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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Inmitten politischer Unsicherheiten vor den Neuwahlen im Februar, setzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entschlossen zwei wesentliche Gesetzentwürfe zur Abstimmung im Kabinett, um weitreichende Gesundheitsreformen zu verankern. Währenddessen zeigt das Wahlprogramm der FDP überraschend keine Anzeichen einer Apothekenreform, obwohl sie zuvor maßgeblich Reformversuche blockierte. Parallel dazu intensiviert die Apobank ihre Nachhaltigkeitsbemühungen mit dem Ziel, bis 2030 ihre CO2-Emissionen um 40 Prozent zu senken. DocMorris positioniert sich mit einem Positionspapier zur Telepharmazie und fordert effizientere Arzneimittelversorgung. In Niedersachsen erleichtern neue Rahmenverträge die digitale Transformation für Apotheken, während die Pharmaindustrie mit 43 neuen Wirkstoffen, unterstützt durch das Medizinforschungsgesetz, innovative Behandlungsmethoden für kardiovaskuläre Erkrankungen vorantreibt.
Unbeirrt gegen den Strom: Lauterbachs Reformanstrengungen trotzen politischen Turbulenzen
Inmitten politischer Unsicherheiten und des drohenden Endes der Legislaturperiode zeigt sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entschlossen, seine gesundheitspolitischen Reformen durchzusetzen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) gab bekannt, dass bereits morgen zwei entscheidende Gesetzentwürfe im Kabinett der rot-grünen Minderheitsregierung zur Diskussion stehen werden. Diese Vorlagen sind Kernstücke von Lauterbachs ambitioniertem Plan, tiefgreifende Veränderungen im Gesundheitswesen zu realisieren, trotz der knappen Zeit bis zu den Neuwahlen im Februar.
Zusätzlich zu diesen Gesetzentwürfen verfolgt der Minister das Ziel, ein weiteres Gesetz, das bisher im legislativen Prozess ins Stocken geraten ist, zur Umsetzung zu bringen. Hierbei erwägt Lauterbach sogar die Möglichkeit, dieses Vorhaben ohne die volle Zustimmung des Bundestages voranzutreiben – eine Maßnahme, die in politischen Kreisen bereits für Kontroversen sorgt. Insbesondere die CDU/CSU-Fraktion hat Bedenken geäußert und fordert, dass der Gesundheitsausschuss dieses Vorgehen genauestens prüft.
Die Dringlichkeit, mit der Lauterbach seine Pläne vorantreibt, deutet auf seine Überzeugung hin, dass die Gesundheitsreformen nicht warten können – nicht einmal auf politische Stabilität. In einer Zeit, in der die politische Landschaft Deutschlands möglicherweise vor signifikanten Veränderungen steht, könnte diese Legislaturperiode die letzte Chance für Lauterbach sein, seine Visionen in die Tat umzusetzen.
Die Entschlossenheit von Karl Lauterbach, seine gesundheitspolitischen Reformen in der Endphase seiner Amtszeit voranzutreiben, unterstreicht seine unerschütterliche Hingabe zu seinen politischen Zielen. Diese Vorgehensweise, die er als notwendig erachtet, könnte jedoch die politischen Spannungen in einer bereits polarisierten Umgebung weiter verschärfen. Während seine Anhänger ihn für seinen unermüdlichen Einsatz loben mögen, könnten seine Kritiker argumentieren, dass solch ein Vorgehen die demokratischen Prozesse untergräbt.
Lauterbachs Strategie, Reformen notfalls auch ohne vollständige parlamentarische Zustimmung durchzusetzen, ist ein riskantes Unterfangen, das sowohl Bewunderung als auch erhebliche Kritik hervorruft. Mit den anstehenden Neuwahlen könnte diese Taktik entweder als kühner Schritt zur Durchsetzung notwendiger Veränderungen gesehen werden oder als ein politisches Manöver, das seine Glaubwürdigkeit und die seiner Partei gefährdet. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob diese Strategie politisch tragfähig ist oder ob sie als verzweifelter Versuch in einer Zeit des politischen Umbruchs in Erinnerung bleiben wird.
FDP-Wahlprogramm: Keine Spur von Apothekenreform trotz Blockade im Kabinett
Die Freie Demokratische Partei (FDP) hat am Dienstag ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 vorgestellt. Parallel wurde Christian Lindner erneut als Spitzenkandidat der Liberalen nominiert. Während andere Parteien wie CDU/CSU und die Grünen eine Reform des Apothekenwesens in ihren Programmen aufgreifen, bleibt die FDP in diesem Bereich auffällig still. Dies überrascht vor dem Hintergrund, dass die FDP innerhalb der Ampel-Koalition maßgeblich zur Blockade des von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) vorgelegten Apotheken-Reformgesetzes beigetragen hatte.
Trotz der intensiven Debatten um die Zukunft der Apotheken findet sich im Gesundheitskapitel der FDP kein konkreter Vorschlag zu diesem Thema. Stattdessen konzentrieren sich die Liberalen auf andere gesundheitspolitische Schwerpunkte. Die Partei setzt auf eine patientenzentrierte Versorgung und will insbesondere die ambulante Medizin stärken. Ein zentrales Element dabei ist die Einführung eines Primärarztsystems, bei dem Hausärzte als erste Anlaufstelle für Patienten fungieren sollen. Diese Struktur soll vor allem in ländlichen Regionen für eine bessere Erreichbarkeit und Koordination der medizinischen Versorgung sorgen. Die FDP betont dabei ausdrücklich die Notwendigkeit einer „leistungsgerechten Vergütung aller Gesundheitsberufe“, doch die Apotheker werden in diesem Kontext nicht explizit erwähnt.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Abbau von Bürokratie. Die FDP sieht darin ein wesentliches Hemmnis für Effizienz und Fortschritt im Gesundheitswesen. Ergänzend dazu fordert die Partei eine beschleunigte Digitalisierung, um Patienten, Ärzte und Versicherungen besser zu vernetzen. Dazu gehören elektronische Rezepte, digitale Patientenakten und eine optimierte Telemedizin.
Zudem setzt die FDP auf eine aktive Präventionsstrategie. Sie argumentiert, dass eine intensivere Vorsorge langfristig Kosten im Gesundheitswesen senke. Krankenkassen sollen laut FDP die Möglichkeit erhalten, für Versicherte mit nachweislicher Vorsorge einen reduzierten Zusatzbeitrag zu gewähren.
Auch zur Krankenhausreform nimmt die FDP Stellung. Sie fordert eine bessere Vernetzung von Kliniken, dem Rettungsdienst und den niedergelassenen Ärzten. Ziel sei es, Notfallstrukturen effizienter zu gestalten und Doppelstrukturen abzubauen.
Deutlich spricht sich die FDP gegen die Einführung einer Bürgerversicherung aus. Stattdessen bekräftigt sie ihr Bekenntnis zum dual organisierten System aus gesetzlicher (GKV) und privater Krankenversicherung (PKV). Dies grenzt sie klar von SPD und Grünen ab, die weiterhin an einem Systemwechsel arbeiten.
Darüber hinaus will die FDP den Pharmastandort Deutschland stärken. Dazu gehören die Beschleunigung von Zulassungsverfahren für neue Medikamente und die Reduktion bürokratischer Hürden bei der Nutzenbewertung und Preisgestaltung. Dabei betont die Partei allerdings, dass die Patientensicherheit nicht gefährdet werden dürfe.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frauengesundheit. Die FDP will die Forschung zu frauenspezifischen Krankheiten wie Endometriose, PCOS, Lipödem und Brustkrebs ausbauen. Zudem sollen geschlechtsspezifische Unterschiede bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen stärker berücksichtigt werden.
Schließlich nimmt die Partei die Corona-Maßnahmen ins Visier. Die FDP fordert einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss, der die Entscheidungen der Pandemiezeit kritisch aufarbeitet und Lehren für künftige Krisen zieht.
Trotz der breiten gesundheitspolitischen Agenda bleibt die FDP eine Antwort auf die Frage nach der Zukunft der Apotheken schuldig. Das Fehlen von konkreten Reformplänen dürfte insbesondere Apotheker und betroffene Verbände irritieren.
Die FDP hat mit ihrem Wahlprogramm ein klares Signal gesetzt: Weniger Staat, mehr Eigenverantwortung und Digitalisierung. Doch in dieser marktwirtschaftlichen Vision fällt ein wichtiger Bereich unter den Tisch – die Apotheken. Dabei hat gerade die FDP in den vergangenen Monaten gezeigt, wie stark sie Einfluss auf dieses Feld nehmen kann. Die Blockade des Apotheken-Reformgesetzes von Gesundheitsminister Lauterbach war ein deutliches Statement. Doch anstatt die Gelegenheit zu nutzen, eigene Lösungsvorschläge zu präsentieren, zieht sich die FDP nun in eine beobachtende Rolle zurück.
Das Schweigen zu den Apotheken wirft Fragen auf. Es könnte die Haltung der Partei widerspiegeln, dass der Staat sich aus diesem Bereich heraushalten und den Markt selbst regeln lassen solle. Doch diese Haltung ignoriert die tiefgreifenden Herausforderungen, vor denen Apotheken derzeit stehen: steigende Betriebskosten, Nachwuchsmangel und die Konkurrenz durch den Versandhandel. Die Forderung nach leistungsgerechter Vergütung bleibt zu vage, um apothekerliche Anliegen ernsthaft zu adressieren.
Die FDP verpasst damit die Chance, sich als Gestalter einer modernen und zukunftsfähigen Apothekenlandschaft zu positionieren. Denn Reformbedarf ist unbestreitbar vorhanden. Der Versandhandel wächst, während vor allem in ländlichen Regionen immer mehr Apotheken schließen. Auch die Einführung des E-Rezepts bringt neue Herausforderungen, die einer klaren politischen Strategie bedürfen.
Stattdessen konzentriert sich die FDP auf andere Felder wie Hausärzte, Krankenhäuser und Prävention. Sicherlich sind dies wichtige Themen, doch das Fehlen eines Plans für die Apotheken wird in der Gesundheitsbranche nicht unbemerkt bleiben. Die Liberalen setzen auf Digitalisierung und Bürokratieabbau, was für Apotheken durchaus Vorteile bringen könnte. Doch ohne konkrete Maßnahmen bleibt dies reine Rhetorik.
Am Ende könnte die FDP mit dieser Lücke in ihrem Programm ein Problem bekommen. Denn die Apothekerschaft gehört zu einer wichtigen Wählergruppe, die politische Klarheit und Engagement erwartet. Während andere Parteien zumindest Vorschläge machen, riskiert die FDP, sich in Schweigen zu verlieren. Die Blockade des Lauterbach-Reformgesetzes ohne eigene Vision könnte sich für die Partei als strategischer Fehler erweisen.
Ambulante Versorgung im Fokus: Kontroverse um Wahlprogramme von SPD und Grünen
In Deutschland stößt die Gesundheitspolitik, wie sie in den Wahlprogrammen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen dargelegt wird, auf erheblichen Widerstand seitens der niedergelassenen Ärzteschaft. Die Kritik entzündet sich insbesondere an den vorgeschlagenen Maßnahmen zur ambulanten Gesundheitsversorgung, die von Ärzteverbänden als realitätsfern empfunden werden. Dr. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes, vertritt die Meinung, dass die Programme wesentliche Herausforderungen im ambulanten Sektor – wie Patientensteuerung, Budgetierung, Fachkräftemangel und die Digitalisierung – ignorieren.
Laut Heinrich bieten die politischen Vorschläge von SPD und Grünen keine echten Lösungen für die drängenden Probleme der ambulanten Versorgung. Er bemängelt, dass die Programme lediglich eine Termingarantie und verlängerte Sprechzeiten versprechen, während sie eine strengere Regulierung der Behandlung von Privatpatienten anstreben. Diese Maßnahmen seien jedoch nicht ausreichend, um die strukturellen Defizite zu beheben. Heinrich warnt davor, dass die vorgeschlagenen Gesetzesänderungen dazu führen könnten, dass aus selbstständigen, freiberuflichen Ärzten "gelenkte Staatsmediziner" werden.
Als Antwort auf die als verfehlt betrachteten Ansätze in den Wahlprogrammen fordert Heinrich die Einführung eines Praxisstärkungsgesetzes. Dieses soll den ambulanten Bereich stärken und die haus- sowie fachärztliche Versorgung durch Maßnahmen wie die Entbudgetierung und verbesserte Patientensteuerung effizienter gestalten. Darüber hinaus plädiert er für eine umfassende Notfallreform, um das Prinzip „ambulant vor stationär“ erfolgreich umsetzen zu können.
Die scharfe Kritik des Virchowbundes an den Wahlprogrammen von SPD und Grünen unterstreicht ein grundlegendes Problem in der politischen Diskussion über die Gesundheitsversorgung: die Kluft zwischen politischen Idealen und der Praxisrealität. Während Wahlprogramme oft ambitionierte Versprechen enthalten, mangelt es ihnen an konkreten, durchführbaren Lösungen für bestehende Probleme. Die Kritik von Dr. Heinrich ist ein Weckruf an die politischen Akteure, die Komplexität und die dringenden Bedürfnisse im Gesundheitssektor nicht zu unterschätzen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen in den Wahlprogrammen könnten tatsächlich mehr schaden als nutzen, wenn sie die Autonomie der Ärzte einschränken und damit möglicherweise eine Abwanderung aus dem Berufsstand provozieren. Eine Politik, die die Fachleute im Gesundheitswesen entmündigt, könnte langfristig zu einer Verschlechterung der Patientenversorgung führen. Daher ist es entscheidend, dass zukünftige Gesundheitsreformen nicht nur die Sichtweisen der politischen Parteien widerspiegeln, sondern auch die Expertise und die Erfahrungen der Ärzte einbeziehen, die tagtäglich an der Frontlinie der Patientenversorgung stehen.
Erbschaft- und Schenkungsteuer: Strategische Vermögensplanung für Apotheker
Apotheker stehen vor der besonderen Herausforderung, erhebliche Vermögenswerte wie Immobilien, Betriebsausstattung oder Unternehmensanteile effizient zu übertragen und gleichzeitig die Steuerlast im Rahmen der Erbschaft- und Schenkungsteuer zu minimieren. Die gesetzlichen Regelungen bieten zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, die frühzeitig und strategisch genutzt werden können, um finanzielle Belastungen zu senken und den Fortbestand des Lebenswerks zu sichern. Für Apothekeninhaber, deren Vermögen eng mit dem Betrieb verknüpft ist, ist eine vorausschauende Planung unverzichtbar.
Das deutsche Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht sieht großzügige Freibeträge vor, die eine schrittweise Vermögensübertragung ermöglichen. Ehepartner können bis zu 500.000 Euro steuerfrei übertragen, während Kinder jeweils 400.000 Euro pro Elternteil erhalten können. Diese Freibeträge stehen alle zehn Jahre erneut zur Verfügung und bieten damit eine langfristige Option, größere Vermögenswerte steuerlich optimiert zu übertragen. Apotheker, die diese Möglichkeit systematisch nutzen, können nicht nur die Progression der Steuerlast vermeiden, sondern auch ihre Nachfolgeregelungen frühzeitig in die Wege leiten.
Besondere Bedeutung kommt den sogenannten üblichen Gelegenheitsgeschenken zu, die zu Anlässen wie Geburtstagen, Hochzeiten oder Jubiläen steuerfrei bleiben, solange sie in einem angemessenen Rahmen liegen. Diese Regelung bietet eine praktische Möglichkeit, Vermögen schrittweise zu übertragen, ohne die Freibeträge anzutasten. Für Apotheker, die hohe Vermögenswerte besitzen, stellt dies eine zusätzliche Gelegenheit dar, Steuervorteile zu nutzen.
Betriebsvermögen, das oft den größten Anteil des Vermögens eines Apothekeninhabers ausmacht, unterliegt besonderen steuerlichen Regelungen. Bei der Fortführung des Betriebs können unter bestimmten Voraussetzungen Steuerbefreiungen von bis zu 100 Prozent in Anspruch genommen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass der Betrieb mindestens fünf Jahre lang fortgeführt wird und keine wesentlichen Einschränkungen der Betriebsaktivitäten erfolgen. Eine sorgfältige Dokumentation und die Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen sind dabei entscheidend, um die Steuerbefreiung zu sichern.
Neben diesen Möglichkeiten bietet das Steuerrecht eine weitere Option: die steuerfreie Übertragung von bis zu 20.000 Euro für Pflegeleistungen, die von Angehörigen erbracht werden. Diese Regelung ist besonders relevant, wenn Apotheker von nahestehenden Familienmitgliedern gepflegt werden und dadurch eine zusätzliche Möglichkeit der steuerfreien Vermögensübertragung nutzen können.
Die Nachfolgeplanung geht jedoch über die steuerliche Optimierung hinaus. Sie erfordert eine klare Kommunikation innerhalb der Familie und eine sorgfältige Auswahl der Nachfolger. Besonders in Apotheken, die oft als Familienunternehmen geführt werden, können unklare Regelungen oder familiäre Konflikte den Fortbestand gefährden. Schriftliche Vereinbarungen und frühzeitige Absprachen mit allen Beteiligten sind essenziell, um Streitigkeiten zu vermeiden und die Zukunft der Apotheke zu sichern.
Darüber hinaus sollten Apotheker bei der Planung auch praktische Aspekte berücksichtigen, wie die Sicherung der Liquidität und den Wissenstransfer an die Nachfolger. Eine umfassende Beratung durch Steuerberater, Rechtsanwälte und Nachfolgespezialisten ist daher unerlässlich, um alle Aspekte der Vermögensübertragung optimal zu gestalten.
Die Erbschaft- und Schenkungsteuer sollte nicht als Hindernis, sondern als Chance betrachtet werden, Vermögen langfristig und strategisch zu sichern. Apotheker, die frühzeitig handeln und die gesetzlichen Möglichkeiten gezielt nutzen, können nicht nur Steuern sparen, sondern auch die Weichen für eine stabile und erfolgreiche Nachfolge stellen.
Die Erbschaft- und Schenkungsteuer ist für Apotheker nicht nur eine finanzielle Herausforderung, sondern eine strategische Schlüsselaufgabe, die über den Fortbestand ihrer Apotheken und Vermögenswerte entscheidet. Leider wird dieses Thema von vielen Apothekeninhabern erst in Angriff genommen, wenn der Handlungsdruck groß ist – ein fataler Fehler, der zu erheblichen Steuerlasten und unnötigen Konflikten führen kann.
Dabei bietet das Steuerrecht zahlreiche Möglichkeiten, um Vermögensübertragungen effizient und nachhaltig zu gestalten. Insbesondere die regelmäßige Nutzung von Freibeträgen und die geschickte Einbindung von Gelegenheitsgeschenken sind einfache, aber wirkungsvolle Instrumente, um die Steuerlast zu senken. Diese Optionen erfordern jedoch ein langfristiges Denken und eine kontinuierliche Planung, die weit über die bloße Betrachtung der Steuerbelastung hinausgeht.
Die steuerliche Behandlung von Betriebsvermögen ist ein Paradebeispiel für die Chancen und Herausforderungen, die sich bei der Nachfolgeplanung ergeben. Apotheker, deren Betriebsvermögen oftmals den Großteil ihres Gesamtvermögens ausmacht, können durch die Fortführungsregelung erhebliche Steuerbefreiungen erzielen. Doch diese Regelung ist komplex und setzt eine präzise Planung sowie die Einhaltung zahlreicher Vorgaben voraus. Ohne eine fachkundige Beratung durch Experten riskieren Apothekeninhaber, wertvolle Steuervergünstigungen zu verlieren.
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die familiäre Dimension der Nachfolgeplanung. In vielen Fällen entstehen Konflikte zwischen den potenziellen Erben, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden. Apotheker sollten daher frühzeitig alle Beteiligten in die Planung einbeziehen und klare Regelungen treffen, um Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden. Transparenz und Kommunikation sind hier ebenso wichtig wie die steuerliche Optimierung.
Die Nachfolgeplanung ist zudem eine Gelegenheit, über die rein steuerlichen Aspekte hinauszugehen und die Zukunft der Apotheke strategisch zu gestalten. Die Auswahl eines geeigneten Nachfolgers, die Sicherstellung der Liquidität und der Wissenstransfer an die nächste Generation sind essenzielle Bausteine, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Apotheker, die diese Punkte ignorieren oder auf die lange Bank schieben, riskieren nicht nur den Verlust steuerlicher Vorteile, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität ihrer Betriebe.
Zusammenfassend zeigt sich, dass die Erbschaft- und Schenkungsteuer kein Hindernis, sondern ein strategisches Werkzeug ist, das Apotheker nutzen können, um Vermögen langfristig zu sichern und ihren Betrieb erfolgreich an die nächste Generation zu übergeben. Eine frühzeitige und umfassende Planung ist der Schlüssel, um Steuern zu sparen, Konflikte zu vermeiden und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Proaktives Handeln und die Zusammenarbeit mit Experten sind dabei unerlässlich – nur so können Apotheker sicherstellen, dass ihr Lebenswerk in den richtigen Händen bleibt.
Zukunftsorientiert und nachhaltig: Apobank setzt neue Maßstäbe in der Finanzwelt
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) hat eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie für das kommende Jahrzehnt bekanntgegeben, mit der sie ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent reduzieren möchte. Diese Ankündigung ist Teil eines umfassenden Plans, der darauf abzielt, die Umweltauswirkungen der Bank deutlich zu verringern und gleichzeitig die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) stärker in den Fokus ihrer Geschäftsstrategie zu rücken.
Die Initiative umfasst mehrere Schlüsselbereiche, in denen die Bank aktiv Verbesserungen anstrebt. Ein zentraler Punkt ist die Umstellung auf regenerative Energiequellen. Bereits jetzt bezieht die Apobank ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Zusätzlich ist vorgesehen, den kompletten Fuhrpark der Bank bis zum Jahr 2030 auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Ein neues Mobilitätskonzept, das im Herbst 2024 eingeführt wird, schließt zudem den Einsatz von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen und Hybridantrieben aus.
Ein weiterer bedeutender Aspekt der Strategie sind die finanzierten Emissionen, die durch den Bau und Betrieb von durch die Bank finanzierten Einrichtungen wie Praxen, Apotheken und Krankenhäusern entstehen. Hier setzt die Apobank Anreize für eine Reduktion der Emissionen durch das Angebot verbesserter Konditionen für grüne Baufinanzierungen und die Förderung energetischer Sanierungen.
Die Bank nimmt auch ihre soziale Verantwortung ernst und fördert die Diversität innerhalb des Unternehmens. Ein konkretes Ziel ist es, den Frauenanteil in den Führungsebenen signifikant zu erhöhen. Bis 2030 soll der Anteil der Frauen in der ersten Führungsebene unter dem Vorstand auf 30 Prozent und in der zweiten Führungsebene auf 35 Prozent ansteigen.
Die Apobank zeigt mit ihrer neuen Nachhaltigkeitsstrategie, dass sie nicht nur eine führende Rolle in der Finanzierung des Gesundheitswesens einnimmt, sondern auch in der ökologischen und sozialen Verantwortung der Finanzbranche. Die ambitionierten Ziele der Bank setzen ein deutliches Zeichen, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Diese Strategie bietet nicht nur eine Blaupause für andere Banken, sondern unterstreicht auch die Bedeutung von Umweltbewusstsein in allen Geschäftsbereichen. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv die Apobank ihre Ziele umsetzt und welche langfristigen Auswirkungen diese auf die Branche und darüber hinaus haben werden.
Telepharmazie im Fokus: DocMorris positioniert sich zur Bundestagswahl
In der heißen Phase vor der Bundestagswahl hat DocMorris ein neues Positionspapier vorgestellt, das die Zukunft der Pharmazie in Deutschland thematisiert. Mit dem Titel „Telepharmazie als Schlüssel zu effizienter, flächendeckender Arzneimittelversorgung“ setzt das Unternehmen ein deutliches Signal für eine Modernisierung des Gesundheitssektors. Das Dokument greift dabei frühere Vorschläge auf und erweitert sie um aktuelle Forderungen, die speziell auf die Telepharmazie ausgerichtet sind.
DocMorris argumentiert, dass die Integration der Telepharmazie in das bestehende Gesundheitssystem nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Zugänglichkeit der Arzneimittelversorgung in ländlichen und unterversorgten Gebieten verbessern könnte. Die Forderungen des Unternehmens beinhalten die regulatorische Gleichstellung von Online- und Präsenzapotheken, um sicherzustellen, dass beide Formen der Medikamentenabgabe gleich behandelt und vergütet werden.
Ein besonderer Fokus liegt auf der verbesserten Versorgung chronisch kranker und pflegebedürftiger Patienten. DocMorris schlägt vor, diesen Patientengruppen einen Rechtsanspruch auf patientenindividuelle Verblisterung zu gewähren, was die Medikamentenverwaltung erheblich erleichtern würde. Zudem wird die Einführung einer flächendeckenden GesundheitsID gefordert, die den Apotheken Zugriff auf elektronische Rezepte und Patientenakten ermöglichen würde.
Im europäischen Kontext betont DocMorris die Notwendigkeit, das deutsche E-Rezept-System an den Europäischen Gesundheitsdatenraum anzupassen, um die grenzüberschreitende Versorgung zu erleichtern und zu verbessern. Diese Anpassungen würden es Patienten ermöglichen, ihre Medikamente und medizinische Betreuung nahtlos über Ländergrenzen hinweg zu erhalten.
Das Positionspapier zeigt, dass DocMorris aktiv an der Gestaltung der gesundheitspolitischen Landschaft teilnehmen möchte und sich als treibende Kraft für eine innovative und zukunftsfähige Arzneimittelversorgung positioniert.
Das neueste Positionspapier von DocMorris zur Bundestagswahl verdeutlicht, wie ernst das Unternehmen die Digitalisierung und Modernisierung der Arzneimittelversorgung nimmt. Indem es auf die Gleichstellung von Online- und Präsenzapotheken sowie die Implementierung der Telepharmazie drängt, adressiert DocMorris zentrale Herausforderungen des Gesundheitswesens. Diese Strategie könnte nicht nur die Effizienz verbessern, sondern auch die pharmazeutische Versorgung in Deutschland grundlegend verändern.
Die Forderung nach einer umfassenden Einführung der GesundheitsID und der Anbindung an den Europäischen Gesundheitsdatenraum ist ein progressiver Schritt, der das Potenzial hat, die Patientenversorgung über nationale Grenzen hinweg zu revolutionieren. Dies spiegelt die Vision von DocMorris wider, als Vorreiter in der Telepharmazie nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene zu agieren.
Allerdings erfordert die Umsetzung dieser Pläne eine sorgfältige Abwägung der Interessen aller Beteiligten im Gesundheitssystem, einschließlich der traditionellen Apotheken, die um ihre Position fürchten könnten. Die Zukunft wird zeigen, wie diese dynamischen Vorschläge in die gesundheitspolitische Realität integriert werden können und ob DocMorris in der Lage sein wird, seine ambitionierten Ziele zu erreichen.
Neue Rahmenverträge in Niedersachsen: Eine zukunftssichere Lösung für Apotheken
In Niedersachsen hat der Landesapothekerverband (LAV) eine wegweisende Entscheidung getroffen, die den Apotheken im Bundesland erhebliche Erleichterungen bietet. Nachdem die dreijährige Anschubfinanzierung der Gedisa, einer Plattform für digitale Apothekendienste, ausläuft, standen die Mitglieder vor der Herausforderung, eine neue Finanzierungslösung zu finden. Bisher konnten die Apotheken die Services der Gedisa nutzen, ohne individuelle Verträge abschließen zu müssen, was über eine Mitgliedsgebühr von etwa 50 Euro pro Monat abgewickelt wurde.
Mit dem Auslaufen der initialen Finanzierungsphase Ende dieses Jahres hat der LAV nun proaktiv gehandelt und einen Rahmenvertrag geschlossen, der es den Mitgliedern ermöglicht, auch in Zukunft die zahlreichen digitalen Dienste der Gedisa ohne zusätzliche Kosten zu nutzen. Dieser Schritt soll eine kontinuierliche und stabile Nutzung der digitalen Ressourcen gewährleisten, ohne die finanzielle Last auf die einzelnen Apotheken zu verlagern. Der Vertrag deckt alle bestehenden Leistungen wie ApoGuide, ApoMail und das Terminmanagement sowie neue Services wie ein geplantes Retax-Portal ab. Die Einzelbuchung dieser Leistungen würde die Apotheken sonst 152 Euro monatlich kosten, während das Paket im Rahmenvertrag für lediglich 39 Euro angeboten wird.
Ein entscheidendes Gesellschaftertreffen der Gedisa am 9. Dezember legte den Grundstein für diese Neuerung, wobei die genauen Beschlüsse zunächst nicht öffentlich kommuniziert wurden, um den Verbänden Zeit zur internen Kommunikation zu geben. Der LAV hat die Information über den neuen Rahmenvertrag bereits an seine Mitglieder weitergeleitet, was die Innovationsfreudigkeit und Proaktivität des Verbandes unterstreicht. Ab Januar können Apothekeninhaber die Basismitgliedschaft abschließen, deren Kosten der Verband trägt. Diese Regelung erstreckt sich bis Ende 2025 und umfasst auch Apotheken, die bereits Verträge für Services wie CardLink oder die Shop-Funktion haben, die automatisch in die Basismitgliedschaft übergehen.
Der Schritt des LAV Niedersachsen, einen neuen Rahmenvertrag zur Finanzierung digitaler Dienste für seine Mitglieder abzuschließen, zeigt ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Reaktion auf das nahende Ende der Anschubfinanzierung, sondern auch eine proaktive Maßnahme zur Sicherstellung der digitalen Zukunft der Apotheken im Bundesland. Indem der Verband die Kostenübernahme regelt und einen umfassenden Zugang zu notwendigen digitalen Tools garantiert, trägt er erheblich zur Stabilisierung der operativen Abläufe in den Apotheken bei. Diese Entwicklung ist ein positives Signal für die Branche und könnte als Modell für andere Landesverbände dienen, die ähnliche Herausforderungen bezüglich der Digitalisierung und Finanzierung ihrer Dienste bewältigen müssen.
Innovationswelle in der Pharmabranche: 43 neue Wirkstoffe markieren einen Wendepunkt
Im Jahr 2024 erlebt die deutsche Pharmaindustrie einen signifikanten Aufschwung in ihrer Innovationskraft. Mit der Einführung von 43 neuen Arzneimitteln, die neue Wirkstoffe enthalten, verzeichnet die Branche eines der aktivsten Jahre der letzten zwei Jahrzehnte. Diese Entwicklung stellt einen beachtlichen Anstieg im Vergleich zu den 30 Neuvorstellungen des Vorjahres dar. Der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) hebt hervor, dass das Medizinforschungsgesetz eine wesentliche Rolle bei dieser positiven Entwicklung gespielt hat, indem es die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen hat. Die zukünftige Regierung steht jedoch vor der Herausforderung, dieses Gesetz vollständig umzusetzen, um das volle Potenzial ausschöpfen zu können.
Besonders bemerkenswert ist in diesem Jahr die hohe Anzahl an Arzneimitteln für die Behandlung seltener Krankheiten. Achtzehn der neu eingeführten Medikamente erhielten den „Orphan Drug Status“ der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), was ihre Bedeutung unterstreicht. Trotzdem kamen insgesamt 27 Arzneimittel gegen seltene Krankheiten auf den Markt, was zeigt, dass nicht alle diese spezielle Kennzeichnung beantragt oder erhalten haben.
Die Zusammensetzung der Wirkstoffe hat sich ebenfalls geändert: 70 Prozent der neuen Wirkstoffe wurden ganz oder teilweise chemisch-synthetisch hergestellt, ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren. Zudem enthalten 13 neue Medikamente biotechnologisch hergestellte Protein-Wirkstoffe. Dies unterstreicht die technologische Vielfalt und die fortschrittlichen Methoden, die in der heutigen Pharmaindustrie zum Einsatz kommen.
Trotz der beeindruckenden Anzahl an Neuentwicklungen spielten deutsche Labore nur bei einem der neuen Medikamente eine Rolle in der Wirkstoffentwicklung. Die deutsche Forschungslandschaft war jedoch an der klinischen Erprobung von 31 der neuen Medikamente beteiligt, was die zentrale Rolle Deutschlands in der klinischen Forschung betont.
Darüber hinaus haben die Pharmaunternehmen nicht nur neue Medikamente entwickelt, sondern auch bestehende Medikamente weiterentwickelt, um sie für die Behandlung zusätzlicher Krankheiten zu nutzen. Die meisten dieser Zulassungserweiterungen betrafen Medikamente gegen Krebserkrankungen, wobei neue Wirkstoffe speziell zur Bekämpfung verschiedener Tumorarten eingeführt wurden.
Die Einführung von zwei neuen Antibiotika, die auch bei multiresistenten Bakterien wirksam sind, rundet das Bild ab. Diese Medikamente sind als Reserveantibiotika konzipiert und sollen nur bei Bedarf eingesetzt werden, was ihre Bedeutung in der Bekämpfung antibiotikaresistenter Infektionen unterstreicht.
Die beeindruckende Leistung der deutschen Pharmaindustrie im Jahr 2024 mit der Einführung von 43 neuen Arzneimitteln ist mehr als nur eine statistische Zahl – sie ist ein Weckruf für die Politik. Die erfolgreiche Umsetzung des Medizinforschungsgesetzes hat bereits gezeigt, dass richtige politische Weichenstellungen direkte positive Auswirkungen auf die Innovationsfähigkeit der Pharmabranche haben können. Jetzt liegt es an der kommenden Regierung, diese Initiativen nicht nur fortzuführen, sondern auch zu erweitern.
Die Notwendigkeit, Deutschland als attraktiven Standort für klinische Studien weiter zu stärken, kann nicht genug betont werden. Dies wird nicht nur die Entwicklung neuer Medikamente fördern, sondern auch sicherstellen, dass Deutschland an der Spitze der medizinischen Forschung bleibt. Die Politik muss jetzt handeln, um die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und die pharmazeutische Forschung nachhaltig zu unterstützen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Pharmaindustrie auch in Zukunft die Werkzeuge hat, um auf die ständig wechselnden Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung schnell und effektiv reagieren zu können.
CETP-Inhibitoren: Ein umstrittener Ansatz mit neuem Hoffnungsträger
Cholesterolester-Transferprotein (CETP) spielt eine entscheidende Rolle im Lipidmetabolismus, indem es den Austausch von Cholesterolester zwischen verschiedenen Lipoproteinen, hauptsächlich zwischen High-Density-Lipoprotein (HDL) und Low-Density-Lipoprotein (LDL), ermöglicht. Eine Hemmung dieses Proteins ist daher ein vielversprechender therapeutischer Ansatz, um kardiovaskuläre Erkrankungen zu behandeln, die durch hohe LDL- und niedrige HDL-Spiegel gekennzeichnet sind.
Trotz anfänglicher Rückschläge mit früheren CETP-Inhibitoren, die sich in klinischen Studien als ineffektiv oder mit schwerwiegenden Nebenwirkungen behaftet erwiesen, wie etwa Torcetrapib, Dalcetrapib und Evacetrapib, steht die wissenschaftliche Gemeinschaft dieser Substanzklasse weiterhin interessiert gegenüber. Torcetrapib zum Beispiel zeigte in frühen Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse hinsichtlich der HDL-Erhöhung, führte jedoch in späteren Studien zu einer unerwartet hohen Zahl von Todesfällen und Herz-Kreislauf-Ereignissen. Ähnliche Enttäuschungen folgten mit Dalcetrapib und Evacetrapib, die beide keine signifikanten Vorteile in der Senkung kardiovaskulärer Ereignisse zeigten und deren Entwicklungen letztlich eingestellt wurden.
Ein Lichtblick in dieser Wirkstoffklasse ist Obicetrapib. Dieser hochpotente CETP-Inhibitor hat in frühen klinischen Studien gezeigt, dass er sowohl den LDL-Cholesterol-Blutspiegel signifikant senken als auch den HDL-Cholesterol-Blutspiegel erhöhen kann, ohne die negativen Nebeneffekte seiner Vorgänger aufzuweisen. Diese positiven Ergebnisse wurden in der ROSE-Studie bestätigt, bei der Patienten unter Obicetrapib eine deutliche Senkung des LDL-C um bis zu 51% und eine Steigerung des HDL-C um 165% zeigten.
Die Entwicklung von Obicetrapib wurde von NewAmsterdam Pharma, einem von Prof. John Kastelein und Prof. Michael Davidson gegründeten Unternehmen, übernommen. Sie sehen in Obicetrapib nicht nur einen vielversprechenden Kandidaten zur Behandlung von Hypercholesterinämie, sondern auch für die potenzielle Behandlung von Alzheimer und Diabetes. Epidemiologische Studien legen nahe, dass eine hohe CETP-Aktivität mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes korreliert ist, während eine Hemmung des CETP die Insulinsekretion und Glukoseaufnahme verbessern und somit potenziell diabetische Symptome reduzieren oder umkehren könnte.
Die anhaltende Forschung und die anstehenden Phase-III-Studien werden zeigen, ob Obicetrapib das Versprechen erfüllen kann, das seine Vorgänger nicht halten konnten, und ob es letztlich zu einer Umkehr der bisher skeptischen Sicht auf CETP-Inhibitoren als Klasse führen wird.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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