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  • 24.08.2024 – Big Brother in der Offizin
    24.08.2024 – Big Brother in der Offizin
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ApoRisk® Nachrichten - APOTHEKE:


APOTHEKE | Medienspiegel & Presse | Glosse

Big Brother in der Offizin

 

Wie KI-Überwachung die Apotheke zur Hochsicherheitszone macht

Die Zukunft der Apotheken beginnt jetzt: Unter dem wachsamen Auge einer KI-gesteuerten Überwachung wird jeder Handgriff in der Offizin minutiös kontrolliert. Mit roten Warnlampen, akustischen Alarmsignalen und automatischen Verschlüssen sorgt die neue Technik dafür, dass nichts mehr dem Zufall überlassen wird. Perfektion, so verspricht die Kammer, ist nur einen Klick entfernt – auch wenn das persönliche Wohlbefinden dabei auf der Strecke bleibt. Willkommen in der Apotheke 2.0, wo die Technik stets das letzte Wort hat.


Im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung, wo selbst der Toaster mit dem Smartphone kommuniziert, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Apothekenlandschaft auf den Geschmack kam. Dabei hat sich die Bundesapothekerkammer (BAK) etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine KI-gesteuerte Überwachung, die selbst George Orwell vor Neid erblassen lassen würde. Denn warum sollte man den Apotheker einfach nur seine Medikamente abgeben lassen, wenn man ihn auch dabei beobachten kann – in Echtzeit, versteht sich. Eine Innovation, die nicht nur das Vertrauen stärkt, sondern auch das Arbeitsklima fördert.


Ab sofort läuft jeder Schritt in der Offizin unter den wachsamen Augen der „DiKawabe“, einer charmanten Abkürzung für „Die Kammer weiß alles besser“. Mit modernster Kameratechnik und einer lernenden KI im Hintergrund werden nicht nur mögliche Fehler, sondern auch Verbesserungspotenziale erkannt und sofort angesprochen. Ein freundlicher Hinweis ploppt auf dem Kassensystem auf, wenn das Beratungsgespräch vielleicht doch etwas ausführlicher hätte sein können. Und wenn es mal so richtig brenzlig wird? Keine Sorge, das System hat auch dafür eine Lösung parat: Eine rote Lampe beginnt zu leuchten, um den Apotheker sanft auf seine drohende Verfehlung hinzuweisen. Verliert er völlig die Kontrolle, macht die Apotheke dicht – Türen verriegelt, Rollläden runter. Sicherheit geht eben vor, und bis der Fall geklärt ist, bleibt jeder schön an seinem Platz.

Nach jeder Abgabe wird dann, ganz im Sinne des Qualitätsmanagements, eine Evaluation durchgeführt. Die freundliche Stimme der KI, irgendwo zwischen Yoga-Lehrerin und Navigationsgerät, fragt: „Was hätten wir denn NOCH besser machen können?“ Eine Frage, die nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern auch dazu führt, dass die KI immer weiter lernt. Schließlich ist Perfektion eine Reise und keine Destination. Die Apotheker können sich also auf noch mehr wohlmeinende Hinweise freuen, die ihnen den Weg zur Vollkommenheit weisen.

Natürlich ist dieser technologische Fortschritt nicht umsonst. Die BAK hat beschlossen, die Beiträge für Kammer- und Verbandsmitglieder entsprechend anzupassen. Schließlich ist es nur fair, dass diejenigen, die von der neuen Überwachung profitieren, auch ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Denn wie könnte man die Qualitätssicherung sonst finanzieren? Die Kammer und der Deutsche Apothekerverband (DAV) haben sogar eine eigene Tochtergesellschaft gegründet, um den Betrieb der audio-visuellen Überwachung zu managen. Ein logischer Schritt, denn wer könnte besser wissen, was in einer Apotheke vor sich geht, als diejenigen, die das Ganze ins Leben gerufen haben?

Die Teams in den Apotheken sind von dieser Entwicklung verständlicherweise weniger begeistert. Wer lässt sich schon gerne den ganzen Tag über die Schulter schauen? Aber hier geht es nicht um persönliche Befindlichkeiten. Das Wohl des Einzelnen muss dem Gemeinwohl weichen. Und was könnte gemeinwohlorientierter sein, als sicherzustellen, dass jede Abgabe, jede Beratung, jedes noch so kleine Detail in der Apotheke perfekt abläuft?

Anlass für dieses fiktive Szenario war ein sehr realer Vorfall in Hessen. Eine Frau, die sich in ihrer Ablehnung gegenüber Homöopathie bestätigt fühlte, zeigte eine Apotheke an, weil man ihr anthroposophische Augentropfen empfohlen hatte. Die Landesapothekerkammer nahm den Fall prompt auf, nur um das Verfahren nach einer scharfen Replik der betroffenen Apothekerin schnell wieder einzustellen. Eine Episode, die deutlich macht, wie schnell die Unterstützung seitens der Standesvertretung ausbleiben kann, wenn es hart auf hart kommt. Es sind solche Fälle, die zeigen, dass sich Basis und Standesvertretung in Zeiten von Reformen und neuen Gesetzen enger zusammenschließen sollten.

Doch während die Apothekenreform weiter im politischen Karussell dreht, scheint der Rückhalt für die Apotheker aus verschiedenen Richtungen zumindest vorläufig gesichert zu sein. Denn auch wenn die Abda – wer hätte es gedacht – wenig Aktivität zeigt, so kann man doch auf eine gewisse Beständigkeit hoffen. Vielleicht wird es auch diesmal wieder nur ein weiteres Verschieben und kein endgültiger Beschluss. In der Zwischenzeit bleibt den Apothekern nichts anderes übrig, als sich mit der neuen Überwachungstechnik zu arrangieren. Denn am Ende ist es ja nur zu ihrem Besten – zumindest, wenn man der Kammer Glauben schenken mag.

Von Engin Günder, Fachjournalist

 

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