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APOTHEKE | Glosse |
Apotheken-News: Glosse von heute
Apotheken im Notdienst: Wo einst ein Kunde hustend an die Klappe klopfte, herrscht heute teils Belagerungsstimmung. Eingeschlagene Scheiben, obszöne Anrufe, aggressive Gruppen – Apotheker fühlen sich im Stich gelassen. Nun reagieren Politik und Basis auf ganz eigene Weise: Das Innen- und Gesundheitsministerium plant ein Apothekennotdienstsicherungsgesetz, das Schutzwesten, kugelsichere Schaufenster und Sicherheitsbeauftragte vorsieht. Bis dahin greifen manche Inhaber zu drastischen Mitteln: Schutzgräben, Zugbrücken und Bürgerwehren mit Schützen- und Rentnervereinen. Oma Erna mit Nachtsichtgerät, Laserpointer und Funkgerät wird zur Symbolfigur einer Apothekerschaft, die nicht länger warten will. Zwischen martialischen Ideen und ministerialen Eckpunkten bleibt die bittere Pointe: Während die Regierung plant, verteidigen Apotheker längst ihre Offizin. Die Glosse spitzt zu, wo Realität und Absurdität ineinanderfallen – und wo die Nachtwache zur Bürgerwehr wird.
In deutschen Apotheken knistert es nachts nicht nur im Neonlicht, sondern auch in der Luft. Wo früher höchstens ein einsamer Kunde hustend vor der Notdienstklappe stand, stapfen heute ganze Bataillone von Unzufriedenen, Herumlungerern und selbsternannten Nachtschwärmern vorbei. Manch Apotheker fragt sich, ob er in der Offizin oder in einem Kriegsgebiet arbeitet. Glasbruch, obszöne Anrufe, Bedrohungen – das Repertoire ist inzwischen so reichhaltig, dass selbst das Innenministerium nicht mehr wegsehen kann. Also kündigt man Gesetze an, während die Betroffenen längst Nägel mit Köpfen machen – oder besser gesagt: Schutzgräben mit Fallgittern.
Ein besonders engagierter Kollege, nennen wir ihn Herr Deubelbeiss, hat den Ernst der Lage erkannt und kurzerhand eine Bürgerwehr gegründet. Unterstützung erhält er vom örtlichen Schützenverein und – welch Glück – vom Rentnerclub. Oma Erna, 74, mit Nachtsichtgerät, Headset und stoischer Geduld ausgestattet, bezieht künftig Stellung am Küchenfenster gegenüber. Sie meldet per Funk, wenn jemand verdächtig hustet. Wer hätte gedacht, dass sich Seniorenfitness eines Tages darin messen würde, wie lange man ein Laserpointerziel auf der Stirn eines pöbelnden Störenfrieds halten kann?
Doch damit nicht genug: Deubelbeiss plant einen zwei Meter breiten Schutzgraben rund um seine Apotheke. Eine selbstgebaute Zugbrücke sorgt dafür, dass nur die „würdigen“ Patienten passieren dürfen. Die Kriterien? „Wer freundlich grüßt und ein gültiges Rezept hat.“ Für alle anderen gibt es Glukoselösung aus dem Eimer und Federn aus der Bettdecke, die er mit chirurgischer Präzision in Richtung der Unruhestifter wirft. „Therapie durch Schockwirkung“, nennt er das Verfahren. Der Gedanke, dass die Offizin bald mehr einer mittelalterlichen Burg gleicht, scheint ihn nicht zu schrecken – im Gegenteil, er wirkt stolz.
Das Ministerium zieht währenddessen nach – allerdings auf seine Weise. Ab 2026 sollen kugelsichere Schaufensterscheiben, Helme und Kevlarhandschuhe Pflicht im Notdienst sein. Zusätzlich sei jede Apotheke zu einem IT-Sicherheitsbeauftragten verpflichtet. Denn nichts ist gefährlicher, als wenn zwischen Baldrian- und Betäubungsmittelbeständen ein Hacker auftaucht. Für die Übergangszeit will man großzügig pDL-Rücklagen anzapfen. Kritiker fragen sich nur: Wie soll Oma Erna ihre Sicherheitszulage beantragen? Und ob der Schützenverein tariflich korrekt vergütet wird?
Doch das alles scheint nebensächlich, wenn man sich die Realität vor Augen führt. Apotheker Kempa in Flensburg berichtet von einem Obdachlosen, der seine Stirn dermaßen hartnäckig gegen die Apothekenscheibe rammte, dass man meinen konnte, er wolle sie eigenhändig austauschen. Als die Polizei endlich eintraf, war das Glas bereits gesprungen. Wer hier von „Bürgerwehr“ spricht, denkt weniger an Rechtsstaat als an Notwehr.
Zwischen Gesetzesentwürfen und improvisierten Sicherheitskonzepten bleibt die Pointe bitterernst: Die Apotheke, jener Ort, an dem Rat, Ruhe und Ratio herrschen sollten, verwandelt sich über Nacht in eine Bühne für Absurditäten. Und während die Ministerin in Augsburg noch über Eckpunkte sinniert, legen Apotheker schon selbst Hand an. Mit Spaten, Schutzhelm – und Oma Erna als oberster Kommandantin.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Vielleicht zeigt sie sich im Bild der Apotheke als Festung: halb Burggraben, halb Beratungsraum. Vielleicht auch im Lächeln einer Rentnerin mit Nachtsichtgerät, die still sagt: „Wenn die da oben nicht liefern, dann liefern wir eben selbst.“ Und vielleicht steckt darin die ehrlichste Botschaft der Nacht: Die Offizin wird nicht aufgegeben – sie wird verteidigt.
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