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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
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APOTHEKE | Systemblick |
Stand: Freitag, 08. November 2025, um 09:02 Uhr
Apotheken-News: Kommentar von heute
Kommentar von Seyfettin Günder zu den aktuellen Apotheken-Nachrichten über Ministeriumsprozesse, Standesvertretung, digitale Signaturen und Versandregeln
Die öffentliche Debatte wirkt laut, doch entscheidend sind belastbare Reihenfolgen: Erst wirtschaftliche Basis, dann neue Aufgaben. Die letzte Anpassung des Fixums datiert aus dem Jahr 2013 – seitdem stiegen Personalkosten und Pflichtaufwände deutlich, ohne korrespondierende Kompensation. Wer Primärversorgung stärken will, legt Verhandlungstakte mit objektiven Indizes fest und schützt die Gleichpreisigkeit, statt sie über Ausnahmeregeln auszuhöhlen. Ohne planbare Erlösbasis zerfasert die Fläche, und jeder geschlossene Standort verlängert Wege messbar.
Digital gelingt nur mit Übergangsschutz statt Stichtagsklippen. Im Feld befinden sich weiterhin über 50 000 eHBA mit reinem RSA-Profil; gleichzeitig sind E-Rezepte längst Routine mit mehr als 500 Millionen Verordnungen pro Jahr. Wer Signaturpfade umstellt, definiert verbindliche Übergangsfristen, Wiederanlaufpläne und Kommunikation an Praxen und Apotheken – sonst droht Rückfall auf Papier und Mehraufwand an der Front. Stabilität ist hier kein Luxus, sondern Versorgungsprävention.
Versand kann Versorgung ergänzen, wenn Qualitätsstandards symmetrisch sind und kontrolliert werden. Temperaturführung betrifft nicht nur Kühlware: Für den Großteil der Arzneimittel gilt ein Bereich von 8 bis 25 °C – Hitze in Depotboxen oder Frost im Transport mindern Qualität. Persönliche Übergabe, dokumentierte Transportketten und überprüfbare Nachweise gehören zum Mindeststandard, ebenso eine Aufsicht mit wirksamen Befugnissen über die tatsächlich handelnden Logistiker. Regeln ohne Durchgriff schaffen Scheinsicherheit.
Standesvertretung überzeugt, wenn sie Nein und Ja sauber begründet: Nein zu Vertretungsmodellen, die Verantwortung verwässern; Ja zu evaluierten Zusatzleistungen mit messbarem Nutzen, klaren Indikationen und refinanzierten Ressourcen. Wer Fixum, Taktung und Leitplanken in einem Paket anbietet, liefert Politikfähigkeit statt Parolen. Dazu gehört, Land- und Stadtlagen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern Lasten dort zu kompensieren, wo Notdienste und Personalengpässe objektiv höher sind.
Die Bewährungsprobe ist die Umsetzung: Fristen, Zuständigkeiten, Nachweise. Wenn Vergütung verlässlich wird, digitale Übergänge störungsarm gelingen und Versandregeln kontrollfähig sind, sinkt Reibung im Alltag – messbar an Wartezeit, Weglänge, Rückfragenquote. Daran sollte sich jedes Reformpapier messen lassen: an Zahlen, Terminen und der Frage, ob Patientinnen und Patienten schneller und sicherer ans richtige Arzneimittel kommen.
Eine Reform trägt nur, wenn Reihenfolge, Ressourcen und Regeln zusammenpassen. Vergütung stabilisiert die Fläche, Übergangsfristen schützen digitale Routinen, und Aufsicht schafft überprüfbare Qualität – auch im Versand. Wo Messpunkte, Fristen und Zuständigkeiten klar sind, wird Komplexität handhabbar und Vertrauen belastbar. Entscheidend ist, dass jede neue Aufgabe mit Zeit, Personal und refinanzierten Prozessen hinterlegt wird.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wo Prioritäten transparent gesetzt, digitale Umstellungen mit Puffer geplant und Qualitätsregeln symmetrisch durchgesetzt werden, sinkt Alltagsreibung messbar. Wenn Politik Vergütung, Aufsicht und Digitalisierung als gekoppelten Dreiklang behandelt, entstehen kürzere Wege, stabilere Abläufe und eine verlässliche Versorgung – auch im Winterbetrieb. Entscheidungen gewinnen dann, weil sie überprüfbar sind.
SG
Prokurist | Publizist | Verantwortungsträger im Versorgungsdiskurs
Kontakt: sg@aporisk.de
Wer das für Formalie hält, unterschätzt die Verantwortung, die Sprache heute tragen muss.
Ein Kommentar ist keine Meinung. Er ist Verpflichtung zur Deutung – dort, wo Systeme entgleiten und Strukturen entkoppeln.
Ich schreibe nicht, um zu erklären, was gesagt wurde. Ich schreibe, weil gesagt werden muss, was sonst nur wirkt, wenn es zu spät ist.
Denn wenn das Recht nur noch erlaubt, aber nicht mehr schützt, darf der Text nicht schweigen.
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