungen zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und dem Bedürfnis, Patienten mit qualitativ hochwertiger Versorgung zu bedienen, insbesondere durch die Verbreitung hochpreisiger Medikamente, die oft in der Behandlung von Krebs und seltenen Krankheiten eingesetzt werden. Gleichzeitig stehen Apotheken vor finanziellen Herausforderungen durch Retaxationen, die aus Abrechnungsfehlern bei rezeptpflichtigen Medikamenten resultieren. Die Sozialgesetzgebung bringt zusätzliche Veränderungen mit sich, indem sie festlegt, dass Kinder pflegebedürftiger Eltern erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von mehr als 100.000 Euro Auskunft über ihre finanziellen Verhältnisse geben müssen, was die finanzielle Belastung der Familienangehörigen thematisiert. Zudem herrscht Unsicherheit in der Finanzwelt, da eine mögliche höhere Besteuerung von Kapitalerträgen, insbesondere von Tages- und Festgeldanlagen, diskutiert wird. Im pharmazeutischen Sektor erprobt die Branche neue Ansätze zur Integration pharmazeutischer Dienstleistungen, die künftig eine größere Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen könnten. Die Debatte über die Zukunft der lokalen Apotheken bleibt dabei im Fokus, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo sie zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten und Wettbewerbsdruck durch Online-Angebote konfrontiert sind. Angesichts bevorstehender Bundestagswahlen fordert die Pharmaindustrie stabilere Rahmenbedingungen von der künftigen Regierung, um Fachkräftemangel, Lieferengpässe und eine marode Infrastruktur zu überwinden. Im Bereich der kardiovaskulären Prävention zeigt eine neue Studie aus Norwegen die potenziellen Vorteile einer Doppeltherapie aus PCSK9-Hemmern und Statinen. Parallel dazu wird das Tabu postpartaler Depressionen bei Männern angegangen, eine Bedingung, die weitreichende familiäre Auswirkungen haben kann.

 

Hochpreismedikamente in der Apothekenlandschaft: Zwischen Wirtschaftlichkeit und Patientenwohl

Die zunehmende Verbreitung hochpreisiger Medikamente in deutschen Apotheken wirft Licht auf eine wachsende Spannung zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und dem Bedürfnis, qualitativ hochwertige Patientenversorgung zu bieten. Diese Medikamente, die oft in der Behandlung von Krebs, seltenen Krankheiten und anderen schweren Zuständen eingesetzt werden, sind ein Sinnbild für den medizinischen Fortschritt, stellen jedoch die Apotheken vor eine Vielzahl an Herausforderungen.

Die finanziellen Investitionen für Apotheken beginnen mit hohen Einkaufspreisen, die oft eine erhebliche Vorfinanzierung erfordern. Gleichzeitig sind die Erstattungssätze der Krankenkassen und die Verwaltung der Kostenerstattung komplex und zeitaufwändig. Hinzu kommen die spezifischen Anforderungen an die Lagerung und Logistik, die von hochsensiblen Kühlbedingungen bis zu spezialisierten Sicherheitssystemen reichen, um die Integrität dieser Medikamente zu gewährleisten.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist das Verfallsdatum dieser Medikamente. Viele hochpreisige Medikamente haben eine relativ kurze Haltbarkeit, was das Risiko erhöht, dass Apotheken auf ungenutzten Beständen sitzen bleiben, wenn die Nachfrage unerwartet sinkt oder Lieferungen nicht rechtzeitig abgesetzt werden können. Dies setzt Apotheken einem finanziellen Risiko aus, das durch sorgfältige Bestandsverwaltung und präzise prognostizierte Nachfrage gemildert werden muss.

Doch die Herausforderungen bieten auch Chancen zur Differenzierung im Wettbewerb. Apotheken, die eine zuverlässige Versorgung mit hochpreisigen Medikamenten sicherstellen können, positionieren sich als unverzichtbare Partner im Gesundheitssystem. Sie stärken ihre Beziehung zu Ärzten und Kliniken und bauen Vertrauen bei den Patienten auf, die sich auf ihre Expertise und Zuverlässigkeit verlassen.

Die Rolle der Apotheken im Umgang mit hochpreisigen Medikamenten ist exemplarisch für die größeren Trends im Gesundheitswesen, die eine Balance zwischen Kosteneffizienz und patientenzentrierter Versorgung erfordern. Apotheken stehen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle so anzupassen, dass sie sowohl wirtschaftlich tragfähig bleiben als auch den bestmöglichen Service bieten.

In diesem Kontext wird die Innovationsfähigkeit der Apotheken entscheidend sein. Die Entwicklung von Fachkenntnissen im Bereich der Spezialmedikamente, die Erweiterung der Beratungsdienste und die Nutzung digitaler Technologien zur Optimierung von Bestell- und Lagerprozessen sind Schritte, die nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Patientenbindung verbessern können.

Langfristig könnten Apotheken, die in der Lage sind, sich als kompetente Anlaufstellen für komplexe Medikamentenanforderungen zu etablieren, eine zentrale Rolle im Gesundheitssystem einnehmen. Dies würde ihnen ermöglichen, nicht nur als Vertriebsstellen, sondern als integrale Bestandteile der Gesundheitsversorgung wahrgenommen zu werden, die über das bloße Dispensieren von Medikamenten hinausgehen. Die Bewältigung der Herausforderungen, die mit hochpreisigen Medikamenten einhergehen, könnte somit zu einem zentralen Faktor für die zukünftige Positionierung und den Erfolg von Apotheken im sich wandelnden Gesundheitsmarkt werden.

 

Konsequenzen einer Trennung: BVpta beendet Fördermitgliedschaft mit Online-Apotheken

Der Bundesverband der Pharmazeutisch-technischen Assistenten (BVpta) hat einen entscheidenden Schritt unternommen, um die Unabhängigkeit und Integrität seiner Mission zu wahren. In einer kürzlich abgehaltenen Vorstandssitzung am 10. Januar wurde beschlossen, die Fördermitgliedschaften von zwei großen Online-Apotheken, DocMorris und Shop Apotheke, zu beenden. Diese Entscheidung markiert einen signifikanten Wendepunkt in der Ausrichtung des Verbandes, der sich traditionell als Unterstützer der stationären Apotheken versteht.

Anja Zierath, Vorsitzende des BVpta, hat in der Vergangenheit mehrfach ihre Unterstützung für die Vor-Ort-Apotheken betont, zuletzt sichtbar bei den Protestaktionen in Erfurt. Hierbei positionierte sie sich klar gegen das Konzept der "Apotheken ohne Apotheker". Diese Haltung spiegelt sich nun in der jüngsten Entscheidung wider, die finanzielle Unterstützung durch die beiden Online-Handelsriesen zu kappen, um jeden Anschein von Interessenkonflikten zu vermeiden.

Die Entscheidung, sich von einer Förderung durch Online-Apotheken zu distanzieren, unterstreicht den Wunsch des BVpta, die Apotheken vor Ort zu stärken und deren Belange in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten zu stellen. Laut Zierath sei es "nicht mehr tragbar", dass der Verband durch Unternehmen unterstützt wird, die potenziell in direkter Konkurrenz zu den Interessen seiner Mitglieder stehen. Der jährliche Beitrag der beiden Fördermitglieder belief sich auf insgesamt 3.600 Euro, ein Betrag, der nun fehlt und dessen Ausfall Zierath als "finanzielles Fiasko" und gleichzeitig als "emotionalen Schritt" beschreibt.

Trotz des finanziellen Verlustes betont Zierath, dass diese Entscheidung notwendig war, um die Glaubwürdigkeit und Unabhängigkeit des Verbandes zu wahren. Sie hebt hervor, dass diese Maßnahme nicht gegen PTAs im Versandhandel gerichtet ist, sondern gegen die Geschäftspraktiken der Online-Apotheken, die oft auf Kosten der traditionellen Apotheken gehen. Der Verband sieht sich weiterhin in der Pflicht, für bessere Bedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten für PTAs zu kämpfen, um ein Abwandern in den weniger regulierten Online-Sektor zu verhindern.

Die Entscheidung des BVpta, die Beziehungen zu DocMorris und Shop Apotheke zu kappen, ist ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der der Online-Handel immer dominanter wird. Diese Maßnahme sendet ein starkes Signal aus, dass der Verband die Interessen seiner Mitglieder und der traditionellen Apothekenlandschaft ernst nimmt. In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Online-Dienste oft als die bequemere Option angesehen werden, setzt der BVpta ein klares Zeichen für die Bedeutung der menschlichen Komponente und der lokalen Verfügbarkeit von Gesundheitsdienstleistungen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese strategische Neuausrichtung auf die Zukunft des Verbandes und seiner Mitglieder auswirken wird, doch es ist ein Schritt, der Respekt und Anerkennung verdient.

 

Retaxationen in Apotheken: Herausforderungen und Lösungsansätze

Retaxationen entwickeln sich zunehmend zu einer finanziellen Belastung für Apothekenbetriebe in Deutschland. Diese Korrekturen durch Krankenkassen entstehen aus Abrechnungsfehlern bei rezeptpflichtigen Medikamenten und Medizinprodukten und können erhebliche wirtschaftliche Folgen haben. Fehlerquellen sind oft unvollständige Patientendaten, falsche Dosierungsangaben oder die Nichtbeachtung spezifischer Vorgaben der Krankenkassen. Besonders die Abrechnung von Medizinprodukten gestaltet sich aufgrund individueller Richtlinien als äußerst komplex.

Die Folgen von Retaxationen sind vielfältig. Neben direkten finanziellen Einbußen führen sie auch zu zusätzlichem Arbeitsaufwand, da fehlerhafte Abrechnungen meist zeitintensive Klärungen mit den Krankenkassen erfordern. Apotheken, die aufgrund von Personalmangel oder begrenzten Ressourcen ohnehin unter Druck stehen, sind besonders betroffen.

Prävention spielt eine zentrale Rolle, um Retaxationen zu vermeiden. Fortlaufende Schulungen des pharmazeutischen Personals sind unerlässlich, um die komplexen und sich häufig ändernden Abrechnungsregeln der Krankenkassen korrekt umzusetzen. Ergänzend dazu bietet der Einsatz spezialisierter Software Unterstützung, die Rezepte automatisch auf formale und inhaltliche Fehler überprüft. Solche Systeme helfen dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und Korrekturen vorzunehmen, bevor diese von Krankenkassen beanstandet werden.

Ein weiteres Element der Risikominderung ist der Abschluss einer Retax-Versicherung. Diese Versicherungsform schützt Apotheken vor den finanziellen Folgen von Abrechnungsfehlern und kann existenzbedrohende Belastungen abwenden. Doch der alleinige Fokus auf Versicherungen reicht nicht aus, um das Problem grundlegend zu lösen.

Es besteht dringender Handlungsbedarf auf politischer Ebene. Einheitliche und praxistaugliche Abrechnungsrichtlinien könnten Apotheken entlasten und die Häufigkeit von Retaxationen reduzieren. Die zunehmende Komplexität der Anforderungen von Krankenkassen zeigt, dass es ohne klarere Regelungen schwierig bleibt, die wirtschaftliche Stabilität vieler Apotheken zu sichern.

Die steigende Zahl von Retaxationen zeigt, wie groß die Herausforderungen für Apotheken in Deutschland mittlerweile sind. Es ist offensichtlich, dass die derzeitigen Abrechnungssysteme und Vorgaben der Krankenkassen zu einer erheblichen Belastung führen. Die Verantwortung liegt jedoch nicht allein bei den Apotheken. Vielmehr sind die Krankenkassen gefragt, ihre Vorgaben klarer und einheitlicher zu gestalten.

Gleichzeitig müssen Apotheken aktiv daran arbeiten, Risiken zu minimieren. Fortbildungen und moderne Technologien sind keine optionalen Maßnahmen mehr, sondern unverzichtbare Werkzeuge, um die Fehlerquote zu reduzieren. Doch auch die beste Vorbereitung schützt nicht vor systembedingten Schwächen. Hier kommt der Abschluss einer Retax-Versicherung ins Spiel, die als Sicherheitsnetz dient, um finanzielle Schäden abzufedern.

Die Politik hat in dieser Angelegenheit eine entscheidende Rolle. Es bedarf eines intensiveren Dialogs zwischen Krankenkassen, Apotheken und politischen Akteuren, um langfristige Lösungen zu entwickeln. Ohne strukturelle Verbesserungen droht nicht nur den betroffenen Apotheken wirtschaftlicher Schaden, sondern auch der Versorgungsqualität für die Bevölkerung. Es ist an der Zeit, die Rahmenbedingungen so anzupassen, dass Apotheken ihre zentrale Rolle im Gesundheitssystem ohne existenzielle Risiken erfüllen können.

 

Neue Einkommensgrenze regelt Auskunftspflicht: Kinder pflegebedürftiger Eltern betroffen

In einer bedeutenden Änderung der Sozialgesetzgebung wurde kürzlich festgelegt, dass Kinder pflegebedürftiger Eltern erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von mehr als 100.000 Euro gegenüber dem Sozialhilfeträger zur Auskunft über ihre finanziellen Verhältnisse verpflichtet sind. Diese Regelung tritt als Reaktion auf langjährige Diskussionen in Kraft, die die finanzielle Belastung der Familienangehörigen von Pflegebedürftigen thematisieren.

Die neue Einkommensgrenze zielt darauf ab, den Druck auf Kinder mit mittlerem und niedrigerem Einkommen zu verringern, die sonst unverhältnismäßig zur Unterstützung ihrer pflegebedürftigen Eltern herangezogen werden könnten. Durch diese Gesetzesanpassung, die nach eingehenden Beratungen zwischen Sozialverbänden, Rechtsexperten und politischen Entscheidungsträgern beschlossen wurde, wird ein fairerer Ansatz bei der Unterstützung von Pflegebedürftigen durch ihre Familien umgesetzt.

Experten weisen darauf hin, dass diese Maßnahme eine wichtige soziale Entlastung darstellt und gleichzeitig die Verwaltungskosten der Sozialhilfeträger reduziert, da weniger Auskunftsverfahren geführt werden müssen. Zudem wird argumentiert, dass die höhere Einkommensgrenze auch die Autonomie der pflegebedürftigen Personen stärkt, indem weniger häufig auf das Einkommen der Kinder zurückgegriffen werden muss.

Kritiker hingegen befürchten, dass die neue Regelung in Einzelfällen dazu führen könnte, dass vermögende Kinder ihrer Unterstützungspflicht entkommen, indem sie Einkommensstrukturen optimieren. Sie fordern eine sorgfältige Überwachung der Implementierung dieser Regelung, um sicherzustellen, dass sie das beabsichtigte Ziel erreicht und nicht zu einer Lücke im sozialen Sicherheitsnetz führt.

Die Anhebung der Einkommensgrenze für die Auskunftspflicht bei der Unterstützung pflegebedürftiger Eltern ist ein Schritt in die richtige Richtung. Sie spiegelt ein wachsendes Verständnis dafür wider, dass die finanzielle Fürsorge in einer alternden Gesellschaft gerecht verteilt werden muss. Diese Regelung entlastet nicht nur jene, die ohnehin schon mit moderaten Einkommen kämpfen, sondern fördert auch eine gerechtere Lastenverteilung in der Gesellschaft. Es bleibt jedoch essenziell, dass diese Änderungen genau überwacht werden, um sicherzustellen, dass sie nicht missbraucht werden und dass sie die Bedürfnisse der wirklich Bedürftigen effektiv unterstützen.

 

Droht eine Steuerlast für Tagesgeld und Festgeld? Anleger in der Zinsfalle

Die Diskussion um eine mögliche höhere Besteuerung von Kapitalerträgen nimmt Fahrt auf. Insbesondere Tagesgeld- und Festgeldanlagen stehen im Fokus, da sie derzeit für sicherheitsorientierte Anleger eine beliebte Alternative zu riskanteren Investitionen darstellen. Doch ein Vorschlag aus der Politik sorgt für Verunsicherung: Die Einführung einer höheren Abgeltungsteuer auf Zinserträge, die bisher pauschal mit 25 Prozent versteuert werden, steht zur Debatte.

Einige Politiker argumentieren, dass die derzeitige Steuerlast nicht mehr zeitgemäß sei und Einkommensunterschiede bei Kapitalerträgen stärker berücksichtigt werden müssten. Besonders unter dem Gesichtspunkt sozialer Gerechtigkeit wird diskutiert, ob eine Progression für Zinserträge eingeführt werden soll. Während Befürworter darauf hinweisen, dass dies höhere Einnahmen für den Staat generieren könnte, warnen Kritiker vor einer erheblichen Belastung kleiner und mittlerer Sparer.

Für Anleger stellt sich die Frage, ob Tagesgeld und Festgeld unter diesen Umständen noch lohnend sind. Schon jetzt hinken die Zinsen oft der Inflation hinterher, was zu einem realen Wertverlust führt. Eine zusätzliche Steuerbelastung könnte die Attraktivität dieser Sparformen weiter schmälern.

Finanzexperten empfehlen, mögliche Änderungen genau zu beobachten und sich frühzeitig mit Alternativen auseinanderzusetzen. Dazu könnten etwa ETF-Investments gehören, die bei einem längeren Anlagehorizont potenziell höhere Renditen bieten. Auch der gezielte Einsatz von Freibeträgen, wie dem Sparerpauschbetrag, kann helfen, die Steuerlast zu mindern. Eine individuelle Beratung ist angesichts der Unsicherheiten sinnvoll.

Die endgültige Entscheidung liegt jedoch bei der Bundesregierung, die sich bislang nicht konkret geäußert hat. Es bleibt abzuwarten, ob und wann entsprechende Vorschläge in die Gesetzgebung einfließen. Anleger sollten sich jedoch darauf einstellen, dass sich die Rahmenbedingungen ändern könnten.

Die Diskussion um eine höhere Besteuerung von Zinserträgen zeigt erneut, wie schnell vermeintlich sichere Anlageformen politisch unter Druck geraten können. Tagesgeld und Festgeld galten lange als Stabilitätsanker, insbesondere in Zeiten von Marktunsicherheiten. Doch die Aussicht auf eine stärkere Besteuerung könnte genau diese Stabilität ins Wanken bringen.

Sicherlich ist es legitim, Steuerstrukturen zu hinterfragen und an die wirtschaftliche Realität anzupassen. Doch der Preis dafür darf nicht die Verunsicherung breiter Bevölkerungsgruppen sein, die ohnehin mit steigenden Lebenshaltungskosten und wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen. Eine höhere Steuerlast auf Zinserträge würde nicht nur kleine Sparer treffen, sondern auch das Vertrauen in langfristige Sparmodelle schwächen.

Die Politik ist daher gefordert, mit Augenmaß vorzugehen. Statt pauschaler Steuererhöhungen sollten gezielte Maßnahmen zur Förderung nachhaltiger Investments und einer breiteren Vermögensbildung ergriffen werden. Nur so kann das Sparen als Grundpfeiler der Finanzplanung gestärkt werden, ohne den Zugang dazu zu erschweren.

Letztlich liegt es an jedem Einzelnen, seine Anlageentscheidungen flexibel und informiert zu treffen. Doch klare und verlässliche Rahmenbedingungen sind eine Voraussetzung dafür, dass Sicherheit nicht zum Luxusgut wird. Die Regierung darf diese Verantwortung nicht aus den Augen verlieren.

 

Innovation im Apothekenwesen: Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen auf dem Prüfstand

Am 22. Januar 2025 fand in Schladming die Pharmacon statt, eine gesundheitspolitische Veranstaltung, die von der Bundesapothekerkammer (BAK) organisiert wurde. Unter dem Leitthema „Die Apotheke der Zukunft: Wo wollen wir hin?“ versammelten sich führende Vertreter der Apothekenbranche, um über die Integration und den Ausbau pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) in deutschen Apotheken zu diskutieren.

Die Konferenz begann mit einem Impulsvortrag von Dr. Hannes Müller, der die erweiterten Serviceangebote und Abgabemöglichkeiten von Apotheken im internationalen Vergleich darstellte. Alexander Müller von der Pharmazeutischen Zeitung moderierte anschließend eine Diskussionsrunde, die sich auf die Umsetzung und Herausforderungen der pDL konzentrierte.

Ina Lucas, die frisch gewählte ABDA-Vizepräsidentin, teilte ihre persönlichen Erfahrungen mit der Implementierung der pDL in ihren vier Berliner Apotheken. Sie hob hervor, wie entscheidend die interne Kommunikation und der Erfahrungsaustausch für den Erfolg der Implementierung seien. Lucas betonte auch die Notwendigkeit einer klaren Patientenkommunikation, um die bürokratischen Hürden bei der Patienteneinwilligung zu überwinden.

Dr. Armin Hoffmann, Präsident der BAK, adressierte die speziellen Bedürfnisse kleinerer Apotheken und versprach, dass die Apothekerkammern zukünftig verstärkt Unterstützung anbieten würden, um diese beim Übergang zu pDL zu unterstützen. Er betonte die Rolle der Kammern bei der Bereitstellung von Ressourcen und Schulungen für diese Apotheken.

Franziska Scharpf, ebenfalls BAK-Vizepräsidentin, sprach über die Herausforderungen im Personalbereich, die durch die Einführung von pDL entstehen können. Trotz Personalengpässen während der Corona-Pandemie konnte ihre Apotheke erfolgreich zusätzliche Dienstleistungen einführen. Scharpf empfahl, mit kleinen, aber konkreten Zielen zu beginnen und die Dienstleistungsangebote schrittweise zu erweitern.

Zusammenfassend war die Veranstaltung ein wichtiger Schritt zur Förderung der pDL in deutschen Apotheken, um diese zukunftsfähig zu machen. Die Diskussionen und Berichte zeigten deutlich, dass trotz anfänglicher Herausforderungen die Bereitschaft groß ist, innovative Wege zu gehen und die Apothekenpraxis zu erweitern.

Die Pharmacon 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Zukunft der deutschen Apotheken in der aktiven Erweiterung ihres Dienstleistungsangebots liegt. Die Einführung von pharmazeutischen Dienstleistungen stellt eine bedeutende Innovation dar, die das Potenzial hat, die Apothekenlandschaft nachhaltig zu verändern. Dies erfordert jedoch nicht nur Engagement und Investitionen seitens der Apothekeninhaber, sondern auch eine kohärente Unterstützung durch die Apothekerkammern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Services in der Praxis bewähren werden und welche Auswirkungen sie auf die Patientenversorgung und die Positionierung der Apotheken im Gesundheitssystem haben werden. In jedem Fall ist es eine Entwicklung, die nicht nur Mut, sondern auch eine klare Vision für die Zukunft erfordert.

 

Zukunft der Apotheken in Deutschland: Zwischen Digitalisierung und Versorgungssicherheit

In einer Zeit, in der die deutsche Apothekenlandschaft zunehmenden Herausforderungen gegenübersteht, haben sich führende Stimmen aus der Gesundheitspolitik und der Pharmaindustrie zu einem Dialog zusammengefunden. Dr. Michael Kuck, Geschäftsführer von Noweda, und Tino Sorge, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, diskutierten kürzlich über die Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung und die dringende Notwendigkeit struktureller Anpassungen.

Die Themen der Diskussion waren vielfältig, darunter die zunehmende Digitalisierung, die anhaltenden Medikamentenengpässe sowie die Notwendigkeit, bürokratische Hürden abzubauen. Tino Sorge lobte das deutsche Gesundheitssystem, wies jedoch darauf hin, dass proaktive Maßnahmen erforderlich sind, um die Qualität der Versorgung auch für zukünftige Generationen zu gewährleisten. "Wir müssen unser Gesundheitssystem entlasten und durch mehr Digitalisierung und strukturelle Reformen zukunftsfähig machen," erklärte Sorge.

Dr. Michael Kuck betonte die Bedeutung der Apotheken für die flächendeckende Versorgung und wies auf die demografische Entwicklung hin, die eine steigende Nachfrage nach medizinischer Versorgung prognostiziert. "Die Apotheken leisten hervorragende Arbeit und müssen dafür auch angemessen entlohnt werden. Nur so können wir weiterhin eine hochwertige Versorgung sicherstellen und weitere Schließungen verhindern," sagte Kuck.

Beide Gesprächspartner waren sich einig, dass zur Unterstützung der Vor-Ort-Apotheken sowohl finanzielle Anreize als auch ein Abbau von Bürokratie notwendig sind. Zusätzlich sehen sie in der Digitalisierung ein großes Potenzial zur Stärkung der lokalen Versorgungsstrukturen. Dr. Kuck hob besonders die Vorteile von Plattformen wie IhreApotheken.de hervor, die lokale Apotheken im digitalen Wettbewerb unterstützen.

Die Diskussion zwischen Dr. Michael Kuck und Tino Sorge wirft ein Schlaglicht auf die kritischen Punkte, die die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung in Deutschland prägen werden. Während die Digitalisierung zweifellos Vorteile bietet, dürfen die finanziellen und strukturellen Grundlagen nicht vernachlässigt werden. Die Apotheken stehen im Zentrum der Gesundheitsversorgung und Prävention – ihre Stärkung ist daher nicht nur eine Frage der finanziellen Unterstützung, sondern auch der gesellschaftlichen Anerkennung ihrer unverzichtbaren Rolle. Es ist essentiell, dass die Gesundheitspolitik und die Pharmaindustrie zusammenarbeiten, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Bevölkerung als auch den Anforderungen der Zeit gerecht werden.

 

Zukunftsdebatte um lokale Apotheken: Philipp Amthor diskutiert Herausforderungen und Chancen in Mecklenburg-Vorpommern

In der malerischen Feldberger Seenlandschaft von Mecklenburg-Vorpommern fand gestern eine bedeutsame Diskussion über die Zukunft der lokalen Apotheken statt, veranstaltet von der CDU. Doreen Wegner, die engagierte Inhaberin der Luzin-Apotheke, stellte die zentrale Frage der Veranstaltung: „Ist die Apotheke vor Ort noch gewollt?“ Diese Frage kommt zu einer Zeit, in der ländliche Apotheken mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert sind, von wirtschaftlichen Schwierigkeiten bis hin zu einem erhöhten Wettbewerbsdruck durch Online-Angebote.

Die Veranstaltung zog eine Vielzahl von lokalen Gesundheitsakteuren und politischen Vertretern an, darunter der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor, der sich kürzlich für den Erhalt und die Förderung von Vor-Ort-Apotheken ausgesprochen hatte. Amthor betonte während der Diskussion die entscheidende Rolle, die lokale Apotheken in der Gesundheitsversorgung gerade in ländlichen Regionen spielen. „Diese Apotheken sind oft die erste Anlaufstelle für gesundheitliche Anliegen und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur öffentlichen Gesundheit“, erklärte er.

Neben der Wertschätzung für lokale Apotheken wurden während der Diskussion auch spezifische Herausforderungen thematisiert. Dazu gehören die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen, die durch Online-Apotheken verstärkte Konkurrenzsituation und die oft komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen, die besonders kleinere Betriebe belasten. Wegner und andere Teilnehmende forderten mehr Unterstützung von der Politik, um die notwendigen Anpassungen an moderne Technologien und Marktbedingungen zu erleichtern, ohne die persönliche Nähe und Vertrauensbasis zu den Kunden zu verlieren.

Die Diskussion in der Feldberger Seenlandschaft hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig lokale Apotheken für die ländlichen Gemeinschaften sind. Die Anwesenheit und Aussagen von Philipp Amthor sind ein ermutigendes Zeichen, dass die politische Ebene die Dringlichkeit der Lage erkennt. Doch es reicht nicht, die Bedeutung dieser Einrichtungen lediglich in Reden hervorzuheben. Was benötigt wird, sind klare, umsetzbare Politiken und finanzielle Anreize, die es den Vor-Ort-Apotheken ermöglichen, sich in einem sich schnell wandelnden Gesundheitsmarkt zu behaupten.

Die Digitalisierung sollte als Chance und nicht als Bedrohung gesehen werden. Durch gezielte Investitionen und Förderungen könnten lokale Apotheken etwa durch modernisierte Bestellsysteme und verbesserte Kundenkommunikation ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Gleichzeitig müssen die regulatorischen Hürden so angepasst werden, dass sie die Einzigartigkeit und den unersetzbaren Wert der Vor-Ort-Betreuung nicht untergraben.

Letztlich ist die Erhaltung der lokalen Apotheken eine Frage des politischen Willens und des gesellschaftlichen Engagements. Ohne eine starke Unterstützung riskiert Deutschland, dass gerade die ländlichen Regionen in eine pharmazeutische Unterversorgung abrutschen. Dies würde nicht nur die gesundheitliche Versorgung verschlechtern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt dieser Gemeinschaften schwächen. Es ist höchste Zeit, dass aus Worten Taten folgen.

 

Dringender Handlungsbedarf: Pharmaindustrie fordert von künftiger Regierung stabilere Rahmenbedingungen

Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahlen hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), gemeinsam mit Pharma Deutschland, auf dringende Herausforderungen in der Pharmabranche hingewiesen und konkrete Forderungen an die nächste Bundesregierung gerichtet. Fachkräftemangel, Lieferengpässe und eine zunehmend marode Infrastruktur bedrohen laut BPI die zuverlässige Arzneimittelversorgung in Deutschland, eine Situation, die das Potenzial hat, die Gesundheitssicherheit der Bevölkerung zu beeinträchtigen.

In einer aktuellen Pressemitteilung betonte der Verband die Notwendigkeit einer dringenden Umgestaltung der Arzneimittelpolitik. Der BPI plädiert für eine Innovationsförderung und die Schaffung von Anreizen für die Produktion von Generika im Inland, um die Abhängigkeit von internationalen Märkten zu verringern. Dies ist vor dem Hintergrund globaler Lieferengpässe, wie sie aktuell zu beobachten sind, besonders relevant.

Des Weiteren kritisiert der BPI, dass die bisherigen gesetzlichen Maßnahmen, wie das Arzneimittellieferengpassgesetz (ALBVVG) und das Medizinforschungsgesetz, zwar Schritte in die richtige Richtung seien, jedoch nicht ausreichend, um die Grundversorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen. Der Fokus müsse auf einer breiteren Entlastung liegen, die alle essenziellen Medikamente umfasst, nicht nur jene, die aktuell im medialen Interesse stehen.

Ein weiterer kritischer Punkt sind die AMNOG-Regulierungen, die nach Meinung des BPI bei den Abschlägen für Kombinationstherapien korrigiert werden müssen, um den Standort Deutschland für die Forschung und industrielle Produktion attraktiver zu machen. Der BPI lobt zwar die erleichterten Genehmigungsverfahren für klinische Prüfungen als Fortschritt, sieht jedoch auch hier weiteren Handlungsbedarf, um Deutschland als führenden Forschungsstandort zu stärken.

Pharma Deutschland unterstützt diese Forderungen und plant zudem eine umfangreiche Werbekampagne, die darauf abzielt, die Bedeutung der Pharmaindustrie als Wirtschaftsmotor und Innovationskraft herauszustellen. Die Kampagne, die Ende Januar starten wird, richtet sich insbesondere an politische Entscheidungsträger und soll die zentrale Rolle der Pharmaindustrie in der deutschen Wirtschaft und Gesundheitsversorgung betonen.

Die dringenden Appelle des BPI und Pharma Deutschland an die nächste Bundesregierung verdeutlichen die kritische Lage, in der sich die deutsche Pharmaindustrie derzeit befindet. Die Herausforderungen sind vielschichtig und erfordern ein schnelles, jedoch wohlüberlegtes Handeln. Es ist nicht nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit, sondern vielmehr eine Frage der nationalen Gesundheitssicherheit. Die Regierung steht vor der Aufgabe, eine Politik zu gestalten, die nicht nur kurzfristige Lösungen bietet, sondern auch die Weichen für eine langfristige Stärkung des Pharmastandorts Deutschland stellt. Die kommende Legislaturperiode wird zeigen, ob und wie diese Herausforderungen angegangen werden, um die Versorgungssicherheit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Pharmaindustrie zu gewährleisten.

 

Neue Erkenntnisse zur Doppeltherapie: PCSK9-Hemmer und Statine in der kardiovaskulären Prävention

Die fortlaufende Forschung im Bereich der Lipidologie bringt regelmäßig neue Einsichten in die Wirksamkeit und Anwendung verschiedener Therapieansätze. Besonders die Kombination von PCSK9-Antikörpern mit Statinen stellt einen interessanten Forschungszweig dar, wie eine umfassende Studie aus Norwegen jüngst beleuchtete. Die Untersuchung konzentrierte sich darauf, herauszufinden, ob Patienten, die zusätzlich zu ihrer bestehenden Statin-Therapie mit PCSK9-Antikörpern behandelt werden, ihre Statin-Medikation beibehalten oder absetzen.

PCSK9-Antikörper, die in den Cholesterinstoffwechsel eingreifen, indem sie die Anzahl der LDL-Rezeptoren auf der Leberoberfläche erhöhen, werden primär dann verschrieben, wenn Patienten mit herkömmlichen Statinen die empfohlenen LDL-Zielwerte nicht erreichen. Statine selbst senken das LDL-Cholesterin durch die Hemmung der HMG-CoA-Reduktase, eines Schlüsselenzyms in der Cholesterinbiosynthese, und reduzieren dadurch das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Die norwegische Studie analysierte die Therapieverläufe von mehreren hundert Patienten über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Forscher stellten fest, dass eine signifikante Mehrheit der Patienten ihre Statin-Behandlung auch nach der Einführung der PCSK9-Hemmer fortsetzte. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Patienten die zusätzliche Medikation als eine Ergänzung zur bestehenden Therapie wahrnahmen und nicht als deren Ersatz.

Diese Erkenntnisse sind insbesondere für die klinische Praxis von Bedeutung, da sie die Sicherheit und Effektivität einer kombinierten Behandlung unterstreichen und zeigen, dass PCSK9-Hemmer die Einhaltung der Statin-Therapie nicht negativ beeinflussen. Sie bestärken zudem die Notwendigkeit einer individuellen Behandlungsstrategie, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Risikoprofile der Patienten abgestimmt ist.

Die in Norwegen durchgeführte Studie liefert wertvolle Einsichten für die klinische Praxis und das Management von Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko. Die Erkenntnis, dass Patienten tendenziell ihre Statin-Therapie beibehalten, auch wenn sie zusätzlich PCSK9-Antikörper erhalten, ist ein starkes Argument für die Fortführung und mögliche Ausweitung der dualen Cholesterintherapie.

Diese Ergebnisse sollten als Anstoß dienen, Behandlungspläne weiter zu individualisieren und die Aufklärung der Patienten über ihre Therapieoptionen zu intensivieren. Ärzte sind gefordert, die Vorteile einer kontinuierlichen und kombinierten Therapie klar zu kommunizieren und dabei auch die wissenschaftlichen Belege zu unterstreichen, die die Sicherheit und Effektivität dieser Ansätze belegen.

Es ist entscheidend, dass diese Informationen Eingang in die patientenzentrierte Beratung finden, um Misverständnisse zu vermeiden und eine optimale Adhärenz zu fördern. Nur durch eine solide Grundlage an Wissen und Verständnis können Patienten motiviert werden, ihre Therapien wie vorgesehen fortzusetzen und somit langfristig ihre Gesundheit zu schützen. Diese Studie bekräftigt die Notwendigkeit, in die Bildung und das Engagement von Patienten zu investieren, um letztlich die Belastung durch kardiovaskuläre Erkrankungen weiter zu reduzieren.

 

Verborgene Narben: Das Tabu postpartaler Depressionen bei Männern brechen

Die postpartale Depression, eine psychische Erkrankung, die traditionell mit neuen Müttern in Verbindung gebracht wird, tritt auch bei Männern auf, wird jedoch selten thematisiert. Aktuelle Forschungen deuten darauf hin, dass etwa jeder zehnte neue Vater in den Wochen oder Monaten nach der Geburt eines Kindes depressive Symptome entwickelt. Diese Bedingung kann erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Vaters und das familiäre Umfeld haben.

Psychologen und Gesundheitsexperten erkennen zunehmend, dass die gesellschaftlichen Erwartungen an männliche Stärke und Resilienz Männer daran hindern können, ihre Gefühle zu erkunden und Unterstützung zu suchen. In einer Kultur, die emotionale Offenheit oft als Schwäche deutet, können Väter mit Depressionen leicht übersehen oder missverstanden werden. Das führt dazu, dass viele betroffene Männer durch die Maschen des Gesundheitssystems fallen.

Die Forschung zeigt, dass die Ursachen von postpartaler Depression bei Männern vielfältig sind und von hormonellen Veränderungen bis zu psychosozialen Stressoren reichen können, einschließlich der Angst vor der Vaterrolle oder finanziellen Sorgen. Trotz der Ähnlichkeiten in den Symptomen mit weiblichen postpartalen Depressionen, einschließlich Traurigkeit, Erschöpfung und Reizbarkeit, bleibt die spezifische Diagnose bei Männern komplex.

Es besteht ein dringender Bedarf für gesundheitliche Richtlinien und Programme, die auf die Bedürfnisse von Vätern zugeschnitten sind. Dazu gehört auch die Schulung von Gesundheitspersonal, um die Anzeichen einer Depression bei Männern besser erkennen und ansprechen zu können. Darüber hinaus könnten öffentliche Gesundheitskampagnen dazu beitragen, das Bewusstsein zu schärfen und das Stigma zu reduzieren, das mit psychischen Erkrankungen bei Männern verbunden ist.

Das zunehmende Bewusstsein für postpartale Depressionen bei Männern markiert einen kritischen Punkt in der Entwicklung der psychischen Gesundheitspflege. Es reicht nicht aus, lediglich die Präsenz dieser Zustände anzuerkennen – es erfordert eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie wir über männliche Verletzlichkeit und Gesundheit sprechen und denken. Männer müssen ermutigt werden, ihre Gefühle ohne Angst vor Urteilen oder Schwäche zu äußern. Die Implementierung von unterstützenden Strukturen, die speziell auf Männer zugeschnitten sind, ist eine Notwendigkeit, die nicht länger ignoriert werden kann.

Darüber hinaus ist es von entscheidender Bedeutung, dass Arbeitgeber und politische Entscheidungsträger flexible und unterstützende Arbeitsumgebungen schaffen, die jungen Vätern ermöglichen, Zeit mit ihren neugeborenen Kindern zu verbringen, ohne dabei ihre berufliche Laufbahn oder finanzielle Sicherheit zu gefährden. Inklusive, geschlechtsneutrale Elternzeitregelungen könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten.

Dieser Wandel wird nicht über Nacht geschehen, aber durch kontinuierliche Aufklärung und das Engagement aller gesellschaftlichen Ebenen können wir ein Umfeld schaffen, in dem alle Eltern, unabhängig von ihrem Geschlecht, die Unterstützung erhalten, die sie in dieser kritischen Phase des Lebens brauchen. Es ist eine Investition, die das Wohlergehen ganzer Familien und letztlich der Gesellschaft als Ganzes fördert.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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