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APOTHEKE | Medienspiegel & Presse |
Erwerbsminderungsrenten, strengere Regeln für Medizinalcannabis und Strategien zu Stoffwechseltherapien und Infektionswellen zeigen, wie eng Gesundheit und Politik verknüpft sind.
Stand: Dienstag, 25. November 2025, um 08:20 Uhr
Apotheken-News: Bericht von heute
Wenn psychische Erkrankungen immer häufiger zur Erwerbsminderungsrente führen, Medizinalcannabis zwischen Versandverbot, Preisbindung und strengerer Werberegulierung neu sortiert wird, GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid als Gegengewicht zu metabolischen Folgen antipsychotischer Therapien an Bedeutung gewinnen und eine Hepatitis-A-Welle im Nachbarland zeigt, wie schnell Infektionsrisiken den gewohnten Alltag berühren können, entsteht ein Bild still wachsender Verwundbarkeiten. Die Sozialversicherung wird zum Seismografen für überlastete Lebensphasen, die Drogen- und Arzneimittelpolitik balanciert zwischen Schutz und Zugang, die Psychiatrie ringt um eine Behandlung, die seelische Stabilität und körperliche Langzeitrisiken zugleich im Blick behält, und der Infektionsschutz erinnert daran, dass Reisepläne, Hygienestandards und Impfschutz unmittelbar zusammenhängen. Die Entwicklungen dieser Ausgabe machen sichtbar, wie stark gesundheitliche, rechtliche und soziale Entscheidungen darüber entscheiden, ob Menschen, Betriebe und Systeme Belastungen aushalten oder an ihnen ermüden.
Jahr für Jahr rutschen zehntausende Menschen in eine Situation, in der der bisherige Beruf nicht mehr zu bewältigen ist und die gesetzliche Erwerbsminderungsrente zur letzten Absicherung wird. Die aktuellen Zahlen zeigen für 2024 einen deutlichen Zuwachs an Neurentnern, nachdem die Fallzahlen bereits in den Vorjahren auf hohem Niveau lagen. Hinter jeder dieser Entscheidungen steht eine medizinische Begutachtung, die bescheinigt, dass die Leistungsfähigkeit dauerhaft und deutlich eingeschränkt ist. Besonders auffällig ist dabei, wie weit sich die Schere zwischen gesundheitlicher Realität und wirtschaftlicher Belastbarkeit geöffnet hat. Viele Betroffene berichten, dass die eigentliche Einschränkung lange vor der ersten Krankschreibung begann, aber im Alltag durch Mehrarbeit, Verzicht auf Erholungsphasen und das Verschieben von Arztterminen kaschiert wurde. In der Summe entsteht ein Bild einer Arbeitswelt, in der Gesundheit immer häufiger zum limitierenden Faktor der Erwerbsbiografie wird.
Rechtlich gilt jemand als voll erwerbsgemindert, wenn nur noch weniger als drei Stunden täglich irgendeine Erwerbstätigkeit möglich ist, bei drei bis unter sechs Stunden liegt eine teilweise Erwerbsminderung vor. Die überwiegende Mehrheit der neu bewilligten Renten entfällt inzwischen auf die volle Erwerbsminderungsrente, was auf gravierende und meist komplexe Krankheitsverläufe hindeutet. Der durchschnittliche Zahlbetrag liegt deutlich unter dem vorherigen Erwerbseinkommen und markiert für viele Haushalte einen spürbaren Einschnitt in der finanziellen Planbarkeit. Besonders belastend ist, dass gesundheitliche Einschränkung und Einkommensverlust gleichzeitig eintreten und sich gegenseitig verstärken. Wo zuvor Überstunden und Zusatzjobs finanzielle Lücken schließen konnten, ist dies nach der Anerkennung der Erwerbsminderung gerade nicht mehr möglich. Damit wird die Rente zum Gradmesser dafür, wie stark die soziale Sicherung Belastungen auffängt oder die Betroffenen an die Grenze ihrer wirtschaftlichen Stabilität bringt.
In den Statistiken sticht eine Diagnosegruppe inzwischen klar hervor: psychische und psychosomatische Erkrankungen. Ihr Anteil an den neu bewilligten Erwerbsminderungsrenten ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und liegt mittlerweile bei deutlich über einem Drittel, in einzelnen Jahrgängen sogar bei rund zwei Fünfteln. Hinter diesen Prozentwerten verbergen sich Depressionen, Angststörungen, Anpassungsstörungen, Burnout-Syndrome und Persönlichkeitsstörungen, häufig kombiniert mit körperlichen Beschwerden. Viele Lebensläufe zeigen, dass seelische Belastungen zunächst in Form von Schlafstörungen, Erschöpfung und Konzentrationsproblemen auftreten, dann aber im Zusammenspiel mit Arbeitsdruck, familiären Konflikten oder finanziellen Sorgen kippen. Wenn Hilfe zu spät oder nur bruchstückhaft greift, verfestigen sich Symptome und machen eine Rückkehr in den bisherigen Beruf immer unwahrscheinlicher. Die Erwerbsminderungsrente wird dann zur letzten Option, nicht selten nach Jahren wiederkehrender Krankschreibungen und gescheiterter Wiedereingliederungsversuche.
Gleichzeitig bleiben körperliche Erkrankungen ein zentraler Treiber des Geschehens, auch wenn sie in der öffentlichen Wahrnehmung weniger präsent sind. Bösartige Neubildungen und andere hämatologisch-onkologische Erkrankungen machen konstant einen zweistelligen Anteil der Neurentner aus, was die langfristigen Folgen moderner Krebstherapien auf Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit unterstreicht. Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfälle, Parkinson, Multiple Sklerose oder Demenzen gewinnen an Bedeutung, da sie häufig mit bleibenden Funktionsverlusten, Einschränkungen der Motorik und kognitiven Einbußen einhergehen. Orthopädische Leiden, also Schädigungen an Wirbelsäule, Gelenken und Bewegungsapparat, rangieren zwar inzwischen hinter den psychischen Diagnosen, betreffen aber weiterhin zehntausende Menschen pro Jahr. Bemerkenswert ist, dass die vier großen Gruppen Psychosomatik, Onkologie, Neurologie und Orthopädie zusammengenommen für weit mehr als die Hälfte, in manchen Jahrgängen für über drei Viertel aller neuen Rentenfälle stehen. Diese Konzentration zeigt, wie stark sich die Erwerbsbiografien an einigen wenigen Krankheitsfeldern brechen.
Am Rand dieses Spektrums finden sich zahlreiche weitere Diagnosen, die seltener zur Erwerbsminderungsrente führen, aber im Einzelfall ebenso einschneidend wirken. Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems oder des Verdauungstrakts können über Jahre hinweg schleichend zu Leistungseinschränkungen führen, bis der Punkt erreicht ist, an dem die Erwerbsfähigkeit nicht mehr ausreicht. Stoffwechselstörungen, endokrinologische Probleme oder rheumatologische Krankheitsbilder tragen ihren Teil dazu bei, weil sie Schmerzen, Erschöpfung und Organschäden verursachen können. Abhängigkeitserkrankungen wirken oft verdeckt, sind aber in vielen Fällen eine Folge und zugleich Verstärker anderer Belastungen, die schon lange bestehen. Hinzu kommen Konstellationen, in denen mehrere Diagnosen zusammenspielen und sich keiner der großen Indikationsgruppen eindeutig zuordnen lassen. In der Gesamtschau entsteht so ein Geflecht aus medizinischen, sozialen und ökonomischen Faktoren, in dem die Erwerbsminderungsrente weniger als punktuelle Ausnahme, sondern immer stärker als Ausdruck eines dauerhaften Spannungsverhältnisses zwischen Gesundheit, Arbeit und finanzieller Sicherheit lesbar wird.
Die geplante Reform des Medizinal-Cannabisrechts hat den Stoff in den Mittelpunkt einer grundsätzlichen Auseinandersetzung über Regulierung, Marktmechanismen und digitale Rezeptwege gerückt. Der Bundesrat begleitet das Vorhaben mit einer eigenen Agenda, die den Gesundheitsschutz stärker betont als die bisherige Praxis. In den jüngsten Beratungen wurde deutlich, dass Medizinalcannabis nicht nur als Arzneimittel betrachtet wird, sondern als politisch sensibler Stoff mit Missbrauchspotenzial und hoher Symbolkraft. Entsprechend scharf fallen viele Formulierungen zu Versandwegen, Preisbildung und Werbung aus. Unter der Oberfläche geht es um die Frage, wie viel Freiraum digitale Plattformen und grenzüberschreitende Strukturen erhalten sollen, wenn ein Produkt zugleich Therapieoption und Suchtstoff ist.
Ein Kernpunkt ist das geplante Versandverbot für Cannabisblüten, das nach dem Willen vieler Länder nicht durch Hintertüren wieder aufgeweicht werden soll. Aus Sicht der Landesregierungen würde eine generelle Gleichstellung von Verschreibungen aus anderen Staaten mit inländischen Verordnungen die Kontrolle über Herstellung, Vertrieb und Überwachung schwächen. Zuständig für die Aufsicht über den Arzneimittelverkehr sind primär die Behörden der Länder, die sich von ausländischen Rezepten ohne klaren Zugriff auf die kontrollierenden Stellen überfordert sehen. Der Bundesrat zielt daher darauf, die bislang vorgesehene Gleichbehandlung bei Verordnungen aus Nachbarstaaten in diesem Punkt einzuschränken. Im Mittelpunkt steht der Anspruch, Vertriebskanäle für Blüten enger zu fassen als bei vielen anderen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Daraus entsteht ein Spannungsfeld zwischen Binnenmarktlogik und nationaler Kontrollambition.
Gleichzeitig rückt die Preisbildung in den Fokus, weil sich für Medizinalcannabis in den vergangenen Jahren ein breiter Korridor unterschiedlicher Abgabepreise herausgebildet hat. Während einige Anbieter den Stoff vergleichsweise günstig anbieten, liegen andere deutlich im zweistelligen Bereich pro Gramm, ohne dass dies für Außenstehende transparent nachvollziehbar wäre. Der Bundesrat interpretiert diese Unterschiede als Zeichen für einen faktischen Preiswettbewerb, der mit der rechtlichen Einordnung als besonderes, verschreibungspflichtiges Arzneimittel nur schwer vereinbar ist. Die Anbindung an die allgemeine Arzneimittelpreisverordnung soll diese Entwicklung stoppen und wieder verbindliche Spannen schaffen. Damit würde Medizinalcannabis preislich in eine Ordnung eingebunden, die Wettbewerb weitgehend ausschließt und Kalkulationsspielräume reduziert. Die Diskussion zeigt, dass Preisfragen bei sensiblen Stoffen nicht nur ökonomisch, sondern auch ordnungspolitisch bewertet werden.
Besonders kritisch betrachtet der Bundesrat die Auftritte von Cannabis-Rezeptportalen, die mit einfachen und schnellen Zugangsversprechen um Kundschaft werben. Digitale Plattformen, die mit wenigen Klicks zu Videosprechstunde, Rezept und Lieferung führen, haben nach Auffassung vieler Ländervertreter die Schwelle zur Inanspruchnahme abgesenkt. Die geplante Verschärfung des Heilmittelwerberechts zielt darauf, jegliche an Verbraucher gerichtete Werbung für solche Angebote zu untersagen und Kommunikation strikt auf Fachkreise zu begrenzen. Im Hintergrund stehen Sorgen um junge Menschen, deren Gehirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist und die durch ein ansprechend inszeniertes Onlineangebot besonders leicht adressiert werden können. Hinzu kommt, dass Sucht- und Missbrauchsrisiken in einer werblich aufgeladenen Umgebung schnell in den Hintergrund treten. Der Gesetzgeber ringt damit, wie weit digitale Geschäftsmodelle eingehegt werden müssen, um gesundheitspolitische Leitplanken zu sichern.
Aus einzelnen Ländern kommen gleichwohl Warnungen vor unbeabsichtigten Nebenwirkungen zu strikten Versand- und Kontaktvorgaben. Vertreter strukturschwacher und ländlicher Regionen verweisen darauf, dass dort schon heute die medizinische Versorgung lückenhaft sein kann und spezialisierte Ansprechstellen oft nur mit großem Aufwand erreichbar sind. Für chronisch erkrankte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen könnten zusätzliche Wege und starre Präsenzpflichten zur realen Zugangsbarriere werden. Vorgeschlagen wird daher, den unmittelbaren persönlichen Kontakt vor allem bei der ersten Verordnung zu verankern und anschließende telemedizinische Verlaufskontrollen unter klaren Qualitäts- und Identitätsstandards zu ermöglichen. Zwischen strengem Versandverbot und weitgehend freien Onlinewegen spannt sich damit ein Korridor möglicher Kompromisse auf. Wie er am Ende ausgestaltet wird, entscheidet darüber, ob Medizinalcannabis künftig eher als restriktiv geregeltes Ausnahmeprodukt oder als reguläre, aber eng gerahmte Therapieoption wahrgenommen wird.
Antipsychotische Langzeittherapien gelten in der Psychiatrie als unverzichtbar, hinterlassen aber oft deutliche Spuren im Stoffwechselhaushalt der Behandelten. Viele Betroffene nehmen innerhalb weniger Monate spürbar zu, entwickeln erhöhte Blutzuckerwerte und gleiten in ein Prädiabetes- oder Diabetesstadium. Dieser metabolische Ballast belastet Herz-Kreislauf-System, Gelenke und Selbstbild gleichermaßen und wirkt auf die Therapietreue zurück. Inzwischen gilt als unstrittig, dass die Krankheitslast bei schweren psychischen Störungen längst nicht nur im seelischen Bereich liegt, sondern sich in messbaren körperlichen Risiken niederschlägt. Vor diesem Hintergrund wird intensiv nach Ansätzen gesucht, die antipsychotische Wirkung erhalten, aber die Nebenwirkungen am Stoffwechsel dämpfen.
In diese Lücke stoßen GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid, die ursprünglich zur Behandlung des Typ-2-Diabetes entwickelt wurden und durch ihre starke Wirkung auf Sättigungsgefühl und Blutzuckerregulation auffallen. Erste klinische Untersuchungen an Menschen mit antipsychotischer Dauermedikation deuten darauf hin, dass eine ergänzende Therapie mit Semaglutid das metabolische Profil spürbar verbessern kann. Teilnehmende, die zusätzlich zu ihrem Neuroleptikum wöchentlich Semaglutid erhielten, verzeichneten im Verlauf mehrere Monate eine deutliche Gewichtsreduktion. Parallel sanken die durchschnittlichen Blutzuckerwerte in einen günstigeren Bereich, ohne dass zusätzliche klassische Antidiabetika nötig wurden. Diese Entwicklung ist für eine Gruppe von Patientinnen und Patienten bedeutsam, deren Lebensstil nur begrenzt veränderbar ist, weil Antrieb, Tagesstruktur und soziale Unterstützung häufig schwanken.
Bemerkenswert ist, dass sich unter Semaglutid nicht nur die Zahlen im Labor, sondern auch körperliche Belastbarkeit und subjektives Wohlbefinden verbessern können. Weniger Gewicht reduziert den Druck auf Gelenke, erleichtert Bewegung und senkt die Hürde, überhaupt wieder körperlich aktiv zu werden. Zugleich sinkt die Angst vor einem manifesten Diabetes, wenn ärztliche Gespräche nicht mehr nur um steigende Werte und zusätzliche Tabletten kreisen. Viele Betroffene empfinden es als entlastend, wenn die Nebenwirkungen einer unverzichtbaren Psychopharmakotherapie nicht einfach hingenommen werden müssen, sondern aktiv adressiert werden. Diese Perspektive verlagert den Fokus weg von der reinen Symptomkontrolle hin zu einer breiteren Gesundheitsbilanz. Psychiatrische Langzeittherapie wird damit stärker als Zusammenspiel von seelischer Stabilität und körperlicher Langzeitprognose verstanden.
Gleichzeitig wirft der Einsatz eines potenten Stoffwechselmodulators in einer ohnehin komplexen Therapiesituation neue Fragen auf. Interaktionen mit bestehenden Medikamenten, Auswirkungen auf Appetit, Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden sowie die Verträglichkeit bei sehr vulnerablen Personen müssen sorgfältig beobachtet werden. Entscheidend ist, dass jede zusätzliche Injektion nicht als kosmetische Gewichtsmaßnahme missverstanden wird, sondern als Baustein einer Risikoreduktion für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetesfolgen. Der Balanceakt besteht darin, die antipsychotische Behandlung nicht zu schwächen und gleichzeitig der Tendenz zu metabolischen Entgleisungen einen wirksamen Gegenspieler zur Seite zu stellen. Für Fachteams bedeutet dies, psychiatrische und internistische Perspektiven enger zu verknüpfen und Therapieziele über Fachgrenzen hinweg abzustimmen.
Langfristig könnten GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid den Stellenwert der somatischen Begleitbehandlung in der Psychiatrie neu definieren. Wenn sich die Hinweise aus ersten Studien bestätigen, wird es schwer zu begründen sein, warum bei stark belasteten Stoffwechselprofilen allein auf Lebensstilappelle gesetzt wird. Gleichzeitig wird deutlich, dass die Kosten hochwirksamer Stoffwechselmedikamente, die Dauer einer notwendigen Behandlung und der faire Zugang zu dieser Option frühzeitig mitgedacht werden müssen. Ebenso wichtig bleibt die Einsicht, dass keine Injektion strukturelle Probleme wie Armut, soziale Isolation oder fehlende Versorgungsangebote ausgleichen kann. Die Forschung an pharmakologischen Gegenpolen zu Nebenwirkungen markiert daher nur einen Teil der Antwort. Das größere Bild zeigt eine Versorgung, in der psychische Stabilität, körperliche Gesundheit und soziale Rahmenbedingungen gemeinsam darüber entscheiden, ob ein Mensch eine antipsychotische Langzeittherapie nicht nur übersteht, sondern mit möglichst wenig Folgeschäden durchhält.
In Tschechien wird seit Monaten ein deutlicher Anstieg von Hepatitis-A-Fällen verzeichnet, mehrere Regionen melden die höchsten Infektionszahlen seit Jahrzehnten. Besonders betroffen sind urbane Gebiete mit dichter Bevölkerung und soziale Brennpunkte, in denen beengte Wohnverhältnisse und eingeschränkte Hygiene zusammenkommen. Fachleute verweisen darauf, dass die gemeldeten Fälle nur einen Ausschnitt des tatsächlichen Geschehens zeigen, weil ein Teil der Infektionen schwach oder ohne Symptome verläuft. Gleichzeitig steigt die Zahl der stationär behandelten Erkrankten, was das Bild einer Welle mit ernstzunehmender klinischer Relevanz schärft. Die Entwicklung rückt ein Virus in den Vordergrund, das in Mitteleuropa lange als eher randständige Reiseinfektion wahrgenommen wurde.
Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen und findet besonders dort günstige Bedingungen, wo viele Menschen unter engen, oft prekären Umständen zusammenleben. Epidemiologische Auswertungen ordnen die meisten der derzeitigen Erkrankten Risikogruppen zu, die von Obdachlosigkeit, Drogenkonsum oder schlechten sanitären Verhältnissen betroffen sind. Die Infektion verläuft bei Kindern häufig milder, während Erwachsene deutlich öfter unter ausgeprägter Müdigkeit, Übelkeit und ikterischen Verläufen leiden. In manchen Fällen kommt es zu schweren Leberentzündungen, die eine Überwachung auf spezialisierten Stationen erforderlich machen. Trotzdem bleibt die Sterblichkeit insgesamt niedrig, was jedoch nichts daran ändert, dass längere Ausfälle im Alltag und im Berufsleben entstehen können.
Die räumliche Nähe Tschechiens zu Deutschland sorgt dafür, dass die Situation aufmerksam verfolgt wird, zumal touristische Ziele und Wintersportorte in Grenznähe stark frequentiert sind. Gesundheitsbehörden analysieren Reisedaten, Meldestatistiken und Abwassermonitoring, um mögliche Einträge des Virus in angrenzende Regionen früh zu erkennen. Bisherige Bewertungen sehen keine akute Gefährdung der breiten Bevölkerung in Deutschland, verweisen aber auf die grundsätzliche Möglichkeit einzelner importierter Fälle. Solche Einschätzungen verbinden das Infektionsgeschehen jenseits der Grenze mit der Frage, wie robust nationale Systeme für Früherkennung, Meldung und Beratung aufgestellt sind. Im Hintergrund steht die Erfahrung früherer Ausbrüche, bei denen lokale Cluster rasch entstehen konnten, wenn Hygienedefizite und fehlender Impfschutz zusammentrafen.
Impfstoffe gegen Hepatitis A gelten seit Langem als etablierte Möglichkeit, das individuelle Erkrankungsrisiko deutlich zu senken, und werden in reisemedizinischen Empfehlungen für Aufenthalte in Regionen mit erhöhter Viruszirkulation aufgeführt. In Tschechien ist die Nachfrage nach Vakzinen zuletzt spürbar angestiegen, was in bestimmten Landesteilen bereits zu Engpässen geführt hat. Solche Entwicklungen zeigen, dass Lagerhaltung, Beschaffungswege und europäische Abstimmungen eine zentrale Rolle spielen, sobald ein Ausbruch Fahrt aufnimmt. Parallel dazu setzen Behörden verstärkt auf Aufklärungskampagnen, die Funktionsweise der Impfung, typische Übertragungswege und Krankheitssymptome erläutern. Im Zusammenspiel aus Immunisierung, Dokumentation und Kommunikation entsteht ein Schutzschirm, der zwar keine absolute Sicherheit bietet, aber die Dynamik eines Ausbruchs bremsen kann.
Für Menschen, die in Grenzregionen leben oder regelmäßig nach Tschechien reisen, wird Hepatitis A damit zu einem Thema, das sich zwischen persönlichen Lebensgewohnheiten, beruflichen Verpflichtungen und öffentlichen Gesundheitsstrategien bewegt. Reisepläne, Aufenthaltsdauer und Art der Unterbringung beeinflussen, wie wahrscheinlich ein Kontakt mit dem Virus ist, ohne dass sich das Risiko auf einzelne Berufsgruppen oder Milieus beschränkt. Entscheidend ist, wie gut Basishygiene funktioniert, wie verlässlich Informationen ankommen und ob medizinische Anlaufstellen sensibel auf mögliche Fälle reagieren. Auch ohne Alarmstimmung macht der Ausbruch sichtbar, wie eng die Gesundheitslage benachbarter Staaten miteinander verflochten ist und wie schnell lokale Ereignisse über Grenzen hinweg Bedeutung gewinnen. So wird die aktuelle Welle in Tschechien zu einem Prüfstein dafür, ob Prävention, Surveillance und solidarische Zusammenarbeit im europäischen Gesundheitsraum belastbar ineinandergreifen.
Dies ist kein Schluss, der gelesen werden will – sondern eine Wirkung, die bleibt, wenn das Verstehen längst vorbei ist. Was nicht gesagt wurde, wirkt trotzdem. Nicht für alle. Nur für jene, die hören, was zwischen den Sätzen spricht.
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