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  • 19.12.2024 – Apotheken-News: Neustrukturierung der ABDA und dm's Vorstoß in den OTC-Markt
    19.12.2024 – Apotheken-News: Neustrukturierung der ABDA und dm's Vorstoß in den OTC-Markt
    APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | In der deutschen Apothekenbranche kündigen sich tiefgreifende Veränderungen an: Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA...

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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |

Apotheken-News: Neustrukturierung der ABDA und dm's Vorstoß in den OTC-Markt

 

Strategische Neuausrichtungen und marktbedingte Herausforderungen prägen die deutsche Apothekenbranche

In der deutschen Apothekenbranche kündigen sich tiefgreifende Veränderungen an: Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sieht sich mit einer dringenden Notwendigkeit zur Neuausrichtung konfrontiert, während die Drogeriekette dm den Schritt in den Online-Handel mit OTC-Arzneimitteln plant. Diese Entwicklungen, gepaart mit den Herausforderungen durch Versicherungsproblematiken und die drohende Verdoppelung des Zusatzbeitrags der Techniker Krankenkasse, signalisieren eine Ära der Umbrüche und neuen Wettbewerbsbedingungen. Diese Situation wirft Fragen nach der Zukunftsfähigkeit traditioneller Apothekenstrukturen und der Anpassungsfähigkeit an die sich verändernden Marktbedingungen auf.


In der deutschen Apothekenlandschaft zeichnen sich entscheidende Veränderungen ab, die sowohl durch interne Strukturprobleme als auch durch die Einführung neuer Marktakteure geprägt sind. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), die zentrale Vertretung der Apothekerinnen und Apotheker, steht dabei vor einer bedeutenden Zäsur. Die berufspolitische Führung der letzten Jahre hat spürbar an Rückhalt in der Basis verloren. Dies zwingt die ABDA zu einer dringenden strategischen Neuausrichtung. Vorgeschlagen wird die Bildung eines neuen Führungsteams, das durch eine Kombination aus erfahrenen Kräften und frischen, innovativen Ideen die Führungskrise beheben und die Organisation auf einen zukunftsorientierten Pfad führen soll.

Parallel dazu plant die bekannte Drogeriemarktkette dm, ab dem nächsten Jahr in den Markt für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel (OTC) online einzusteigen, mit einem Betrieb, der von Tschechien aus gesteuert wird. Diese Entscheidung markiert einen signifikanten strategischen Schritt, da dm bisher keine verschreibungspflichtigen Medikamente (Rx) anbietet. Diese Ankündigung hat zu erheblichen Turbulenzen auf dem Markt geführt, insbesondere verzeichneten die großen Online-Apotheken wie Doc Morris und Shop Apotheke erhebliche Kurseinbrüche.

Im Kontext der Versicherungspolitik erleben viele Apothekenbetreiber eine Diskrepanz zwischen ihren Erwartungen und der tatsächlichen Unterstützung durch ihre Versicherer im Schadensfall. Anstatt schneller und unkomplizierter Hilfe stehen oft Enttäuschungen in Form von Leistungskürzungen, Verzögerungen oder sogar vollständigen Ablehnungen im Raum. Ein wesentlicher Grund dafür liegt in den Jahresfragebögen, die Versicherer ihren Kunden zur Erfassung des Risikostatus senden. Diese werden oft unterschätzt, sind jedoch entscheidend für die Bestimmung der Leistungen im Schadensfall.

Retaxationen bilden eine weitere erhebliche finanzielle Bedrohung für Apotheken. Diese Rückforderungen von Krankenkassen aufgrund von Abrechnungsfehlern bei Rezepten können drastische finanzielle Einbußen zur Folge haben. Die strikten formellen Anforderungen, einschließlich der korrekten Dokumentation von Rabattverträgen und der exakten Berechnung von Zuzahlungen, sind oft eine Fehlerquelle.

Die FDP hat einen umfangreichen Antrag zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens vorgelegt, der insbesondere darauf abzielt, die Belastungen für Apotheken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen zu reduzieren. Der Antrag umfasst 74 Maßnahmen und soll noch vor den Neuwahlen umgesetzt werden.

Die Techniker Krankenkasse (TK) hat eine Verdoppelung ihres Zusatzbeitrages angekündigt, was für die Versicherten ab Januar 2025 erhebliche Mehrbelastungen bedeutet. Die Gründe liegen in den stark gestiegenen Ausgaben für Krankenhausversorgung und Arzneimittel sowie dem demografischen Wandel und politischen Eingriffen.

Ein weiteres bedeutendes Ereignis war die Rücknahme einer prominenten Studie zur Wirksamkeit von Hydroxychloroquin bei COVID-19 durch das International Journal of Antimicrobial Agents. Die Entscheidung hat weitreichende Diskussionen über die Verlässlichkeit wissenschaftlicher Publikationen in Krisenzeiten ausgelöst.


Kommentar:

Die aktuellen Entwicklungen in der deutschen Apothekenbranche, insbesondere die Herausforderungen, denen sich die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) gegenübersieht, verdeutlichen eine entscheidende Phase der Neuorientierung und möglicher Erneuerung. Die ABDA steht unter erheblichem Druck, ihre Relevanz und Wirksamkeit in einer sich schnell wandelnden berufspolitischen Landschaft neu zu definieren. Die wachsende Unzufriedenheit in der Mitgliederbasis und das Eindringen neuer Wettbewerber, wie die geplante Expansion von dm in den Online-OTC-Markt, zwingen die ABDA, sowohl interne Strukturen als auch externe Strategien zu überdenken.

Die Herausforderungen sind komplex: einerseits erfordert die interne Führungskrise eine klare und innovative Neuausrichtung der Verbandsführung, andererseits bedrohen externe Marktentwicklungen das traditionelle Geschäftsmodell der Apotheken. Diese Situation ist beispielhaft für den gesamten Gesundheitssektor, der sich ebenfalls rapide verändert. Es geht nicht nur darum, aktuelle Probleme wie Versicherungsfragen und Retaxationsrisiken zu navigieren, sondern auch um eine langfristige strategische Planung, die digitale Innovationen und veränderte Verbrauchererwartungen einbezieht.

Die Apothekenbranche muss sich daher auf eine tiefgreifende Transformation einstellen, die sowohl eine Modernisierung der berufspolitischen Vertretung als auch eine Anpassung an neue Marktrealitäten erfordert. Die ABDA steht hier vor einer doppelten Herausforderung: Sie muss sich einerseits als eine effektive und zukunftsorientierte Führungskraft etablieren, die die Interessen ihrer Mitglieder aktiv vertritt und schützt, und andererseits innovative Lösungen fördern, die den Apotheken helfen, im digitalen Zeitalter wettbewerbsfähig zu bleiben.

In diesem Kontext ist es entscheidend, dass alle Beteiligten – von der Verbandsführung über die einzelnen Apotheker bis zu den politischen Entscheidungsträgern – eine offene und proaktive Herangehensweise an den Tag legen. Nur durch eine gemeinsame Anstrengung kann eine resiliente, patientenorientierte Apothekenlandschaft geschaffen werden, die sowohl den berufspolitischen als auch den wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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