
Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Wie Rezeptbetrug Apotheken trifft, Öffentlichkeit täuscht und Versicherungen ins Leere greifen
20. Mai 2025
Rezeptfälschungen für GLP-1-Präparate wie Ozempic oder Wegovy gefährden längst nicht mehr nur die Versorgung – sie sind zum Risiko für das ganze System geworden. Während Tätergruppen professionell agieren und ihre Fälschungen mit perfektionierter Detailtreue gestalten, bleibt Apotheken oft keine Chance zur Enttarnung. Die Folge: Krankenkassen verweigern die Erstattung, Apotheken bleiben auf dem Schaden sitzen, Versicherungen lehnen ab. Besonders problematisch: Nicht nur Rezepte, sondern auch die Präparate selbst werden gefälscht – etwa mit umetikettierten Insulin-Stiften, die potenziell lebensbedrohlich wirken. Standardversicherungen greifen hier häufig nicht, weil die Definitionen von Fahrlässigkeit und Täuschung an der Praxis vorbeigehen. Der Ruf nach einem verpflichtenden E-Rezept wird lauter – doch solange Papierverordnungen als Türöffner für organisierten Betrug fungieren, ist Prävention ein Spiel mit stumpfen Waffen. Was fehlt: Verbindliche Regelwerke, digitale Konsequenz und ein Versicherungsschutz, der Apotheken wirklich schützt.
Die Welle an Rezeptfälschungen für GLP-1-Rezeptoragonisten wie Ozempic, Wegovy oder Mounjaro hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die Kombination aus enormer Nachfrage, prominenter Öffentlichkeitswirkung und systemischer Kontrollschwäche hat einen Schwarzmarkt befeuert, der nicht nur den Vertrieb von Arzneimitteln, sondern das gesamte Apothekenwesen unter Druck setzt. Während Influencer und Boulevardblätter vermeintliche Diätwunder inszenieren, stehen Apothekenteams vor der Herausforderung, zwischen echtem Rezept und täuschend echter Fälschung zu unterscheiden – in Sekundenbruchteilen, mit gravierenden Folgen bei Fehlern.
Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht in seinem Lagebild einen signifikanten Anstieg gefälschter Papierrezepte. Oftmals stammen sie von reisenden Tätergruppen, die bundesweit unterwegs sind. Die Fälschungen sind derart professionell, dass selbst erfahrene Pharmazeut:innen sie kaum noch erkennen können. Laut Abda-Präsident Thomas Preis enthalten sie fiktive Arztadressen, nicht existierende Versicherte oder real wirkende Formatierungen, die jeder Alltagserfahrung trotzen. Besonders dramatisch: Die Fälschungen werden nicht sofort erkannt, sondern häufig erst im Nachgang, wenn Krankenkassen die Erstattung verweigern – und Apotheken auf dem Schaden sitzen bleiben.
Der GKV-Spitzenverband bestätigt, dass der wirtschaftliche Schaden pro Fall aufgrund der hohen Arzneimittelpreise erheblich sei. Einzelne Fälle verursachten vier- bis fünfstellige Verluste – pro Apotheke. Das besonders perfide: Nicht nur Rezepte werden gefälscht, sondern zunehmend auch Arzneimittel selbst. Der Sicherheitsbericht des Innenministeriums Baden-Württemberg schildert, wie Insulin-Stifte als vermeintliches „Ozempic“ etikettiert wurden – ohne Wirkstoff, aber mit potenziell lebensgefährlicher Wirkung.
Versicherungsrechtlich bedeutet das: Viele Apotheken stehen ungeschützt da. Standardversicherungen decken häufig nur Diebstahl oder klassische Betrugsfälle ab, nicht aber den systematischen Rezeptbetrug über echte Kassenvorgänge. Die Frage der Fahrlässigkeit, der Sorgfaltspflicht und des digital fehlenden Nachweises macht die Situation noch brisanter. Nur spezialisierte Versicherungsbausteine – etwa für Rezeptbetrug, Arzneimittelfälschung oder digitale Überprüfungsfehler – könnten hier greifen. Doch die wenigsten Policen enthalten solche Klauseln.
Eine naheliegende Lösung wäre das verpflichtende E-Rezept. Doch auch dieses steht derzeit auf tönernen Füßen: Verzögerte Implementierung, technische Unsicherheiten und fehlende Schulung verhindern eine flächendeckende Einführung. Solange papierbasierte Rezepte als Einfallstor für Betrüger fungieren, bleibt das Risiko bestehen – und Apotheken weiter exponiert.
System ohne Schutz: Warum Apotheken im Sturm alleinstehen
Die Rezeptfälschungen rund um GLP-1-Präparate sind kein kriminelles Randphänomen mehr, sondern Symptom eines strukturellen Versagens. Die Täter handeln professionell, vernetzt und gezielt – doch das Gesundheitssystem reagiert darauf mit Einzelmaßnahmen, Zuständigkeitsstreit und digitalem Zaudern. Das Resultat: Apotheken tragen die operative Last und das ökonomische Risiko – in einer Gemengelage, die rechtlich unklar, politisch vertagt und wirtschaftlich existenzbedrohend ist.
Die politische Verklärung des E-Rezepts als Zukunftslösung ist dabei ebenso gefährlich wie naiv. Solange die flächendeckende Einführung weiter aufgeschoben wird und gleichzeitig keine durchgängige Kontrolle auf Seiten der Krankenkassen existiert, bleibt die Lücke offen – und wird durch jeden Skandal größer. Dass Rezepte mit falschen Arzt- und Patientendaten nicht unmittelbar auffallen, liegt nicht an fehlender Technik, sondern an fehlendem Abgleich, fehlender Priorisierung und mangelndem Willen zur Reform.
Versicherer agieren in dieser Gemengelage bestenfalls zögerlich, schlimmstenfalls destruktiv. Die Ablehnung der Kostenübernahme im Schadensfall wird oftmals mit Formfehlern oder angeblich fehlender Plausibilitätsprüfung begründet – dabei bleibt die strukturelle Ohnmacht der Apotheken unberücksichtigt. Es braucht neue Policen, neue Haftungsrahmen und eine neue politische Klarheit, was von einem pharmazeutischen Betrieb unter Echtzeitbedingungen realistischerweise erwartet werden kann.
Auch ethisch ist der Schaden enorm. Wenn gefälschte Medikamente mit nicht deklariertem oder gar toxischem Inhalt zirkulieren, ist das kein Kavaliersdelikt, sondern ein Angriff auf die Grundstruktur gesundheitlicher Versorgung. Wer hier nicht mit aller Konsequenz handelt – politisch, juristisch, regulatorisch –, akzeptiert einen Zustand, in dem Fälschung zur betriebswirtschaftlichen Normalität wird.
Es ist Zeit für eine neue Ehrlichkeit im System: Rezeptfälschung ist kein Einzelfall. Sie ist Alltag. Und sie trifft die Falschen.
Von Matthias Engler, Fachjournalist
Für weitere Informationen:
Seyfettin Günder
Firmenkunden
0721. 95789774
sg@aporisk.de
Pressekontakt:
Roberta Günder
Telefon 0721. 16106610
E-Mail info@aporisk.de
Disclaimer
Diese Pressemitteilung ist nur für journalistische Zwecke gedacht. Die Nutzung der Informationen zu werblichen oder kommerziellen Zwecken bedarf der Zustimmung der Aporisk GmbH. Zukunftsgerichtete Aussagen unterliegen Änderungen. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.
Aporisk GmbH, Karlsruhe, Deutschland. Alle Rechte vorbehalten.
Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.
ApoRisk GmbH
Scheffelplatz | Schirmerstr. 4
76133 Karlsruhe
E-Mail: info@aporisk.de
Internet: www.aporisk.de
Telefon +49 (0) 721. 16 10 66-0
Telefax +49 (0) 721. 16 10 66-20
Sie haben einen Beruf gewählt, der weit mehr als reine Erwerbstätigkeit ist. Sie verfolgen im Dienste der Bevölkerung hohe ethische Ziele mit Energie, fachlicher Kompetenz und einem hohen Maß an Verantwortung. Um sich voll auf Ihre Aufgabe konzentrieren zu können, erwarten Sie die optimale Absicherung für die Risiken Ihrer Berufsgruppe.
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre hohen Investitionen zu schützen und streben für sich und Ihre Angehörigen nach einem angemessenen Lebensstandard, auch für die Zukunft.
Unter der kostenfreien Telefonnummer 0800. 919 0000 oder Sie faxen uns unter 0800. 919 6666, besonders dann, wenn Sie weitere Informationen zu alternativen Versicherern wünschen.
Mit der ApoRisk® FirmenGruppe steht Ihnen ein Partner zur Seite, der bereits viele Apothekerinnen und Apotheker in Deutschland zu seinen Kunden zählen darf. Vergleichen Sie unser Angebot und Sie werden sehen, es lohnt sich, Ihr Vertrauen dem Versicherungsspezialisten für Ihren Berufsstand zu schenken.