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  • 20.12.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenreform, digitale Patientenakte und präventive Gesundheitsmaßnahmen
    20.12.2024 – Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenreform, digitale Patientenakte und präventive Gesundheitsmaßnahmen
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apothekenreform, digitale Patientenakte und präventive Gesundheitsmaßnahmen

 

Entscheidende Reformen und innovative Technologien treiben die Transformation des Gesundheitssystems voran

Das Jahr 2024 markiert einen Wendepunkt im deutschen Gesundheitswesen, angeführt durch hitzige Debatten um das Apotheken-Reformgesetz, initiiert von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Ziele wie erweiterte Präventionsaufgaben und die Positionierung der Apotheken als zentrale Gesundheitsdienstleister stehen im Vordergrund. Zugleich verspricht die bevorstehende Einführung der elektronischen Patientenakte tiefgreifende Änderungen. Inmitten dieser Umbrüche treten auch altbekannte Gefahren erneut zutage, wie die Raucherentwöhnung, die durch innovative Nikotinersatztherapien neue Impulse erhält. Die globale Dimension wird durch das engagierte Wirken von Apothekern ohne Grenzen sichtbar, während neue Screening-Methoden auf genetische Krankheiten bei Neugeborenen bahnbrechende Früherkennung versprechen. Deutschland steht 2025 weitere entscheidende Änderungen bevor, insbesondere in der Versicherungs- und Abgabenlandschaft, die das Ziel haben, die finanzielle Stabilität der sozialen Sicherungssysteme zu erhöhen.

 

Ampel-Kollaps, Apotheken-Reform und alte Gefahren: Ein Jahr im Zeichen der Krisen

Das politische Jahr 2024 war geprägt von hitzigen Debatten, einem Regierungsbruch und wiederkehrenden gesundheitlichen Bedrohungen. Insbesondere das geplante Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) stand im Mittelpunkt des politischen Diskurses. Ziel des von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) initiierten Gesetzes war es, Apotheken zu einer zentraleren Anlaufstelle im Gesundheitswesen zu machen. Neben der Versorgung mit Arzneimitteln sollten sie verstärkt Präventionsaufgaben übernehmen, wie Gesundheits-Check-ups und Impfungen.

Doch bereits im Sommer zeichnete sich ab, dass die Reform an den Widerständen innerhalb der Ampelkoalition, insbesondere der FDP, scheitern könnte. Im Herbst folgte schließlich das endgültige Aus: Die Ampelkoalition zerbrach, und Lauterbach verlor die notwendige Mehrheit im Bundestag. Mit dem Scheitern des ApoRG wurden nicht nur die Reformpläne für die Apotheken, sondern auch die langfristige Stärkung der Präventivmedizin in Deutschland auf unbestimmte Zeit verschoben.

Ein weiteres markantes Ereignis war die überraschende Wahlniederlage von Gabriele Regina Overwiening, der bisherigen Präsidentin der ABDA. Trotz fehlender Gegenkandidatur scheiterte sie bei ihrer Wiederwahl, was den internen Druck auf die Standesvertretung der Apotheker weiter erhöht.

Neben politischen Krisen beschäftigte auch ein medizinisches Thema die Gesellschaft: die Abnehmspritzen wie Wegovy®. Während es 2024 keine neuen Zulassungen gab, rückten die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Medikamente zunehmend in den Fokus der Forschung. Die Diskussion, ob Krankenkassen künftig die Kosten für diese Lifestyle-Präparate übernehmen sollten, bleibt kontrovers.

Zum Jahresende sorgte eine unerwartete Rückkehr einer alten Gefahr für Schlagzeilen. In mehreren europäischen Städten, darunter auch in Deutschland, wurden Polio-Viren im Abwasser entdeckt. Obwohl die unmittelbare Gefahr als gering eingestuft wird, warnten Gesundheitsexperten eindringlich vor Nachlässigkeit. Eltern wurde geraten, den Impfstatus ihrer Kinder zu überprüfen, um einen möglichen Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

Das Jahr 2024 endete somit mit einem belasteten Gesundheitssystem, offenen Reformfragen und einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen.

Das Jahr 2024 hat die Schwächen und die Resilienz des deutschen Gesundheitssystems gleichermaßen offengelegt. Der politische Bruch der Ampelkoalition hat einmal mehr gezeigt, wie stark Reformvorhaben von parteipolitischen Interessen abhängig sind. Besonders bedauerlich ist, dass zukunftsweisende Pläne wie die Präventionsarbeit der Apotheken ins Stocken geraten.

Die Abwahl von Gabriele Regina Overwiening zeigt zudem, dass die Apothekerschaft zunehmend unzufrieden mit ihrer Interessenvertretung ist. Ein personeller Neustart könnte notwendig sein, um die Interessen der Apotheken gegenüber der Politik stärker zu artikulieren und sich für die Zukunft zu wappnen.

Auch der gesellschaftliche Umgang mit Abnehmspritzen wie Wegovy® wirft Fragen auf. Sind Lifestyle-Präparate wirklich ein Fall für die Krankenkassen, oder sollte die Verantwortung für deren Finanzierung bei den Einzelnen bleiben? Die Debatte ist richtungsweisend für den Umgang mit zukünftigen medizinischen Entwicklungen.

Besonders alarmierend ist jedoch das Wiederauftauchen von Polio-Viren. Trotz jahrzehntelanger Erfolge in der Eindämmung dieser Krankheit zeigt der Vorfall, wie schnell Impfmüdigkeit und fehlende Wachsamkeit zu Rückschlägen führen können. Die Lehre aus 2024 muss sein, dass Prävention nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich eine höhere Priorität erhalten muss. Nur so kann das Gesundheitssystem langfristig stabil bleiben.

                                               

Zukunft der Apotheken in Deutschland: Neue Impulse durch Wahlversprechen von SPD und FDP

In den frisch veröffentlichten Wahlprogrammen der SPD und FDP zeichnet sich eine deutliche Trendwende ab: Beide Parteien der amtierenden Koalitionsregierung positionieren die Stärkung der Apotheken prominent in ihren gesundheitspolitischen Agenden. Dies stellt eine bemerkenswerte Entwicklung dar, denn in vorherigen Entwürfen fanden Apotheken kaum Erwähnung. Die späte, aber signifikante Hervorhebung unterstreicht eine neu gewonnene Anerkennung ihrer zentralen Rolle in der Arzneimittelversorgung.

Das finale Wahlprogramm der SPD formuliert explizit die Absicht, Apotheken als wesentliche Pfeiler der Prävention und Therapiebegleitung zu stärken. Ein weiteres Kernelement ist das Bekenntnis zur Förderung der inländischen Produktion von Arzneimitteln, was sowohl die Versorgungssicherheit als auch die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands stärken könnte. Gleichzeitig bleibt die SPD ihrer Linie treu und fordert eine Verringerung der Gesundheitsversorgungsunterschiede zwischen privat und gesetzlich Versicherten. Zudem wird der Einsatz von Telemedizin und Telepharmazie als Mittel zur Verbesserung der Versorgung in strukturschwachen Gebieten betont.

Die FDP hingegen hat ihre anfängliche Nichtberücksichtigung der Apotheken im Wahlprogramm korrigiert und plädiert nun für "starke Apotheken", die unter wirtschaftlich vorteilhaften Bedingungen operieren sollen. Die Partei betont die Bedeutung der Selbstverwaltung und der Unabhängigkeit der Freien Berufe im Gesundheitswesen. Dieser Ansatz soll unnötige Bürokratie abbauen und die Digitalisierung im Gesundheitsbereich weiter vorantreiben.

Diese Wahlversprechen der beiden Koalitionsparteien könnten, sollten sie umgesetzt werden, langfristig die Landschaft der pharmazeutischen Versorgung in Deutschland prägen. Sie signalisieren eine Verschiebung hin zu einer stärkeren Unterstützung und Anerkennung der Apotheken als unverzichtbare Teilnehmer im Gesundheitssystem.

Die jüngsten Wendungen in den Wahlprogrammen von SPD und FDP bezüglich der Stärkung von Apotheken spiegeln ein wachsendes politisches Bewusstsein für die Bedeutung einer robusten, lokal verankerten Arzneimittelversorgung wider. Diese Entwicklung ist nicht nur eine Reaktion auf die Forderungen der Apothekerinnen und Apotheker, sondern auch ein Zeichen für die Erkenntnis, dass eine effiziente Gesundheitsversorgung ohne starke, gut zugängliche Apotheken undenkbar ist. Die Betonung der Inlandsproduktion von Arzneimitteln unterstreicht zudem das Streben nach mehr Autarkie und Sicherheit in der Versorgungskette, was in einer global vernetzten Welt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern diese Wahlversprechen nach der Wahl in konkrete Politik umgesetzt werden. Fest steht, dass die Apotheken eine Schlüsselrolle in der künftigen Gesundheitspolitik spielen werden – eine Rolle, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt.

 

Umfassende Reformen 2025: Neuausrichtung im deutschen Versicherungs- und Abgabenwesen

Das Jahr 2025 bringt für Deutschland signifikante Änderungen im Versicherungs- und Abgabenwesen. Diese Reformen, die auf eine breite Palette von Versicherungsbeiträgen und steuerlichen Regelungen abzielen, sind darauf ausgerichtet, die finanzielle Stabilität der sozialen Sicherungssysteme zu erhöhen und den Bürgern mehr Schutz zu bieten.

Ab dem 1. Januar wird die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung von 62.100 Euro auf 66.150 Euro angehoben, was einem monatlichen Einkommen von 5.512,50 Euro entspricht. Diese Anpassung spiegelt die Lohnentwicklung wider und soll die Einnahmen der Sozialversicherungen stärken. Ähnliche Anhebungen gelten auch für die Renten- und Arbeitslosenversicherung, deren Grenzen von 7.550 Euro auf 8.050 Euro pro Monat steigen, entsprechend einem Jahresarbeitsentgelt von 96.600 Euro.

Eine weitere bedeutende Neuerung ist die Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze, die die Schwelle definiert, ab der Arbeitnehmer sich privat krankenversichern können. Diese Grenze wird von 69.300 Euro auf 73.800 Euro angehoben, was den Zugang zur privaten Krankenversicherung erschwert und mehr hochverdienende Bürger in der gesetzlichen Versicherung hält.

Die finanzielle Lage vieler gesetzlicher Krankenkassen zwingt diese dazu, ihre Zusatzbeiträge deutlich zu erhöhen. Beispielhaft hierfür ist die Techniker Krankenkasse, die ihren Zusatzbeitrag von 1,2 Prozent auf 2,45 Prozent mehr als verdoppelt. Die durchschnittlichen Zusatzbeiträge werden voraussichtlich auf etwa 2,5 Prozent steigen, eine direkte Folge der gestiegenen Gesundheitsausgaben und finanziellen Defizite.

Im Bereich der Pflegeversicherung wird der Beitragssatz von 3,4 Prozent auf 3,6 Prozent angehoben, um die steigenden Kosten der Pflege zu decken. Gleichzeitig verbessern sich die Leistungen für Pflegebedürftige deutlich; das Pflegegeld sowie die Pflegesachleistungen werden um 4,5 Prozent erhöht.

Steuerlich gibt es ebenfalls Entlastungen: Der Grundfreibetrag wird erhöht, um niedrige und mittlere Einkommen steuerlich zu entlasten. Zudem werden Bildungsleistungen ab 2025 von der Umsatzsteuer befreit, was die Bildungskosten senkt und den Zugang zu Bildung erleichtert.

Die Reformen des Jahres 2025 sind ein entscheidender Schritt zur Anpassung des deutschen Sozialversicherungs- und Steuersystems an die aktuellen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen und der Jahresarbeitsentgeltgrenze sind notwendige Maßnahmen, um die Sozialversicherungssysteme finanziell zu stabilisieren und sie für die Zukunft zu rüsten. Sie gewährleisten, dass die Systeme weiterhin in der Lage sind, angemessene Leistungen zu erbringen, ohne dass sie zu einer übermäßigen Belastung für die nächste Generation werden.

Die deutliche Erhöhung der Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung mag auf den ersten Blick als Bürde erscheinen, doch sie reflektiert die realen Kosten eines hochwertigen Gesundheitssystems, das allen Bürgern zugutekommt. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer solidarischen Finanzierung, die sicherstellt, dass die Gesundheitsversorgung auch in Zeiten demografischer und wirtschaftlicher Veränderungen nachhaltig finanziert wird.

Die Verbesserungen in der Pflegeversicherung zeigen ein starkes gesellschaftliches Engagement für die Unterstützung der Pflegebedürftigen. Dies ist ein positiver Schritt, der das Wohlergehen dieser oft vulnerablen Gruppe direkt verbessert und die Last für die Familien verringert.

Die steuerlichen Entlastungen sind ebenfalls ein kluger Zug, der das wirtschaftliche Wachstum fördern und die Bildung fördern soll. Durch die Senkung der Bildungskosten und die Erhöhung der Steuerfreibeträge werden mehr Menschen in die Lage versetzt, in ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder zu investieren.

Insgesamt sind die Reformen ein Beispiel dafür, wie durchdachte politische Maßnahmen dazu beitragen können, die Grundlagen für eine prosperierende, gerechte und gesunde Gesellschaft zu stärken.

 

Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen 2025 im unabhängigen Vergleich

Die Stiftung Warentest hat in ihrer neuesten Ausgabe der Finanztest die Ergebnisse eines umfassenden Tests von Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen veröffentlicht. Mit 124 geprüften Tarifen, darunter Einzel- und Jahrestarife für Singles und Familien, wurde der Umfang der Untersuchung im Vergleich zum Vorjahr, als 112 Tarife bewertet wurden, nochmals erweitert. Der Fokus lag auf Policen ohne Selbstbeteiligung, da diese laut Stiftung Warentest eine verbraucherfreundlichere Absicherung bieten.

Die Untersuchung berücksichtigt drei wesentliche Aspekte: Der Reiserücktrittsschutz, der 65 Prozent der Gesamtnote ausmacht, prüft die Leistung bei Stornierungen aufgrund von Krankheit, Unfall, Schwangerschaft, Impfunverträglichkeiten oder beruflichen Veränderungen wie dem Verlust des Arbeitsplatzes. Auch weniger häufig abgedeckte Risiken wie die Verschlechterung chronischer Erkrankungen und psychische Erkrankungen wurden bewertet. Der Reiseabbruchsschutz fließt mit 25 Prozent in die Bewertung ein und deckt Kosten für Rückreise, Unterkunft und nicht genutzte Reiseleistungen ab. Zehn Prozent der Note entfallen auf die Verständlichkeit der Vertragsbedingungen, wobei klare, widerspruchsfreie und übersichtliche Informationen besonders positiv bewertet wurden.

Europ Assistance und Travelsecure führen die Rangliste an. Beide Anbieter erhielten die Note „sehr gut“ und überzeugten durch umfassende Deckung und klar formulierte Vertragsbedingungen. Europ Assistance, Teil des Generali-Konzerns, erreichte in allen Kategorien den ersten Platz, gefolgt von Travelsecure, einer Marke der Würzburger Versicherungs-AG, die ebenfalls in allen Segmenten hervorragend abschnitt. Die Spitzenplätze blieben damit gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Den dritten Platz belegte die Hansemerkur mit durchweg „guten“ Bewertungen. Ihre Policen bieten solide Leistungen, erfordern jedoch einen Zusatzbaustein, um Selbstbeteiligungen auszuschließen. Diese Struktur wurde in der Bewertung berücksichtigt und spiegelt sich in den Noten wider. Interessanterweise wurden keine Tarife schlechter als „befriedigend“ bewertet, was auf eine generell hohe Qualität im Markt hinweist.

Der Preis der Policen spielte keine Rolle in der Bewertung, da er nicht als Indikator für die Leistungsqualität gewertet wurde. Dennoch bietet die Stiftung Warentest Preisangaben zur Orientierung. Für eine Familienpolice ohne Selbstbeteiligung, die eine Reise im Wert von 3.000 Euro absichert, beginnen die Kosten bei etwa 155 Euro.

Die Transparenz der Bewertung stieß jedoch auf Kritik. Zwar werden die Hauptkategorien detailliert dargestellt, die Gewichtung einzelner Leistungspunkte innerhalb der Kategorien bleibt jedoch unklar. Dies wurde in der Vergangenheit auch bei anderen Tests, etwa zu Berufsunfähigkeitsversicherungen, beanstandet. Verbraucher wünschen sich zunehmend eine präzisere Darstellung der Bewertungskriterien.

Die vollständigen Ergebnisse und Einzeldetails können in der Printausgabe von Finanztest oder online abgerufen werden. Der Einzelartikel steht für 4,90 Euro zum Download bereit, die komplette Ausgabe kostet digital 6,99 Euro.

Die jüngste Untersuchung der Stiftung Warentest bietet eine umfassende Orientierung im Bereich der Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen. Die klare Fokussierung auf Policen ohne Selbstbeteiligung ist nachvollziehbar, da eine Eigenbeteiligung von meist 20 Prozent der Stornokosten vor allem bei hochpreisigen Reisen erhebliche finanzielle Belastungen mit sich bringen kann.

Die Spitzenpositionen von Europ Assistance und Travelsecure verdeutlichen, wie wichtig ein breites Leistungsspektrum und kundenfreundliche Vertragsbedingungen für die Bewertung sind. Beide Anbieter decken eine Vielzahl von Risiken ab, darunter auch seltenere Szenarien wie psychische Erkrankungen oder Impfunverträglichkeiten. Diese umfassende Absicherung ist gerade in einer Zeit wachsender Unsicherheiten von großer Bedeutung.

Kritisch ist jedoch die fehlende Transparenz bei der Gewichtung der Bewertungskriterien zu betrachten. Verbraucher, die die Tarife vergleichen möchten, sind darauf angewiesen, die Details nachvollziehen zu können. Insbesondere die genauen Berechnungsgrundlagen innerhalb der Hauptkategorien bleiben unklar. Dies ist ein Aspekt, den die Stiftung Warentest in zukünftigen Untersuchungen verbessern sollte, um noch fundiertere Entscheidungsgrundlagen zu schaffen.

Ein weiterer Punkt ist die Ausklammerung des Preises aus der Bewertung. Zwar steht die Qualität der Versicherung zu Recht im Vordergrund, dennoch wäre es hilfreich, Preis-Leistungs-Verhältnisse klarer darzustellen. Gerade für Verbraucher mit begrenztem Budget wäre dies eine wichtige Orientierungshilfe.

Insgesamt zeigt der Bericht, dass der Markt für Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherungen von einer hohen Qualität geprägt ist. Die Ergebnisse belegen, dass Reisende eine Vielzahl von Optionen haben, um sich gegen unvorhersehbare Ereignisse abzusichern. Dennoch bleibt Raum für Verbesserungen, insbesondere im Bereich der Transparenz und der Integration wirtschaftlicher Aspekte in die Bewertung.

 

Verbindliche Digitalisierung: Neue Vorgaben für Kassensysteme ab 2025

Mit Beginn des Jahres 2025 werden in Deutschland bedeutende Änderungen für Unternehmen, die elektronische Kassensysteme betreiben, wirksam. Diese Änderungen stammen aus dem 2016 verabschiedeten Gesetz zum Schutz vor Manipulationen an digitalen Grundaufzeichnungen. Ein zentrales Element dieses Gesetzes ist die Einführung einer technischen Sicherheitseinrichtung (TSE), die sicherstellt, dass alle Transaktionen fälschungssicher erfasst werden.

Ab dem 1. Januar 2025 müssen alle elektronischen Kassensysteme, unabhängig davon, ob sie gekauft, gemietet oder geleast sind, beim Finanzamt registriert werden. Diese Meldepflicht wird nach einer Übergangsfrist aktiv, die mit dem 31. Juli 2025 endet. Systeme, die vor dem 1. Juli 2025 erworben wurden, müssen bis zu diesem Datum angemeldet sein. Für Systeme, die nach diesem Stichtag angeschafft oder in Betrieb genommen werden, gilt eine Meldefrist von einem Monat.

Die gesetzlichen Neuerungen bezwecken die Verhinderung von Steuerbetrug durch manipulierte Kassen und sollen eine transparente und nachprüfbare Abwicklung der Finanzströme garantieren. Auch die Außerbetriebnahme von Kassensystemen unterliegt der Meldepflicht, um eine vollständige Dokumentation aller Geschäftsvorgänge bis zum letzten Betriebstag zu gewährleisten.

Die bevorstehende Meldepflicht für elektronische Kassensysteme repräsentiert einen wesentlichen Fortschritt in der Finanzverwaltung Deutschlands. Sie spiegelt das Bestreben des Gesetzgebers wider, moderne Technologien nicht nur zu nutzen, sondern auch effektiv zu regulieren, um die Integrität des Finanzwesens zu stärken. Diese Regelung mag für Unternehmen eine zusätzliche bürokratische Last bedeuten, bietet jedoch auch eine Möglichkeit, durch erhöhte Transparenz das Vertrauen in das ökonomische System zu stärken. Die praktische Umsetzung dieser Vorschriften wird zeigen, wie effektiv sie tatsächlich in der Bekämpfung von Steuerhinterziehung sind und inwieweit sie zur Sicherung der Steuereinnahmen beitragen können.

 

Deutschlands digitale Wende: Die Einführung der elektronischen Patientenakte

Die bevorstehende Einführung der elektronischen Patientenakte (EPA) markiert einen entscheidenden Schritt in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems. Mit einem geplanten Start am 15. Januar in den Modellregionen Franken, Hamburg und Nordrhein-Westfalen soll das Projekt zunächst regional erprobt werden, bevor es einen Monat später auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet wird. Diese strategische Vorgehensweise ermöglicht es, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.

In einem kürzlich abgehaltenen Pressegespräch erörterten die SPD-Politiker Heike Baehrens und Matthias Mieves die Bedeutung der EPA für die Zukunft des Gesundheitswesens in Deutschland. Mieves, stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher und Berichterstatter für E-Health, zog Parallelen zu den anfänglichen Schwierigkeiten des E-Rezepts und betonte die gewonnenen Erkenntnisse, die nun in die Planung der EPA einfließen. Ein ruhiger und kontrollierter Roll-out sei essentiell, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und die Effizienz des Systems zu gewährleisten.

Baehrens wies auf die Notwendigkeit hin, die EPA als ein lernendes System zu betrachten, das stetig verbessert wird. Die Einführung sei eine Herausforderung, biete aber langfristig erhebliche Vorteile für die Versorgung und den Informationszugang der Patienten. Insbesondere das Opt-out-Modell wird als ein Weg gesehen, eine breite Akzeptanz unter den Versicherten zu erreichen.

Obwohl Umfragen zeigen, dass im Oktober noch 41 Prozent der Bevölkerung nichts von der EPA gehört hatten, wertet Mieves die Tatsache, dass bereits 59 Prozent informiert waren, als einen Erfolg der laufenden Informationskampagnen. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Bekanntheit und Akzeptanz der EPA weiter steigen werden, unterstützt durch gezielte Kampagnen der Krankenkassen und des Gesundheitsministeriums.

Die Einführung der elektronischen Patientenakte in Deutschland steht exemplarisch für die Ambitionen und Herausforderungen der Digitalisierung im öffentlichen Sektor. Trotz der sorgfältigen Planung und den aus vorangegangenen Projekten gewonnenen Erkenntnissen bleibt die Frage, ob die technische Umsetzung mit den hohen Erwartungen der Nutzer Schritt halten kann. Die EPA verspricht eine Revolutionierung der medizinischen Datenverwaltung und Patientenversorgung. Doch der wahre Test wird sein, wie effektiv dieses System die Qualität der Gesundheitsversorgung verbessert und wie es die Privatsphäre und Daten der Bürger schützt. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Deutschland bereit ist, diese digitale Wende zu vollziehen, und ob die EPA tatsächlich das Herzstück für Verbesserungen im Gesundheitswesen wird, wie es von den Verantwortlichen erhofft wird.

 

Grenzenlose Hilfe: Apotheker ohne Grenzen setzt globales Engagement fort

Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) setzt seine Mission fort, weltweit medizinische Hilfe in Kriegs- und Krisenregionen sowie in sozial benachteiligten Gebieten innerhalb Deutschlands zu leisten. Die Organisation, bekannt für ihre humanitären Einsätze, betreibt in deutschen Städten wie Mainz, Frankfurt am Main, München und Berlin Ambulanzen für Menschen ohne Krankenversicherung und Obdachlose. Besonders hervorzuheben ist die Eröffnung einer neuen Ambulanz im Berliner Stadtteil Lichtenberg, die in Zusammenarbeit mit der internationalen Organisation Ärzte der Welt realisiert wurde.

Die strategische Vorgehensweise von AoG umfasst den intensiven Austausch und Wissenstransfer zwischen den Projekten, um die Effektivität der medizinischen Versorgung kontinuierlich zu verbessern. Dies gilt insbesondere für die Wundversorgung, ein kritisches Anliegen bei der Betreuung vulnerabler Bevölkerungsgruppen.

International bleibt AoG aktiv, mit fortlaufenden Projekten in der Ukraine und im Gaza-Streifen. In der Ukraine unterstützt die Organisation landesweit Krankenhäuser mit Arznei- und Verbandsmitteln, die speziell auf den Bedarf der lokalen Einrichtungen abgestimmt sind. Diese Lieferungen erfolgen mit einer Sondergenehmigung des Bundesministeriums für Gesundheit. Im Gaza-Streifen hat AoG kürzlich eine neue Sendung medizinischer Hilfsgüter organisiert, die zur Versorgung aktiver Krankenhäuser im südlichen Bereich beiträgt.

In Haiti, wo sich die Sicherheitslage verschärft, unterstützt AoG ein Gesundheitszentrum, das neben medizinischer Hilfe auch lebenswichtige Nahrungsmittel anbietet, um den Bedürfnissen der dortigen Gemeinschaft, insbesondere schwangeren Frauen, gerecht zu werden. Der Erfolg eines langjährigen Projekts in Hanga, Tansania, wo ein lokales Gesundheitszentrum nun selbstständig operiert, zeigt die Nachhaltigkeit der Bemühungen von AoG.

Zum bevorstehenden 25-jährigen Jubiläum plant AoG, seine Erfolge zu feiern und gleichzeitig neue Finanzierungswege zu erschließen. Dies spiegelt das fortwährende Engagement der Organisation wider, um auch in Zukunft global auf die Bedürfnisse von Menschen in Notlagen einzugehen.

Das anhaltende Engagement von Apotheker ohne Grenzen verdeutlicht eine zentrale Botschaft: Humanitäre Hilfe ist eine dauerhafte Verpflichtung, die ständige Anpassung und Erneuerung erfordert. In einer Welt, in der Konflikte und Krisen leider allgegenwärtig sind, bietet AoG nicht nur dringend benötigte medizinische Unterstützung, sondern fördert auch das Wohl der Gemeinschaften durch Bildung und den Transfer essenziellen Wissens. Dieser ganzheitliche Ansatz ist entscheidend, um die Resilienz der betreuten Gemeinschaften zu stärken und eine langfristige Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu ermöglichen. Die Erfolge in Tansania und die fortlaufende Unterstützung in Regionen wie der Ukraine und Gaza sind lebendige Zeugnisse dafür, dass Empathie, gepaart mit fachlicher Kompetenz, eine starke Kraft für positive Veränderungen in der Welt sein kann.

                                          

Genomisches Neugeborenen-Screening: Ein Durchbruch in der Früherkennung genetischer Krankheiten

In einem bemerkenswerten Vorstoß zur Verbesserung der kindlichen Gesundheit haben Forscher am Universitätsklinikum Heidelberg das Neugeborenen-Screening neu definiert. Mit einem innovativen genomischen Ansatz könnten bald Neugeborene auf Hunderte genetischer Krankheiten untersucht werden, eine signifikante Erweiterung gegenüber den derzeitigen 19 detektierbaren Stoffwechselstörungen. Dieses Projekt, geleitet von Professor Dr. Christian Schaaf vom Institut für Humangenetik, ist Teil des Forschungsprojekts New Lives und zielt darauf ab, bis Sommer 2026 ein flächendeckendes Screening-Konzept zu entwickeln.

Das erweiterte Screening-Verfahren, das nur wenige Tropfen Blut aus dem Fuß eines Babys benötigt, würde die Ergebnisse innerhalb von vier Wochen liefern. Diese Geschwindigkeit und Effizienz sind entscheidend, um frühzeitig in den Krankheitsverlauf eingreifen zu können. Im Rahmen einer amerikanischen Studie wurde festgestellt, dass ernsthafte gesundheitliche Probleme bei 3% der getesteten Neugeborenen identifiziert wurden, verglichen mit nur etwa 0,1% bei der traditionellen Methode.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Auswahl der Krankheiten, die getestet werden sollen. Laut Schaaf sollten nur solche Krankheiten berücksichtigt werden, die im Kindesalter mit Sicherheit ausbrechen und behandelbar sind. Dies würde das Screening nicht nur effizienter machen, sondern auch ethisch vertretbarer, da es sich auf behandelbare Zustände konzentriert.

Die sichere Speicherung der sensiblen genetischen Daten wird von Professor Dr. Eva Winkler, der Verbundsprecherin von New Lives, garantiert. Das Team plant, nur die relevanten genetischen Veränderungen zu speichern und die Rohdaten zu löschen, um die Privatsphäre zu schützen. Dies ist besonders wichtig, da die genetischen Informationen ähnlich einzigartig und identifizierend sind wie Fingerabdrücke.

Die Kosten, die momentan noch eine Herausforderung darstellen, könnten durch die stetig sinkenden Preise für genetische Sequenzierungen bald kein Hindernis mehr sein. Das Screening wird derzeit mit knapp 45 Euro vergütet, während die Kosten für eine vollständige Genomsequenzierung bei etwa 1200 Euro liegen. Eine Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen wäre ein wesentlicher Schritt zur Gewährleistung der Zugänglichkeit und Gleichheit in der Gesundheitsversorgung.

Die Einführung des genomischen Neugeborenen-Screenings stellt eine zukunftsweisende Entwicklung in der medizinischen Praxis dar, die das Potenzial hat, die Landschaft der präventiven Gesundheitsversorgung tiefgreifend zu verändern. Durch die frühzeitige Erkennung einer breiteren Palette von Krankheiten könnte dieses Screening unzähligen Familien unnötiges Leid ersparen und gleichzeitig die Behandlungskosten langfristig senken. Dies würde nicht nur die Lebensqualität vieler Kinder verbessern, sondern auch ein neues Zeitalter der personalisierten Medizin einläuten.

Die Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Kosten, sind nicht zu unterschätzen, doch die Vorteile eines solchen Fortschritts überwiegen deutlich. Es ist entscheidend, dass wir als Gesellschaft sowohl die wissenschaftlichen als auch die ethischen Aspekte dieses neuen Tools sorgfältig abwägen, um eine Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, die sowohl fortschrittlich als auch gerecht ist.

 

Neue Strategien in der Raucherentwöhnung: Kombination und Dosierung von Nikotinersatzprodukten

Rauchen ist eine der hartnäckigsten Gesundheitsgefahren weltweit, und der Jahreswechsel bringt für viele den Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören. Eine aktuelle Ausgabe des Newsletters "Evi-News" des pharmazeutischen Instituts der Universität Leipzig wirft ein neues Licht auf die wirksamen Strategien zur Raucherentwöhnung durch Nikotinersatztherapien. Gestützt auf ein Cochrane-Review von Juni 2023, beleuchtet der Bericht die Vorteile der Kombination verschiedener Formen von Nikotinersatzprodukten wie Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten und Sprays.

Die Studie zeigt, dass die Kombination verschiedener Nikotinersatzformen die Erfolgsquote der Raucherentwöhnung signifikant steigert im Vergleich zur Verwendung eines einzelnen Produkts. Interessanterweise ist die Dosierung ein entscheidender Faktor: Höhere Dosen führten in vielen Fällen zu einer verbesserten Abstinenzrate, obwohl Raucher mit geringerem Konsum auch mit niedrigeren Dosierungen Erfolge erzielen konnten. Wichtig ist hierbei die Einhaltung der maximal empfohlenen Dosen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Eine weitere empfohlene Strategie ist das "Preloading", bei dem Raucher bereits Wochen vor dem eigentlichen Stoppdatum mit der Anwendung von Nikotinpflastern beginnen. Diese Methode hat sich als effektiver erwiesen als der abrupte Entzug, der oft zu starken Entzugserscheinungen und einem höheren Risiko für Rückfälle führt.

Trotz der positiven Ergebnisse des Reviews fehlen noch umfassende Daten zu den Langzeitauswirkungen dieser Therapien, insbesondere im Hinblick auf unterschiedliche demografische Gruppen und Konsumgewohnheiten. Das "Evi-News"-Team weist darauf hin, dass für sehr starke Raucher die Kombination von Nikotinersatzprodukten mit psychotherapeutischer Unterstützung und medikamentösen Behandlungen wie Bupropion oder Vareniclin zu empfehlen ist.

Der fortwährende Bedarf an Forschung zeigt, dass die optimale Unterstützung zur Raucherentwöhnung ein dynamisches Feld ist, das weiterhin Innovation und Anpassung erfordert, um effektiv auf die Bedürfnisse der Raucher einzugehen.

Die neuesten Erkenntnisse zur Nikotinersatztherapie markieren einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen die Tabaksucht. Durch die detaillierte Untersuchung verschiedener Kombinations- und Dosierungsmethoden bieten sie neue Hoffnung für die Millionen Menschen, die jedes Jahr mit dem Rauchen aufhören wollen. Wichtig ist nun, dass diese Informationen breit kommuniziert und in praxisnahe Richtlinien integriert werden, um den Zugang zu effektiven und sicheren Entwöhnungsmethoden zu verbessern. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Forschungen die Lücken unseres Verständnisses schließen und zu noch wirksameren Strategien führen werden.

 

Normales Phänomen mit möglichen Komplikationen: Einblicke in die Welt des Rülpsens

Rülpsen, ein alltäglicher Vorgang, der oft als sozial unangenehm empfunden wird, hat seine Wurzeln in einer ganz natürlichen Körperfunktion: der Entlastung des Magens von überschüssiger Luft oder Gasen. Während dies bei Säuglingen als positiv angesehen und gefördert wird, um Unbehagen zu vermeiden, kann es bei Erwachsenen in der Öffentlichkeit zu peinlichen Momenten führen. Doch nicht immer ist Rülpsen harmlos. In manchen Fällen kann es ein Indikator für gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) sein, bei der Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und unangenehmes Sodbrennen verursacht.

Die Entstehung von Gasen im Magen kann durch verschiedene Aktivitäten wie das Trinken kohlensäurehaltiger Getränke oder das schnelle Verschlucken von Speisen während des Essens begünstigt werden. Diese Gase zu entlassen, ist ein normaler Prozess, der dazu dient, den Druck im Magen zu reduzieren. Ein vermehrtes oder anhaltendes Aufstoßen kann jedoch auf eine Schwächung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre hinweisen, was zu GERD führt.

Experten raten, die Größe der Mahlzeiten zu reduzieren und besonders säurehaltige Lebensmittel zu meiden, um die Symptome zu kontrollieren. Übergewicht kann zusätzlichen Druck auf den Magen ausüben und die Symptome verschärfen, was insbesondere bei schwangeren Frauen häufig zu beobachten ist. Mit zunehmendem Alter können diese Probleme durch eine natürliche Schwächung der Muskulatur verstärkt werden.

Eine weniger bekannte, aber ernsthafte Störung ist die retrograde cricopharyngeale Dysfunktion (R-CPD), bei der Betroffene nicht in der Lage sind, aufzustoßen. Dies kann zu einem aufgeblähten Bauch, Übelkeit und Schmerzen nach dem Essen führen. Eine Behandlungsmöglichkeit bietet Botulinumtoxin, das die Muskeln vorübergehend entspannen kann, um die Symptome zu lindern.

Obwohl Rülpsen meist harmlos ist, sollte bei anhaltenden oder schweren Beschwerden ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Die moderne Medizin bietet verschiedene Ansätze zur Diagnose und Behandlung von Reflux und R-CPD, die es Betroffenen ermöglichen, ihre Lebensqualität zu verbessern.

Das Thema Rülpsen wird oft tabuisiert, doch dieser Bericht hebt die medizinische Relevanz eines so alltäglichen Vorgangs hervor. Er zeigt auf, dass hinter einem einfachen Rülpsen komplexe physiologische Prozesse stecken können, die bei Fehlfunktionen zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Es ist wichtig, dass solche Informationen öffentlich gemacht werden, um das Bewusstsein für Gesundheitsprobleme wie GERD und R-CPD zu schärfen. Nur so können Betroffene die Zeichen ihres Körpers richtig deuten und rechtzeitig medizinische Hilfe suchen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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