PHARMAZIE – Verschreibungspflicht
Berlin - Ein- und derselbe Wirkstoff kann je nach Dosierung oder Indikation verschreibungspflichtig oder -frei sein. Ibuprofen ist das beste Beispiel: Akute Schmerzen und Fieber unterliegen der Selbstmedikation, chronische Schmerzen muss der Arzt behandeln. Bei corticoidhaltigen Nasensprays ist der Grad schmaler. Der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht will im Januar prüfen, ob sich eine rationale Lösung finden lässt.
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PHARMAZIE – Wundpflaster
Berlin - Ein „smartes“ Pflaster, dass rechtzeitig vor Wundinfektionen warnt – nach dem Willen einer Forschergruppe aus dem britischen Bath soll das bald Realität werden. Die Wissenschaftler haben eine Wundauflage entwickelt, die bei Auftreten pathogener Bakterien einen Fluoreszenz-Farbstoff freisetzt. Die Erfinder hoffen, dass ihr Pflaster den Antibiotika-Einsatz reduzieren und schwerwiegende Komplikationen vermeiden kann.
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PHARMAZIE – Gendiagnostik
Berlin - Die US-Apothekenkette Rite Aid bietet seit kurzem einen besonderen Service: Patienten können per Gentest prüfen lassen, ob die verschriebenen Medikamente erfolgversprechend sind. Die Proben werden dabei nicht beim Arzt, sondern direkt in der Apotheke genommen. Realisiert wurde das Projekt gemeinsam mit der Biotechfirma Harmonyx. Die Apotheker sollen speziell für die Beratung geschult werden und gemeinsam mit dem Arzt auch Anpassungen der Therapie durchführen.
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PHARMAZIE – HIV-Therapie
Berlin - Das Entwöhnungsmittel Antabus (Disulfiram) könnte zukünftig eine wichtige Hilfe im Kampf gegen das HI-Virus werden. Forscher der Universität Melbourne haben herausgefunden, dass der Wirkstoff in der Lage ist, inaktive Viren im Körper „aufzuwecken“. Damit werden die Viren Angriffspunkt für antiretrovirale Medikamente und können eliminiert werden. Mit der Strategie könnten HIV-Infizierte möglicherweise endgültig geheilt werden.
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PHARMAZIE – AMK-Meldungen
Berlin - Wegen nicht identifizierbarer Fremdkörper ruft Wörwag eine Charge Phenprogamma 3 (Phenprocoumon) zurück. Eine Apotheke hatte die Verunreinigung an die Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker (AMK) gemeldet.
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PHARMAZIE – Arzneibuch
Berlin - Im Januar 2016 kommt eine neue Version des Deutschen Arzneibuches (DAB). Dann müssen sich die Apothekenmitarbeiter von einigen gewohnten Begriffen verabschieden. Die Kühlsalbe DAB wird es in Zukunft ebensowenig mehr geben wie die Wasserhaltige hydrophile Salbe.
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PHARMAZIE – Nutzenbewertung
Berlin - Drei Präparate haben die Nutzenbewertung hinter sich – mit unterschiedlichem Erfolg. Bristol-Myers Squibb (BMS) erhält auch für eine weitere Indikation seines Onkolytikums Opdivo (Nivolumab) einen erheblichen Zusatznutzen. Merck kann sich für sein Onkologikum Keytruda (Pembrolizumab) zumindest in Teilbereichen mit einer positiven Bewertungen durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) rechnen. Das Antiemetikum Akynzeo (Netupitant/Palonosetron) konnte indes beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nicht punkten.
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PHARMAZIE – Zulassungsbehörde
Berlin - Seit heute ist Guido Rasi wieder als Chef der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) im Amt. Er übernimmt den Chefposten bereits zum zweiten Mal. Vor einem Jahr musste er seinen Stuhl nach Protesten eines Mitbewerbers wieder räumen. Der EMA waren im Besetzungsverfahren für das Amt Unregelmäßigkeiten vorgeworfen worden.
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PHARMAZIE – Lipidsenker
Berlin - Sanofi bringt einen neuen Lipidsenker auf den Markt: Ab sofort ist Praluent (Alirocumab) in Deutschland verfügbar. Der Antikörper ist indiziert zur Behandlung bei Erwachsenen mit primärer Hypercholesterinämie oder gemischter Dyslipidämie begleitend zu einer Diät in Kombination mit Statinen oder anderen Lipidsenkern.
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PHARMAZIE – Wundinfektionen
Berlin - Multiresistente Bakterien können durch das Anlegen einer elektrischen Spannung aus infizierten Hautpartien entfernt werden. Forscher haben herausgefunden, dass durch eine niedrige angelegte Spannung an der Wundoberfläche innerhalb von 24 Stunden nahezu alle Keime des gefährlichen Krankenhauskeimes Acinetobacter baumannii abgetötet wurden. Dabei wurde umliegendes Gewebe nicht beschädigt. Die Methode könnte in Krankenhäusern eine Alternative zu Antibiotika bei der Behandlung von Wundinfektionen sein.
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PHARMAZIE – Krankenhauspharmazie
Berlin - Mehr Apotheker auf Station – das wird auch in deutschen Kliniken oft gefordert. Dass die Einbindung von Krankenhausapothekern sinnvoll ist, zeigen vor allem Erfahrungen aus den USA. In einer Untersuchung wurde jetzt der Einfluss der pharmazeutischen Betreuung auf das Blutzuckermanagement von Patienten getestet. Pro Patient konnten dabei Ausgaben von knapp 300 US-Dollar pro Monat eingespart werden.
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PHARMAZIE – Interview Prof. Dr. Gerd Antes (Cochrane-Zentrum)
Berlin - Randomisierte klinische Studien gelten allgemein als wichtigste Grundlage, um die Wirksamkeit von Arzneimitteln zu untersuchen. Seit Inkrafttreten des AMNOG wird aber der Ruf lauter, zumindest für die Nutzenbewertung auch andere Studienarten zu berücksichtigen. Das kann als Ergänzung zu klinischen Studien sinnvoll sein, darf aber nicht der Hauptfokus werden, sagt Professor Dr. Gerd Antes, der Leiter des deutschen Cochrane-Zentrums in Freiburg. Im Interview erklärt er, warum klinische Studien unverzichtbar sind und was in Deutschland besser werden muss, um an die internationalen Standards heranzureichen.
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PHARMAZIE – AMK-Meldungen
Berlin - Nach CSL und Pfizer meldet nun der dritte Hersteller den Diebstahl von Arzneimitteln aus dem Berliner Lager des Logistikdienstleisters Thermomed: Auch Galderma ist von dem Einbruch in das Auslieferungslager betroffen. Nach aktuellem Stand wird bislang nur eine einzelne Packung von Azzalure (Clostridium botulinum Toxin Typ A) vermisst.
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PHARMAZIE – Rote-Hand-Brief
Berlin - Bei Patienten über 75 Jahren, die mit Thalidomid behandelt werden, besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen bis hin zu Organversagen. Das meldet Celgene in einem Rote-Hand-Brief. Die Initialdosis für ältere Patienten mit unbehandeltem multiplen Myelom muss daher halbiert werden. Der Hersteller fordert dazu auf, Verdachtsfälle von Nebenwirkungen umgehend zu melden.
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PHARMAZIE – Anämien
Berlin - Die tägliche Eisensubstitution bei Eisenmangelanämie ist möglicherweise nicht effektiv. Das haben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich im Fachjournal „Blood“ publiziert. Demnach verhindert das körpereigene Molekül Hepcidin die Aufnahme in den Körper wesentlich länger als bisher gedacht. Eine Eisengabe nur an jedem zweiten Tag könnte nach Ansicht der Wissenschaftler ohne Einbußen bei der Wirksamkeit die Verträglichkeit verbessern.
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PHARMAZIE – Gebärmutterhalskrebs
Berlin - Impfungen gegen das Humane Papillomavirus (HPV) führen nicht zu einem erhöhten Risiko des komplexen regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) und des posturalen orthostatischen Tachykardiesyndroms (POTS). Zu diesem Schluss kommt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) nach Abschluss einer Risikobewertung. Die Inzidenz gemeldeter Fälle nach einer HPV-Impfung unterscheidet sich demnach nicht von der Krankheitsrate der Allgemeinbevölkerung. Warnhinweise für HPV-Impfungen sind nicht zu erwarten.
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PHARMAZIE – AMK-Meldung
Berlin - Der Einbruch beim Logistikdienstleister Thermomed schlägt weitere Wellen: Nun meldet auch Pfizer den Diebstahl von Fertigspritzen. Betroffen sind die Somatropin-Präparate Genotropin MiniQuick 0,2 mg Fertigspritzen mit der Chargenbezeichnung L66007 und Genotropin MiniQuick 0,4 mg Fertigspritzen (Somatropin) mit der Chargennummer L16483.
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PHARMAZIE – Nutzenbewertung
Berlin - Erheblich statt beträchtlich: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat Giotrif (Afatinib) auf die Bestnote hochgestuft. Das Präparat wird zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem und/oder metastasiertem nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) eingesetzt, bei denen eine aktivierende Mutation des EGF-Rezeptors nachgewiesen ist. Der Zusatznutzen ist allerdings beschränkt auf die Mutation Del19. Das Parkinsonmittel Xadago (Safinamid) fiel dagegen durch.
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PHARMAZIE – Interview Professor Dr. Werner Knöss (BfArM)
Berlin - Pflanzliche Arzneimittel gelten als sanfte Medizin. Dabei seien sie mindestens so komplex wie Biosimilars und keineswegs ohne Risiken, sagt Professor Dr. Werner Knöss. Der Biologe leitet eine von insgesamt vier Zulassungsabteilungen am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM); außerdem ist er Vorsitzender des Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Im Interview mit APOTHEKE ADHOC erklärt er, warum es für Phytopräparate unterschiedliche Kategorien gibt, die die Hersteller auch strategisch nutzen können, welche Verpflichtung die Apotheker haben und warum sich der Bereich nicht für Generika eignet.
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PHARMAZIE – Arzneimittelzulassung
Berlin - Dass Hersteller juristisch gegen Entscheidungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorgehen, ist keine Seltenheit. Von der Bezeichnung über das Design bis hin zu den Angaben in der Packungsbeilage gibt es viele Punkte, bei denen es abweichende Meinungen geben kann. Dazu kommen Sicherheitsbedenken, die beim BfArM anders bewertet werden als bei den Herstellern. Besonders gravierend sind die Einschnitte bei pflanzlichen Präparaten. Eine Reihe spannender Fälle ging in den vergangenen Jahren vor Gericht.
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