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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Stand: Dienstag, 25. November 2025, um 18:39 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Vier Signale – eine stotternde elektronische Patientenakte, ein Angriff auf das Mehr- und Fremdbesitzverbot, zunehmende Übergriffe im Betriebsalltag und ein durchgesetzter Retax-Widerspruch – zeigen, wie eng Technik, Politik, Sicherheit und Recht inzwischen ineinandergreifen. Am frühen Morgen meldet die zuständige Digitalorganisation eine Störung der elektronischen Patientenakte, ausgerechnet bei einem Instrument, das eigentlich Übersicht schaffen und Doppelstrukturen vermeiden soll. Wo Zugriffe stocken oder komplett abbrechen, entstehen im Hintergrund sofort Mehrwege: Telefonate mit Praxen, Rückfragen an Versicherte, handschriftliche Notlösungen. Wer im Versorgungsalltag ohnehin seit Monaten Engpässe, Krankheitsausfälle und steigende Erwartungen jongliert, erlebt jede digitale Störung nicht als Randnotiz, sondern als zusätzlichen Risikofaktor. Vertrauen in eine Infrastruktur entsteht nur dort, wo sie nicht im Halbstundentakt den Ausnahmezustand provoziert, sondern unauffällig trägt.
Während an den Bildschirmen Fehlercodes blinken, wird an anderer Stelle über die Eigentumsordnung des gesamten Marktes diskutiert. Die Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände fordert, das Mehr- und Fremdbesitzverbot abzuräumen, um angeblich mehr Wettbewerb und Einsparungen im Gesundheitswesen zu ermöglichen. Hinter der abstrakten Formel verbirgt sich eine klare Linie zugunsten großflächiger Kettenmodelle, zentralisierter Einkaufsmacht und stärkerer Renditeorientierung. Für inhabergeführte Betriebe ist das kein theoretischer Streit, sondern eine Existenzfrage, weil Mitbestimmung, unternehmerische Freiheit und regionale Verantwortung an Konzernzentralen delegiert würden. Gerade dort, wo Standorte in Randlagen heute eher aus Verbundenheit als aus Renditegründen gehalten werden, würde der ökonomische Druck einer reinen Kettenlogik schnell zu Lücken auf der Landkarte führen. Wer politische Strukturreformen ernst nimmt, muss deshalb mehr im Blick behalten als nur die Salden eines Gesundheitsetats.
Parallel zu Reformpapieren und Beschlusssätzen verdichten sich Meldungen über Diebstahl und Raub im Betriebsalltag, besonders in der dunklen Jahreszeit. Die Täter haben es häufig auf Bargeldbestände in Kassenlade und Tresor abgesehen, manchmal auch auf hochpreisige Ware, die sich schnell weiterverkaufen lässt. Jede Tat hinterlässt nicht nur eine Lücke in der Buchhaltung, sondern vor allem Verunsicherung in den Köpfen der Beschäftigten. Wer abends das Licht löscht und mit dem letzten Schlüssel in der Hand die Tür schließt, nimmt Bilder aus Berichten über Maskierte oder aggressives Auftreten unweigerlich mit nach Hause. Viele Teams reagieren mit Verschärfung von Kassenroutinen, Schulungen, Videoüberwachung und engerer Zusammenarbeit mit Versicherern und Polizei, doch jede zusätzliche Maßnahme bindet Zeit, Aufmerksamkeit und Geld. Sicherheit ist damit längst nicht mehr nur eine Frage baulicher Maßnahmen, sondern ein Stück betrieblicher Fürsorgepflicht.
In diese Gemengelage hinein setzt sich ein Einzelner gegen eine aus seiner Sicht unberechtigte Retaxation zur Wehr – und behält recht. Der Wiesbadener Apotheker Johannes Luh musste sich mit einer Rückforderung von mehr als neuntausendachthundert Euro auseinandersetzen, eine Summe, die in vielen Betrieben längst darüber entscheidet, ob noch investiert werden kann oder Reserven aufgebraucht werden. Anstatt den Betrag zähneknirschend hinzunehmen, wählt er den Weg durch die Instanzen, dokumentiert, argumentiert und konfrontiert die Krankenkasse mit der eigenen Lesart der Regeln. Dass ein Gericht am Ende seiner Sicht folgt, entlastet nicht nur seine eigene Bilanz, sondern zeigt auch anderen Betrieben, dass Retaxbescheide keine sakrosankten Wahrheiten sind. Der Preis dafür sind allerdings Monate des Ringens, gebundene Arbeitszeit und die permanente Unsicherheit, ob der Aufwand am Ende trägt.
Zusammengenommen ergibt sich aus diesen vier Signalen ein Bild, das die Belastungsgrenzen vieler Teams besser beschreibt als jede Einzelmeldung. Auf der technischen Achse wächst der Druck, weil Systeme wie die elektronische Patientenakte längst strukturell eingeplant sind, im Störfall aber noch keine robusten Fallback-Prozesse haben. Auf der politischen Achse rücken Verbände mit Forderungen nach einer grundlegend anderen Eigentumsordnung vor, die unter dem Schlagwort Wettbewerb letztlich Marktanteile verschiebt. Auf der Sicherheitsachse wird deutlich, dass Bargeld, Arzneimittelbestände und lange Öffnungszeiten eine Kombination bilden, die gerade in dunklen Monaten Kriminalität anzieht. Und auf der Rechtsachse zeigt der Retax-Erfolg, dass sich Teams nicht als reine Regeladressaten verstehen sollten, sondern als Akteure mit eigenen Rechten, die zur Not auch vor Gericht verteidigt werden müssen.
Die eigentliche Herausforderung besteht darin, diese Achsen nicht isoliert zu betrachten, sondern in ihren Wechselwirkungen. Eine instabile digitale Infrastruktur erhöht die Fehlerwahrscheinlichkeit in der Abrechnung und damit indirekt das Retaxrisiko. Politische Debatten über Besitzstrukturen beeinflussen, wie viel Spielraum für Investitionen in Sicherheitstechnik, Personalentwicklung und digitale Werkzeuge tatsächlich bleibt. Häufige Sicherheitsvorfälle verstärken wiederum das Gefühl, permanent im Krisenmodus zu arbeiten, und senken die Bereitschaft, zusätzliche Risiken – etwa bei der Interpretation unklarer Vorgaben – einzugehen. Jeder juristisch gewonnene Streitfall kann dagegen helfen, neue Standards zu setzen und Argumentationslinien zu etablieren, die andere Betriebe später nutzen können, um eigene Ansprüche durchzusetzen.
Für die strategische Perspektive der nächsten Jahre lassen sich aus diesem Vierklang konkrete Konsequenzen ableiten. Betriebe, die sich nachhaltig aufstellen wollen, benötigen nicht nur moderne Technik, sondern auch klare interne Protokolle für den Fall von Ausfällen, damit Versorgung, Dokumentation und Datenschutz gleichermaßen gewährleistet bleiben. In der Strukturpolitik braucht es eine laute, sachlich fundierte Stimme, die jenseits von Schlagworten zu Wettbewerb und Effizienz die Bedeutung dezentraler, persönlich geprägter Versorgung sichtbar macht. Sicherheitskonzepte müssen sowohl physische Schutzmaßnahmen als auch Schulungen und psychologische Unterstützung für die Beschäftigten umfassen, damit aus einzelnen Vorfällen kein dauerhafter Angstraum entsteht. Und im Umgang mit Kassen lohnt es sich, Abgabeprozesse, Dokumentation und interne Kommunikation so zu schärfen, dass sie im Streitfall als belastbare Grundlage dienen – nicht nur für einen Betrieb, sondern als Referenz für viele.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt. Wer sich den Tag mit einer ePA-Störung beginnt, einer Debatte über Besitzverbote begegnet, von Übergriffen auf Betriebe liest und vom juristischen Sieg eines Kollegen erfährt, erkennt ein Muster aus Verletzlichkeit und Widerstandskraft. Verletzlich ist alles, was auf Einzelpersonen und lokale Strukturen gestützt ist, solange große Akteure politische und wirtschaftliche Leitplanken verschieben können. Widerstandskraft entsteht dort, wo Teams Technik beherrschen, Regeln kennen, Risiken offen ansprechen und sich nicht mit einem Schulterzucken abfinden, wenn Entscheidungen von außen den eigenen Alltag zuschnüren. In diesem Spannungsfeld entscheidet sich, ob Versorgungseinheiten nur noch Krisenverwalter in fremden Systemen sind oder selbstbewusste Akteure, die ihre Rolle im Gesundheitswesen mitgestalten. Je klarer die vier Signale gelesen werden, desto größer ist die Chance, dass aus den heutigen Belastungsproben tragfähige Strukturen für morgen entstehen.
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