Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin - Der
Pharmakonzern Bayer musste erneut eine Niederlage im Patenstreit um
sein Krebsmedikament Nexavar (Sorafenib) in Indien hinnehmen. Ein
Gericht in Neu Delhi habe eine Berufungsklage des Konzerns verworfen,
so eine Sprecherin. Bayer prüfe nun seine weiteren rechtlichen
Möglichkeiten. Falls der Konzern Einspruch einlegt, würde das Verfahren
in die nächste Instanz gehen.
Das indische Generikaunternehmen Cipla hatte die Zulassung eines
Sorafenib-Generikums beantragt, obwohl der Patentschutz von Nexavar
noch bis zum Jahr 2020 besteht. Bayer hatte im vergangenen Jahr
erfolglos dagegen geklagt und hat nun auch die Berufungsklage verloren.
(apotheke adhoc), Mittwoch, 10. Februar 2010, 14:39 Uhr
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Berlin - Die indische Regierung hat mehrere Patentanträge des Herstellers Gilead für HIV-Medikamente mit dem Wirkstoff Tenofovir abgelehnt. Darauf weist das „Aktionsbündnis gegen AIDS" hin. Betroffen sind das Produg Tenofovirdisoproxil, dessen Salz Tenofovirdisoproxilfumarat sowie zwei Kombinationsarzneimittel mit dem Virostatikum.
Erfolg für HIV-Patienten: Die indische Regierung hat mehrere Patentanträge von Herstellern von HIV-Präparaten abgelehnt. Foto: Elke Hinkelbein
Die Ablehnung erfolge unter Berufung auf einen Absatz des indischen
Patentrechts, der eine Patentierung von Wirkstoffen verhindert, die nur
geringfügig verändert wurden. Tenofovir wurde bereits 1995 entwickelt
und ist damit trotz der Variation als Ester und Salz in Indien nicht
patentierbar.
Tenofovir wird von der Weltgesundheitsorganisation als Aids-Medikament
der ersten Wahl empfohlen. Wegen der hohen Kosten wird es in
Entwicklungsländern allerdings häufig erst eingesetzt, wenn die
Nebenwirkungen anderer Arzneimittel zu stark werden oder Resistenzen
auftreten.
Die Ablehnung des Patents öffnet nun den Markt für Generika. Das
Aktionsbündnis gegen Aids hatte Gilead bereits im Mai vergangenen
Jahres aufgefordert, seinen Patentantrag in Indien freiwillig
zurückzuziehen - ohne Erfolg.
Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen" teilte zudem mit, dass die
indische Regierung auch einen Patentantrag der Firma Tibotec für
Darunavir abgelehnt hat. Das Präparat zählt zu den neueren und damit
teuren HIV-Medikamenten. „Dies ist ein bedeutender Tag für
HIV-Patienten in Entwicklungsländern", sagte ein Sprecher.
Über die Patentanträge der Firmen Abbott und Bristol Myers-Squibb für
Lopinavir und Atasanavir wurde bislang nicht entschieden. Auch ihnen
war vom Aktionsbündnis gegen Aids ein freiwilliger Rückzug nahe gelegt
worden.
Désirée Kietzmann, Donnerstag, 03. September 2009, 17:50 Uhr
Berlin - Das Leukämie-Medikament Glivec (Imatinib) erhält in Indien weiterhin keinen Patentschutz. Das hat das indische Intellectual Property Appellate Board (Ipab) nach dreijährigem Streit zwischen dem Schweizer Pharmakonzern Novartis und den indischen Behörden entschieden.
Niederlage für den Riesen: Novartis hat in Indien keinen Patentschutz für das Zytostatikum Glivec erhalten. Foto: Novartis
Das Zytostatikum als kristalline Form sei keine Innovation und die
Behandlungskosten von 120.000 Rupien (1779 Euro) pro Patient und Monat
seien zu hoch für den Durchschnittsbürger, begründet die Behörde die
Entscheidung. Patente, die solch hohe Monopolpreise unterstützen,
würden gegen die öffentliche Ordnung verstoßen, so das Ipab.
Novartis hatte 2001 in Indien die Zulassung für das Arzneimittel
erhalten, seit 2002 wird Glivec auf dem Subkontinent vermarktet.
Eineinhalb Jahre später hatte der Konzern das exklusive Marketingrecht
erhalten. Das wurde allerdings im Jahr 2006 durch die Neuerung des
indischen Patentrechts wieder entzogen. Im Abschnitt 3(d) des
Patentrechts wurde eine Hürde für die Patentierbarkeit von bereits
existierenden Wirkstoffen in abgewandelter Form eingeführt. Demnach
müssen Arzneistoffe eine verbesserte Wirksamkeit aufweisen.
Indien gilt als „Apotheke der Armen", viele Entwicklungsländer beziehen
ihre Generika aus dem Land. Die Hilfsorganisation medico international
begrüßt die Entscheidung des Ipab als „Etappensieg für die
Medikamentenversorgung in Entwicklungsländern". Die Entscheidung könne
die Rettung für Millionen von Menschen bedeuten, die sich teure
Markenmedikamente nicht leisten könnten, so die Organisation.
(apotheke adhoc), Montag, 06. Juli 2009, 15:30 Uhr
Berlin - Die
indische Arzneimittelaufsicht hat angekündigt, die Durchsetzung von
Patentrechten in der Pharmaindustrie zu stärken. Bei patentgeschützten
Präparaten würden künftig keine Generikaversionen mehr zugelassen,
kündigte der „Drug Controller General of India" (DCGI), Surinder Singh,
an. Zudem soll ein Experte bei der Behörde künftig die Patentrechte des
Originals überprüfen. Forschende Pharmahersteller begrüßten das klare
Bekenntnis des DCGI. Die indische Industrie kritisierte, Singhs
Forderung sei gesetzlich nicht begründbar.
Hintergrund ist ein aktueller Patentrechtsstreit zwischen dem
schweizerischen Hersteller Roche und dem indischen Generikaproduzenten
Cipla um das Präparate Tarceva (Erlotinib). Cipla hatte das
Krebsmedikament als Generikum auf den Markt gebracht, obwohl Roche auch
in Indien die Patentrechte hält. Cipla bestreitet dies: Tarceva sei nur
die simple Kopie eines älteren Medikaments aus dem Jahr 1995. Da Indien
zu diesem Zeitpunkt das TRIPS-Abkommen zum Schutz geistigen Eigentums
noch nicht unterzeichnet habe, bestehe für Tarceva kein Patentschutz.
Ein indisches Gericht hatte die Klage von Roche zunächst abgewiesen,
doch der schweizerische Konzern ging in Berufung.
APOTHEKE ADHOC, Freitag, 02. Mai 2008, 12:19 Uhr
Leverkusen - Das
europaweit erste Medikament gegen Leberkrebs hat nach Angaben des
Pharmakonzerns Bayer die EU-Zulassung erhalten. Der bereits gegen
Nierenkrebs eingesetzte Wirkstoff Sorafenib habe die mittlere
Überlebenszeit von Leberkrebspatienten in einer internationalen Studie
von 7,9 auf 10,7 Monate verlängert, teilte das Unternehmen mit. Bislang
gab es nach Medizinerangaben keine etablierte Therapie für das
fortgeschrittene hepatozelluläre Karzinom (HCC). Als Mittel der Wahl
gilt die operative Entfernung des Tumors, sofern möglich.
Das hepatozelluläre Karzinom ist Bayer zufolge die häufigste Form von
Leberkrebs und macht bei Erwachsenen etwa 90 Prozent der primären
bösartigen Lebertumore aus. Weltweit ist es demnach die sechsthäufigste
Krebsart und die dritthäufigste Krebstodesursache. Mehr als 600.000
neue Fälle würden weltweit jedes Jahr diagnostiziert, davon 54.000 in
Europa.
Sorafenib (Handelsname: Nexavar) greift nach Herstellerangaben sowohl
die Krebszellen als auch die Blutversorgung des Tumors an. Das Mittel
behindert dazu zwei Protein-Klassen, die am Zell- und Gefäßwachstum
beteiligt sind. Es werde bereits in mehr als 50 Ländern zur Behandlung
von Nierenkrebs eingesetzt, auch in den EU-Staaten.
(dpa), Mittwoch, 31. Oktober 2007, 09:50 Uhr
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