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APOTHEKE | Systemblick |
Apotheken-News: Kommentar von heute
Kommentar von Seyfettin Günder zu den aktuellen Apotheken-Nachrichten über Impfnacht in Apotheken, Adhärenz und Präsenz, Abgrenzung gegenüber Versendern
Die „Lange Nacht des Impfens“ beginnt unspektakulär: ein Schild an der Tür, eine Handvoll früher Gäste, ein paar Zurufe, die den Ablauf klären. Dann setzt der Abend seinen eigenen Takt. Menschen kommen mit Alltag in den Jackentaschen, mit Terminen im Kopf und mit Fragen, die sich vorher nirgends hintrauen. Es sind kurze Wege für lange Entscheidungen: Ein Nicken, ein Blick, ein Satz, der genau den Zweifel trifft, der nicht in Formularen steht. Was hier zählt, ist nicht Tempo, sondern Nähe, die still überzeugt.
Man merkt dem Team an, wie Routine Vertrauen baut. Aufklärung klingt nicht wie Pflicht, sondern wie Einladung zur Klarheit. Die Abfolge wirkt selbstverständlich: Sichtung, Gespräch, Einverständnis, Impfung, ein Moment der Nachbeobachtung – alles greift ineinander, als hätte es nie anders sein sollen. Dabei geht es nicht um Heldentum bis Mitternacht, sondern um das Gefühl, am richtigen Ort gelandet zu sein. Wer mit einer kleinen Sorge kam, geht mit einem großen „Danke“; wer mit „mal sehen“ kam, geht mit „gut, dass ich da war“.
Der Versandhandel bleibt in dieser Szenerie Kulisse. Er kann Wege sparen, aber nicht Distanz überbrücken. Er kann liefern, was bestellt wurde, aber nicht einfangen, was sich erst im Gespräch zeigt: eine Unverträglichkeit, eine Erinnerung an die letzte Reaktion, das leise Unbehagen vor der Spritze. Trackingnummern sind praktisch, doch sie beantworten keine Herzfragen. Hier dagegen ist jedes „Wie lange hält das an?“ und jedes „Was ist normal?“ sofort am richtigen Ohr. Das ist der Mehrwert, der nicht auf Zetteln steht und doch den Unterschied macht.
Auffällig ist, wie wenig Drama nötig ist. Keine großen Gesten, keine großen Worte – nur verlässliche Abläufe. Die Schlange vor der Tür wird nicht als Makel erlebt, sondern als Zeichen, dass der Ort stimmt. Wer wartet, sieht Beratung, die ruhig bleibt; wer dran ist, spürt, dass Zeit nicht gespart, sondern sinnvoll eingesetzt wird. Aus dieser Haltung wächst Adhärenz fast nebenbei: Wer verstanden wurde, hält sich eher an Pläne, kommt zur Kontrolle, fragt nach, bevor er abbricht. Nähe schafft Verbindlichkeit, ohne Druck zu machen.
Am Ende des Abends sind nicht nur Impfungen dokumentiert, sondern auch eine Reihe kleiner Begegnungen, die sich nicht zählen lassen und doch zählen. Eine Mutter, die jetzt besser schläft. Ein Pendler, der die Woche sortiert. Eine ältere Stammkundin, die mit „Bis bald“ geht und es genauso meint. Die Offizin bleibt hell, auch wenn das Schild „geschlossen“ sagt, weil der Eindruck bleibt: Hier ist man richtig, wenn man unsicher ist. Die Impfnacht hat das nicht erfunden, aber sichtbar gemacht – und vielleicht ist das das Wichtigste.
Die Türen bleiben länger offen, der Raum füllt sich, und doch wird es leiser: Zwischen Aufklärung und Einverständnis entsteht diese besondere Ruhe, die nur dort aufkommt, wo Vertrauen unmittelbar ist. Menschen kommen nach der Arbeit, bringen Fragen mit und nehmen Gewissheit mit. Die Offizin zeigt, was Präsenz bedeutet, wenn Nähe kein Schlagwort ist, sondern eine Haltung. Pakete bewegen Ware, Gespräche bewegen Entscheidungen; an diesem Abend sieht man den Unterschied.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will — sondern eine Wirkung, die bleibt. Die Impfnacht erzählt ohne Parolen von Zutrauen, das sich in Echtzeit bildet. Adhärenz wächst, weil Erreichbarkeit, Gespräch und Verfügbarkeit zusammenfinden. Der Versand bleibt nützlich, aber fern; die Versorgung bleibt nah, weil sie Menschen kennt. Die Deutung: Präsenz ist kein Gegenmodell, sondern die Form, in der Gesundheit alltagstauglich wird.
SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@aporisk.de
Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.
Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.
Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.
Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.
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