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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Apotheken-News: Bericht von heute
Apotheken brauchen schnelle Entlastung, doch einfache Lösungen wie eine Erhöhung des Fixums oder die Wiederzulassung von Skonti werden von der Ministerin nicht umgesetzt. Statt Soforthilfe verweist sie auf eine ferne Reform, während die Kosten steigen und Betriebe Substanz verlieren. Für die Kassen wie den IKK-Verband ist klar: Mehr Honorar bringe keinen Mehrwert, also blockieren sie jede Bewegung. Doch diese Haltung blendet aus, dass die Versorgung längst auf Kante genäht ist. Parallel dazu erleben Patienten das tägliche Chaos des E-Rezepts, das eigentlich als Fortschritt gedacht war, aber durch Ausfälle, Störungen und Mehraufwand zum Symbol der Zumutung wurde. Apotheken geraten in die Defensive, weil die Standesvertretung zwar Missstände benennt, aber keine klaren Kompensationen einfordert. Währenddessen jubeln EU-Versender über steigende Marktanteile, weil deutsche Versorgungsprobleme ihr Geschäft befeuern. Der Stillstand ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von politischem Zögern und ökonomischem Kalkül.
Es klingt fast zu banal, um wahr zu sein: Eine Erhöhung des Fixums und die Wiederzulassung von Skonti könnten sofort spürbare Entlastung bringen. Zwei einfache Stellschrauben, die vielen Apotheken Luft verschaffen würden. Und doch wagt die Bundesgesundheitsministerin diesen Schritt nicht. Stattdessen kündigt sie eine große Apothekenreform an, in der „alles zusammengefasst“ werden soll – ein Argument, das für viele Inhaberinnen und Inhaber wie eine Beruhigungspille klingt, nicht wie ein Rettungsanker. Denn die Probleme sind akut. Die Kosten laufen davon, die Honorierung stagniert, und jeder weitere Monat bedeutet für hunderte Betriebe ein weiteres Stück Substanzverlust.
Zuspitzend betrachtet zeigt sich: Der politische Stillstand ist gefährlicher als die Krise selbst. Wenn Lösungen vorhanden sind, aber nicht genutzt werden, entsteht der Eindruck, dass die Politik das Sterben der Apotheken mindestens in Kauf nimmt. Noch schwerer wiegt die Frage: Warum? Handelt es sich um taktisches Kalkül, ein Schielen auf die Kassen, die höhere Ausgaben vermeiden wollen? Oder ist es schlicht fehlender Mut, kurzfristig wirksame Entscheidungen zu treffen, statt auf eine ferne Reform zu vertrösten? Die Ministerin betont, sie wolle die Strukturfragen „im Gesamtkontext“ lösen. Doch die Struktur kann nicht warten, wenn die Substanz längst bricht.
Die Kassen zeigen sich ohnehin unnachgiebig. Der IKK-Verband etwa sieht keinen Mehrwert, wenn Apotheken mehr Honorar erhalten. Das Argument: Die Versorgung funktioniere doch. Doch es ist ein Trugschluss, das Bestehende mit dem Bleibenden zu verwechseln. Nur weil Apotheken heute noch ihre Türen öffnen, heißt das nicht, dass dies morgen noch der Fall ist. Der Rückzug vollzieht sich schleichend, Standort um Standort, bis plötzlich ganze Regionen ohne wohnortnahe Versorgung dastehen. Und dann sind es dieselben Kassen, die über Versorgungsprobleme klagen – Probleme, die sich längst abzeichnen, aber ignoriert werden, solange sie noch nicht akut sind.
Wer es kritisch zuspitzt, erkennt: Während die Ministerin laviert und die Kassen bremsen, wächst der Druck an der Basis. Apothekerverbände haben Proteste angekündigt, und diesmal dürfte der Unmut tiefer sitzen als in den Jahren zuvor. Denn der Alltag in den Offizinen ist durchzogen von Zumutungen: Überstunden, fehlendes Personal, gestiegene Kosten – und dazu das E-Rezept-Desaster. Eigentlich als Symbol der Digitalisierung gedacht, ist es zum Symbol für Chaos geworden. Technische Störungen, Ausfälle bei Servern, unklare Verantwortlichkeiten: Jede Apotheke kennt die Situationen, in denen Patientinnen mit ihren Rezepten ratlos am HV-Tisch stehen und die Apotheke improvisieren muss.
Man könnte festhalten, dass das E-Rezept nicht nur Patienten verärgert, sondern Apotheken auch bares Geld kostet. Jede Verzögerung, jede Fehlabgabe, jeder Mehraufwand in der Verarbeitung bedeutet verlorene Zeit und damit verlorene Umsätze. Der Abda-Präsident weist zwar öffentlich auf die Probleme hin, doch er vergisst, dabei einen Ausgleich für die Apotheken einzufordern. Statt konkret zu beziffern, wie hoch die Ausfälle sind und welche Kompensation notwendig wäre, bleibt es bei mahnenden Worten. Für die Basis wirkt das wie ein Déjà-vu: Die Standesvertretung benennt Missstände, doch sie formuliert nicht die Forderungen, die notwendig wären, um sie zu beheben.
In der Offizin stellt sich jetzt die Frage: Wie lange lassen sich Apotheken dieses Spiel noch gefallen? Wenn Patienten täglich erleben, dass Rezepte nicht eingelöst werden können, leidet nicht nur das Vertrauen in die digitale Infrastruktur, sondern auch in die Apotheke selbst. Apotheken müssen erklären, warum sie das Rezept gerade nicht verarbeiten können – obwohl sie keine Schuld trifft. Das erzeugt Frust auf beiden Seiten, beim Patienten wie beim Personal. Der Schaden geht über Finanzen hinaus, er nagt am Kern des Vertrauensverhältnisses zwischen Apotheke und Patient.
Parallel dazu jubeln die EU-Versender. Während in Deutschland das E-Rezept holprig eingeführt wird und vor Ort Umsätze verloren gehen, profitieren ausländische Anbieter von steigenden Bestellungen. Sie nutzen die Lücken, die das System lässt, und können ihre Marktanteile ausbauen. Damit wird ein weiterer Baustein der Versorgung in ausländische Hände verlagert. Für die deutsche Politik ist das ein Paradox: Einerseits will sie Digitalisierung und Versorgungssicherheit stärken, andererseits sorgt sie durch eigenes Zögern dafür, dass Wertschöpfung abfließt und Vertrauen bröckelt.
Pointiert formuliert bedeutet das: Die Lage ist nicht nur angespannt, sie ist selbstverschuldet. Lösungen liegen auf dem Tisch – Fixum erhöhen, Skonti zulassen, digitale Infrastruktur stabilisieren, Ausfälle kompensieren –, doch sie werden nicht umgesetzt. Stattdessen verschiebt man sie in eine ferne Reform, deren Konturen vage bleiben. Währenddessen gehen Monat für Monat Apotheken verloren. Der Protest der Verbände ist ein Zeichen, dass die Geduld am Ende ist. Doch solange die Politik nicht reagiert, bleibt er ein Schrei in der Wüste.
Im Ergebnis zeigt sich deutlich: Das deutsche Apothekenwesen befindet sich in einer Zwickmühle. Politik, Kassen und Verbände blockieren sich gegenseitig, während die Realität in den Offizinen längst eskaliert. Jede Apotheke, die schließt, ist ein Symptom, das nicht von allein verschwindet. Wenn die Ministerin ernsthaft Versorgung sichern will, muss sie einfache Lösungen sofort umsetzen – und darf nicht auf die große Reform warten. Sonst droht das System, dessen Stärke die Nähe war, an der eigenen Untätigkeit zu zerbrechen.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt.
Sie erinnert daran, dass Politik Verantwortung bedeutet und dass Untätigkeit in der Gesundheitsversorgung immer konkrete Opfer kennt. Sie mahnt, dass es keine Glaubwürdigkeit gibt ohne sofortige, greifbare Entlastungen. Und sie öffnet die Perspektive, dass Vertrauen nur dort entsteht, wo Worte in Handlungen übersetzt werden.
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