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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Chronischer Stress kann krank machen
Berlin - Heut gilt es fast schon als chic, gestresst zu sein, denn wer Stress hat, ist wichtig, ist gefragt, immer unterwegs und ihm ist nie langweilig. So zumindest die landläufige Meinung. Doch Stress ist nicht gleich Stress. Es muss zwischen verschiedenen Stressarten unterschieden werden. Zudem spielt es eine große Rolle, ob der Einzelne ein Ventil für seinen Stress findet. Denn ist dem nicht so, kann Stress auch krank machen und sogar in einem Burnout münden. Grund genug, das abstrakte Konstrukt „Stress“ einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Welche Arten von Stress gibt es?
Wenn
Menschen von Stress sprechen, ist damit meist der negative Disstress
gemeint. Doch es gibt nicht nur negativen Stress, denn Stress kann auch
durchaus positive Aspekte haben. Dann wird vom sogenannten Eustress
gesprochen.
• Der Eustress
Eustress empfinden viele
beispielweise vor der Geburt eines Kindes oder der Hochzeit. Gemeint ist
positiver Stress, welcher durch angenehme Stressoren ausgelöst wird, so
ein Beitrag von t-online.de.
Geist und Körper sind aufgewühlt und fühlen sich fast an, wie in einer
Wettkampfsituation. Doch im großen Ganzen ist es ein angenehmes und
beflügelndes, ja aufregendes Gefühl. Eustress schärft die Sinne und
stellt den Einzelnen so auf bestimmte Herausforderungen ein. Er hat also
einen großen Nutzen.
• Der Disstress
Unter
Disstress werden all jene Stressoren zusammengefasst, auf welche der
Körper nicht reagieren kann, wie zum Beispiel der Tod eines geliebten
Menschen, eine Verletzung oder auch eine Rüge durch den Vorgesetzten.
Der Körper verfällt in eine extreme Anspannung und verschiedene Hormone
und Neurotransmitter, wie zum Beispiel Adrenalin, werden ausgeschüttet.
Kurzzeitig steigert dies die Leistungsbereitschaft. So war Disstress vor
allem in der Steinzeit sehr wichtig, stellte er unsere Vorfahren doch
optimal auf den Kampf oder die Flucht ein. Doch Kampf und Flucht finden
heute in der Regel nicht mehr statt. Es müssen also andere Ventile
gefunden werden, um den Stress abzubauen. Passiert dies nicht, kann er
auf Dauer krank machen.
Welche Faktoren sind bei der Entstehung von Stress beteiligt?
Verschiedene
Faktoren begünstigen die Entstehung von Stress. Zu nennen sind da die
äußere Situation und deren personenbezogener Einfluss, also die auf den
Betreffenden einwirkenden Reize. Zum anderen zu nennen sind die
interpersonellen Faktoren, also beispielsweise die Erwartungen,
Bedürfnisse, verfügbaren Ressourcen und Handlungsoptionen des Einzelnen.
Das Ziel jeder Person ist es stets, die auf sie einprasselnden Reize zu
verarbeiten, die Anforderungen zu meistern und die Bedürfnisse zu
befriedigen. Sind die eigenen Ressourcen jedoch knapp oder sind zu
wenige Handlungsoptionen vorhanden, um dieses Ziel zu erreichen,
entsteht daraus Stress. Hat eine Person zu einem gewissen Zeitpunkt
keine Ressourcen mehr zur Verfügung, kommt dann aber ein neuer Reiz
beziehungsweise eine Anforderung oder ein Bedürfnis hinzu, dann wird
dieser Reiz als Stressor, welcher eine Stressreaktion hervorruft,
empfunden.
Unter Ressourcen werden dabei die zur Verfügung stehenden
Mittel zur Bewältigung von Alltagssituationen verstanden. Diese können
in personale Ressourcen, also psychische und körperliche Gesundheit,
kognitive Fähigkeiten und Persönlichkeitsfaktoren, wie zum Beispiel
Belastbarkeit und soziale Ressourcen, wie Halt im Familien- und
Freundeskreis oder auch den sozioökonomischen Status eingeteilt werden.
Die
Anforderungen wiederum lassen sich in externe und interne Anforderungen
aufteilen. Unter externen Anforderungen werden zum Beispiel
Aufgabenstellungen im Berufsalltag oder auch die Bewältigung der
Hausarbeit angesehen. Zu den internen Anforderungen zählt vor allem der
Anspruch an sich selbst.
Zu guter Letzt lassen sich auch die Stressoren in unterschiedliche Arten aufgliedern. Diese sind:
Wie wirkt sich chronischer Stress auf Körper und Geist aus?
Nachdem
eingegrenzt werden konnte, was Stress eigentlich ist, soll sich nun
damit beschäftigt werden, wie er sich kurz- und langfristig auf den
Menschen auswirkt.
• Die kurzfristigen Symptome von Stress
Wie
bereits erwähnt wurde, ist Stress etwas sehr Nützliches, denn er sorgt
dafür, dass der Körper in einer Gefahrensituation all seine Kräfte
mobilisiert um entweder zu kämpfen oder zu flüchten. Gehirn und Muskeln
werden mit mehr Energie versorgt, wofür der Körper zusätzlichen
Sauerstoff benötigt. Die Atmung wird tiefer, das Herz pumpt schneller
und auch aus den Fett- und Zuckerreserven aus Leber und
Fetteinlagerungen wird Energie gewonnen. Durch die verstärkte
Energieproduktion entsteht Wärme, welche wiederum abgeführt werden muss.
Der Betroffene fängt an zu schwitzen. Da das Gehirn sowie die Muskeln
nun mehr Energie bekommen, muss sie an anderer Stelle eingespart werden.
So arbeiten bestimmte Organe, wie zum Beispiel der Verdauungsapparat
nun langsamer. Der Verdauungsapparat beginnt bereits im Mund, denn hier
wird der aufgenommenen Nahrung Flüssigkeit zugesetzt. Der in
Stresssituationen typischerweise auftretende trockene Mund hängt also
mit dieser Unterversorgung des Verdauungsapparats zusammen. Die Pupillen
erweitern sich und der Blick ist geschärft. Auch die
Schmerzempfindlichkeit verringert sich kurzzeitig und die
Blutgerinnungsfähigkeit steigt. Alles im menschlichen Organismus ist nun
darauf vorbereitet, den Stressor mit Muskelkraft zu eliminieren. Doch
diese angestaute Energie wird heute in der Regel nicht mehr freigesetzt,
sondern es stellt sich ein Zustand der anhaltenden Erregung ein.
• Die langfristigen Folgen von Stress
Stress kann der Grund für Magen-Darm-Beschwerden sein
Bleibt
der Körper dauerhaft in Alarmbereitschaft und werden keine
ausreichenden Erholungsphasen eingebaut, wird der Stress also chronisch,
kann das fatale Folgen haben. Chronischer Stress kann krank machen.
Nach einer gewissen Zeit sind die Energiereserven des Einzelnen
verbraucht. In erster Instanz sinken dann die Leistungs- und die
Konzentrationsfähigkeit. Ebenfalls typische Symptome von chronischem
Stress sind Gereiztheit, Schlafstörungen, Bluthochdruck sowie
Magen-Darm-Beschwerden. Ein dauerhaft hoher Stresslevel schwächt zudem
das Immunsystem und macht den Betroffenen anfälliger für
Infektionskrankheiten. Darüber hinaus werden auch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenleiden sowie Rückenschmerzen
begünstigt. Den Gipfel der Stressbelastung stellt das Burnout-Syndrom
da, auf welches im nächsten Abschnitt noch genauer eingegangen werden
soll.
• Das Burnout-Syndrom
Das Portal burn-out-syndrom.org
definiert das Burnout-Syndrom als einen Zustand vollkommener
körperlicher und geistiger Erschöpfung. Ein Gefühl des Ausgebrannt Seins
beschreiben viele der Patienten, woraus der Name Burnout abgeleitet
wurde. Darüber hinaus ist das Burnout-Syndrom auch unter dem Namen
Stresssyndrom bekannt. Meist entwickelt sich die Krankheit schleichend
über einen Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr. Symptome wie
Schlafstörungen, Müdigkeit, Depressionen und mangelndes Interesse können
für ein Burnout-Syndrom sprechen, welches in einem Nervenzusammenbruch
münden kann. Der Betroffene hat keinerlei Kraft mehr und verliert den
Lebenswillen.
Was kann der Einzelne tun, um sein Stresslevel nachhaltig zu senken?
Es
ist ganz klar, chronischer Stress ist sehr ungesund und sollte
tunlichst vermieden werden. Doch sich einfach nicht stressen zu lassen,
das gelingt den Wenigsten. Die Anforderungen Im Beruf und Privatleben
verschwinden schließlich nicht einfach. Was sich ändern muss, ist die
Art, wie der Einzelne darauf reagiert und wie er mit sich selbst umgeht.
Deshalb nun einige hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Stress.
• Die Vermeidung von Stress
Wie bereits erwähnt, wird die To-Do-Liste nicht plötzlich kürzer, was sich jedoch verändern kann, ist die eigenen Einstellung.
• Der Abbau von Stress
Sport senkt den Stresslevel nachweislich
Mindestens
ebenso wichtig, wie die Vermeidung von Stress, ist der Abbau
desselbigen. Hier ist Sport eine sehr gute Möglichkeit, denn er sorgt
dafür, dass die angestaute Energie freigelassen wird. Egal ob Schwimmen,
Laufen, Radfahren oder Tennis – jeder Sport eignet sich gleichermaßen.
Wichtig ist, dass die sportliche Betätigung Spaß macht und dabei hilft,
den Kopf einfach mal auszuschalten. Zudem hat Sport noch weitere
Effekte, welche sich positiv auf das eigene Wohlbefinden auswirken:
Personen, denen dies besonders schwerfällt, können durch autogenes Training, Atemübungen, Tiefenmuskelentspannung nach Jacobson oder Meditation zu innerer Ruhe finden. Sportarten, welche diese Aspekte ebenfalls innehaben, sind zum Beispiel Yoga, Qigong oder auch Pilates.
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