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  • 11.04.2011 – Die Gier ist der größte Feind des Anlegers
    11.04.2011 – Die Gier ist der größte Feind des Anlegers
    FINANZEN – ANLAGESTRATEGIE Wer an der Börse Geld anlegen will, sollte mit Selbstbewusstsein ausgestattet sein. Im Interview erklärt Heiko Müller, Deutschlandchef eines De...

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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:

ApoRisk® Nachrichten - Finanzen:


ANLAGESTRATEGIE

Die Gier ist der größte Feind des Anlegers

 

Wer an der Börse Geld anlegen will, sollte mit Selbstbewusstsein ausgestattet sein. Im Interview erklärt Heiko Müller, Deutschlandchef eines Devisenbrokers, warum man nicht ständig seine Meinung hinterfragen sollte.

Herr Müller, Sie haben an den Märkten schon einiges mitgemacht. Was raten Sie Neulingen?
Die Anleger stehen sich oft selbst im Weg. Gerade unerfahrene Trader warten erst auf eine Bestätigung, bevor sie handeln. Sie haben Angst, daneben zu liegen. Wenn der Markt sich dann in eine bestimmte Richtung bewegt, ist es schon zu spät. Dann bringt es nichts, dass man eigentlich die richtige Idee hatte.

Also mehr Mut zum Risiko?

Das Risiko, mit einer Entscheidung falsch zu liegen, gehört dazu. Das ist psychologisch schwierig. Aber die entscheidende Voraussetzung lautet deshalb: Man muss mit Verlusten leben können.

Wer zu viel riskiert, ist sein Geld auch schnell wieder los.
Nicht das Risiko ist das Problem, sondern die Gier. Die Gier lässt Sie das Risiko aus den Augen verlieren. Das habe ich am eigenen Leib erfahren. Mit dem ersten Trade, den ich mit Optionsscheinen gemacht habe - das war Mitte der 90er-Jahre -, habe ich gleich einen ordentlichen Gewinn gemacht. Das war das Schlimmste, was passieren konnte. Ich habe gefeiert und wurde übermütig.

Und dann?
Der nächste Trade war ein Totalverlust.

Haben Sie daraus gelernt?
Nicht sofort, es hat gedauert. Jetzt weiß ich, dass man nicht zu gierig sein darf. Manche Fehler mache aber ich auch heute noch.

Lässt sich das Risiko eingrenzen, indem man akribisch Kennzahlen und Charts studiert?
Wenn ich ehrlich bin, ist es sehr schwierig. Sie können noch so viele Indikatoren heranziehen, und trotzdem können sie nicht absolut sicher sein, dass der nächste Trade funktioniert. Die Menschen wollen gerne alles kontrollieren. Deshalb glauben sie, sie könnten den perfekten Zeitpunkt für den Einstieg finden, wenn sie nur genug Zahlen und Charts analysieren. Ein guter Analyst ist noch lange kein guter Trader.

Sie halten wohl nicht viel von technischer Analyse?
Ich schaue auch auf die Charts, aber ich bilde mir nicht ein, dass sie mir den perfekten Zeitpunkt verraten. Das ist so, als würden sie sich durch die Wetterberichte der vergangenen drei Jahre arbeiten, um dann zu entscheiden, ob sie heute einen Regenschirm brauchen. Vielleicht erhalten sie dadurch eine hilfreiche Indikation. Aber das Wetter lässt sich nicht kontrollieren, genauso wenig wie die Märkte.

Also ist alles nur ein Glücksspiel?
Was ein Anleger kontrollieren kann, ist sein eigenes Verhalten. Das wichtigste ist, einen Plan zu haben - und diesen auch einzuhalten. Es wird immer wieder Zeiten geben, in denen es nicht gut läuft oder Langeweile aufkommt. Das gehört dazu. Anlegen ist kein Glücksspiel, sondern ein Geduldsspiel - und ein Strategiespiel.

Wie sollte so ein Plan aussehen?

Man muss sich vorher schon im Klaren sein, was man Erreichen will; und zwar nicht nur, wie viel man gewinnen will, sondern auch wie viel Verlust man bereit ist, zu verkraften. Disziplinierte Händler, die sich konsequent an ihren Plan halten, werden besser abschneiden, als Händler, die inkonsequent handeln. Eine Grundregel, die wirklich jeder beherzigen sollte, lautet: beim Einstieg ein Stopp-Limit setzen.

Warum?
Ohne Limit zu handeln ist Harakiri. Ein Bekannter von mir hat vor Jahren als Händler in London angefangen. Bei seinem ersten Trade hat er nicht gleich einen Stopp gesetzt. Sein Chef sagte daraufhin: Wenn du das noch mal machst, fliegst du raus.

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